China: Forschung für weltweit erste CRISPR-Babys ist illegal
Chinesische Behörden haben erklärt, die Arbeit von He Jiankui sei eine illegale Entscheidung auf der Jagd nach persönlichem Ruhm und Gewinn. He Jiankui schockierte die wissenschaftliche Gemeinschaft, indem er behauptete, er habe das erste genveränderte Baby der Welt erfolgreich geschaffen. Ermittler haben vorläufige Schritte in einer Untersuchung abgeschlossen, die im November nach den Behauptungen von Hes Behauptungen begann und sagen, dass sie den Forscher für Gesetzesverletzungen „ernsthaft“ bestrafen werden, berichtete Chinas offizielle Nachrichtenagentur Xinhua.
Wie kamen die US-Umweltbehörde und die IARC zu gegenteiligen Schlussfolgerungen über die Genotoxizität von Glyphosat?
Ein neuer von Experten gegengelesener Artikel von Dr. Charles Benbrook beantwortet die Frage, wie und warum die US Umweltbehörde EPA und die Krebsbehörde IARC der Weltgesundheitsorganisation zu diametral entgegengesetzten Schlussfolgerungen über die Genotoxizität von Glyphosat kamen. Der Artikel zeigt, dass sich die EPA auf unveröffentlichte Industriestudien stützte, von denen 99 Prozentfeststellten, dass Glyphosat nicht genotoxisch war, während sich die IARC auf veröffentlichte Studien stützte, von denen 74 Prozent fanden, dass Glyphosat genotoxisch war. Es zeigt auch, dass die Krebsklassifizierung der EPA sowie die der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde, die auf den gleichen Daten basierte und in ähnlicher Weise erreicht wurde, wissenschaftlich unbegründet ist.
Bericht: EU-Zulassung von Glyphosat basierte auf Monsanto-Text
Die EU-Regulierungsbehörden stützten ihre Entscheidung, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat erneut zu lizenzieren, auf eine Bewertung, die aus Branchenberichten stammt, so ein Bericht an das Europäische Parlament. Eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten beauftragte eine Untersuchung der Behauptung, dass das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Traktate aus Monsanto-Studien kopiert habe. Die Ergebnisse der Studie wurden Stunden vor einer Parlamentsabstimmung über die Verschärfung der unabhängigen Kontrolle des Zulassungsprozesses von Pestiziden veröffentlicht.
Französisches Gericht hebt Monsanto Roundup Unkrautvernichter-Genehmigung aus Sicherheitsgründen auf
Ein französisches Gericht hat die Lizenz für einen von Monsantos Glyphosat-basierten Unkrautvernichtungsmitteln aus Sicherheitsgründen widerrufen. Dies ist der neueste Schlag gegen das Bayer-Unternehmen. Ein Gericht in Lyon im Südosten Frankreichs entschied, dass die 2017 von der französischen Umweltbehörde ANSES erteilte Genehmigung für Roundup Pro 360 potenzielle Gesundheitsrisiken nicht berücksichtigt habe.
EU-Parlament verabschiedet strenge Empfehlungen zum Schutz von Gesundheit und Umwelt vor Pestiziden
Das Europäische Parlament hat die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission aufgefordert, das Zulassungsverfahren für Pestizide transparenter zu gestalten, Entscheidungen auf der Grundlage unabhängiger wissenschaftlicher Erkenntnisse zu treffen, Pestizide und Pestizidwirkstoffe strenger auf Gesundheits- und Umweltrisiken zu prüfen und das Produkt Glyphosat im Abschlussbericht des Sonderausschusses für die Zulassung von Pestiziden (PEST) auf seine Krebsrisiken zu überprüfen. Eine sehr große Mehrheit der Abgeordneten folgte den Berichterstattern Bart Staes (Grüne/EFA) und Norbert Lins (EVP) und forderte eine grundlegende Reform des Genehmigungsverfahrens. Der PEST-Ausschuss wurde nach den Offenbarungen der Monsanto-Papiere eingerichtet.
