Dieser Rückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich hier. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier.
US Gericht: Industrieverband GMA hat Spenderinformation illegalerweise vor Öffentlichkeit verheimlicht
Ein Richter hat entschieden, dass die Grocery Manufacturer’s Association
(Lebensmittelverband; GMA) die Bundesgesetze zur Offenlegung von Kampagnenfinanzierung verletzte, als sie die Identität von Großspendern verbarg, die 14 Millionen USD spendeten, um eine Initiative zur Kennzeichnung von Gentech-Nahrungsmittel zum Scheitern zu bringen. Dem Gesetz zufolge können Sanktionen für Verstöße gegen die Pflicht zur Offenlegung von Kampagnenfinanzierung eine Strafe in Höhe des nicht veröffentlichen Betrag beinhalten, falls dies für notwendig erachtet wird. Falls das Gericht feststellt, dass der Verstoß mit Absicht geschah, kann die Strafzahlung verdreifacht werden.
Nahrungsmittelindustrieführer: “Trommelwirbel wächst” für Pflichtkennzeichnung von GVOs
Die Kampagnenaktivistin für Gentech-Kennzeichnung, Rachel Parent, traf sich mit Galen Weston Junior, Vorstandsvorsitzender und Präsident des kanadischen Lebensmittelgiganten Loblaw. Weston zufolge „wächst der Trommelwirbel“ für die verpflichtende Kennzeichnung von GVOs.
USA: 4.000 Köche fordern den Senat auf, den DARK Act abzulehnen
Mehr als 4.000 Köche haben eine Petition unterzeichnet, die den Senat auffordert, den DARK Act abzulehnen, der Bundesstaaten daran hindern würde, Initiativen zur Pflichtkennzeichnung von GVOs zu verabschieden.
Gentech-Mythen und Wahrheiten aktualisiert, kondensiert und als Buch erhältlich
Gentech-Mythen und –Wahrheiten, die wissenschaftliche Widerlegung gegen Gentech-Saatgut und -Nahrungsmittel ist jetzt als Buch in einer verdichteten und aktualisierten Version verfügbar. In einer Rezension nennt der Autor zu landwirtschaftlichen und nachhaltigen Fragen, Colin Todhunter, das Buch „einen essentiellen Ratgeber für Bürger über die Wahrheit von Gentech-Saatgut und Gentech-Nahrungsmitteln“.
Abstimmung über europäische Glyphosatlizenz vertagt
Der Widerstand mehrerer EU-Staaten hat die Verschiebung einer Abstimmung in Brüssel zur erneuten Lizensierung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat erzwungen. Die Weltgesundheitsorganisation hatte es als wahrscheinlich krebserregend erklärt. In einer überraschenden Entwicklung schloss sich Italien auf einem Treffen Frankreich, Schweden und den Niederlanden bei der Ablehnung einer neuen 15-Jahres-Lizenz für Glyphosat an. Es war erwartet worden, dass auf dem Treffen die erneute Zulassung reine Formsache sein würde. Ein Artikel in der Zeitschrift “The Ecologist” nannte die Verschiebung „einen guten Tag für die öffentliche Gesundheit“.
94 WissenschaftlerInnen erklären, warum die EFSA bei Glyphosat Unrecht hat
Die Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation hat Glyphosat als „wahrscheinlich“ für den Menschen krebserregend klassifiziert, aber laut der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist ein Zusammenhang von Glyphosat und Krebs unwahrscheinlich. Jetzt haben 94 WissenschaftlerInnen einen von Experten begutachteten Artikel veröffentlicht, der das Urteil der IARC unterstützt und die EFSA kritisiert: wegen fehlerhafter Verwendung von Daten, der Missachtung von Beweisen für Tumore bei Labortieren und das Vertrauen auf geheime Studien, um zu dem Urteil zu kommen, Glyphosat würde keinen Krebs verursachen.
NGOs klagen gegen Monsanto, deutsches Regierungsinstitut (BFR) und EFSA wegen Glyphosat-Bewertung
Sechs Umweltschutzorganisationen aus fünf europäischen Ländern haben eine förmliche Beschwerde gegen diejenigen eingereicht, die für die Bewertung von Glyphosat in Europa verantwortlich sind. Begründet wird dies damit, dass die krebserregenden Wirkungen von Glyphosat geleugnet werden und die europäischen Marktzulassung erneuert werden soll.
Belgische Regional-Umweltminister wollen Glyphosat verbieten
Die regionalen Umweltminister der Verwaltungsbereiche Brüssel und Wallonien in Belgien haben angekündigt, Glyphosat zu verbieten.
Überwiegende Mehrheit der Deutschen mit Glyphosat belastet
Ein besorgniserregend hoher Anteil von drei Viertel der deutschen Bevölkerung ist laut einer Studie tatsächlich mit Glyphosat kontaminiert. Der Bericht analysierte Glyphosatrückstände im Urin und schloss, dass 75 Prozent der Zielgruppe Werte zeigte, die fünfmal höher als der gesetzliche Grenzwert für Trinkwasser waren.
