Beeinflussung von Glyphosat korreliert mit verkürzter Schwangerschaft
Die erste Studie zum Einfluss von Glyphosat auf schwangere Frauen hat festgestellt, dass mehr als 90 Prozent aller schwangeren Frauen feststellbare Glyphosatspiegel haben und dass diese Spiegel mit signifikant kürzerer Schwangerschaftsdauer korrelieren – etwas, das lebenslange Konsequenzen für die Babies haben könnte. Die Studie hat Urinproben als direktes Maß für den Einfluss von Glyphosat verwendet.
Führender Forscher warnt, dass Glyphosatstudie weltweite Bedeutung haben könnte
Obwohl die Glyphosatstudie (s.o.) in der Maisanbauregion in den USA durchgeführt wurde, arbeitete keine der Frauen in der Landwirtschaft, unterstreicht der Hauptautor, Shahid Parvez. „Wenn wir alle durch unsere Ernährung Glyphosat aufnehmen, dann ist dies nicht notwendigerweise ein regionales Thema, sondern ein nationales oder globales Thema, “ sagte er. Der Autor fügte hinzu, dass es einige Belege von einer Umfrage der Frauen hab, dass Bio-Ernährung ihre Glyphosatspiegel senkte.
Europäische Behörden verletzten ihre eigenen Regeln für Behauptung, Glyphosat sei harmlos
Die Europäische Behörde für Nahrungsmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) konnten die Schlussfolgerung, der Wirkstoff Glyphosat in Pestiziden sei nicht krebserregend nur durch die inkonsistente Anwendung und sogar direkte Verletzung ihrer Regulierungen und Richtlinien erreichen. Das ist die Schlussfolgerung einer neuen, von Experten kontrollierten Analyse, die in der Fachzeitschrift „Journal of Epidemiology and Community Health“ veröffentlicht wurde. Autoren sind der Toxikologe Dr. Peter Clausing, Claire Robinson von GM Watch, und Dr. Helmut Burtscher-Schaden von Friends of the Earth Österreich.
Außergerichtliche Zahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar in Gentech-Mais Sammelklage
Syngenta hat eingestanden, eine Summe zu zahlen, die für die größte Beilegungssumme in der Geschichte von Agrar-Rechtsstreitigkeiten in den USA gehalten wird. Der Fall entstand, weil Syngenta Gentech-Saatgut in China verkaufte bevor sie eine Importzulassung erhalten hatten. Die chinesischen Behörden reagierten, indem sie Millionen Tonnen US-Maisimporte abwiesen. Dies führte zu einem Sturz von US-Maispreisen. Die außergerichtliche Einigung beinhaltet nicht die Exporteure Cargill und ADM, die ebenfalls Syngenta verklagen.
Brasilien beginnt mit Anbau von Gentech-Zuckerrohr
Brasilianische Zuckermühlen, die die weltweit erste Art von Gentech-Zuckerrohr (modifiziert gegen ein Insektizid) anbauen wollen, haben ein erstes Anbaugebiet von 400 Hektar bepflanzt.
Millionen sagen „Nein“ zu sogenanntem Gen-Drive
Die größte ländliche Bewegung in Brasilien, die mehr als eine Millionen Bauern vertritt, protestiert gegen eine neue brasilianische Verordnung. Sie würde die Freisetzung in brasilianischen Ökosystemen und Bauernhöfen von dem sogenannten „Gene Drive“ erlauben: Methoden zur beschleunigten Ausbreitung von Genen in Populationen.
Westaustralien könnte Versuchsfeld für Gen-Drive zur Ausrottung von Mäusen werden
Wissenschaftler von CSIRO, der australischen, staatlichen Forschungsbehörde und von DARPA, einem Zweig des US-Militärs, kooperieren, um mithilfe von Gen-Drive Mäuse zu entwickeln, die diese Spezies auf den Inseln Westaustraliens aussterben lassen.
Inseln Ratten-frei ohne Verwendung von Gen-Drive
Eine Gruppe kleiner Inseln in Nord-West-Schottland ist zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrhundert als frei von Ratten erklärt worden. Damit wird sie zum sicheren Hafen für Seevögel. Die nicht heimische, invasive Art wurde durch traditionelle Mittel ohne Verwendung von Gen-Drive eliminiert.