Experten sind sich einig: Neue GVO können nachgewiesen werden
Der Experte für die Nachweisbarkeit von GVO, Dr. Yves Bertheau, und andere Wissenschaftler haben Behauptungen zurückgewiesen, geneditierende Produkte wären nicht von natürlichen Produkten zu unterscheiden und könnten daher auch weder nachgewiesen noch reguliert werden. Dr. Bertheau hat gerade einen neuen Artikel zu dem Thema in einer wissenschaftlichen Enzyklopedie veröffentlicht. Dr. Bertheaus Analyse stimmt mit der anderer Expertenberichte überein, dass mit neuen Gentechnikverfahren hergestellte Produkte identifizierbar sind, sofern die Herstellerfirma notwendige Daten und Referenzmaterial bereitstellt (d.h. das usprüngliche vom Hersteller erzeugte genmanipulierte Pflanzenmaterial).
Alte Lobby, neue Sprache
Der Streit darüber, ob Geneditierungstechniken als genetische Modifikation reguliert werden sollte, hat zum Aufkommen neuer Terminologie geführt. Wir erklären, was „SDN“ bedeutet und warum wir das wissen müssen.
EuGH-Urteil zu neuen Gentechnikmethoden ist wissenschaftlich begründet
Ein neues von Fachleuten geprüftes Paper von Dr. Eva Gelinsky von Critical Scientists Switzerland und Dr. Angelika Hilbeck von der ETH Zürich trägt den Titel: „Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu neuen Genmanipulationsmethoden wissenschaftlich begründet: ein Kommentar zu der unausgewogenen Medienberichterstattung über das Urteil“. Der Artikel unterstützt das Urteil des EuGH dahingehend, dass es sich bei bestimmten neuen Editierungstechniken um Gentechnik handelt. Er kritisiert die voreingenommenen Medienberichte, in denen Wissenschaftsjournalisten zu Befürwortern der Narrative einer „Großen Hoffnung“ von Gentechnikern werden.
Die Notwendigkeit für bessere Risikobeherrschung von Geneditierungsprodukten
Ein neues Journal-Paper diskutiert die möglichen Herausforderungen, die neue und aufkommende Technologien zur Geneditierung für etablierte Strategien zur Risikobeherrschung darstellen. Das Paper erklärt, dass die Risikobewertung und das Risikomanagement von Gentech-Pflanzen durch begrenzte Transparenz bei der Offenlegung von Produktentwicklungen eingeschränkt sind. Das Paper identifiziert außerdem einige grundlegende Wissenslücken in Bezug auf die Anwendung neuer und aufkommender Geneditierungstechnologien auf Pflanzen, z.B. die Ziel- und Off-Target-Effekte der Intervention in dem Genom von Pflanzen.
USA: Neue Offenlegungsrichtlinie für GVO-Lebensmittel lässt Verbraucher im Dunkeln
Eine neue Offenlegungsvorschrift, die am 20. Dezember 2018 vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA)verordnet wurde, wird Verbrauchern nicht dabei helfen, Lebensmittel leicht zu identifizieren, die gentechnisch verändert wurden oder die GVO enthalten. Die neue Richtlinie gibt Unternehmen die Option, Auskunft auf dem elektronischen Weg zu geben statt Informationen auf der Verpackung bereitzustellen. Außerdem befreit sie große Teile der Lebensmittelversorgung von der Auskunftspflicht, inklusive Softdrinks, die Glucose-Fructose-Sirup aus Gentech-Mais sowie Öl aus Gentech-Mais, -Soja und –Raps enthalten.
Gruppen drängen Kanada zu Ablehnung des neuen Kennzeichnungssystems der USA
Öffentliche Interessens- und Umweltgruppen in Kanada haben ihre Besorgnis über unzulängliche und verwirrende neue Regeln der US-Regierung für die Kennzeichnung einiger Gentech-Lebensmittel geäußert und fordern die kanadische Regierung auf, dieses neue US-Beispiel abzulehnen und eine vollständige, transparente Pflichtkennzeichnung einzuführen.
Gentechnik-Kennzeichnung wird in Eurasien sichtbarer
Zusätzliche Anforderungen für die Kennzeichnung von gv-Produkten wurden am 26. Dezember 2018 in den Staaten der Eurasischen Wirtschaftsunion, zu der auch Russland gehört, eingeführt. Bisher waren die Informationen der Produzenten über gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe durch kleine Schrift und kaum sichtbare Platzierung nur schwer zu erkennen. Die neue Vorschrift verlangt, dass die Gentechnik-Kennzeichnung während der gesamten Haltbarkeitsdauer des Produkts leicht zu lesen und gut sichtbar sein muss.
