Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Zum englischen Original gelangen Sie hier. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden Sie hier.
Anm. d. Übers.: Das englische Original dieses Monatsrückblicks erschien vor der EU-Abstimmung zu Glyphosat.
EU-Regierungen verweigern Druck durch Kommission für Glyphosat
Europäische Regierungen haben sich erneut geweigert, einen Plan der Europäischen Kommission zu unterstützen, eine erneute Zulassung von Glyphosat für fünf Jahre ohne Sicherheitseinschränkungen zu gewähren. Glyphosat ist der am häufigsten verwendete Unkrautvernichter in Europa und ist mit Krebs und Umweltschäden in Verbindungen gebracht worden.
Die Große Glyphosat-Rebellion geht weiter
Dies ist der siebte fehlgeschlagene Versuch der Europäischen Kommission Glyphosat erneut zuzulassen. Und die Ablehnung dieses letzten Vorstoßes für eine fünfjährige Verlängerung endete mit einem noch schlechteren Ergebnis für die Kommission als die Abstimmung zu ihrem vorherigen Vorschlag von zehn Jahren. Dieser Verlängerungsvorschlag wurde von 16 Ländern unterstützt, während nur 14 für die Verlängerung um fünf Jahre stimmten und genauso viele entweder dagegen stimmten oder sich, wie Deutschland, enthielten.
Zusammensetzung der Abstimmungsergebnisse
Die Aufschlüsselung des Wahlergebnisses durch die Mitgliedsstaaten zeigt, dass die Regierungen, die die Verlängerung nicht unterstützen, einen deutlich höheren Anteil der EU-Bevölkerung vertreten:
* 14 Mitgliedsstaaten (repräsentativ für 36,95 Prozent der EU-Bevölkerung) CZ, DK, EE, IE, ES, LV, LT, HU, NL, SV, SK, FI, SE, UK stimmten dafür.
* 9 Mitgliedsstaaten (repräsentativ für 32,26 Prozent der EU-Bevölkerung) BE, EL, FR, HR, IT, CY, LU, MT, AT stellten sich gegen eine Verlängerung.
* 5 Mitgliedsstaaten (repräsentativ für 30,79 Prozent der EU-Bevölkerung) BG, DE, PL, PT, RO enthielten sich.
Die qualifizierte Mehrheit, die für die Erteilung einer neuen EU-Lizenz notwendig ist, benötigt die Unterstützung von Ländern, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung ausmachen, aber die Länder, die für eine Verlängerung stimmten, repräsentieren weniger als 37 Prozent der Bevölkerung.
Nach Brexit werden Glyphosat noch kleinere Minderheit
Das Vereinigte Königreich, welches einer der engagiertesten Unterstützer von Glyphosat ist, bereit sich auf das Verlassen der EU vor. Da es fast 13 Prozent der EU-Bevölkerung umfasst, würden die Staaten, die derzeit für eine Verlängerung der Glyphosatzulassung sind, weniger als ein Viertel der EU-Bevölkerung ausmachen, wenn das Vereinigte Königreich nach dem Brexit aus der Berechnung herausfällt.
EU-Parlament stimmt für Glyphosatverbot
Am 24. Oktober stimmten die MdEPs im Europäischen Parlament dafür, Glyphosat vollständig zu verbieten. Es gab 355 Stimmen für ein Verbot von Glyphosat, 204 dagegen und 111 Enthaltungen. Die MdEP forderten eine Beschränkung des Glyphosateinsatzes ab 2018 und ein vollständiges Verbot bis 2022.
Was passiert als nächstes beim Thema Glyphosat?