USA: Jährliche Monarch-Zählung zeigt anhaltende Gefährdung des Schmetterlings
Die jährliche Zählung von Monarchfaltern, die in Mexiko überwintern, zeigt einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr und bestätigt, dass der Schmetterling mit der ikonischen schwarz-orangenen Färbung tatsächlich immer noch gefährdet ist. Die neue Messung des bewohnten Winterquartiers ergab eine Größe von 2,48 Hektar, während es letzten Winter noch 2,91 Hektar waren. Studien zeigen, dass ein Hauptgrund für ihren katastrophalen Rückgang Gentech-Pflanzen sind. Sie wurden entwickelt, um Monsantos Roundup-Pestizid zu widerstehen, was zu einer dramatischen Steigerung des Pestizideinsatzes im Lebensraum der Monarchfalter geführt hat.
Erträge stagnieren seit Einführung von Gentech-Bt. Baumwolle in Indien
Indiens Baumwollerträge haben innerhalb des vergangenen Jahrzehnts stagniert, obwohl der Anteil von Gentech-Bt. Baumwolle an der gesamten Baumwollernte um das Siebenfache stieg, wie Daten der Regierung zeigen. Bt. insektizide Baumwolle wurde 2002 zum Anbau freigegeben, um den Ertrag von Baumwolle durch geringere Verluste durch Ungeziefer zu steigern und die Verwendung von Pestiziden zu reduzieren. Allerdings verdoppelte sich der Pestizideinsatz pro Hektar in dem Jahrzehnt bis 2015-2016. Indiens Baumwollerträge stiegen um 69 Prozent in den fünf Jahren (2000-2005) als Bt. Baumwolle weniger als sechs Prozent der gesamten mit Baumwolle bepflanzten Fläche ausmachte, aber um nur zehn Prozent in den zehn Jahren von 2005 bis 2015 als Bt. Baumwolle auf 94 Prozent der Gesamtanbaufläche wuchs.
Indien: Kürzung von Monsantos Lizenzgebühren für GVO-Samen, US-Firma „steht es frei zu gehen“
Indien hat die Lizenzgebühren, die lokale Saatgutunternehmen an Monsanto zahlen müssen, zum zweiten Mal in zwei Jahren gekürzt. Dieses Mal beträgt die Kürzung 20,4 Prozent. Nach einer vorangegangenen Kürzung um 70 Prozent, drohte Monsanto damit, sich aus Indien zurückzuziehen. Die indische Regierung gab bekannt, dass es dem Unternehmen frei stehe zu gehen. Allerdings hat die politisch einflussreiche, rechtsgerichtete Gruppe Swadeshi Jagran Manch (SJM) ihre Unzufriedenheit ausgedrückt, da es sich ihrer Meinung um eine „minimale“ Kürzung der Lizenzgebühren handele. SJM zufolge sollten überhaupt keine Lizenzgebühren gezahlt werden, da die insektiziden Eigenschaften der Gentech-Bt. Variante Pflanzen nicht vor dem Roten Baumwollkapselwurm schützten.
Indien: Massiver Protest in Mumbai erschüttert Modi-Regierung
Eine Protestveranstaltung von mehr als 40.000 Bauern, die tagelang marschierten, bringt sowohl die Regierung von Narendra Modi als auch die von der BJP geführte Landesregierung in große Verlegenheit. Ein Regierungssprecher sagte: „Insgesamt schlechte Erträge und das Versagen von Bt. Baumwolle, einer genetisch veränderten Pflanzenart, löst Unruhe im Staat aus“. Die Regierung schätzt, dass 30 bis 70 Prozent der Bt. Baumwollpflanzen durch einen Befall mit dem Roten Baumwollkapselwurm vernichtet wurden. Bt. Baumwolle wird als gegen den Baumwollkapselwurm resistent verkauft.
Indien: Bauern begrüßen Schritt zu Einschränkung des Glyphosat-Einsatzes
Im Zuge eines bedeutenden Schritts, um den unbedachten Einsatz von Herbiziden zu verhindern, hat die Regierung des Bundesstaates Andhra Pradesh die Verwendung von Herbiziden, insbesondere Glyphosat, in der Landwirtschaft eingeschränkt. Die Anweisung wird außerdem den illegalen Einsatz Glyphosat toleranter Gentech-Baumwolle kontrollieren.