EU-Kommission genehmigt Import von "Monster"-Mais
Die EU-Kommission hat den Import eines gv-Mais von Bayer/Monsanto genehmigt, der sechs insektizide Bt-Toxine produziert. Die Entscheidung fiel trotz neuester wissenschaftlicher Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass Bt-Toxine erhebliche Risiken für das Immunsystem darstellen. Weitere gesundheitliche Risiken stellen möglicherweise die Rückstände der Herbizide Glyphosat and Glufosinat dar, die in großen Mengen auf dem gv-Mais versprüht werden. Kombinierte Wirkungen der Toxine zusammen mit den Herbizid-Rückständen bleiben ungetestet.
US-Richter begrenzt Beweise im Verfahren zu Forderungen wegen Roundup- Krebserkrankungen
Ein US-Bundesrichter, der für die Verfahren zuständig ist, bei denen der Vorwurf im Raum steht, Bayers glyphosathaltiger Unkrautvernichter Roundup verursache Krebs, hat eine Entscheidung gefällt, die Beweise stark einschränken könnte, die die Kläger für wesentlich halten. US-Bezirksrichter Vince Chhabria gab dem Antrag von Monsanto (das inzwischen zu Bayer gehört) statt, einen bevorstehenden Prozess in zwei Phasen aufzuteilen. Die Anordnung verbietet den Anwälten für den Kläger Edwin Hardeman, Beweise dafür einzubringen, dass das Unternehmen versucht habe, die Regulierungsbehörden zu beeinflussen und die öffentliche Meinung zu manipulieren. Bayer beantragte auch, dass einige der Beweise der Kläger zum Kausalzusammenhang in der ersten Phase ausgeschlossen werden sollten. Dies bezog sich ausdrücklich auf die Feststellung der Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation, dass Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend" sei; der Antrag wurde damit begründet, dass dies keine wissenschaftliche Grundlage habe. Chhabria hat über diesen Antrag noch nicht entschieden.
Experten: Dicamba bedroht 2019 Bäume und Sonderkulturen
Der Einsatz des umstrittenen Herbizids Dicamba auf gv-Soja und -Baumwolle war in den letzten Jahren für Tausende von Hektar geschädigter Kulturen verantwortlich. Experten sagen, dass trotz neuer (US-)Vorschriften, die 2019 in Kraft treten, die Abdrift weitergehen wird, aber die „Opfer“ werden andere sein. Kevin Bradley, Professor für Pflanzenwissenschaften an der Universität Missouri, prognostizierte, dass es weniger Probleme mit Dicamba-Schäden an Nutzpflanzen geben werde, da Sojabauern mehr dicamba-resistentes Saatgut verwenden würden. „Aber die Abrift wird immer noch stattfinden“, sagte er, und ziele auf Sonderkulturen wie Obst, Gemüse und Nüsse sowie Bäume und Gräser.
Honigproduzent in Arkansas macht Dicamba für Schliessung verantwortlich
Crooked Creek Bee Co., die Einzelhandels- und Produktionsseite des größten kommerziellen Imkerbetriebs in Arkansas hat geschlossen. Einer der Eigentümer, Richard Coy, macht dafür Dicamba verantwortlich. Laut Coy hat das Herbizid, das auf dicamba-tolerante Nutzpflanzen versprüht wird, in den letzten drei Jahren die für die Bestäubung durch Bienen essentielle Vegetation beschädigt oder zerstört. Knöterichgewächse (Brunnichia) und Knopfbusch (Cephalanthus occidentalis) sind Schlüsselpflanzen für den Geschmack seines Honigs und waren im letzten Jahr besonders stark betroffen. Coy sagte dass der zentrale Faktor für die Schliessung die Zerstörung der für die Bienen notwendigen Honigpflanzen sei.
