Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich hier. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier.
Indien: Selbstmorde von Bauern in von Regen abhängigen Gebieten korrelieren mit Einführung von Bt-Baumwolle
Eine wichtige neue Studie zerlegt den Rummel um Bt-Baumwolle mit insektizider Wirkung in Indien. Bt-Baumwolle wurde 2002 eingeführt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von Insektiziden hoch war – zurück auf dem Niveau des Jahres 2000; Ernten sind unverändert; und die Selbstmordrate unter Bauern ist in Gebieten mit von Regen abhängiger Landwirtschaft gestiegen und korrelieren mit der Einführung von Bt-Baumwolle.
Indien: Feldversuche mit Gentech-Pflanzen im Bundesstaat Maharashtra ausgesetzt
Die Regierung von Maharashtra hat eine Aussetzung von begrenzten Feldversuchen mit gv-Pflanzen beschlossen, nachdem sie Einwendungen von Institutionen und Einzelpersonen erhalten hat.
Nicht gekennzeichnete Bt-Auberginen fluten den Markt in Bangladesch
Bauern verkaufen gv-Brinjal (Auberginen) in Bangladesch ohne Kennzeichnung, und verstoßen damit gegen eine Auflage, die vom Nationalen Ausschuss für Biosicherheit (National Committee on Biosafety)verhängt wurde.
Kuba lässt Gentech-Pflanzen fallen
Die kubanischen Behörden haben bekannt gegeben, dass die Insel derzeit nicht plane, sich dem umstrittenen Einsatz von gv-Saat zu öffnen. Obwohl 2011 einige Tests mit gv-Pflanzen durchgeführt wurden, hätte das Land keine Pläne diese wieder aufzunehmen.
Papst Franziskus verurteilt GVO und Pestizide wegen ökologischer und sozialer Schäden
Papst Franziskus hat im Zuge eines weitreichenden Umweltberichts sowohl GVO als auch Pestizide kritisiert. Er sagte, dass die Verbreitung von gv-Pflanzen „das komplexe Netz aus Ökosystemen zerstört, die Vielfalt in der Produktion verringert und die Gegenwart sowie Zukunft regionaler Wirtschaftssysteme beeinflusst“. Er forderte außerdem eine Finanzierung unabhängiger GVO-Forschung.
Futter von Laborratten mit Pestiziden und GVO kontaminiert
Das Futter für Labornagetiere ist laut einer neuen Studie, die bald in der Wissenschaftszeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht wird, stark mit Pestiziden, giftigen Metallen, PCB und GVO kontaminiert. Die Studie wirft Zweifel an den Aussagen über die Sicherheit auf, die aus hunderttausenden von Fütterungsversuchen für Zulassungsverfahren von Pestiziden und GVO stammen.
IARC-Wissenschaftler spricht über den Zusammenhang zwischen Roundup und Krebs
Professor Christopher Portier ist Co-Autor des IARC-Berichts der Weltgesundheitsorganisation, der zu dem Schluss kommt, dass es sich bei Glyphosat um ein „wahrscheinliches“ Karzinogen handelt. Am Morgen des 15. Juli wird er bei einer öffentlichen Veranstaltung in London über die Funde der IARC sprechen. Dr. Robin Mesnage, Co-Autor der Langzeitfütterungsstudie mit einem glyphosattoleranten gv-Mais und Claire Robinson von GMWatch werden ebenfalls teilnehmen.
Europa nimmt Glyphosat aus den Regalen
Frankreich wird glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel vom Selbstbedienungsverkauf ausschließen, während schweizerische und deutsche Händler bereits dabei sind, die Produkte aus den Regalen zu nehmen.
Agrarwirtschaft nervös angesichts neuer WHO-Analyse zum krebserregenden Potential von 2,4-D
Die Weltgesundheitsorganisation wird das Unkrautvernichtungsmittel 2,4-D auf sein krebserregendes Potential hin untersuchen, keine drei Monate nach ihrer Klassifizierung von Glyphosat als "wahrscheinlich" krebserregend. 2,4-D-tolerante gv-Pflanzen sind in den USA zugelassen.
Hunderttausend deutsche Imker verlangen Anbauverbot für gentechnisch veränderte Organismen
(Artikel auf Deutsch: http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/30807.html)
Deutsche Imker verlangen ein bundesweites Anbauverbot für Gentech-Pflanzen. Diese Forderung könnte die Imker jedoch in direkten Konflikt mit Europas neuem Gesetz zur Ausstiegsoption beim Anbau von gv-Pflanzen bringen – Experten warnen, dass solch ein Verbot rechtlich keinen Bestand haben könnte.
Kurz vor auf Messers Schneide stehender US-Wahl: TTIP-kritische MdEPs auf skandalöse Weise zum Schweigen gebracht
Als Brüssel sich mit einer möglichen Ablehnung von TTIP durch die Mitglieder des Europäischen Parlaments konfrontiert sah, strich es die Abstimmung kurzerhand – und nun schreitet Washington rasch zur Tat, um die Verabschiedung des unbeliebten Handelsabkommens zu beschleunigen.
Studie: Der Erfolg von gentechnisch verändertem Bt-Mais bei der Abwehr von Schädlingen schrumpft
Eine neue Studie zeigt, dass das Toxin in gv-Bt-Mais nur geringen Einfluss auf den Pflanzenschädling Amerikanischer Baumwollkapselwurm (Helicoverpa zea) hat. Dies bestätigt fast zwanzig Jahre alte Vorhersagen, die bisher größtenteils ignoriert wurden.
Afrikanische Bürgerrechtsgruppen verurteilen Zulassung von Gentech-Mais in Südafrika
Afrikanische NGOs und Bauernorganisationen haben die südafrikanischen Zulassungsbehörden scharf verurteilt, nachdem diese Monsanto grünes Licht für die Vermarktung seiner „dürreresistenten“ Maissaat für den Anbau im Land erteilt hatten.