Indien: Ungezieferbefall zerstört Pflanzen und Hoffnung von 4,1 Mio. Bauern in Maharashtra
Bis zu 4,1 Millionen Bauern in Maharashtra begannen das neue Jahr mit Verlusten und Leid, nachdem die Baumwollernte in dem Bundesstaat durch den Roten Baumwollkapselwurm verwüstet worden war. Es handelte sich um den schwerwiegendsten Befall seit der Bundesstaat 2002 die Gentech-Bt. Samentechnologie eingeführt hat.
Indische Regierung: Gentech-Sojabohnenimporte erst nach Zustimmung des Regulators
Das Umweltministerium der indischen Regierung hat den Generaldirektor für Auslandshandel gebeten, den Import von Gentech-Sojabohnen für Lebensmittel oder Tierfutter ohne die Zustimmung der Regulierungsbehörde für transgene Produkte zu stoppen.
Nun nimmt sich Monsanto die Zivilbevölkerung vor
Avaaz, das der Guardian „das weltweit größte und mächtigste Netzwerk für Online-Aktivismus“ nennt, ist von Monsanto mit einer 168-seitigen Gerichtsvorladung belegt worden. In der Vorladung „befahl“ Monsanto Avaaz, jede private E-Mail, Notiz oder Aufzeichnung, die sie zu Monsanto besitzen, herauszugeben – inklusive der Namen und E-Mail-Adressen all derer, die Monsanto-Kampagnen unterschrieben haben. Dazu gehört die Avaaz-Petition, die ein Moratorium von Glyphosat fordert und die über zwei Millionen Unterschriften gesammelt hat. Emma Ruby-Sachs, stellvertretende Direktorin bei Avaaz, sagte: Monsanto ist berüchtigt für ihr Unternehmensmobbing, aber dieses Mal haben sie einen Kampf mit einer Bewegung aus fast 50 Millionen Menschen begonnen, die sich wehren werden.“ Monsanto trat danach von der Forderung nach persönlichen Informationen von Petitionsunterzeichnern zurück.
Medienpreis für Monsantoexposé
Einer der renommierten Europäischen Pressepreise für herausragenden Journalismus, die europaweit (alle 47 Länder) vergeben werden, ging an Stéphane Foucart und Stéphane Horel für ihre Artikel in der Zeitung Le Monde über die Monsanto-Papiere und Glyphosat. Die zwei Artikel, für die sie den Preis für Investigative Berichterstattung erhielten, stehen unter dem Link auf Englisch zur Verfügung.
Zulassung von Gentech-Reis in Australien und Neuseeland fragwürdig
Australische und neuseeländische Behörden haben den kommerziellen Verkauf von Lebensmitteln genehmigt, die aus der gv-Provitamin A-Reislinie GR2E („Goldener Reis“) gewonnen wurden. Laut eines Berichts des in München ansässigen Instituts für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie (Testbiotech) war die Risikobewertung der Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSANZ) allerdings ohne den toxikologischen Bericht nicht „ausreichend, um die Sicherheit von Lebensmitteln aus GR2E zu zeigen“ (deutscher Artikel: https://www.testbiotech.org/node/2150).
Genom-Editing: Rechtsexperte kritisiert Schlussantrag von Generalanwalt des EU-Gerichtshofs
Am 18. Januar veröffentlichte der Generalanwalt am EU-Gerichtshof seine Position dazu, ob das sogenannte Genom-Editing nach der geltenden EU-GVO-Gesetzgebung reguliert werden muss. Sein Schlussantrag scheint Lücken in der GVO-Verordnung der EU zu schaffen, d.h. dass einige mithilfe von Genom-Editing entwickelte GVO von den Rechtsvorschriften und der Kennzeichnungspflicht nicht erfasst werden. Der EU-Rechtsexperte Prof. Dr. Ludwig Krämer hat den Standpunkt des Generalanwalts jetzt analysiert. Er stellte fest, dass es keine Zweifel gäbe, dass die neuen Methoden der Gentechnik unter der geltenden EU-Direktive 2001/18 reguliert werden müssen.
Kalifornisches Gerichtsurteil beendet Jahrzehnte staatlichen Pestizideinsatzes
Ein Richter hat das kalifornische Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung angewiesen, den Einsatz von chemischen Pestiziden im Rahmen seines bundesstaatweiten Programms zu beenden bis die Behörde den Umweltgesetzen Kaliforniens nachkommt.
