Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich hier. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier.
Genexpressionsanalyse: Roundup schädigt selbst in geringen Dosen Leber und Nieren
Laut einer neuen, einem Peer-Review unterzogenen Studie von Dr. Michael Antoniou vom King's College London kann Roundup bereits bei extrem geringen Dosen unterhalb der für Trinkwasser festgelegten EU-Grenzwerte Leber - und Nierenschäden bei Ratten verursachen. Die Forscher hatten die Genexpressionsprofile von Leber - und Nierengewebe der mit Roundup behandelten Ratten analysiert, die Gegenstand der von Professor Gilles Eric Séralini von der Universität Caen durchgeführten Fütterungsstudie gewesen waren. Die Veränderungen der Genexpression, die in der neuen Analyse zutage traten, bestätigten die Leber- und Nierenpathologien, auf die die Ergebnisse der Séralini-Studie hingedeutet hatten.
Neue Studie widerlegt Kritiker der Séralini-Studie
Die Wissenschaft muss gegen kommerzielle Interessen verteidigt werden, die erreichen wollen, dass wichtige Publikationen über GVO und Pestizide zurückgezogen werden. Stattdessen sollten weitere Forschungen ermutigt werden, um bestehende Ungewissheiten zu beseitigen, so eine Studie, die einem Peer-Review unterzogen wurde. Die Studie ging der Frage nach, wie es dazu kam, dass die von Professor Gilles Eric Séralini veröffentlichte Publikation über seine Fütterungsstudie mit dem GV-Mais NK603 und Roundup zurückgezogen wurde.
GVO im Visier: Häufung von Geburtsfehlern in Hawaii
Hawaiianische Ärzte debattieren zurzeit intensiv darüber, ob Pestizid-resistente GV-Maissorten eine Quelle des Wohlstands oder die Ursache von Geburtsfehlern und Krankheiten sind.
Berufungsgericht bestätigt: Monsanto hat Bauern mit Herbiziden vergiftet
Ein französisches Berufungsgericht hat einer Klage gegen Monsanto stattgegeben, bei der der Agrarkonzern beschuldigt wurde, einen Bauern mit einem Herbizid zu vergiften, das unter dem Namen Lasso vertrieben wurde.
Weiße Fliege bedroht Ernte von Bt-Baumwolle in Indien
Felder in Indien, auf denen gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle angebaut wird, sind zurzeit massiv von der Weißen Fliege befallen.
Indien: kommerzieller Anbau von GV-Senf ist schädlich
Indische Experten für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit haben Sorgen über den kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Senf und die möglichen negativen Folgen für den Agrarsektor des Landes geäußert.
Kalifornische Umweltschutzbehörde beabsichtigt, Monsantos Roundup als “krebserregend” zu kennzeichnen
Die kalifornische Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) hat Pläne angekündigt, Glyphosat — das meist eingesetzte Herbizid und Hauptbestandteil von Monsantos Roundup — als krebserregend zu kennzeichnen.
Kevin Folta liegt bei Zusammenhang zwischen Krebs und Glyphosat falsch, so ein Experte
Die Behauptung des Pro-Gentech-Wissenschaftlers Kevin Folta, dass Glyphosat weniger giftig sei als Handys oder Koffein ist "falsch", sagte der Krebsspezialist Prof. Chris Portier. Portier hat den Bericht der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), einer Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation, mitverfasst, der zu dem Ergebnis kam, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist.
Kolumbien wird das Sprühen von Glyphosat auf Koka-Feldern beenden
Das Besprühen illegaler Koka-Pflanzungen mit Roundup in Kolumbien soll diesen Oktober enden – bis dahin allerdings lassen Flugzeuge noch Gift vom Himmel fallen.
Glyphosat raus aus unserer Nahrung!
Die britische Organisation “Soil Association” fordert von Einzelhändlern und Lieferanten, zu garantieren, dass sich keine Rückstände von Glyphosat in ihrem Mehl und Brot befinden. Und eine neue Petition wurde gestartet, in der die FAO aufgefordert wird, die empfohlenen Rückstandshöchstwerte für Glyphosat in Lebensmitteln auf “vernachlässigbare” (faktisch auf Null-) Werte zu ändern.
Deutschland schließt sich Schottlands Streben nach Verbot für Gentech-Pflanzen an
Deutschland arbeitet daran, den Anbau von Gentech-Pflanzen in Europas größter Volkswirtschaft zu verbieten. Schottland hat bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen.
Lettland und Griechenland erreichen Ausstieg aus Monsantos GV-Anbau
Monsanto hat bestätigt, dass es dem Verlangen der Länder Lettland und Griechenland nach einem Ausstieg aus dem Anbau von Gentechnik stattgeben wird. Dies wurde möglich durch ein neues EU-Gesetz zum Gentech-Ausstieg, das Ländern erlaubt aus dem Anbau einer Gentech-Pflanze innerhalb der Europäischen Union auszusteigen.
EU-Kommission will ungenehmigte GVO in Lebens- und Futtermitteln zulassen
Die EU-Kommission hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) um Hilfe gebeten, damit ungenehmigte GVO in importierten Lebensmittel- und Futtermitteln genehmigt werden können.
Immer mehr Verbraucher sagen „nein“ zu Gentechnik
Die Zahl der gentechnikfreien Produkte steigt. Von den 33.000 neuen Produkten, die 2014 insgesamt in den USA zu Markte gingen, trugen 3,8% der Lebensmittel und Getränke einen Hinweis auf Gentechnikfreiheit auf der Verpackung. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich mit 1,6% drei Jahre zuvor in 2010.
