Die Warnungen von Wissenschaftlern vor ihren Gesundheitsrisiken wurden von US-Regierungsbürokraten ignoriert
„Manipulierte Gene, Verdrehte Wahrheit - Wie mit dem Wagnis, unsere Nahrung gentechnisch zu verändern, die Wissenschaft untergraben, die Regierung korrumpiert und die Öffentlichkeit systematisch getäuscht wurde“ war 2015 als „Altered Genes, Twisted Truth“ auf Englisch erstveröffentlicht worden.
Jane Goodall bezeichnete diese Dokumentation im Vorwort als „ohne Zweifel eines der wichtigsten Bücher der letzten 50 Jahre".
Viele andere Wissenschaftler haben es ebenfalls gelobt, darunter der Leiter der Abteilung für zelluläre Neurobiologie am Salk Institute for Biologische Studien, der es als „scharfsinnig, aufschlussreich und wirklich hervorragend" beschrieb.
Und ein Wissenschaftshistoriker an der Universität Cambridge nannte es „ein faszinierendes Buch" und stellte fest: „Es ist spannend zu lesen und ein echter Augenöffner.
Dieses Buch ist jetzt auch auf Deutsch erhältlich.
Das Buch deckt auf, dass die routinemäßigen Behauptungen, die zur Unterstützung der Sicherheit von gentechnisch veränderten (GV) Lebensmitteln aufgestellt werden, falsch sind. Es enthüllt, dass das mit einem ausgeprägten Wagnis behaftete Vorhaben zur Herstellung solcher Lebensmittel nur vortäuscht, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu beruhen. Und ebenfalls täuscht es vor, korrekte Informationen einfliessen zu lassen, die im Grunde genommen das Lebenselixier von Wissenschaft darstellen.
Tatsächlich war und ist diese Unternehmung jedoch chronisch von der Verletzung wissenschaftlicher Standards abhängig sowie von der Verbreitung von Fehlinformationen.
Das Buch zeigt auf, dass es offensichtlich gewesen wäre, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel unangemessene Risiken mit sich bringen, und dass das gesamte Unterfangen mit ihnen zusammengebrochen wäre, wenn einerseits die grundlegenden Tatsachen über gentechnisch veränderte Lebensmittel ehrlich beschrieben worden wären und wenn zusätzlich die Öffentlichkeit erfahren hätte, wie diese hergestellt werden und dass außerdem bei einer beträchtlichen Anzahl ordentlich durchgeführter Fütterungs-Tests ernsthafte Schäden an den Versuchstieren festgestellt worden sind.
Das Buch liefert darüberhinaus weitere verblüffende Enthüllungen mitsamt soliden Beweisen, die diese belegen.
Entgegen dem, was man erwarten würde, ist die Biotechnologie-Industrie nicht die zentrale Quelle der Täuschungen gewesen. Stattdessen wurden die hauptsächlichen Falschdarstellungen von herausragenden Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Institutionen verbreitet, darunter sogar die National Academy of Sciences der USA und die Royal Society des Vereinigten Königreichs.
In ihrem Bestreben, das Wagnis mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln voranzubringen, haben diese Personen und Institutionen systematisch auch weitere wissenschaftliche Normen verletzt.
Obwohl die Befürworter dieses Projekts jeden Widerstand gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel als Angriff auf die Wissenschaft darstellen, wurde die Wissenschaft in der Hauptsache nicht von denjenigen, die Bedenken äussern, sondern von hochgeschätzten Mitgliedern aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft angegriffen.
Der Angriff auf die Wissenschaft im Falle gentechnisch veränderter (kurz: GV-) Lebensmittel unterscheidet sich daher diametral von allen anderen wissenschaftlichen Disziplinen, einschließlich des Angriffs auf die Klimawissenschaft, denn in erster Linie wurde er nicht von Kräften außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft, sondern von innen heraus verübt.
Es hat niemals einen echten wissenschaftlichen Konsens über die Sicherheit von GV-Lebensmitteln gegeben, und eine beträchtliche Anzahl von Experten hat immer zum Ausdruck gebracht, dass sie ungewöhnliche Risiken in sich bergen.
Sogar das wissenschaftliche Personal der Behörde für die Lebensmittel-Sicherheit in den USA (FDA - Food and Drug Administration) kam mit überwältigender Mehrheit zu dem Schluss, dass diese neuartigen Lebensmittel ungewöhnliche Risiken aufweisen.