Richter: Monsanto nicht verpflichtet, Warnhinweise auf seinen Produkten anzubringen
Ein Bundesrichter hat den Plan Kaliforniens gestoppt, Monsanto zu verpflichten, Warnhinweise auf seinen Glyphosatprodukten anzubringen. Er begründete dies damit, dass Wissenschaftler keine eindeutigen Zusammenhang mit Krebs zeigen konnten. „Die geforderte Warnung für Glyphosat scheint nicht sachlich korrekt und unumstritten, da sie den Eindruck vermittelt, dass die Karzinogenität von Glyphosat eine unbestrittene Tatsache sei, während fast alle anderen Regulierungsbehörden zu dem Schluss gekommen sind, dass die Beweise für seine krebserregende Wirkung nicht ausreichen,” so das Urteil.
Monsanto sagt, Glyphosat ist sicher. Jetzt will ein Gericht Beweise sehen
Kürzlich wurde an einem US-Bundesgericht erstmals die wissenschaftlichen Studien, die Grundlage für die Zulassung von Glyphosat war, unter Eid vor aller Augen analysiert, schreibt Carey Gillam.
Wissenschaftlerin sagt Richter, dass Monsantos Roundup krebserregend ist
Zu Beginn einer Woche von Aussagen zur Toxizität des weltweit verbreitesten Unkrautvernichtungsmittels hat eine Wissenschaftlerin die Stichhaltigkeit einer Studie angegriffen, in der kein Zusammenhang zwischen Monsantos Herbizid Roundup und Non-Hodgkin-Llymphom, einer Krebserkrankung, festgestellt wurde. Dr. Beate Ritz, eine Epidemiologin an der UCLA (University of California Los Angeles), sagte aus, dass die Landwirtschaftliche Gesundheitsstudie (AHS) nicht mehr glaubhaft die Wirkung auf die Gesundheit bewerten konnte, da Glyphosat seit 2014 allgegenwärtig ist und somit keine Bevölkerung mehr existiert, die dem Mittel nicht ausgesetzt ist.
Brüssels Regierung verklagt die EU-Kommission wegen Erneuerung der Glyphosat-Zulassung
Die Regierung der belgischen Hauptstadt bringt die Europäischen Kommission wegen der Verletzung des Vorsorgeprinzips bei der Verlängerung der Lizenz für Glyphosat vor den Europäischen Gerichtshof. [Artikel auf Französisch]
Kommerzielle Pestizide: Nicht so sicher wie sie scheinen
Die potentiellen Gefahren von Zusatzstoffen in kommerzielle Pestiziden zu ignorieren, führt sowohl zu fehlerhaften Sicherheitsprofilen der Pestizidlösungen als auch zu Verwirrung in der wissenschaftlichen Literatur zu Wirkungen von Pestiziden, so eine neue wissenschaftliche Beurteilung. Die Beurteilung kommt zu dem Schluss, dass neue Regularien notwendig seien, um die Menschen und die Umwelt vor giftigen Pestizid-Inhaltsstoffen zu schützen.
Wissenschaftler ermitteln Faktoren, die maßgeblich für die Entwicklung von Herbizidresistenz sind
Wissenschaftler in Großbritannien haben die Quelle von herbizidresistentem Acker-Fuchsschwanzgras auf landwirtschaftlichen Feldern entdeckt. Sie kamen zu dem schockierenden Ergebnis, dass es die Bauern sind, die zu viele Herbizide einsetzen.
Französischer Weintest beweist: Menschen können Pestizide schmecken
Ein neues Experiment hat herausgefunden, dass Menschen Pestizide am Geschmack erkennen können. Die Forscher glauben, dass dieses Experiment das erste ist in dem 11 im Wein vorkommende Pestizide am Geschmack erkannt wurden. Die Studie, durchgeführt von Prof. Gilles-Eric Séralini und dem Koch Jérôme Douzelet, beinhaltete 195 Blind-Tests mit 36 professionellen Testern aus dem Wein- und Gastronomie-Sektor.
Herbizide verändern den Geschmack und Nährstoffgehalt von Pflanzen
Pflanzen, die mit Herbiziden besprüht werden verändern ihre Biochemie in subtiler Weise. Neue Forschungen zeigen, dass die Reaktionen in den behandelten Pflanzen groß genug sind, um sowohl ihren Geschmack wie auch ihren Nährstoffgehalt zu verändern.