Die EU-Kommission wird ihren Vorschlag für eine fünfjährige Lizenzverlängerung für Glyphosat vor einen Petitionsausschuss bringen. Corporate Europe Observatory gibt dabei allerdings zu bedenken, dass der Vorschlag der Kommission:
* keine Unterstützung der Mitgliedsstaaten hat, da nur 37 Prozent der Bevölkerung den Plan unterstützen
* keine Beschränkungen der Verwendung beinhaltet, entgegen den Forderungen des EU-Parlaments
* EU-Bürger mehr Glyphosat aussetzen würde als jetzt, da der Vorschlag eine Erhöhung der erlaubten täglichen Aufnahme um 66 Prozent erlaubt
* keine glaubwürdigen rechtlichen Maßnahmen enthält, die das vom EU-Parlament und vielen Mitgliedsstaaten geforderte Auslaufen umsetzen und die Tür für zukünftige Verlängerungen offenhalten.
Es wird erwartet, dass der Vorschlag der Kommission nicht genug Unterstützung in dem Petitionsausschuss sammeln können wird. Danach hat die Kommission die Macht, ihren eigenen Vorschlag ohne die Unterstützung der europäischen Regierungen anzunehmen.
Anwalt: Erneute Zulassung von Glyphosat ist illegal
Einer juristischen Einschätzung der Pariser Anwaltskanzlei Huglo Lepage zufolge ist das Verfahrung für die Erneuerung der Zulassung von Glyphosat „illegal“. Die Europäische Kommission bereitet gerade den Vorschlag an die EU-Mitgliedsstaaten vor, die Produktlizenz für fünf Jahre zu erneuern.
Die EU und Glyphosat: die Gesundheit von Kindern ist wichtiger als Pestizide
Die anhängige Entscheidung über Monsantos Unkrautvernichter Glyphosat ist eine entscheidende Gelegenheit, um unsere Kinder vor dem giftigen Pestizidcocktail zu schützen, der ihr Essen, Wasser und Spielplätze verschmutzt, schreibt der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und gefährliche Substanzen und Abfälle.
Ramazzini Institut lanciert Crowdfounding-Aufruf für langfristige Glyphosat-/Roundup-Studie
Das Ramazzini Institut in Italien hat einen Crowdfounding-Aufruf gestartet, um eine fünf Millionen Euro teure 5-Jahresstudie zu Glyphosat und Roundup zu finanzieren. Die Langzeitstudie auf den Ergebnissen einer kürzeren 90-Tage-Studie aufbauen. Laut dem Ramazzini Institut zeigte bereits die kürzere Studie, dass Glyphosat und Roundup möglicherweise gefährliche Auswirkungen bei Ratten in sehr niedrigen, realistischen Dosierungen verursachte. Diese Dosierung was äquivalent zu der Dosierung, von der US-Zulassungsbehörden behauptet hatten, es wäre sicher für Menschen so viel Glyphosat jeden Tag zu sich zu nehmen.
Landwirtschaft ohne Glyphosat – könnte das funktionieren?
Hella Kehlenbeck von dem Julius Kühn Institut, einem Pflanzenforschungszentrum mit Verbindung zum deutschen Landwirtschaftsministerium, glaubt, dass „grundsätzlich Landwirtschaft ohne Glyphosat existieren kann“. In ihrer Forschung schätzte sie die möglichen Kosten eines Glyphosatverbots für die deutsche Landwirtschaft und stellte fest, dass Landwirtschaft ohne Herbizide „nicht in allen Fällen teurer sein muss“ – es sei sehr viel von den Anbaubedingungen abhängig.
Der Himmel fällt uns nicht auf den Kopf bei Glyphosatverbot
Behauptungen über die Umweltvorteile von Direktsaat mit Glyphosat sind nicht fundiert und der Himmel wird uns nicht auf den Kopf fallen, wenn die Chemikalie verboten wird, schreibt der Umweltschutzexperte Miles King.
