Dieser Rückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter: http://www.gmwatch.org/index.php/news/news-reviews. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam finden sich hier.
Ein frohes neues Jahr an all unsere Leser! 2015 wird ein kritisches Jahr im Kampf gegen GVOs sein: Europa ist anfällig für den zunehmenden Anbau von GVOs; Asien und Afrika kommen unter wachsenden Druck ihre Agrarwirtschaft für Gentechnologie zu öffnen; Monsanto sät immer noch Elend in Lateinamerika; und in Nordamerika gibt es weiterhin rechtlich und per Abstimmungszettel geführte Maßnahmen um GVOs einzuschränken oder zu etikettieren.
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Gentech-Soja und Mais sind giftig für Ratten – neue detaillierte Studie
Eine Ernährung aus Gentech-Soja und Mais, mit der Ratten für 30, 60 und 90 Tage gefüttert wurden, hat eine große Anzahl an giftigen Auswirkungen, inklusive von DNA-Schäden, anormalen Spermien, Blutveränderungen, und Schäden an Leber, Nieren, und Hoden verursacht.
Wissenschaftler manipulieren Pflanzen mit Techniken, die Regulierung umgehen
Firmen entwickeln gerade Gentech-Pflanzen unter Zurhilfenahme von Techniken, die entweder außerhalb der Zuständigkeit von US-Regulierungsbehörden liegen, oder sie verwenden neue Methoden – wie Genstilllegung – die man sich nicht vorstellen konnte als die Vorschriften entwickelt wurden. Aber Firmen, die behaupten, Genstilllegung sei präzise und vorhersagbar müssen dies durch detaillierte Analyse zeigen, sagte ein Wissenschaftler GMWatch. Hier kannst du mehr über dieses zentrale Thema lernen, das in naher Zukunft unsere gesamte Nahrungsmittelherstellung betreffen wird.
Monarchfalter vielleicht bald unter US-Artenschutz
Während es so aussieht, als würde der Monarchfalter in den USA vielleicht unter Artenschutz gestellt, sollten wir uns daran erinnern wer – und was – den Monarchfalter auf die Gefährdungsliste gebracht hat. Das wären Monsantos glyphosattolerante GVO-Pflanzen, die durch das Auslöschen von Schwalbenwurzgewächsen (der Nahrungsquelle der Falter) zu einer Verringerung der Monarchfalterpopulationen um 90 Prozent geführt haben.
Monsanto-Patent für Tomaten entzogen
Die konventionell gezüchteten Tomaten mit einer natürlichen Resistenz gegen Pilzkrankheiten mit Namen Botrytis sind nicht Monsantos Erfindung, gibt das Europäische Patentamt zu.
US-Komiker Bill Maher verreißt Monsanto als „böse, rücksichtslos“
Der Komiker Bill Maher hat Aktivisten auf der Insel Maui gratuliert, die ein neues Gesetz eingeführt haben, das Monsanto davon abhält, die Pläne zum Anbau von GVO-Pflanzen umzusetzen. Ein Richter hat das Gesetz als ungültig erklärt, aber gegen seine Entscheidung wurde Revision eingelegt. Maher bezeichnete Monsanto als „böse“ sowie „rücksichtslos“ und sagte zudem, dass er glaube, dass die USA verpflichtende Etikettierung von GVO bekommen wird.
Amerikaner im Alter bis 40 werteten GVO als wichtigstes Lebensmittelthema 2014
In einer Umfrage werteten Amerikaner in der Altersgruppe bist 40 Jahre GVO als das wichtigste Lebensmittelthema 2014 – und eine erhebliche Zahl ist besorgt genug, um ihr Verhalten entsprechend angepasst zu haben.
China: einen Schritt näher an obligatorische Etikettierung von Gentech-Lebensmitteln
Die chinesischen Gesetzgeber erwägen eine vorgeschlagene Revision des nationalen Gesetzes zur Lebensmittelsicherheit, inklusive einer vorgeschriebenen Etikettierung von Gentech-Lebensmitteln.
Russlands Präsident Putin unterschreibt Haftungsrecht für Etikettierung
Russlands Präsident Vladimir Putin hat ein Gesetz unterschrieben, dass ein Haftungsrecht für die Verletzung vorgeschriebener Auflagen für die Etikettierung von Lebensmitteln einführt, die GVO enthalten.
Nachfrage nach GVO-freien Produkten „explodiert“
Nachgewiesen GVO-freie Produkte haben in den USA einen jährlichen Umsatz von 8,5 Millionen Dollar eingefahren, sagte Megan Westgate, Geschätsführerin des „Non-GMO Project“, dem Hauptlieferanten von GVO-freien Produkten.
