(Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter www.gmwatch.org/index.php?option=com_news_review).
Redaktion: Claire Robinson
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AKTUELLES ZU GENTECH-SOJA
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+ WEGWEISENDES URTEIL GEGEN DAS SPRÜHEN VON AGROCHEMIKALIEN AUF GENTECH-SOJA IN ARGENTINIEN
Ein argentinisches Gericht hat einen gv-Soja-Produzenten und den Piloten eines Sprühflugzeugs zu bedingten Gefängnisstrafen verurteilt. Die Strafen wurden wegen der Kontaminierung der Bewohner einer Gegend in der Provinz Cordoba mit Pestiziden verhängt. Dies ist ein historisches Urteil für Argentinien und den Kontinent. Es stellt den ersten Versuch da, die Anwendung von Chemikalien auf bewirtschafteten Feldern und deren schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu beurteilen.
Die Richter des Ersten Strafgerichts von Cordoba verurteilen einen Landwirt und einen Piloten – zwei von drei Angeklagten in dem Prozess – zu einer dreijährigen bedingten Gefängnisstrafe und gemeinnütziger Arbeit. Der andere Landwirt wurde mangels Beweisen freigesprochen.
Die Frauengruppe “Die Mütter von Ituzaingo”, die die Kampagne gegen das Sprühen von Pestiziden und das gv-Soja-Landwirtschaftsmodell führten, drückten ihre Enttäuschung darüber aus, dass wohl keiner der Angeklagten eine Haftstrafe absitzen wird, sagten aber, sie glaubten, dass das Gerichtsverfahren ein wertvoller Präzedenzfall sei.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14140
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14148
BBC schafft es, darüber zu berichten, ohne Gentechnik oder Glyphosat zu erwähnen:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14141
+ HINTERGRUND DES ARGENTINISCHEN GERICHTSVERFAHRENS
Die Doktorandin Renata Motta reiste nach Argentinien, um mehr über den argentinischen Gerichtsprozess zu erfahren. Sie interviewte die “Die Mütter von Ituzaingo” und Ärzte, die die Klage gegen die Sojaproduzenten anführten. Ihr Bericht zu den Hintergründen des Gerichtsverfahrens findet sich hier:
http://www.gmwatch.org/latest-listing/51-2012/14133
+ NEUES BUCHKAPITEL WERTET WISSENSCHAFTLICHE LITERATUR ZU GESUNDHEITSAUSWIRKUNGEN VON GENTECH-PFLANZEN-PESTIZIDEN AUS
Ein neues Buchkapitel wertet die wissenschaftliche Literatur zu den Gesundheitsauswirkungen von Pestiziden aus, die in großen Mengen auf gv-Soja und anderen gv-Pflanzen ausgebracht werden. Es zieht vernichtende Schlüsse über das nicht tragfähige Wesen und die schädlichen Auswirkungen von Gentech-/ Pestizid-basierter Landwirtschaft und fordert die Umsetzung von Konzepten, die der Umweltsicherheit und Ernährungssouveränität Vorrang vor den Interessen von privaten Agrarkonzernen und
-märkten geben. Carrascos voran gegangene Studie, die 2010 veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass Roundup und Glyphosat Missbildungen bei Tierembryonen verursachen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14152
+ ECUADOR: PRÄSIDENT WILL DEN GENTECH-TRAUM – ODER ALPTRAUM
In einem Medieninterview im August 2012 drückte Ecuadors Präsident Bedauern darüber aus, dass in die Verfassung ein Verbot von gv-Pflanzen und -Saat aufgenommen wurde. Er begründete dies damit, dass “eine historische Gelegenheit, das Land von dem wir träumen aufzubauen” verpasst wurde. Dies steht in einer Reihe früherer Stellungnahmen, die darauf abzielten, dass Ecuador das verfassungsrechtliche Verbot lockern sollte und es eine nationale Debatte zu dem Thema geben solle. Die jüngsten Äußerungen des Präsidenten fielen nur zwei Wochen nachdem ein argentinisches Strafgericht einen gv-Sojaproduzenten und einen Piloten zu einer dreijährigen bedingten Haftstrafe wegen Verschmutzung verurteilt hatte.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14165
+ JURISTISCHE FEHDE BRASILIANISCHER BAUERN MIT MONSANTO WEGEN GENTECH-SOJA
