Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich hier. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier.
Richter hebt einstweilige Verfügung gegen Anbau von GV-Mais in Mexiko auf
Ein Richter hat die einstweilige Verfügung aufgehoben, die seit 2013 Gentechkonzerne wie Monsanto und Syngenta daran gehindert hat, in Mexiko Genmais anzubauen. Die Bürgergruppe, die die Sammelklage eingereicht hatte, hat bereits Berufung gegen die Maßnahme eingelegt. Die einstweilige Verfügung bleibt daher bis zur Berufungsentscheidung in Kraft.
Brasilien: Anstieg des Pestizideinsatzes um 162% in 12 Jahren
Laut Forschungsergebnissen der brasilianischen Gesellschaft für kollektive Gesundheit (Abrasco) nahm die eingesetzte Pestizidmenge von 2000 bis 2012 um 162% zu. Für den Anstieg werden in erster Linie Monokulturen und Gentech-Pflanzen verantwortlich gemacht.
Stoppt die Gift-Soja – EU-weiter Aufruf
Die von Monsanto entwickelten GV-Sojabohnen, die gegen die beiden Pestizide Glyphosat und Dicamba resistent sind, könnten eine EU-weite Zulassung erhalten. Die gentechnisch veränderte Sojasorte enthält eine Mischung aus chemischen Rückständen, die möglicherweise krebserregend sind. Werde aktiv.
Veröffentlichung des vollständigen IARC-Berichts zu Glyphosat
Der vollständige Bericht der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), einer Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), kam zu dem Schluss, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist. Der Bericht steht nun zum Herunterladen zur Verfügung.
Glyphosatherbizide sind unterhalb gesetzlicher Grenzwerte toxisch
Eine neue Übersicht über die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass Glyphosatherbizide möglicherweise bereits unterhalb gesetzlicher Grenzwerte toxisch sind. Die neue Studie zeigt, dass endokrine (hormonelle) Wirkungen auch unterhalb der Dosen auftreten können, von denen in Industriestudien für behördlichen Genehmigungen angenommen wird, dass sie keine toxischen Wirkungen haben.
Neue Studie: Roundup ist ein hormonell wirksamer Stoff
Eine neue Studie zeigt, dass das Herbizid Roundup auf Glyphosatbasis ein hormonell wirksamer Stoff (endokriner Disruptor) bei männlichen Ratten ist.
Neue Enthüllung über den Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebs
In der Bewertung der Weltgesundheitsorganisation hat Glyphosat eine Klassifizierung als “bekanntermaßen” statt „wahrscheinlich“ krebserregend nur knapp verpasst.
Wissenschaftler fordern neue Untersuchung von Glyphosat unter Bezug auf “mangelhafte” US-Bestimmungen
US-Aufsichtsbehörden haben sich auf mangelhafte oder veraltete Forschungsdaten verlassen, um eine erweiterte Nutzung von Glyphosat zuzulassen, so eine Kolumne in dem [medizinischen Fachblatt] „New England Journal of Medicine“.
Pro-Gentech-Gruppen verwenden irreführende Taktiken, um Unterstützung für Gesetz zum Verbot von Gentech-Kennzeichnung zu gewinnen
Die von der Gentech-Industrie finanzierte “Koalition für sichere und bezahlbare Lebensmittel” (Coalition for Safe Affordable Food) führte eine Frau derartig in die Irre, das diese dachte, sie würde die Kennzeichnung von GVO unterstützen, während sie in Wahrheit eine Gesetzgebung zum Verbot einer Kennzeichnungspflicht unterstützt hätte.
EU Commission erklärt Glyphosat-Bericht zur Geheimsache… aber Monsanto hatte Zugriff darauf
Die EU Commission verweigert unabhängigen Experten den Zugriff auf einen Bericht zur Risikobewertung von Glyphosat, der vom deutschen Institut für Risikobewertung (BfR) erstellt wurde. Aber Monsanto hatte Zugriff darauf – und hat sich beeilt, vor der Neubewertung durch die EU einen Artikel zu veröffentlichen, in dem behauptet wird, Glyphosat sei nicht krebserregend.
Forscher finden Glyphosat-freie Muttermilch für Monsanto
Dr Michelle (Shelley) McGuire leitete ein Team von Forschern der Washington State University (WSU) bei einer Studie, in der angeblich festgestellt wurde, dass die Muttermilch US-amerikanischer Frauen frei von Glyphosat ist. Monsanto war an der Studie beteiligt.