EU Sicherheitsbehörde für GVO ignorierte Gesundheitswarnungen zu Monsantos Insektizidhaltigem Mais
In Europa ist das GVO-Komittee der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) die Haupt-Sicherheitsbehörde, die für GVO zuständig ist. EFSA muss sich mit den Mitgliedsländern zu ihren Bewertungen beraten. Im Fall von MON89034, einem insektizidhaltigen GV-Mais der ein Cry-Toxin enthält, hat EFSA zahlreiche Warnungen von Mitgliedstaaten erhalten, dass sie die bei Experimenten mit Ratten bei den Tieren aufgetretenen Nieren- und Blasenprobleme zu wenig berücksichtige. Aber EFSA ignorierte diese Probleme und gab dem Mais eine positive Beurteilung, auf deren Basis er genehmigt wurde.
EU stellt Umweltverträglichkeit von Monsantos Sojabohnen erneut in Frage
Bei einer erneuten Klage gegen Monsantos Vermarktung von GV-Lebensmitteln hat das oberste Gericht der EU entschieden, dass ein Umweltgutachten ein geeignetes Mittel sei, um Gesundheitsbedenken zu berücksichtigen. Die deutsche NGO Testbiotech hatte die erneute Entscheidung erwirkt, nachdem die Aufsichtsbehörde der Europäischen Kommission die Vermarktung von Monsantos Sojabohnen genehmigt hatte.
Biohacker bedauert, dass er sich vor Publikum mit CRISPR injizierte
Biohacker Josiah Zayner verkauft do-it-yourself Baukästen zum CRISPR Genom-Editieren. Er hatte versucht, sich selbst gentechnisch zu verändern, um grössere Muskeln zu bekommen und sich dazu öffentlich DNA-Kodierungen für CRISPR in den Arm injiziert. Dieser Stunt wurde von Experten verurteilt, da er die Öffentlichkeit in die Irre führe, eine Technik anpreise, die nicht funktioniere und sowohl ihn als auch die weitere Gesellschaft gefährde. Jetzt ist Zayner anscheinend klar geworden, dass er verantwortungslos gehandelt hat. Er sagte: „Es gibt für mich keinen Zweifel, dass früher oder später jemand zu Schaden kommen wird."
Omnipräsent: werden Dicamba Bohnen 2018 zum Hit?
US Landwirte werden nach Einschätzung eines Landwirtschafts-Ökonoms in diesem Jahr Dicamba-tolerante Sojabohnen anbauen, weil sie die Gefährdung durch Dicamba-Abdrift vermeiden wollen. Er stellt sich dabei die Frage, ob dies vielleicht von Beginn an Monsantos Strategie war.
Dicamba-Schaden 3.0 - machen Sie sich gefasst!
Universitätsforscher und Regierungsangestellte sehen für 2018 ein drittes Jahr von Schäden durch Dicamba-Abdrift voraus. Trotzdem geht Monsanto davon aus, dass Landwirte die Kultur von Xtend Sojabohnen auf 40 Millionen Morgen verdoppeln werden.
Klage verlangt, dass US-Gesundheitsbehörde Dicamba-Registrierung löscht
Eine Klage führt an, dass die US-Gesundheitsbehörde EPA Schlüsselkriterien der förderalen Gesetzgebung zu Insektiziden, Fungiziden und Rodenticiden (FIFRA) ignoriert hat und gegen das Gesetz zum Schutz bedrohter Tierarten verstoßen hat, als sie die Registrierung von Monsantos XtendiMax Herbizid annahm. Das Herbizid kann auf Dicamba-tolerante GV-Pflanzen versprüht werden. Die Klage legt darüber hinaus nahe, dass die Behörde während des Registrierungsprozesses von Monsanto in unangemessener Weise beeinflusst wurde.
Umwelt-Gruppen warnen: Dicamba Abdrift gefährdet Wildflächen
Als 2017 der Abdrift von auf Dicamba-tolerante GV-Sojabohnen versprühtem Herbizid im US-Staat Illinois geschätzte 600 000 Morgen Sojabohnen schädigte, kamen wahrscheinlich auch Habitate von gefährdeten Wildarten und Monarch-Schmetterlingen zu Schaden. Aber die US Umweltbehörde reduzierte den Schutz für Pflanzen und Wildtiere nachdem Monsanto Studien vorlegte, die die voraussichtliche Abdrift des Herbizids geringer einschätzten.