Eine nützliche Zusammenfassung des Gerichtsverfahrens, das brasilianische Bauern gegen Monsanto wegen dessen Lizenzgebühr-Praktiken angestrengt (und bis jetzt gewonnen) haben, findet sich hier:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14125
Mehr über diesen wichtigen Fall: http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14091
+ BRASILIANISCHES GERICHT VERURTEILT MONSANTO WEGEN IRREFÜHRENDER WERBUNG FÜR GENTECH-SOJA UND GLYPHOSAT
In Brasilien ist Monsanto von einem Gericht wegen irreführender Werbung verurteilt worden, in der behauptet wird, dass gv-Soja und das Herbizid Glyphosat, wie es in dem Anbaumodell "Direktsaat mit Herbiziden" verwendet wird, nützlich für die Umwelt sei. Monsanto wurde zu einer Kompensationszahlung von 500.000 brasilianischen Real [ca. 192.000 Euro] wegen sittenwidriger Schädigung von Verbrauchern verurteilt. Dies ist nicht das erste Mal, dass Monsanto von einem Gericht wegen irreführender Werbung verurteilt wurde, in der behauptet wird, dass seine Herbizide auf der Basis von Glyphosat sicher und umweltfreundlich seien. Gerichtsurteile gegen Monsantos irreführende Werbung für Glyphosat-Herbizide als sicher für die menschliche Gesundheit und die Umwelt datieren bis in die 1990er Jahre zurück.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14142
+ BESCHWERDE GEGEN EU-ZULASSUNG DER GENTECH-SOJABOHNE "INTACTA" MIT KOMBINIERTEN EIGENSCHAFTEN
Organisationen einschließlich des Europäischen Netzwerks von Wissenschaftlern für Soziale und Umweltverantwortung (European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility, ENSSER) legen Beschwerde gegen eine Entscheidung der EU-Kommission ein, Monsantos neue gv-Sojabohne Intacta zuzulassen. Die Sojabohne wird hauptsächlich in Brasilien verkauft und angebaut werden, die Ernte wird dann in die EU als Nahrungs- und Tierfuttermittel importiert. Die neue gv-Sojabohne exprimiert ein Insektenprotein und ist gegen das Herbizid Glyphosat resistent.
Die EU erteilte die Erlaubnis, die Sojabohne in Nahrungsmitteln und Tierfutter einzusetzen, Ende Juni. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat allerdings die Risikobewertung für dieses Produkt nicht wie rechtlich erforderlich durchgeführt. Dies geht sowohl aus einem technischen Dossier hervor, das von “Testbiotech” zusammengestellt wurde als auch aus einem juristischen Dossier, das an die Kommission gesandt werden wird.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14129
Hier weitere Informationen auf Deutsch einschließlich des technischen Dossiers: http://www.testbiotech.de/node/693
+ BRASILIEN: MONSANTO WILL 600.000 SÄCKE GENTECH-SOJASAAT „INTACTA“ VERNICHTEN
Im Gegensatz zu China hat Europa den Import von Monsantos RR2 Intacta, einem neuen gv-Soja mit kombinierten oder „gestapelten“ Eigenschaften („stacked traits“), zugelassen. Monsanto hat Intacta-Saat an brasilianische Bauern für den Anbau abgegeben – zusammen mit einer Verzichtserklärung, die die Bauern unterschreiben mussten, und nach der sie im Fall von Kontaminierungsschäden die gesetzliche Haftung übernehmen sollen!
Weil aber China Brasiliens größter Abnehmer für Sojaexporte ist und Ladungen von kontaminiertem Soja ablehnen könnte, scheint Monsantos Werbung für Intacta vorschnell. Es sei denn, die Firma wendet ihre übliche Taktik an, nach der vor der Zulassung absichtlich kontaminiert wird, damit Regierungen die Zulassung erteilen. Mit dieser Taktik hat Monsanto Brasilien ja auch dazu gebracht, überhaupt erst gv-Soja anzubauen. In dem Fall wäre das Vorgehen der Firma natürlich vollkommen logisch.
In einer etwas theatralischen Geste hat sich Monsanto nun bereit erklärt, 600.000 60-Kilo-Säcke mit Intacta-Sojasaat, die für brasilianische Bauern vorgesehen waren, zu vernichten. Inzwischen hat der „Verband der Soja- und Maisproduzenten Mato Grosso“ (Mato Grosso Soybean and Corn Producers Association, APROSOJA) die Rolle als Wächter über die Interessen der brasilianischen Bauern übernommen, und appelliert an die Bauern, keine Intacta-Sojabohnen anzubauen, bevor sie in China zugelassen sind.