EU-Gesundheitskommissar nähert sich Offenlegung industrieller Pestizidstudien
Inmitten des europäischen Streits um die Wiederzulassung von Glyphosat hat Europas Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, angedeutet, dass seine Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsichereit (DG SANTE) die Möglichkeit auf volle Transparenz für industrielle Studien zu Pestiziden untersuche.
Europäische Kommission wird Mitbestandteile von Pestiziden untersuchen
Es gab einen bescheidenen Durchbruch bei der Risikobeurteilung von Pestiziden in Europa und zwar in Form eines Versprechens der Kommission, mit der Betrachtung der Toxizität von Pestizidmitbestandteilen zu beginnen.
Nicht nur Glyphosat-Bestandteile bedrohen die Gesundheit – IARC
Die Wissenschaftler der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation haben hilfreiche Fragen und Antworten zu ihrer Klassifizierung von Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend veröffentlicht. Sie erklären, dass „pures“ Glyphosat sowie die vollständige Herbizidrezeptur, wie sie verkauft und verwendet wird, ein Krebs- und DNS-beschädigendes Risiko darstellen. Demnach werden Versuche, die Sorgen der Öffentlichkeit und EU-Mitgliedsstaaten durch die Veränderung oder das Verbot bestimmter Mitbestandteile wie Tallowamin zu lindern, nicht an die Wurzel des Problems zur Giftigkeit von Glyphosat vordringen.
Globaler Glyphosatmarkt angeheizt durch Gentech-Pflanzen
Ein neuer Marktforschungsbericht lässt keinen Zweifel an dem Grund für den verstärkten Einsatz von Glyphosat. Der Bericht zeigt, dass „genetisch veränderte Pflanzen 2012 für einen Anteil von 45,2 Prozent am globalen Glyphosatmarktabsatzes verantwortlich waren“.
Vergiftete Felder – Glyphosat, das unterschätzte Risiko? (Video)
In einem neuen wissenschaftlich fundierten Dokumentarfilm erklären Wissenschaftler, Tierärzte und Landwirte wie Glyphosat unsere Pflanzen, unser Erdreich und unsere Nutztiere vergiftet. Ein Interview wird mit einem Milchbauern, dessen Kühe nach der Umstellung auf Glyphosat freies Futtermittel eine doppelt so hohe Fruchtbarkeitsrate aufwiesen, geführt. Der Film zeigt außerdem Testergebnisse, die hohe Werte des giftigen Fusarium-Pilzes in Gentech-Futter nachweisen.
Anbau von GV-Pflanzen stagniert in den USA
Der Anbau von GV-Pflanzen scheint in den USA seinen Höhepunkt überschritten zu haben, da die nachgiebige Marktlage zu Saatgut Landwirte dazu drängt traditionelle, konventionelle Pflanzensorten für spezielle Prämien anzubauen.
Kontroverse um GV-Bananen zeigt Widerstand der Universitäten gegen kritische Debatte
Die Kontroverse um eine Studie zu GV-Bananen der Staatlichen Universität von Iowa (ISU) verdeutlicht den Unwillen öffentlicher Universitäten, mit Studenten in einen kritischen Dialog zu treten. Mehrere Hochschulabsolventen hatten sich kritisch zu den Behauptungen von ISU-Verwaltungsangestellten und anderen geäußert, dass die Studie zu GV-Bananen Leben retten wird. Aber die einzige Reaktion der Fürsprecher dieser Studie war die Kritiker als “Wissenschaftsgegner” zu bezeichnen.
Saatgutkonzerne nutzen neue Gentechnik-Methoden
Testbiotech hat einen Bericht veröffentlicht, der einen Überblick über die von Großkonzernen eingereichten Patente zur Genbearbeitung und synthetischen Gentechnologie in Nahrungsmittelpflanzen ermöglicht. DuPont und Dow Agrosciences sind die beiden Konzerne mit der größten Anzahl von Patentanträgen für Pflanzen, die mit diesen neuen Methoden gezüchtet wurden. Der Bericht gibt Beispiele für die Pflanzen und Tiere, die durch diese neue Gentechnik-Methoden erzeugt wurden und zeigt auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen auf.
Genmais wird in Mexiko (noch) nicht angebaut
Ein Berufungsgericht in Mexiko hat das Landwirtschaftsministerium (Sagarpa) informiert, dass es keine Berechtigung hat, Anbau- oder Freisetzungsgenehmigungen für Genmais zu erteilen bevor eine Klage, die von Wissenschaftlern, Spezialisten und Landwirten vorgebracht wurde, um GV-Anbau zu verhindern, nicht geklärt ist. Das Verbot von Gentech-Mais in Mexiko wird mindestens bis zum Ende der Gerichtsverhandlung aufrecht erhalten.