Bürger-Komitee widerstand Monsanto in Arkansas - jetzt werden sie angegriffen
Monsanto hat das Pflanzen-Komittee in Arkansas und jedes einzelne seiner Mitglieder verklagt, weil diese das Herbizid Dicamba, das auf Dicamba-toleranten GV-Sojabohnen verwendet wird, verboten haben. Das Komitee besteht aus 18 Personen, in der Hauptsache Landwirte und Besitzer von Kleinbetrieben, und regelt die Verwendung von Pestiziden in dem US-Bundesstaat.
Kaimaninseln: Forscher zweifeln am Erfolg des GV-Moskitoprojekts
Die Regierung der Kaimaninseln hat von ihrem umstrittenen Plan Abstand genommen, in großem Stil auf der gesamten Inselgruppe gentechnisch veränderte Moskitos freizusetzen, die von der Firma Oxytec entwickelt wurden. Der Leiter der Mosquito Research and Control Unit (MRCU) gab an, die Entscheidung sei aufgrund von Budgetbeschränkungen getroffen worden. Es scheint jedoch so zu sein, dass sowohl die Regierung als auch mehrere hochrangige Mitarbeiter der Behörde (darunter deren früherer Direktor) den Erfolg des gesamten Projekts in Frage stellen.
Mikrozephalie und Insektizide: Gibt es einen Zusammenhang?
Das Insektizid Pyriproxyfen steht erneut unter Verdacht als möglicher Verursacher der Mikrozephalie, einer Missbildung bei Neugeborenen, die mit einem zu geringen Schädelumfang auf die Welt kommen. Eine einem Peer-Review unterzogene Studie kam vor kurzem zu dem Ergebnis, dass Pyriproxifen eine ähnliche chemische Struktur aufweist wie ein Juvenilhormon und mit verschiedenen Stoffwechselwegen in Säugetieren interagiert. Die Autoren der Studie vertreten die These, dass Pyriproxifen insbesondere den Stoffwechsel von Retinsäure stört, einem Abbauprodukt von Vitamin A, von dem man weiß, dass es Mikrozephalie verursachen kann.
Die Lüge von der substantiellen Äquivalenz
Von Industrie und Regulierungsbehörden wird häufig die These vertreten, gentechnische und konventionelle Anbauprodukte seien im Wesentlichen gleichwertig („substanzielle Äquivalenz“). Wie jedoch Studien mit der von Monsanto entwickelten Gentech-Maissorte NK603 zeigen, ist diese Behauptung falsch, denn es gibt erhebliche Unterschiede auf Molekular- und Stoffwechselebene. Dies hat bedeutende Implikationen für die Sicherheit gentechnisch veränderter Nahrungsmittel. Kinderärztin Michelle Perro bemerkte dazu: „Viele Angehörige der Gesundheitsberufe glauben, dass konventionellen und gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ernährungstechnisch gleichwertig sind“ – aber diese Studien „lassen starke Zweifel an dieser Überzeugung aufkommen“.
Großbritannien: Aktivistengruppe benötigt finanzielle Unterstützung
Im Februar reichte das britische Agrarforschungsinstitut Rothamsted Research einen Antrag ein, um in Hertfordshire einen Feldversuch mit gentechnisch verändertem Leindotter durchzuführen. Die Aktivistengruppe GM Freeze, die sich schon seit Jahren gegen derartige Feldversuche einsetzt, will dieses Vorhaben stoppen. Hierzu ist Sie jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Bitte helfen Sie mit einer Spende!
Nach dem Brexit: Schottland fürchtet um seinen gentechnikfreien Status
In Bezug auf Gentechnik hat Schottland von dem sogenannten Opt-out-Mechanismus Gebrauch gemacht: Dieser erlaubt einzelnen EU-Mitgliedstaaten, den GVO-Anbau einzuschränken oder zu verbieten. Daher sind Schottlands Felder seit 2015 gentechnikfrei. Nun gibt es jedoch Befürchtungen, dass die konservative Regierung in London nach dem Brexit dieses Verbot wieder aufheben könnte. Darüber hinaus könnte sie allgemein die Standards für Umwelt- und Lebensmittelschutz senken und uneingeschränkte Importe von Agrarprodukten aus den USA erlauben, um einem Handelsabkommen mit den USA den Weg zu ebnen.
Die Tories und Trump: eine unheilvolle handelspolitische Allianz?