Das GM Watch-Bulletin hierzu könnt ihr im Archiv unter folgendem Link finden: http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14169:brazil-soy-group-warns-farmers-against-monsanto-seed
+ FEST ENTSCHLOSSEN: EUROPÄISCHE KOMMISSION WILL SÜDAMERIKANISCHEN GENTECH-ALPTRAUM AUCH FÜR EUROPA
In Europa scheinen die Europäsche Kommission, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und einige Politiker nicht in der Lage zu sein, aus den Fehlern zu lernen, die in Nord- und Südamerika mit gv-Pflanzen gemacht worden sind. Stattdessen sind sie fest entschlossen, den Alptraum für die BürgerInnen Europas zu wiederholen. Im Juni hat die EU den Gebrauch von Intacta-Sojabohnen für Nahrungs- und Futtermittel zugelassen, und die EFSA hat sich für den Anbau von gv- Roundup Ready-Soja in Europa ausgesprochen. Wenn der Anbau tatsächlich stattfindet, wird Europa genau derselben gescheiterten Technik von herbizidtoleranten gv-Pflanzen ausgesetzt sein wie Nord- und Südamerika.
Auf der Brüsseler Konferenz der Gentechnikfreien Regionen sprachen Anfang September Sofia Gatica und Maria Godoy, zwei Mitglieder der Gruppe „Mütter von Ituzaingo“ aus Argentinien, vor Repräsentanten der EU-Kommission. Die Frauen erzählten von den schrecklichen Erfahrungen, denen ihre Gemeinden durch das Sprühen des Herbizids Glyphosat auf gv-Soja ausgesetzt sind. Sie gründeten eine Organisation, die sich gegen das Sprühen von gv-Soja mit Glyphosat einsetzt. Das Spritzmittel hat zu einer massiven Kontaminierung der ganzen Gegend und zu hohen Geburtsfehler- und Krebsraten geführt. Nach einem von der argentinischen Regierung in Auftrag gegebenen ärztlichen Bericht zur Situation ist die Gegend nun durch das Spritzmittel „unbewohnbar“ geworden. „Die Mütter“ warnten Europäer vor demselben Schicksal, sollten herbizidtolerante gv-Pflanzen in der EU angebaut werden.
Auf der Konferenz wurde Eric Poudelet, der bei der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz der EU-Kommission für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette verantwortlich ist, in Anwesenheit der „Mütter von Ituzaingo“ zur offensichtlichen Unterstützung der Kommission von gv-Pflanzen im Zusammenhang mit der Situation in Argentinien befragt. Poudelet sagte, das Problem seien nicht die gv-Pflanzen, sondern liege in der falschen Anwendung von Glyphosat, das in 5- bis 10-mal stärkeren Dosen angewendet werde als vorgeschrieben. Er sagte, dass die landwirtschaftlichen Bedingungen und Praktiken in Europa „anders“ seien als die in Südamerika. Er erklärte allerdings nicht, wie diese Andersartigkeit beibehalten werden könne, wenn herbizidtolerante gv-Soja-Monokulturen erst einmal in Europa eingeführt worden seien.
Er erklärte auch nicht, wie die Sojaproduzenten mit dem Problem der glyphosatresistenten Superunkräuter umgehen sollen, die mit ständig steigenden Mengen Glyphosat in Schach gehalten werden müssen. Wenn die Superunkräuter erst einmal in den glyphosat-toleranten Sojafeldern auftauchen, wird Poudelet ja vielleicht selbst Gruppen von Freiwilligen organisieren, die die Unkräuter dann per Hand jäten (wozu nordamerikanische Landwirte jetzt wieder gezwungen sind), damit die Bauern nicht mehr als die vorgeschriebene Menge Herbizid auf die Felder aufbringen.
Poudelet versäumte weiterhin, den Gedankengang zu erläutern, der es ihm erlaubt, Pflanzen, die gentechnisch zur Toleranz von unbegrenzten Mengen Glyphosat verändert wurden, nicht als „Gentech“-Problem zu sehen. Ungefähr drei Viertel aller Gentech-Pflanzen sind auf Glyphosat-Toleranz hin manipuliert.