Monarchfalter in Kalifornien verzeichnet mit 86 Prozent Rückgang der Population ein Rekordtief
Eine gemeinnützige Organisation, die eine jährliche Zählung der Monarchfalter an der Westküste durchführt, sagte, dass die Population im Jahr 2018 mit einem Rückgang von 86 % im Vergleich zum Vorjahr einen Rekordtiefstand erreicht hat. Zusammen mit einem Rückgang der Population von insgesamt 97 Prozent seit 1980, sei die Situation in diesem Jahr „katastrophal“ sagte die Biologin Emma Pelton. Was in diesem Artikel nicht erwähnt wird ist, dass die Hauptursache für den Rückgang der Monarchfalter in der Verbreitung der mit Glyphosat Herbiziden besprühten GV-Pflanzen in den USA liegt, denn dadurch werden Seidenpflanzen (Asclepias), die einzige Futterquelle der Monarchfalter-Larven, ausgerottet.
Indien: Monsanto hat kein Patent auf GV Bt-Baumwollsamen
Medienberichte nach denen das Oberste Gericht in Indien die Gültigkeit von Monsantos Patent auf Bt-Baumwolle in Indien bekräftigt hat, sind falsch. Das sagt Dr. Vandana Shiva und die Research Foundation for Science, Technology & Ecology (Forschungsstiftung für Wissenschaft, Technologie und Ökologie). Dr. Shiva ist Direktorin dieser Stiftung, die am Prozess beteiligt war. Am 8. Januar 2018 hat Bloomberg einen Bericht veröffentlicht in dem es heisst dass das Oberste Gericht zugunsten Monsantos entschieden hätte. Dazu sagte Dr. Shiva: „Es ist eine völlige Falschdarstellung der Gerichtsentscheidung und der Problematik von Patenten auf Saatgut. Das Oberste Gericht hat Artikel 3 des indischen Patentrechts bekräftigt, nach dem Samen nicht patentierbar sind“.
GV-Baumwolle in Indien - ein verantwortungsloses Spiel
Colin Todhunter erklärt wie GVO-Unterstützer mit ihrem Drängen auf GV Bt-Baumwolle die indischen Landwirte betrogen haben. Er sagte: „Die zweifelhafte Leistungsfähigkeit von Bt-Baumwolle - offiziell Indiens einzige GV-Pflanze - sollte als Warnung dienen, da die Einführung anderer GVO-Nutzpflanzen immer noch vorangetrieben wird.”
GVO in Indien: ein Fehlschlag, der keiner Wiederholung bedarf
Aruna Rodrigues, Musterklägerin in einem Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof Indiens, in dem ein Moratorium in Bezug auf GV-Pflanzen sowie einzelne Verbote angestrebt werden, hat in einem Interview die indischen Behörden scharf kritisiert. Es sei unsinnig, den Einsatz von Gentech-Pflanzen derart offensiv zu forcieren, nachdem sich Bt-Baumwolle als veritabler Fehlschlag erwiesen hat – zumal auch von Seiten der Wissenschaft begründete Bedenken gegen GV-Senf bestehen. Die Behauptungen der Pro-GVO-Lobbyistin Nina Fedoroff, der Klimawandel mache den Einsatz von Gentech-Pflanzen unverzichtbar für die indische Landwirtschaft, weist Rodrigues entschieden zurück.
Kamerun: staatliches Baumwoll-Unternehmen entscheidet sich letztlich doch gegen Gentech-Baumwolle
Sodecoton, Kameruns staatliches Baumwoll-Produktions- und Vermarktungsunternehmen, das noch bis vor Kurzem vorhatte, Gentech-Baumwolle zur Produktionssteigerung anzubauen, hat diese Entscheidung nun zurückgenommen. Gemeinsam mit seinen Forschungspartnern – dem Institut für Agrarforschung und -entwicklung (IRAD) sowie dem Zentrum für Internationale Zusammenarbeit bei Agrarforschung und -entwicklung (CIRAD) – hat Sodecoton konventionelle Varietäten entwickelt, die nicht gentechnisch verändert und dennoch ausgesprochen ertragreich sind.
Bangladesch: Gentech-Saatgut für Bt-Auberginen vor dem Aus?
Laut Bericht einer US-Behörde könnte die Verbreitung von gentechnisch verändertem Auberginen-Saatgut in Bangladesch ein Ende finden, noch bevor sie richtig begonnen hat. Grund sei die mangelnde Kaufkraft der Kleinbauern, die den Agrarsektor des Landes prägen, so das US-Landwirtschaftsministerium.