Den Organisationen zufolge gibt es keinerlei Nachweise dafür, dass die Dürreresistenz der neuen Maissorte überhaupt funktioniert. Die gv-Maissorte (MON87460) wurde nirgendwo in der Welt einer ausreichenden Risikobewertung unterzogen, und eine Unbedenklichkeit ist in keiner Weise belegt.
Burkina Faso will künftig auf Bt-Baumwolle verzichten
Aufgrund geringer Erträge und einer minderwertigen Faserqualität will Burkina Faso in den nächsten drei Jahren stufenweise aus dem Anbau gentechnisch veränderter Bt-Baumwolle von Monsanto aussteigen.
Gentech-Baumwolle: Falsche Versprechungen für Afrika
Eine Reihe afrikanischer Länder stehen kurz davor, den Anbau von gentechnisch veränderter Baumwolle erstmals zuzulassen. Die Regierungen und Baumwollproduzenten dieser Länder sollten aber die bisherige Entwicklung von gv-Baumwolle in Südafrika und Burkina Faso einer genaueren Betrachtung unterziehen: Bauern leiden unter einer erdrückenden Verschuldung, die Einführung hat zu einem drastischen Verfall der Marktpreise geführt und die Technologie birgt ein hohem Ausfallrisiko, berichtet Haidee Swanby vom „Afrikanischen Zentrum für Biologische Vielfalt“ (African Centre for Biodiversity, ACB).
USA: Gentech-Lobby fährt neue Geschütze auf
Der republikanische Kongressabgeordnete Mike Pompeo hat einen überarbeiteten Gesetzesentwurf vorgelegt, der nicht nur Vorschriften zur Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel unterbinden soll. Das Gesetz (auch als „Monsanto-Schutzgesetz“ bezeichnet) würde außerdem Maßnahmen von Regierungen der US-Bundesstaaten oder von lokalen Administrationen einen Riegel vorschieben, die darauf abzielen, den Anbau von gv-Pflanzen einzuschränken.
US-Lebensmittelmarkenhersteller beeilen sich mit Umstellung auf Nicht-GVO
Der US-amerikanische Produzent verpackter Lebensmitteln Diamond Foods Inc., stellt in Reaktion auf Verbraucherwünsche sein US-Angebot auf geprüft gentechnikfreie Qualität um. Andere Lebensmittelunternehmen beeilen sich ebenfalls, GVO aus ihren Produkten zu entfernen.
USA: Sieg über Monsanto - Bundesrichter urteilt zugunsten GVO-Verbot
Ein Richter hat befunden, dass das GVO-Verbot in Jackson County (Oregon) nicht vom “Recht auf Ackerwirtschaft” des Staates außer Kraft gesetzt wird und hat damit das Verbot rechtswirksam werden lassen.
Anwalt fordert Monsanto heraus, Ungenauigkeiten in seinem Buch über GVO-Risiken zu finden
Der amerikanische Verbraucheranwalt Steven Druker hat Monsanto herausgefordert, Ungenauigkeiten in den Darstellungen der Fakten in seinem neuen Buch zu finden. In dem Buch deckt er die Risiken von Gentech-Lebensmitteln und die Falschdarstellungen auf, die es ihnen möglich gemacht haben, sich auf den Märkten der Welt auszubreiten.
Monsanto plant Verlegung des Firmensitzes aus den USA nach Großbritannien
Monsanto denkt über eine Namensänderung und die Verlegung des Firmensitzes nach Großbritannien nach, sollte die geplante Fusion mit Syngenta stattfinden.
Die Gentech-Süßkartoffel aus der Natur und der Stein aus dem All
Biotechnik-Unternehmer Jonathan Jones möchte die Sicherheitstests für gv-Lebensmittel mit dem Argument abbauen, dass die Natur selbst durch gentechnische Veränderungen die Süßkartoffel entstehen ließ. Claire Robinson von GMWatch erklärt, warum seine Argumentation nicht stichhaltig ist.
Was BBC Panorama an GVO falsch verstanden hat
Die BBC-Sendung Panorama zum Thema GVO hat zu Recht Spott für seine unerhörte Befürwortung der Gentechnik einstecken müssen. GMWatch deckt einige der wichtigsten journalistischen Fehler des Programms auf.
Gentech-Betacarotin-Mais: Wer profitiert?
Eine neue gv-Maissorte soll den Nährstoffmangel in der Ernährung von Geflügel beheben – aber eine gentechnikfreie Lösung existiert bereits.
Bakterien in Blättern machen Gentechnik zur Bindung von Stickstoff überflüssig
Neue Forschung zeigt, dass stickstoffbindende Bakterien in den Blättern von Pappeln einen natürlichen Dünger für ein breites Spektrum von Pflanzen bieten könnten. Der Fund zeigt, dass Versuche, Pflanzen, die Stickstoff nicht binden, durch Gentechnik in Stickstoffbinder zu verwandeln, unnötig sind.
Überleben des Schwächsten: GVO und Epidemien von Tierkrankheiten
Vögel, die gentechnikfrei gefüttert wurden, blieben in der Vogelgrippe-Epidemie gesund – werden aber trotzdem getötet werden, sagt der Berater für Nutztierernährung Howard Vlieger.
Biobauern verdienen mehr als ihre konventionell anbauenden Kollegen
Laut einer neuen Untersuchung kann der Bio-Anbau wesentlich profitabler sein als traditioneller Anbau. Biobauern können demnach mit Netto-Einkommen rechnen, die 22-35 Prozent über denen von Bauern in der konventionellen Landwirtschaft liegen.
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Rückblick Nr. 355
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