Ein Videointerview mit Sofia Gatica: http://www.youtube.com/watch?v=CifTHaPaZjk
+ WWF DEUTSCHLAND VERLANGT MASSNAHMEN GEGEN GENTECH-SOJA
Der WWF Deutschland fordert eine Kennzeichnungspflicht für Produkte, die von mit gv-Soja und anderen gv-Futtermitteln gefütterten Tieren stammen. Birgit Wilhelm vom WWF sagte, die derzeitigen Vorschriften seien lächerlich – der Anbau von gv-Soja ist in der EU verboten, aber über 80 Prozent der 4,5 Millionen Tonnen Sojaprodukte auf dem deutschen Markt seien genetisch verändert. „Europa hat eine klare Entscheidung getroffen“, sagte Wilhelm, „Verbraucher wollen keine Gentechnik.“
Als Alternative schlägt der WWF Deutschland vor, Soja aus der gentechnikfreien Versorgungskette des RTRS (Round Table on Responsible Soy) zu benutzen, einem Gemeinschaftsprojekt des WWF und der Gentech-Industrie, das Gentech-Soja als „verantwortlich“ zertifiziert. Seltsamerweise ist jedoch nach Angaben einer Sprecherin des WWF gentechnikfreies RTRS-Soja momentan nicht auf dem Markt erhältlich! Von anderen Organisationen zertifiziertes, gentechnikfreies Soja ist schon seit 2006 für europäische Verbraucher erhältlich.
Der deutsche Originalartikel: http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26215.html
Presserklärung und der vollständige Bericht vom WWF Deutschland: http://www.wwf.de/2012/august/gentechnik-auf-dem-teller/bl/1/listid/14365/backpid/124/
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14134
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14147
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WIDERSTAND
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+ USA: ANBAU VON GENTECH-RAPS IN OREGON GESTOPPT
Das „Center for Food Safety“ (Zentrum für Lebensmittelsicherheit) hat verkündet, dass das rechtliche Verfahren, anhängig beim bundesstaatlichen Berufungsgericht in Oregon, zur sofortigen Beendigung illegalen Anbaus von Gentech-Raps im Willamette Valley erfolgreich war. Das Gericht fand ausreichenden Anlass zur Anordnung eines sofortigen Anbaustopps, der einer weiteren juristischen Prüfung unterzogen werden wird. Die Klage, gemeinsam eingereicht vom „Center with Friends of Family Farmers“ (Zentrum von Freunden der bäuerlichen Landwirtschaft, FoFF) und drei spezialisierten Saatgutproduzenten aus dem Willamette Valley, stellt die neue vorübergehende Regelung des „Oregon Department of Agriculture“ (Oregons Landwirtschaftsministerium, ODA) in Frage. Sie sieht vor, Gentech-Rapsanbau auf zentralen landwirtschaftlichen Flächen ohne eine Phase für Kommentare der Öffentlichkeit oder eine Anhörung zu erlauben. ODAs unsaubere Bewilligung des Rapsanbaus im Willamette
Valley
setzt Oregons Bauern, Bürger und Landwirtschaft einer Reihe von Risiken aus, inklusive möglicherweise irreparabler Zerstörung der kleinen Bauernhöfe und der prosperierenden Bio-Landwirtschaftsindustrie des Staates durch Gentech-Kontaminierung sowie der Verbreitung von resistenten Unkräutern, Schädlingen und Krankheiten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14131
+ OCCUPY-PROTESTE ZIELEN AUF MONSANTO
Ein wachsendes Netzwerk besorgter Individuen, bekannt als „Occupy Monsanto“, tauchte in den vergangenen acht Monaten mit zahlreichen Protesten gegen Firmen auf, die im globalen Handel mit Gentech-Nahrungsmitteln tätig sind. Das Netzwerk hat angekündigt, dass am 17. September 2012 Proteste für eine gesamte Woche in St Louis, Heimat von Monsanto, überall in den USA (inklusive Kalifornien, wo Wähler bei der kommenden Wahl auch über Gentech-Kennzeichnung entscheiden werden), Argentinien, Kanada, Deutschland, Indien, auf den Philippinen und in anderen Ländern, wo die Besorgnis über die Auswirkungen von GVO auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit zunimmt, stattfinden werden.