Ecuador: Kleinbauern und Ökologen gewinnen Kampf gegen GV-Lobby
Ein Richter in Quevedo, Ecuador, hat einem Antrag auf Schutzanordnung zugunsten der Kleinbauern der Provinz Los Ríos stattgegeben. Die entsprechende Klage, die durch das lokale Ombudsbüro auch finanziell unterstützt wird, war von zwei Kleinbauern eingereicht worden, nachdem ein von der Umweltschutzorganisation Acción Ecológica und dem Ombudsmann durchgeführtes Monitoring des Soja-Anbaugebiets ergeben hatte, dass illegalerweise auch Glyphosat-tolerante GV-Soja auf den Feldern stand – und das, obwohl in Ecuador jeglicher GVO-Anbau laut Verfassung verboten ist. Jetzt sind sämtliche GV-Pflanzen und -Saatgut per Gerichtsbeschluss zu verbrennen.
Das Ende des Gens, wie wir es kennen
Wer, was und wie wir sind, wird durch unsere Gene nicht annähernd so stark bestimmt, wie wir bisher geglaubt haben. Das jedenfalls berichtet ein Artikel, demzufolge „die gesamte Vorstellung, die wir uns von Genen gemacht haben, hinterfragt werden muss. Die Zeiten, da sich alles nur anhand von Genen erklärt, sind vorüber.“ Der Artikel behandelt Überlegungen, die GVO-Kritiker bereits seit vielen Jahren umtreiben. Dennoch ist es natürlich erfreulich zu sehen, dass allmählich auch die Medienwelt erwacht und die Fakten (an)erkennt.
Dürreresistenter CRISPR-Mais: eine Illusion?
Mitarbeiter von DuPoint Pioneer haben vor kurzem eine Studie über dürreresistenten Mais der mit der CRISPR-Technologie entwickelten Sorte ARGOS8 veröffentlicht. Die auf einem Feldversuch basierende Studie kam zu dem Ergebnis, dass „die ARGOS8-Varianten die Erträge im Falle von Stress während der Blütezeit um gut 315 kg pro Hektar steigerten und bei ausreichender Bewässerung keinerlei Ertragseinbußen zu verzeichnen waren.“ Dürfen wir also bald schon mit der Markteinführung gentechnisch veränderter, dürreresistenter CRISPR-Maissorten rechnen? Dr. Doug Gurian-Sherman rät, sich diesbezüglich keinen allzu großen Hoffnungen hinzugeben.
miRNA-Moleküle in Lebensmitteln können die Genexpression beeinflussen
Eine neue Übersichtsarbeit internationaler Toxikologen untersucht, was mit DNA und miRNA (MikroRNA, d.h. kurzen, nicht-kodierenden RNA-Molekülen) aus Lebensmitteln im Verdauungssystem und Körper der Versuchstiere geschieht, die sich davon ernähren. Veröffentlicht wurde die Arbeit in der Fachzeitschrift Food and Chemical Toxicology. Die Autoren fanden keinerlei Hinweise darauf, dass Transgene in gentechnisch veränderten Lebensmitteln gegenüber der DNA in konventionellen Lebensmitteln eine erhöhte Aufnahme- und Assimilierungsneigung aufweisen. Allerdings stellten sie fest, dass die in Lebensmitteln enthaltenen miRNA-Moleküle den Verdauungsprozess überstehen, in den Organismus des Essers gelangen und sich auf dessen Genexpression in verschiedenen Organen auswirken können. Die Frage, ob es einen GVO-spezifischen Effekt gibt, bleibt jedoch weiter offen, da die miRNA-bezogene Untersuchung ausschließlich mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln durchgeführt wurde.
USA: Öffentliche Akzeptanz von GVO nimmt ab
Laut einer Umfrage des Pew Research Center vertraten im Jahr 2018 mehr Amerikaner als noch zwei Jahre zuvor die Ansicht, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel schlechter für die menschliche Gesundheit sind als herkömmliche Lebensmittel. Ein in der Fachzeitschrift Agprofessional veröffentlichter Artikel geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, ob die intensiven PR-Bemühungen der Gentech-Industrie möglicherweise kontraproduktiv waren.