“Panikmache” behauptet, es gäbe keine Alternative zu Glyphosat
Ein Unternehmen, das hofft von einem Glpyohsatverbot zu profitieren, ist Weedingtech, deren Schaum- und Heißwasserunkrautbehandlung bereits von der Hälfte aller britischen Wasserfirmen und einigen Glyphosatfreien Räten eingesetzt wird. Leo de Montaignac, CEO der Firma, sagt „es gibt eine Menge Panikmache, die behauptet, dass keine echten Alternativen verfügbar sind und das ist einfach nicht wahr.“
Einatmen von Glyphosatherbizid erhöht Angst
In einer neuen Studie wurden Mäuse, die Glyphosatherbizid durch Inhalieren aufnahmen, ängstlicher als Kontrollgruppen. Ihre zentralen Nervensysteme wurden bezüglich Bewegung, Angst und Erinnerungsvermögen beeinflusst.
Prüfung neuer Monsanto-Dokumente
Das Corporate Europe Observatory hat den Inhalt mehrerer neuer Monsanto-Dokumente zusammengefasst, die am 27. und 28. Oktober 2017 veröffentlicht wurden. Diese Dokumente geben u.a. Hinweise darauf, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Monographie des IARC noch vor ihrer Veröffentlichung ablehnte – die Monographie hatte erklärt, Glyphosat sei „wahrscheinlich krebserregend“.
Philippinen: Bauernverbände kritisieren PhilRice wegen erneutem GV Goldenem Reis-Vorstoß scharf
Die MASIPAG Gruppe, bestehend aus Bauern und Wissenschaftlern, hat PhilRice (Philippinisches Reisforschungsinstitut) für seinen erneuten Vorstoß zum Beginn von Feld- und Fütterungstests von genetisch verändertem Goldenen Reis scharf kritisiert. Die Bauern glauben, dass die treibende Kraft hinter diesem Vorstoß der Patenteigentümer Syngenta ist, neben anderen großen GVO Unternehmen wie Monsanto. In einer kürzlich veröffentlichten Studie zeigten Wissenschaftler, dass die Zuchtlinien aus Goldenem Reis phänotypische Anomalitäten und einen schlechten Ertrag hervorbrachten. Dadurch werden sie unbrauchbar für die kommerzielle Kultivierung. Die Bauern machen sich Sorgen, dass sich diese Eigenschaft auf andere Reissorten übertragen und sie kontaminieren könnte.
Adieu, Goldener Reis? Manipulierte Eigenschaft führt zu drastischen Ertragsminderungen und “metabolischer Kernschmelze”
Fast 20 Jahre lang wurde gentechnisch veränderter Goldener Reis als potentes Werkzeug zur Verminderung von Vitamin-A-Mangel angepriesen. Goldener Reis wurde jedoch nie kommerzialisiert und an seinem Versagen auf dem Markt wurde der „Überregulation“ und der „Anti-GVO“-Opposition die Schuld gegeben. Neuere Forschung von indischen Wissenschaftlern zeigte jedoch, dass das Übertragen von Transgenen von Goldenem Reis unerwartete negative Folgen hatte. Ihre ertragsreiche und agrarökonomisch überlegene indische Reissorte wurde blass und verkümmerte und ihr Ertrag schrumpfte so sehr, dass sie nicht mehr für die Kultivierung geeignet war.
Gentech-Sojabohne wird in Indien illegal angebaut: Bauernverband
Zum ersten Mal wurde in Indien von einer illegalen Kultivierung einer Gentech-Pflanze – Gentech-Sojabohnen – berichtet. Bhartiya Kisan Sangh (BKS), ein nationaler Bauernverband, meldete, dass Gujarat-Bauern die herbizidtolerante Pflanze illegal anbauen, da es noch keine Freigabe der Regierung für jegliche Gentech-Pflanzen gibt.
Bundesstaat an Indiens Zentralregierung: Zulassung für nicht mehr schädlingsresistenten Bt. Baumwollsamen aufheben
Nach den Erntehelfertoden im Zusammenhang mit Pestiziden in Vidarbha verlangt die Landesregierung von Indiens Zentralregierung, der Bt. Baumwollsamensorte Bollgard II die Zulassung zu entziehen. Unter indischem Gesetz ist die Zulassung einer Samensorte ein notwendiger Schritt in der Zertifizierung ihrer Funktionalität. Der Zulassungsentzug des Bt. Baumwollsamens wäre ein Eingeständnis, dass er nicht leistet, was er verspricht.