Die Proteste werden in Größe und Natur variieren, sich aber darin einig sein, dass Gentech-Nahrungsmittel zurück in das Labor gehören wo sie herkommen. Eine interaktive Karte mit Zeiten, Daten und Orten der über 60 Proteste befindet sich hier: http://occupy-monsanto.com/genetic-crimes-unit/
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14158
+ PARAGUAY: KAMPAGNE GEGEN MONSANTO BEGINNT
Eine Kampagne, die sich „Operation Monsanto“ nennt, hat in Paraguay mit einem Protest begonnen. Dieser richtet sich sowohl gegen das steigende Angebot von Gentech-Saatgut und Herbiziden, die als desaströs für die Böden und die Gesundheit der Bauern beschrieben werden als auch gegen die Entscheidung der Regierung, die Verwendung von gv-Mais und Baumwollsaatgut zu fördern. Die Gruppe „Anonymous Paraguay“ hat Internetseiten nationaler Einrichtungen, die mit dem Unternehmen zusammenarbeiten, attackiert.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14138
+ TÜRKEI: GENTECH-KEHRTWENDE
Die türkische „Food and Beverage Associations Federation” (Föderation der Nahrungs- und Getränkevebände, TGDF) hat ihre Anträge zum Import von 29 Gentech-Nahrungmitteln aufgrund negativer öffentlicher Reaktionen zurück gezogen. Nadir Gulluoglu, Inhaber einer der führenden Baklavaproduzenten im Land, hatte sein Amt beim TGDF niedergelegt, nachdem er den Namen seiner Marke in einer Liste der Unternehmen, die Gentech-Produktimporte fordern, gesehen hatte.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14135
+ IRLAND: ANFECHTUNGSKLAGE ZU GENTECH-KARTOFFELFELDVERSUCH VERWEIGERT
Einer Gruppe von Aktivisten in der Irischen Republik wurde die rechtliche Anfechtung des ersten Feldversuchs einer gv-Kartoffelpflanze verweigert. Im Juli gab die Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) grünes Licht für Tests mit der gegen Kartoffelfäule resistenten Pflanze im Landkreis Carlow. Die Gruppe beantragte beim Höchsten Gericht die Zulassung einer Klage auf Grundlage der Aarhus-Konvention, die von der irischen Regierung zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Jahr ratifiziert worden war. Artikel 9 der Konvention erfordert, dass die Bevölkerung kritische Entscheidungen im Bezug auf die Umwelt rechtlich anfechten darf ohne durch hohe Rechtskosten belastet zu werden.
„Der Richter des Höchsten Gerichts Gerard Hogan sagte, dass er für eine solche Anordnung nicht zuständig sei, da die Aarhus-Konvention noch in irisches Recht umgesetzt werden muss“, sagte der Sprecher der „Green Party Environment“ (Partei der Grünen), Kommunalratsmitglied Malcolm Noonan.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14156
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GENTECH-FEHLSCHLÄGE
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+ INDIEN: PARLAMENTARISCHER AUSSCHUSS FÜR LANDWIRTSCHAFT VERDAMMT GENTECH-PFLANZEN
Indiens Parlamentarischer Ausschuss für Landwirtschaft hat einen vernichtenden Bericht zu Gentech-Pflanzen veröffentlicht, der u.a. folgende Missstände nennt:
*** Sicherheitsprüfungen an Bt-Brinjal (Aubergine) wurden angefordert, aber nicht ausgeführt
*** Vize-Vorsitzender der Gentech-Regulierungsbehörde GEAC wurde von der Industrie und dem Landwirtschaftsminister unter Druck gesetzt, Bt-Brinjal zuzulassen
*** unerklärliche Veränderungen an Organen und Gewebe von Lämmern, die mit Bt-Baumwollsaatgut gefüttert wurden
*** in grober Weise mangelhafte und veraltete Regulierungsmechanismen bei der Bewertung und Zulassung von Transgenen in Nahrungspflanzen
*** ernster Interessenskonflikt verschiedener Akteure, die am Regulierungsmechanismus teilhaben
*** vollständiges Fehlen von Kontrollen nach der Marktzulassung
Der Ausschuss hat ein Ende aller gv-Feldversuche gefordert. Darüber hinaus empfahl es eine eingehende Untersuchung des Entscheidungsprozesses bei der kommerziellen Freigabe von Bt-Baumwolle, „einschließlich der Frage, wie Bt-Baumwolle zur Priorität wurde, wenn das erklärte Ziel der Einführung von Transgenen in Nutzpflanzen doch die Ernährungssicherheit war“. Drittens fordert der Ausschuss die Regierung auf, die Auswirkungen von gv-Pflanzen auf landwirtschaftliche Exporte bei der Zulassungsentscheidung zu berücksichtigen.
Die „Koalition für ein gentechnikfreies Indien“ (Coalition for a GM-Free India) begrüßte den Bericht. Sie sagte, dass die indische Regierung aufhören solle, Bt-Baumwolle als Erfolg zu bezeichnen und das BRAI-Gesetz verwerfen solle, welches Gentech-Zulassungen beschleunigen und Kritikern von gv-Pflanzen drakonische Strafen auferlegen würde.