Kinderleukämie, Darmbakterien und Glyphosat: Zusammenhänge?
Die Fälle von Kinderleukämie nehmen zu. Neue Forschungen zeigen, dass Darmbakterien eine wichtige Rolle dabei spielen, ob unsere Kinder an dieser Krebsform erkranken. Darüber hinaus gibt es möglicherweise einen Zusammenhang mit Glyphosat und GV-Nahrungsmitteln, wie die Kinderärztin Michelle Perro schreibt.
Vereinigtes Königreich: Labour setzt Gesetzesänderung zu Agrargesetz zur Pestizidverringerung auf die Tagesordnung
Die Labour-Partei des Vereinigten Königreiches hat eine Gesetzesänderung auf die Tagesordnung gesetzt, die die Abhängigkeit von Pestiziden reduzieren soll. Der neue Paragraf würde den Defra-Sekretär dazu verpflichten, Vorschläge zur Überwachung der Auswirkungen von Pestiziden zu veröffentlichen, Forschung zu alternativen Methoden der Schädlingskontrolle durchzuführen und anzuregen, sowie über Zielsetzungen bei der Pestizidreduktion zu beraten.
LOBBYWATCH
Sind GV-Lebensmittel-Gegner dumm?
In der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour wurde ein Fachartikel veröffentlicht, der die niedere Meinung von Agbiotech-Förderern gegenüber ihren Gegnern zu bestätigen scheint. Sein Titel legt seine Absicht dar: „Extreme Gegner von genetisch modifizierten Lebensmitteln wissen am wenigsten, aber denken, sie wissen am meisten“. Der Artikel berichtet die Ergebnisse einer Onlineumfrage zu öffentlichen Einstellungen gegenüber gv Lebensmitteln. Eine Analyse von Claire Robinson, mit Unterstützung durch den Lebens- und Sozialwissenschaftler Dr. Tom Wakeford, zeigt jedoch, dass die Prämisse des Artikels falsch und seine Methoden zweifelhaft sind.
Das Center for Science in the Public Interest, Greg Jaffe, Cornell und GVOs
Greg Jaffe, Leiter des Biotechnologie-Projekts des Center for Science in the Public Interest (CSPI), hat sich öffentlich hinter eine der stärksten Befürworter von GVOs gestellt – der Cornell Alliance for Science. Mit dieser Haltung gegenüber GVOs steht das CSPI nun auf der Seite von pro-GVO Organisationen und gegen andere Verbraucherorganisationen, darunter das Center for Food safety, die Consumers Union und US Right to Know.
Pamela Ronald an der Spitze von Vorreiterorganisationen der Chemie-Industrie
Dr. Pamela Ronald, Professorin für Pflanzenpathologie an der University of California, Davis und Autorin des 2008 erschienenen Buchs „Tomorrow’s Table“, ist eine bekannte Fürsprecherin von GV Lebensmitteln. Weniger bekannt ist ihre Rolle bei der Hilfe von Vorreiterorganisationen, die sich als industrieunabhängig darstellen, aber tatsächlich mit Chemiefirmen zusammenarbeiten, um GVOs und Pestizide zu bewerben, ohne das für die Öffentlichkeit transparent zu machen.
Vereinigtes Königreich: US-Landwirtschaftslobbyisten zahlen Reise von David Davis
Eine sechstägige US-Reise des ehemaligen Brexit-Sekretärs David Davis wurde durch eine amerikanische Lobbyorganisation teilfinanziert, die anscheinend daran arbeitet, EU-Regulationen zu Umwelt- und Lebensmittelstandards zu schwächen. Die in Oklahoma ansässige Organisation, die E Foundation, bezahlte £5.362 an Davis, der von seinem Kollegen Brexiter Owen Paterson auf der Reise begleitet wurde. Die Organisation vertritt landwirtschaftliche und energiewirtschaftliche Interessen. Die Lobbyisten der Organisation arbeiteten mit Landwirtschafts- und Energieunternehmen und einem rechtsgerichteten Think Tank, dem Institute of Economic Affairs (IEA), zusammen, um ein Freihandelsabkommen der gewünschten Art zu fördern.
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Rückblick Nr. 399
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