Die gentechnikfreie Milchrevolution
Warren Taylor von der Snowville Creamery hat ein Modell entwickelt um das Angebot an gentechnikfreiem Futter zu erhöhen und so auf Biowirtschaft ohne Gentechnik umzustellen.
Interesse der US-Landwirte an gentechnikfreien Bohnen und Mais wächst
Dieser Trend wird von der besseren Wirtschaftsbilanz und Erträgen der gentechnikfreien Saaten getrieben sowie von Glyphosat-resistenten Super-Unkräutern und der besseren Akzeptanz von gentechnikfreien Pflanzen in für den Menschen bestimmten Lebensmitteln.
US-Landwirte stellen auf Hirse um weil sie gentechnikfrei ist
Felder, die in Super-Unkräutern ersticken und die Ablehnung von Gentechnik-Produkten am Markt treiben Landwirte in Richtung alternativer Saaten - Hirse , ein Getreide das (noch) nicht gentechnisch verändert ist. Allerdings, plant die Biotechnologie-Firma Ceres eine Sorte Gentech-Hirse als Biotreibstoff zu vermarkten.
Roundup Ready Sojabohnen Erzeuger votieren für gentechnikfreien Raps
Kanadische Landwirte meiden Roundup Ready Raps, weil sie nicht möchten, dass Roundup-resistenter Raps zum Unkraut auf Sojafeldern wird.
Die Lösungen der Gentech-Industrie gegen Bt-resistentes Ungeziefer sind kontraproduktiv
Eine neue Studie beleuchtet die Fähigkeit von „natürlichen Rückzugsräumen” im Vergleich mit Nicht-Bt-Baumwolle, um das Auftreten von Resistenzen gegenüber dem Bt-Giftstoff bei Ungeziefer zu verzögern. Aber Dr. Doug Gurian-Sherman vom Zentrum für Lebensmittelsicherheit (Center for Food Safety) stellt die Beschränkungen dieser Taktiken heraus und sagt dass agro-ökologische Herangehensweisen die besten Lösungen für das Problem der Resistenzen gegen Bt-Pflanzen darstellen.
Gerichtsverfahren in Iowa klagt Syngenta wegen Gentech-Saaten an
Landwirte und Firmen in Iowa verklagen Syngenta. Sie führen an finanzielle Verluste erlitten zu haben als China Maislieferungen zurückwies weil diese von Syngenta entwickelte Gentech-Saaten enthielten, die nicht in China zugelassen sind. China hat kürzlich bestätigt dass das Land endlich Importe einer Syngenta Gentech-Maissorte (MIR162) und zweier Sorten Gentech-Sojabohnen zugelassen hat. Aber Reuters kommentierte dazu, dass die US-Exporteure davon kaum Auswirkungen sehen werden, da „Chinas Haupteinkäufer in lokalen Angeboten schwimmen” und sehr wenig Bedarf an Importen haben.
USDA-Bericht besagt, dass Pestizidrückstände in Lebensmitteln kein Grund zu Befürchtungen seien
Mehr als die Hälfte der im letzten Jahr von der US-Regierung auf Pestizidrückstände getesteten Lebensmittel zeigten nachweisbare Gehalte von Pestiziden. Ein neuer Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) behauptet aber, das sie sicher seien. Das USDA testete nicht auf Glyphosat, das am häufigsten eingesetzte Herbizid, welches auf über 80% der gv-Pflanzen versprüht wird. Ist dies ein Fall von "nicht hingucken, nichts sehen" ?
US-Krankenhäuser setzen schwerkranke Kinder schädlichen Glyphosat-Herbiziden aus
In einer neue Testreihe, die von der Organisation Moms Across America in Auftrag gegeben wurde, wurde in dem Getränk PediaSure Enteral Nutritional Drink Glyphosat entdeckt. Das Getränk wird sehr häufig in US-Krankenhäusern Kindern in Intensivbehandlung als Nahrung gegeben.
Nach 10 Jahren nur wenig Nutzen für Gates „Große Herausforderungen“
Trotz einer Investition von 1 Milliarde US-Dollar hat laut einer Kritik in der Zeitung Seattle Times keines der Projekte, die unter dem Motto „Große Herausforderungen“ von der Gates-Stiftung finanziert wurden, einen signifikanten Beitrag dazu geleistet, Leben zu retten und die Gesundheitssituation in Entwicklungsländern zu verbessern.
Trotz Verbot kontaminieren Monsantos und Bayers Gentech-Pflanzen Europa
Eine neue Studie zeigt, dass trotz eines Anbauverbots für gv-Raps in Europa hier jetzt Pflanzen von Monsanto und Bayer wachsen.