Indien friert Gentech-Senf-Bewilligung auf Druck der starken Opposition ein
Indien hat Anfragen zur kommerziellen Freigabe eines Gentech-Senfs eingefroren. Das zeigte ein Dokument des Umweltministeriums, inmitten starken Widerstands von dortigen Aktivisten und Politikern gegen Lebensmittel, die im Labor verändert wurden.
Regierung in Bangladesch „ermutigt” Landwirte Gentech-BT. Auberginen anzubauen
Die Regierung von Bangladesch plant Landwirte für den verstärkten Anbau von GV-Auberginen zu belohnen, obwohl sie noch keine Tests zu den möglichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt durchgeführt hat.
Umstellung auf gentechnikfreie Kost verbessert die Gesundheit - Umfrage
Umstellung auf eine gentechnikfreie Kost kann, laut einer Umfrage, die in einem neuen, von Experten überprüften Artikel von Jeffrey M. Smith beschrieben wurde, den Gesundheitszustand verbessern. Von 3.256 Personen, die die Umfrage beantworteten, sagten bemerkenswerte 85,2 Prozent dass sich ihre Verdauung nach einer Umstellung auf gentechnikfreie Kost verbessert habe. Andere Beschwerden, wie Fettleibigkeit, Allergien und „Brain Fog” besserten sich ebenfalls.
EU: GVO-Anbau verringert sich um 4,3 Prozent
2017 wurde in der Tschechischen Republik und in der Slowakei weniger als ein Hektar mit Gentech-Mais bepflanzt. Auch in Portugal und in Spanien verringerte sich die Anbaufläche für genveränderte Pflanzen. Insgesamt verringerte sich die Anbaufläche auf europäischem Territorium von 136.338 auf 130.571 Hektar. Das ist ein Rückgang von 4 Prozent.
Französische Regulierungsbehörde entzieht glufosinathaltigem Herbizid die Zulassung
Die französische Regulierungsbehörde für Gesundheit und Umwelt, ANSES, sagt, dass sie die Zulassung für Bayers Basta F1 Herbizid, das mit Glufosinat-Ammonium hergestellt wird, zurückgezogen hat. Als Grund gab die Behörde Unsicherheit bei den Auswirkungen auf die Gesundheit an. Glufosinathaltige Herbizide werden bei einer Reihe von Gentech-Pflanzen benutzt, die eine eingebaute Toleranz dagegen haben.
Nichtregierungsorganisationen: Gentechnik ist nicht die Antwort auf den Hunger in der Welt
Ein neuer, von Experten geprüfter Bericht stellt fest, dass der Widerstand von Nichtregierungsorganisationen gegen Gentechnik nicht als emotional oder dogmatisch begründet abgewiesen werden kann - er liegt vielmehr in der Skepsis gegenüber überhöhten Versprechungen dieser Technologie begründet. GMWatch war unter den Nichtregierungsorganisationen, die mit der Schwerpunktgruppe zusammengearbeitet haben, die diesen Bericht erstellt hat.
Die Zivilgesellschaft lehnt beim FAO-Treffen GVO ab
Vertreter der Zivilgesellschaft haben bei einem kürzlichen Treffen der Lebensmittel und Landwirtschafts-Organisation (FAO) GVO als Mittel zur Sicherung der Lebensmittelversorgung in der Welt abgelehnt. Das Treffen wurde von den pro-GVO Regierungen der USA, Kanada und Australien finanziert.
Das goldene Ticket: Landwirte stellen um auf „Bio” um Gewinne zu erzielen
In den USA verkauft sich Bio-Mais zum dreifachen Preis von konventionellem Mais. Die Nachfrage seitens biologisch wirtschaftender Milch- und Geflügelbetriebe unterstützt den saftigen Preis für Bio-Mais und Bio-Sojabohnen, die zur Tierfütterung verwendet werden. Der Anbau dieser Pflanzen stieg zwischen 2015 und 2016 um 30 Prozent an.