In den USA und Großbritannien arbeiten derzeit ultrarechte Denkfabriken und Politiker fieberhaft hinter den Kulissen, um ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Staaten auf den Weg zu bringen. Sollte ihnen dies gelingen, wird der britische Markt bald für Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentech-Nahrungsmittel geöffnet. Das Netzwerk sieht nun die Chance, im Zusammenhang mit dem Brexit seine Agenda durchzusetzen.
Großbritannien: Doppelkampagne zum Schutz von Lebensmitteln und Landwirtschaft
GM Freeze, eine britische Dachkampagne gegen Gentechnik in Lebensmitteln und in der Landwirtschaft, hat eine Doppelkampagne gestartet, um im Zusammenhang mit den Brexit-Vorbereitungen für den Erhalt der bestehenden Standards zu kämpfen.
Kenia entwickelt Richtlinien für GV-Tiere
Kenia könnte schon bald Forschungen an gentechnisch veränderten Tieren erlauben. Derzeit ist die Biosicherheitsbehörde im Begriff, entsprechende Richtlinien auszuarbeiten.
Brasilien: Landarbeiterinnen besetzen Zellstoffwerk aus Protest gegen GV-Bäume
Im März haben mehr als 1.000 landlose Landarbeiterinnen die Papier- und Zellstofffabrik des Unternehmens Suzano in Bahia (Brasilien) besetzt. Als Beweggrund für die Aktion nannten die Frauen die sich verschärfende Wasserkrise in der Gemeinde aufgrund der Errichtung ausgedehnter Eukalyptusplantagen, der Pestizidsprühung auf den Flächen von Suzano sowie des Anbaus von gentechnisch verändertem Saatgut.
Dokumentarfilm über Gefahren des Gentech-Anbaus gewinnt internationale Preise
Ein neuer Dokumentarfilm, der die Gefahren gentechnisch veränderter Pflanzen und der dabei verwendeten Pestizide aufzeigt, hat prestigeträchtige Auszeichnungen auf zwei internationalen Filmfestivals gewonnen. „The Big Secret: A Survival Guide for the New Millennium“ ist ein gemeinsames Werk des fünfmaligen Emmy-Award-Gewinners Alex Voss und der mehrfach ausgezeichneten Filmemacherin und Naturärztin Susan Downs. GMWatch hat kürzlich ein Interview mit Downs geführt.
Gentech-Doku „Modified“ hat bereits sechs Auszeichnungen gewonnen
„Modified“, ein Dokumentarfilm, der der Frage nachgeht, warum in den USA und Kanada keine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel besteht, wurde als bester französisch-kanadischer Film auf dem Rendez-Vous Québec Filmfestival in Montreal ausgezeichnet. Dies ist bereits die sechste Auszeichnung, die der Film erhalten hat, seit er im vergangenen Herbst erstmals auf dem Atlantic International Film Festival präsentiert wurde.
Buchtipp: „A precautionary tale“
Hier gibt es eine Rezension zu dem neuen Buch von Philip Ackerman-Leist, „A Precautionary Tale: How one small town banned pesticides, preserved its food heritage, and inspired a movement.” (zu Deutsch etwa: „Vorbeugen müssen Sie selbst. Wie ein kleines Städtchen Pestizide verbot, sein kulinarisches Erbe bewahrte und eine ganze Bewegung inspirierte.“)
USA: General Mills wird einen ökologischen Kulturbetrieb bauen
General Mills hat ein Abkommen angekündigt, demzufolge er den größten organischen Kulturbetrieb von South Dakota bauen wird. Währenddessen arbeitet das Unternehmen daran, genug ökologische Zutaten zu sichern, um die wachsende Konsumentennachfrage weltweit zu bedienen.
Überwältigende Mehrzahl der Bauern gegen Bayer-Monsanto-Fusion
Eine überwältigende Mehrheit der befragten Bauern – 93.7% - ist wegen der im Raum stehenden Fusion von Bayer und Monsanto besorgt. Sie glauben, dass die Fusion einen negativen Einfluss auf unabhängige Bauern und Bauerngemeinschaften haben wird.
Forschung zeigt, dass neue ökologische Techniken, die Bodenkohlenstoff wiederherstellen, ökologische Produkte attraktiver machen könnten
Neue Forschung zeigt, dass ökologische Agrarwirtschaft effektiver darin ist, Bodenkohlenstoff wiederherzustellen. Dadurch reduziert sie eine Ursache für den Klimawandel – im Vergleich zu konventioneller Agrarwirtschaft. Dies könnte mehr Konsumenten dazu bewegen, ökologische Produkte zu kaufen – besonders auch wegen des Trends hin zu mehr bewusstem Konsum.