Belgien: Demonstranten gegen Gentech-Kartoffeln erringen in Berufung mildere Urteile
Gentechnikgegner haben einen wichtigen Sieg errungen: ein belgisches Berufungsgericht hat die Urteile gegen die elf Demonstranten erheblich reduziert. Sie waren wegen Sachbeschädigung aufgrund ihrer Rolle bei der Zerstörung einer gv-Kartoffelernte 2011 angeklagt. Das Gericht verwarf außerdem eine Verurteilung wegen „krimineller Verschwörung“.
Großbritannien: Oxford Real Farming Conference – Macht, Lügen und Widerstand
In einem großartigen Artikel untersucht Colin Tudge – Mitbegründer der kürzlich in Großbritannien stattgefundenen Wahre Landwirtschaft-Konferenz Oxford (Oxford Real Farming Conference)– die wachsende Notwendigkeit für eine landwirtschaftliche Renaissance, um die immer offensichtlicher werdenden Schwächen der industriellen Landwirtschaft zu bewältigen.
Britische Regierung bereitet Gentech-Pflanzen den Boden
Britische Minister rechnen nicht mit dem kommerziellen Anbau von gv-Pflanzen in ihrem Land „in den nächsten Jahren“, werden ihnen aber den Weg dadurch erleichtern, dass „pragmatische“ Bestimmungen erlassen werden.
Parlamentsabgeordnete: 2015 wird entscheidendes Jahr für gentechnikfreies Wales
Jill Evans, eine walisische Abgeordnete im Europäischen Parlament, hat zu Recht auf den zweischneidigen Charakter eines derzeit in Europa ausgearbeiteten Gesetzes hingewiesen: Einerseits erlaubt es den Mitgliedstaaten, den GVO-Anbau zu verbieten, andererseits ist es aber auch eine Einfallspforte für GVO. Wales war zwar schon immer gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Trotzdem bittet Jill Ewans die Wähler darum, ihr gegenüber ihre Meinungen zu dem Thema zu äußern.
Indische Regierung setzt GVO-Feldversuche trotz Warnungen von Wissenschaftlern fort
Es gibt viele Anzeichen, dass die indische Regierung Feldversuche mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln forcieren will und sich dabei über fundierte wissenschaftliche Fakten hinwegsetzt.
Wirken sich GVO auf die Fortpflanzung von Tieren aus? – Überblick
In einem Literaturüberblick über Mehrgenerationenstudien kamen chinesische Forscher zu dem Schluss, dass es keine wissenschaftliche Gewissheit über die langfristigen Folgen des Verzehrs von GV-Nahrungsmitteln gibt. Die Reaktion darauf ließ nicht lange auf sich warten: Kurze Zeit später wurde ein Review veröffentlicht, der zu dem Schluss kam, dass GVO-Nahrungsmittel keine negativen Auswirkungen hätten.
Proteine in gentechnisch verändertem Bt-Mais lösen möglicherweise Atemallergien aus
Tests an Mäusen zeigen, dass das Protein in den meisten gentechnisch veränderten Bt-Maissorten als Allergen fungieren kann, wenn es eingeatmet wird.
Promoter des Blumenkohl-Mosaik-Virus in Genpflanzen: Anlass zur Sorge?
Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass mit der Nahrung aufgenommene Fragmente des in vielen gentechnisch veränderten Pflanzen verwendeten CaMV-35S-Promoters in Blut, Leber und Hirngewebe von Laborratten gelangen. Bisher wurde eine gesundheitsschädigende Wirkung weder nachgewiesen noch ausgeschlossen. Darauf wiesen Wissenschaftler in ihren Kommentaren an GMWatch hin.
Woran hapert es beim TTIP?
In einem ausgezeichneten Video erklärt John Hilary, Executive Director der Nichtregierungsorganisation „War On Want“, die Problematik des TTIP-Handelsabkommens: warum das Abkommen nichts mit freiem Handel zu tun hat, sondern mit der Deregulierung von kontroversen und riskanten Produkten wie GMO, Tabak und Hormonfleisch; warum es unserer Wirtschaft nicht nutzt; und wie uns die Politiker für dumm verkaufen. Falls TTIP in Kraft tritt, gehen in den USA und Europa insgesamt 600.000 Stellen verloren; Europas Exporte sinken; das Vorsorgeprinzip, auf dem die europäische Regulierung basiert, wird aufgehoben, ebenso wie zahlreiche Regeln in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Arbeitnehmerrechte und das europäische Sozialmodell; und Konzerne können nationale und regionale Regierungen (d.h. letztlich die Bürger und Steuerzahler), die es wagen, ihre Produkte zu regulieren, vor Gericht hinter verschlossenen Türen verklagen. Einen Bericht von John Hilary über TTIP findest du hier.
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Rückblick Nr. 349
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