Arkansas erlässt Dicamba-Verbot
Die Pflanzenschutzbehörde des US-Bundesstaates Arkansas (Arkansas Plant Board) hat beschlossen, die Verwendung von Dicamba (ein in Verbindung mit Dicamba-toleranten Anbaupflanzen versprühtes Herbizid) von April bis Oktober 2018 zu verbieten. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem Landwirte in zahlreichen Bundesstaaten Beschwerden eingereicht hatten, weil ihre Felder durch Dicamba-Abdrift geschädigt worden waren.
Monsanto verklagt Behörde wegen Dicamba-Verbots
Monsanto hat das Arkansas Plant Board verklagt, nachdem die Behörde das Herbizid wegen seiner Abdriftneigung und der daraus resultierenden Schäden auf den Feldern anderer Landwirte verboten hatte.
Wer haftet für die Dicamba-Schäden?
Versicherungsunternehmen lehnen die Schadenersatzansprüche von Landwirten ab, deren Felder durch Dicamba-Abdrift geschädigt wurden.
Dicamba-Abdrift: Wird 2018 noch schlimmer?
Egal, welche Vorschriften die Regulierungsbehörden auch erlassen: Dicamba lässt sich nicht kontrollieren, schreibt Steve Smith, Vorsitzender der Save Our Crops Coalition, einer Vereinigung von amerikanischen Landwirten, die strengere Auflagen beim Einsatz von 2,4-D und Dicamba fordern, um Abdriftschäden zu vermeiden.
Felder in 25 Bundesstaaten durch Dicamba-Abdrift geschädigt
Laut Angaben der US-Umweltschutzbehörde EPA hat das Unkrautvernichtungsmittel Dicamba bereits Sojafelder auf einer Fläche von mehr als 15.000 Quadratkilometern geschädigt. Dies entspricht ungefähr der Größe des Bundeslandes Schleswig-Holstein und 4% der gesamten Sojaanbaufläche in den USA. Diese Zahlen rechtfertigen in den Augen der Behörde eine schnelle Reaktion. „Das Problem hat eine gewaltige Dimension erreicht“, so Rick P. Keigwin Jr, Direktor des Pestizidprogramms der Behörde.
US-Handelsminister will freie Fahrt für Gentech-Exporte
Auf einer Konferenz äußerte sich kürzlich der US-Handelsminister Wilbur Ross zu einem möglichen Freihandelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien. Als Vorbedingung für ein solches Abkommen nannte er, dass Großbritannien die EU-Regeln in Bezug auf Chlorhühnchen und Gentech-Nahrung (an die es seit dem Brexit nicht mehr gebunden ist) aufheben solle.
Trump-Regierung macht Rückzieher bei Gentechnikbestimmungen
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seinen Plan zurückgezogen, die Regulierungsvorschriften für Gentech-Pflanzen und -Lebensmittel zu überarbeiten. Der Entwurf, der im Januar im Rahmen einer umfassenden Aktualisierung der bundesstaatlichen GVO-Vorschriften veröffentlicht wurde, hätte einige mit der Gene-Editing-Methode hergestellte Sorten von der Regulierung ausgenommen. Dennoch haben zahlreiche Konzerne und Forscher dagegen protestiert, da dies in strengeren Anforderungen für Sicherheitsbewertungen in einem frühen Stadium der Entwicklung solcher Produkte resultiert hätte.
LOBBYWATCH
Glyphosat: weniger toxisch als Speisesalz?
Glyphosat, der aktive Bestandteil des von Monsanto entwickelten Herbizids Roundup, ist weniger toxisch als Koffein und Speisesalz. Diese absurde Einstufung ist einer Infografik zu entnehmen, die von Cami Ryan auf Twitter veröffentlicht wurde. Als „Social Sciences Lead“ ist die ehemalige Forschungsmitarbeiterin der kanadischen Saskatchewan-Universität dafür zuständig, in den sozialen Medien das ramponierte Image des Konzerns und seines Flaggschiffprodukts aufzupolieren. Mehrere anerkannte Wissenschaftler haben jedoch dieses Meme scharf kritisiert, mit dem Monsanto uns weismachen will, dass der umstrittene Unkrautvernichter sicher sei.