GV-Etikettierung und Demokratie – Beitrag eines ehemaligen Gentechnikers
Sind Gentech-Pflanzen eine so großartige Neuerung, dass die USA grundlegende amerikanische Prinzipien außer Kraft setzen sollten, um sie auf die Teller der Amerikaner zu bringen? Vielleicht doch nicht, wenn man der ehemaligen Gentechnikerin Dr. Belinda Martineau glaubt. BiotechSalon.com
Richter in Florida genehmigt Vergleich über USD 3,99 Mio. im Verfahren gegen Kashi wegen Werbebetrugs
Ein Bundesrichter im Staat Florida hat in einer Sammelklage gegen die Firma Kashi wegen Irreführung der Verbraucher mit als „rein natürlich” ausgewiesenen Gentech-Lebensmitteln einen Vergleich in Höhe von 3,99 Millionen US-Dollar genehmigt.
Bericht des brasilianischen Nationalen Krebsinstituts jetzt auf englisch erhältlich
Vor ein paar Monaten kündigte GMWatch die Veröffentlichung eines ausgesprochen kritischen Berichts des brasilianischen Nationalen Krebsinstitutes INCA an, das Teil des Gesundheitsministeriums ist. Der Bericht sieht GV-Anbau als die Ursache dafür an, dass das Land einen Spitzenplatz beim weltweiten Pestizidverbrauch einnimmt. Er verlangt nach einer stärkeren Regulierung von Pestiziden und der Entwicklung agrarökologischer Alternativen zu dem pestizidabhängigen GV-Landwirtschaftsmodell. GMWatch hat jetzt eine englische Übersetzung des Berichtes erhalten.
Bauern in Nordostchina pflanzen Gentech-Sojabohnen trotz offiziellen Verbots
Es wurde entdeckt, dass Bauern in der Heilongjiang-Provinz in China illegal Gentech-Sojabohnen anpflanzen.
Kann uns die neue miRNA-Studie beruhigen?
Eine Studie zeigt, dass einige Arten von Pflanzen-miRNA – winzige Fragmente genetischen Materials – nicht durch Lebensmittel in das Gewebe von Mäusen aufgenommen werden. Aber wie aussagekräftig sind die Ergebnisse und können wir beruhigt sein?
Australien: Biobauer Steve Marsh verliert Berufung in Gentechnik-Prozess
Einem Biobauer im Westen Australiens, dessen Land mit Gentech-Raps von einer Nachbarfarm verseucht wurde, wurde seiner Berufung nicht stattgegeben. Somit erhält er nun keine Entschädigung.
LOBBYWATCH
Folta-Skandal in der New York Times veröffentlicht
Die New York Times hat einen Artikel zum Kevin-Folta-Skandal publiziert. Dem pro-Gentech-Wissenschaftler wurde nachgewiesen, 25.000 Dollar von Monsanto erhalten zu haben, obwohl er wiederholt abgestritten hatte, finanziell von Monsanto gefördert zu werden. Ein vernichtender Emailwechsel, der in Folge von Anfragen auf Grundlage der Informationsfreiheit freigegeben wurde, wurde online veröffentlicht. Viele der Emails enthalten Kommunikation zwischen Kevin Folta und Monsanto oder anderen Akteuren aus Industrie und PR. Die Emails präsentieren Kevin Folta als eifrigen Partner in einer trauten Beziehung mit Monsanto, die schon bis in den Frühling 2013 zurückreicht.
Die Marionettenspieler des Wissenschaftsbetriebs – oder: Was die New York Times nicht gesagt hat
Die wahre Sensation aus den veröffentlichten Emails des Folta-Skandals war nicht der Betrug einer handvoll einzelner Professoren. Tatsächlich war es der Beweis einer aktiven Absprache zwischen Agrarunternehmen und Chemieunternehmen, der Wissenschaft, PR-Unternehmen und universitären Verwaltern von Landgenehmigungen, mit dem Ziel der Förderung von Gentechnik und Unkrautvernichtungsmitteln, schreibt Dr. Jonatham Latham.
Unter Druck zieht PLOS Blog zur Verteidigung der Transparenz der Wissenschaft zurück
Infolge der Folta Affaire hat der wissenschaftliche Verleger PLOS einen Artikel der Journalisten Charles Seife und Paul Thacker veröffentlicht, der sich für Transparenz über die Geschäfte von Wissenschaftlern im Sinne des öffentlichen Interesses einsetzte. Der Artikel hatte Folta so angegriffen, dass PLOS entschied, ihn zurückzuziehen, nach – so scheint es – intensivem Druck von Unterstützern Foltas.
Todesdrohungen, Verleumdung und Lügen – Teil 1
Jonathan Matthews von GMWatch untersucht Kevin Foltas Behauptungen, von Gentech-Gegnern „Terrorismus“ und Todesdrohungen erlitten zu haben.
Lehren zu kritischem Denken und William Saletan – Teil 2
In der zweiten einer zweiteiligen Reihe zeigt Claire Robinson von GMWatch die wissenschaftlichen Fehler in dem aktuellsten Angriff des Journalisten William Saletan auf sie und andere Gentech-Kritiker.
Chipotle angegriffen von Unternehmenslobbygruppe für gentechnikfreie Politik
Die Restaurantkette Chipotle, die kürzlich angekündigt hatte, dass sie gentechnikfrei werden würde, wird von einer Schmierkampagne angegriffen, die von der Wirtschaftslobbygruppe Center for Consumer Freedom (Zentrum für Verbraucherfreiheit) organisiert wird.