Auch ein Expertengremium der Royal Society of Canada war in einem bedeutenden Bericht zu ähnlichen Schlußfolgerungen gekommen wie die Experten der FDA. Die politisch beeinflussten Leiter der FDA in den USA jedoch vertuschten diese Schlußfolgerung.
Doch nicht nur die US Food and Drug Administration hat wiederholt betrügerische Stellungnahmen herausgegeben, um die Risiken gentechnisch veränderter Lebensmittel zu verschleiern.
Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat sich unverantwortlich verhalten, um diese Produkte zu fördern, ebenso wie die Regulierungsbehörden in Kanada und Australien. Zum Beispiel hat die EFSA es versäumt, bei ihrer Behandlung von GVO das Vorsorge-Prinzip aufrechtzuerhalten, und damit eine grundsätzliche Anforderung des EU-Gesetzes für die Lebensmittel-Sicherheit verletzt.
Darüber hinaus betritt das Buch Neuland, indem es die so genannte Gentechnik umfassend aus der Perspektive der Informatik untersucht. Obwohl eine solche Analyse unerlässlich ist, wurde sie von anderen bislang nicht durchgeführt.
Sie zeigt, dass die Gentechniker hart erlernte Lektionen der Informatik über die innewohnenden Risiken bei Veränderungen eines jeden komplexen Informationssystems ignoriert haben - und dass die Art und Weise, in der sie die größten, komplexesten, jedoch am wenigsten verstandenen Informationssysteme auf unserem Planeten umstrukturiert haben, nicht nur riskant, sondern rücksichtslos ist.
Diese Analyse ist nicht nur für die älteren Methoden der GV-Technologie relevant, sondern auch für die neueren Verfahren wie CRISPR, und wenn diese Techniken durch die Linse der Computerwissenschaft untersucht werden, zeigt sich, dass auch sie anormale Risiken darstellen, die durch strenge Tests der von ihnen erzeugten Lebensmittel sorgfältig beaufsichtigt werden müssen.
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Über den Autor:
Steven Druker ist ein amerikanischer Anwalt, der 1996 die Alliance for Bio-Integrity (eine Nichtregierungsorganisation) gründete und als ihr Geschäftsführer einen Prozess initiierte, der die US-Behörde für die Lebensmittelsicherheit (FDA = Food and Drug Administration) zwang, ihre Akten über gentechnisch veränderte (GV) Lebensmittel offenzulegen.
Dabei kam zu Tage, dass politisch beeinflusste Verwaltungsbeamte der FDA die umfangreichen Warnungen ihrer eigenen Wissenschaftler über die anormalen Risiken von GV-Lebensmitteln vertuscht hatten, die Fakten falsch darstellten und dann diese neuartigen Produkte für den Markt zuließen, ohne die Tests zu verlangen, die durch das Bundesgesetz für Lebensmittelsicherheit vorgeschrieben sind.
Steven Druker ist ein prominenter Kommentator zu den Risiken und regulatorischen Fragen von gentechnisch veränderten Lebensmitteln und hat in den Gremien für Lebensmittelsicherheit bei Konferenzen des US National Research Council und der Food and Drug Administration mitgewirkt.
Im Jahr 2017 erhielt er den Luxemburger Friedenspreis für seinen herausragenden Einsatz für die Umwelt. Er wurde eingeladen, an vielen Universitäten zu sprechen (u. a. Harvard, MIT, Columbia, Cornell, Universität Bielefeld und Universität Kopenhagen) und war der Hauptredner bei Pressekonferenzen, die von Friends of the Earth (Europa), den Mitgliedern der Grünen Partei im Europäischen Parlament, dem schwedischen Verbraucherverband, der britischen Soil Association, der brasilianischen Medical Association und der mexikanischen Union of Concerned Scientists gesponsert wurden.
Er hat sich mit Regierungsvertretern weltweit getroffen, einschließlich des britischen Umweltministers, des kanadischen Gesundheitsministers sowie der Leiter der Lebensmittelsicherheit in Großbritannien, Frankreich, Irland und Australien; und 1998 wurde er eingeladen, sich in den Executive Offices des Weißen Hauses mit einer behördenübergreifenden Arbeitsgruppe von Präsident Clintons‘ Council on Environmental Quality zu beraten.