Monsantos neues 1-Milliarde-teures Unkrautvernichtungsmittel zeigt, wie sehr wir zu Hochtechnologie-Lösungen neigen
Monsanto hat eine Investition von 1 Milliarde USD in sein neues Unkrautvernichtungsmittel, Dicamba angekündigt. Dicamba ist ein Bestandteil von Roundup Ready Xtend, einem Verfahren von Monsanto für GV-Saaten wie Sojabohnen und Baumwolle. Von sogenannten Supernahrungsmitteln bis zu GVO – jede Woche gibt es Ankündigungen zu neuen technologischen Lösungen um die Welt zu retten, die uns alle von den einfachen, nachhaltigen Lösungen ablenken. Das schreibt der Autor, Analyst und Aktivist Andrew Simms.
GVO-Lobby drängt auf neue Genstillegungs-GVO trotz deren Sicherheitsrisikos
GVO-Lobbyisten drängen darauf, die neuen GVO vom Typ RNAi (RNA Interferenz oder Gen-Stillegung) rasch zu vermarkten, obwohl es ernsthafte Sicherheitsbedenken gibt. Diese Technologie öffnet die Tür für die Verwendung von Gentechnik im Freiland.
Neues Spray von Monsanto tötet Schädlinge durch Chaos in Erbgut
Monsanto entwickelt ein neues Pestizidspray, das RNAi-Technologie verwendet: es legt Gene still, die zentral für das Überleben der Insekten sind.
Südafrika: NGO kämpft gegen die staatliche Zulassung von Monsantos gv „dürreresistentem“ Mais
Das Afrikanische Zentrum für Biodiversität (African Centre for Biodiversity; ACB) hat Berufung gegen die Zulassung der südafrikanischen Regierung für den Anbau von Monsantos Gentech-Mais MON87460 eingelegt. MON87460 soll „dürreresistent“ sein, eine Behauptung, die ACB stark anzweifelt.
„Klima-freundlicher Gentech-Reis“ ist weit davon entfernt zu wirken
Ein neuer Gentech-Reis wird als Klima-freundlich beworben weil sein Anbau weniger Methan - ein stark wirkendes Treibhausgas - verursacht, als konventioneller Reis. Aber „viele Fragen“ bleiben ungeklärt, wie ein Kommentar in der Fachzeitschrift Nature betont.
Papst Franziskus Teil des Kampfes gegen transgenetisches Saatgut
In seiner Enzyklika über die Umwelt verurteilt Papst Franziskus GVOs für ihre zerstörerischen sozialen, ökonomischen, rechtlichen und ethischen Auswirkungen.
Bangladesch: Propaganda vor Fakten? BBC Panorama und die Bt-Aubergine
Das Programm “GM Food: Cultivating Fear” (etwa: „GV Nahrungsmittel: Kultivierte Angst“), das von BBC Panorama produziert wird, wurde von einem Journalisten aus Bangladesch scharf attackiert. Er kritisiert, dass der Bt Brinjal (Bt-Auberginen)-Anbau in Bangladesch fälschlicherweise als Erfolg dargestellt wurde. Die Behauptung des BBC, die Kultivation der Bt-Aubergine in Bangladesch hätte in ihrem zweiten Jahr eine Erfolgsrate von 90% erzielt, entbehrt anscheinend jeder Grundlage.
Trotz Fehlschlag wird das BARI in Bangladesch mehr Bt-Auberginen-Sorten freigeben
Obwohl die Kultivierung von GV Bt-Auberginen zwei Jahre in Folge misslang, hat das Landwirtschaftsforschungsinstitut Bangladesch (BARI) angekündigt, in der kommenden Saison die Freigabe von drei weiteren Bt-Auberginen-Sorten zu beantragen.
US-Repräsentantenhaus verabschiedet Gesetz gegen die Etikettierung von GVO Lebensmitteln
Das US-Repräsentantenhaus hat einen heiß diskutierten Gesetzentwurf verabschiedet, der jedwede verpflichtende Etikettierung von GV Lebensmitteln blockiert. Der Gesetzentwurf wird auch DARK Act genannt (dark= dunkel), ein Akronym für, sinngemäß, „den Amerikanern das Recht verweigern, Bescheid zu wissen“ (Denying Americans the Right to Know). Der Entwurf geht nun an den Senat, wo er auf stärkeren Widerstand treffen könnte.
Die Unterstützung der GV Pflanzen durch die schottische PRO-GVO-Lobby „gleicht einem religiösen Kreuzzug“
Die Entscheidung der schottischen Regierung, die Kultivierung von GV Pflanzen nördlich der englisch-schottischen Grenze zu verbieten, hat zu einer vorhersehbaren Welle der Ablehnung seitens Pro-GVO-Wissenschaftlern und Forschungsinstituten geführt. Jetzt hat aber ein Professor, der sich auf die Wahrnehmung von Umweltrisiken spezialisiert hat, die pro-GVO-Kampagne als „religiösen Kreuzzug“ bezeichnet, der mit Visionen von „Verdammnis“ hausieren geht.
Nachrichten in Deutsch
Rückblick Nr. 357
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