Indien: Betrug und Datenmanipulation bei Studien über Gentech-Senf
Der Entwickler von gv Senf, Deepak Pental, wird beschuldigt, wissenschaftliche Fakten manipuliert zu haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, die geltenden Biosicherheitsvorschriften sowie die Anordnungen des Verfassungsgerichts über Feldversuche mit GVO missachtet zu haben. Wie zudem der Wissenschaftler Sharad Pawar erläutert, wurden die Erträge des gv Senfs nicht mit den Erträgen der vom indischen Council For Agricultural Research und anderen zuständigen Behörden genehmigten konventionellen Sorten verglichen. Stattdessen wurden „ertragsschwächere Sorten verwendet, die den Eindruck vermitteln, dass die gentechnisch veränderte Hybridsorte besser ist.“ In Wirklichkeit liegen die Erträge von GV-Senf 10,4% bis 27,5% unter jenen von umfangreich geprüften gentechnikfreien Sorten.
Gentech-Anbaupflanzen stecken in Indien und weltweit in Schwierigkeiten
Monsantos GV-Geschäft in Indien wächst nicht. Die indische Regierung hat die Lizenzgebühren für die gv Baumwollsorten des Unternehmens um 70% gesenkt. Auch in anderen Regionen der Welt, in der GVO zugelassen sind, sind die Märkte gesättigt.
US-Senatoren führen Kennzeichnungspflicht für Gentech-Nahrungsmittel ein
Ein neuer Gesetzesentwurf zur obligatorischen Kennzeichnung von gv Lebensmitteln stellt einen vernünftigen Kompromiss dar: Einerseits sollen die Verbraucher mit klaren Etiketten informiert werden; andererseits werden die Produzenten nicht mit einem möglichen Flickenteppich bundesstaatlicher Gesetze belastet.
Was läuft falsch bei den industriellen Sicherheitsprüfungen für Chemikalien, Nahrungsmittelergänzungsmitteln und Pestiziden?
Morando Soffritti, Ehrenvorsitzender des Ramazzini-Instituts in Italien, hat erklärt, weshalb die am Institut durchgeführten Tierstudien über umstrittene Substanzen in unserer Nahrungskette und unserer Umwelt rigoroser sind als die von der Industrie im Rahmen von Zulassungsanträgen durchgeführten Tests. Soffritti meldete sich zu Wort, nachdem die Industrie die Studie seines Instituts heftig kritisiert hatte, in der ein Zusammenhang zwischen Sucralose und Krebs aufgezeigt worden war.
Schafft sich GV ab?
Die aufregenden neuen Sorten, die von Bauern tatsächlich verwendet werden, sind fast ausschließlich nicht genverändert, schreibt Peter Melchett von der Bodengesellschaft des Vereinigten Königreiches.
Mikrozephalie: Pestizide erneut im Fadenkreuz
Lateinamerikanische Ärzte und Wissenschaftler sagen, dass die großflächige Anwendung von giftigen Chemikalien, die von der Chemie- und Pharmazeutischen Industrie zur Bekämpfung von Stechmücken stark beworben wurde, nicht die Verbreitung des Zika-Virus einschränkt, sondern die Gesundheit der Allgemeinbevölkerung aufs Spiel setzt.
LOBBYWATCH
Zensiert das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) Anti-Monsanto-Wissenschaft?
Eine USDA-Hotline ist brechend voll mit Beschwerden von Wissenschaftlern der Regierung über die Zensur von Wissenschaft, das wirft die Frage auf: Für wen arbeitet die USDA?
Für Verbraucher und Bauern – oder für Monsanto?
USA: Offenlegung von Jon Entines Geldquellen und Industrieverbindungen gefordert
Jon Entine, ein leitender PR-Agent der Chemieindustrie, der Dutzende Artikel verfasst hat, in denen er Unternehmensinteressen verteidigt, hat die Journalistenschule der Columbia University angegriffen. Er sagte wörtlich, die Schule hätte „Exxon beschmutzt“, hätte „Lobbyjournalismus“ betrieben und einen „Aktivisten“ angestellt, um die Journalistenschule zu leiten. Daraufhin forderte die Verbraucherorganisation „US Right to Know“ Entine auf, seine Geldquellen und Verbindungen zur Industrie, die er in seinen Texten verteidigt, vollumfänglich offenzulegen.
Universitäre GVO-Studie: Verzerrte Daten, gefälschte Ergebnisse
Eine Studie der Purdue University behauptet, dass falls US-Bauern zum Anbau konventioneller Pflanzen verwechselten, Nahrungsmitteln mehr kosten, Felderträge niedriger sein und mehr Anbaufläche für Nahrungsmittel benötigt werden würden – aber die Ergebnisse sind gefälscht, schreibt Emily Cassidy von der EWG.
Dient GMWatch als Fassade für Industrie und andere dunkle Mächte?
Der Gründer von GMWatch, Jonathan Matthews, antwortet auf eine bizarre Angriffsserie durch einen bekannten Troll.
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Rückblick Nr. 366
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