9. GMO-Free Europe Konferenz: Berlin, 6.-7. September 2018
Die Konferenz behandelt Themen wie die großangelegten Agrarwirtschaftfusionen, die neuen Gentechnik-Technologien, die Verwendung von Gene Drives für kontrollierte Ökosysteme, und die andauernde Kampagne zum Verbot von Glyphosat.
LOBBYWATCH
US-Forscher geben Russen die Schuld an Anti-GVO-Medien
US-Forscher haben Russland dem Versuch beschuldigt, amerikanische Bürger gegen GVOs aufzuwiegeln. Wie ihr Hausmagazin, der Des Moines Register, berichtet, haben einige Professoren an der IOWA State University (ISU) Forschung publiziert, die zeigen, dass Russland Medienberichte finanziert, die „die Sicherheit von GVOs infrage stellen“. Die Forscher behaupten, dass dies ein russischer Versuch sei, den Interessen der US-amerikanischen Agrarwirtschaft zu schaden und ihre eigene Position als Produzent einer „ökologisch sauberen Alternative“ zu GV Lebensmitteln zu stärken.
Wie Unternehmen die Herausgabe öffentlicher Berichte über sich selbst unterdrücken
Die Anfrage zur Herausgabe von öffentliche Berichten durch Gary Ruskin von US Right to Know hat Dokumente zutage gefördert, die Beziehungen zwischen Universitäten und Unternehmen wie Monsanto offenlegen. Die Unternehmen kämpfen jedoch darum, diese Verbindungen geheim zu halten.
Monsantos Sprachrohre: House Science Committee, EPA, EU-EFSA
Dr. Jennifer Sass hat im US-Kongress ausgesagt, um die Krebsagentur IARC gegen die industrie-generierten Unwahrheiten und die Vergehen der Regulierungsbehörden zu verteidigen. In einem detailreichen, aber lesbaren Artikel dekonstruiert sie die Fehlbehauptungen gegen das IARC infolge seiner Einstufung von Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend.
IARC widerlegt Kate Kellands Bericht über Benzol
Die Krebsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation hat Behauptungen einer schriftlichen Attacke auf die Analyse der Agentur zu Benzol widerlegt. Der kritische Artikel war von Reuters-Reporterin Kate Kelland verfasst worden, die eine Vergangenheit der engen Zusammenarbeit mit der Industrie für solche schriftlichen Attacken hat.
Was die Monsanto Papers uns über Unternehmensforschung sagen
Die Monsanto Papers sind eine Fundgrube an internen Dokumenten, die seit März 2017 langsam veröffentlicht werden. Dies geschieht in der Folge eines Rechtsstreits von Krebsopfern gegen Monsanto über ihr omnipräsentes Herbizid Glyphosat. Die Dokumente zeigen, wie Monsanto aktiv die Wissenschaft untergräbt, sowohl in den Praktiken des Unternehmens als auch in der Art, wie es die moralische Autorität der Wissenschaft für seine Zwecke missbraucht.
ILSI drängt auf die Verwendung von Gen-Drives in Afrika
Mehrere Treffen zu Gen-Drives wurden von den beiden amerikanischen Organisationen ILSI (International Life Sciences Institute) und FNIH (Foundation for the National Institutes of Health) mit Nepad (New Partnership for Africa's Development) in Afrika organisiert. Diese Treffen hatten einen Fokus auf Krankheiten, die von Moskitos übertragen werden. ILSIs Beteiligung an der Organisation von Gen-Drive Workshops ist problematisch, da ein bedeutender Anteil seines Budgets von Gruppen wie Coca-Cola, Nestlé oder CropLife International kommen. CropLife International gehören Agrarbiotechgiganten wie BASF, DuPont, Monsanto und Syngenta an. Bayer, DuPont und Monsanto haben bereits Lizenzvereinbarungen zur Nutzung von Gene-Editing-Technologien mit dem CRISPR/Cas 9-System unterschrieben, aber die Vereinbarungen haben Beschränkungen hinsichtlich der tatsächlichen Anwendung von Gene Drives. [Französischer Text, hinter einer günstigen Paywall]
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Rückblick Nr. 389
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