Neues Buch untersucht, wie wir mit Unkrautvernichter „getränkt” wurden
In ihrem neuen Buch “Whitewash: The Story of a Weed Killer, Cancer, and the Corruption of Science”(“Schöngefärbt: Die Geschichte eines Unkrautvernichters, Krebs und die Korruption der Wissenschaft”), argumentiert die Enthüllungsjournalistin Carey Gillam, die chemische Industrie — insbesondere Monsanto — habe jahrzehntelang die Öffentlichkeit über die Gefahren von Roundup, dem weitverbreiteten Unkrautvernichtungsmittel, getäuscht.
Wie Monsanto die EPA dazu brachte (und die Wissenschaft verdrehte), um Glyphosat auf dem Markt zu halten
Seit 1973 hat Monsanto zweifelhafte wissenschaftliche Untersuchungen zitiert, um Glyphosat auf dem Markt zu halten, wie Tests an Uteri von männlichen Mäusen, und die US- Umweltschutzbehörde (EPA) ließ vieles davon durchgehen. Dieser Artikel ist lang, aber es lohnt sich, ihn zu lesen. Er fasst die Gründe zusammen, wegen denen niemand den Behördenberichten trauen kann, in denen behauptet wird, Glyphosat sei sicher.
Monsanto, Henry Miller, und die US-FDA
Hat Monsanto Henry Miller, den Gründungsdirektor des Biotechnologie-Büros der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA), dabei beeinflusst, wie Gentech-Nahrung von der FDA reguliert werden sollte? Belinda Martineau, die daran beteiligt war, das erste Gentech-Nahrungsmittel zu entwickeln, stellt diese Frage und bietet Einblicke aus ihrer eigenen Erfahrung.
Gates-Stiftung gewährt Cornells umstrittener Wissenschaftsallianz zusätzliche 6,4 Mio. US-Dollar
Mit den neuen Fördergeldern hat die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung insgesamt 12 Mio. US-Dollar an die “Cornell Alliance for Science” vergeben. Laut Claire Robinson von GMWatch ist die Allianz aber "eine Propagandamaschine der Gentech- und agrochemischen Industrie”.
IARC weist Kate Kellands falsche Behauptungen in Reuters-Artikel zurück
Das Krebsforschungszentrum der Weltgesundheitsorganisation IARC hat eine starke Reaktion auf den Angriff der Reuters-Reporterin Kate Kelland veröffentlicht. Die Reporterin gab zu, das ihr der Artikel von Monsanto gegeben wurde. Kelland attackiert das IARC seit es seinen Bericht veröffentlicht hat, der zu dem Schluss kommt, dass Glyphosate wahrscheinlich krebserregend ist.
Richtigstellung falscher Anschuldigungen
Dr. Christopher Portier, ein führender Experte für Umweltgesundheit und Krebsrisiken, ist Ziel von Angriffen der Pestizidindustrie und deren Verbündeten. Die Angriffe zielen darauf, sowohl seine Reputation als auch die des IARC zu unterminieren. Die Organisation „Corporate Europe Observatory“ zerlegt die Anschuldigungen gegen Dr. Portier in einem detaillierten Artikel.
Dokumentarfilm „Food Evolution” unterstützt GVO, aber nicht die Wissenschaft
Der Gentech-Propagandafilm „Food Evolution” ist eine „Verhöhnung der Wissenschaft”, die nur dazu dient, „Fragen nach der Glaubwürdigkeit von Wissenschaft aufzuwerfen, wenn er nicht als das verstanden und erkannt wird, was er wirklich ist”, schreibt Dr. Doug Gurian-Sherman in einer faktengestützten Kritik.
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Rückblick Nr. 385
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