Wenn es auch nur einen Funken Logik und Gerechtigkeit in der Welt gibt, sollte dies das Ende für Indiens unglückseliges Experiment mit Gentech-Landwirtschaft bedeuten, aber Logik und Gerechtigkeit sind Mangelware in der seltsamen Welt der Gentech-Pflanzen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14127
+ WIE INDIENS ABGEORDNETE DIE WAHRHEIT ÜBER MONSANTOS „MODELLDORF“ ERFUHREN
Als Teil ihrer Recherchen für ihren Bericht über gv-Pflanzen besuchten die Mitglieder des parteiübergreifenden Parlamentarischen Ausschusses für Landwirtschaft, trotz hartnäckiger Bemühungen, sie an andere Orte zu lotsen, Monsantos „Modelldorf“. Dort erfuhren sie die düstere Wahrheit über die Auswirkungen von Bt-Baumwolle.
Die Abgeordneten trafen die Witwen von 14 Bauern, die in dem „Modelldorf“ Selbstmord begingen, obwohl die „Times of India“ berichtete, dass dank der Bt-Baumwolle „nicht eine Person“ dort Selbstmord begangen habe.
Sie fanden auch heraus, wie es zu den Schilderungen über Wohlstand kam: „Ein paar wohlhabende Dorfbewohner wurden zu einer großen, saftig begrünten und bewässerten Farm gebracht, die einem Händler in [der Provinz] Beed gehört, wo sie als Zeichen ihres Wohlstandes fotografiert wurden. Ihr Einkommen – aus anderen Quellen – wurde als Wohlstand durch Bt-Baumwolle ausgegeben.“
Die Abgeordneten erfuhren zudem, dass die Bauern in Monsantos „Modelldorf“ ein Verbot von Bt-Baumwolle wollten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14143
+ INDIEN: INTERVIEW MIT DEM VORSITZENDEN DES PARLAMENTARISCHEN AUSCHUSSES ZU DESSEN BERICHT
Hier ist ein Ausschnitt eines Interviews (ganz lesen lohnt sich!) von Gargi Parsai der Zeitung „The Hindu“ mit Basudeb Acharia, dem Vorsitzenden von Indiens Parlamentarischen Ausschuss für Landwirtschaft, zu dessen neuen Bericht „Anbau von genetisch veränderten Nahrungsmittelpflanzen – Aussichten und Auswirkungen“. Als Antwort auf eine Frage, ob gv-Pflanzen nötig für die Ernährungssicherheit wären, sagte Acharia:
„Gentechnik ist nicht das Allheilmittel [für Ernährungssicherheit]. Es gibt 2200 Brinjalsorten. Ließen wir gv-Brinjal zu, würden all unsere Sorten kontaminiert werden und verschwinden, so wie es mit Baumwolle geschah. Als die Auschussmitglieder Yavatmal in Vidarbha besuchten, fragten wir die Bauern, warum sie Bt-Baumwolle anbauten, obwohl die Kosten hoch und der Profit gering ist. Sie sagten, dass sie keine andere Wahl hätten, da es kein anderes Saatgut mehr gäbe.
„Ursprünglich kostete eine 450 Gramm-Packung von Monsantos Bt-Baumwollsaat 1700 Rupien. Nachdem die Regierung von Andhra Pradesh gegen dies gerichtlich vorging, wurde der Preis auf 750 Rupien gesenkt, aber die Lizenzgebühr von 250 Rupien pro Packung wird an Monsanto gezahlt, das das Saatgut entwickelte. Letztes Jahr kostete eine Packung aufgrund des Monopols dieses privaten Saatunternehmens zwischen 1200 und 2000 Rupien. Eine künstliche Knappheit wurde geschaffen und der Preis stieg an. Dies wird bei Bt-Brinjal ebenfalls passieren, wenn es erlaubt wird.
„Wenn unser Ziel Ernährungssicherheit ist, warum müssen wir dann diese Technologie wählen, die nichts mit Ernährungssicherheit zu tun hat? Das einzige Motiv dahinter ist Profit für die Saatgutkonzerne… Wir wollten einen objektiven Bericht erstellen. Wir luden diejenigen ein, die für Gentech-Pflanzen sind, inklusive Monsanto, und diejenigen, die es nicht sind. Wir besuchten fünf Bundesstaaten, namenlich Maharashtra, Goa, Kerala, Andhra Pradesh und Tamil Nadu. Wir begutachteten 18.000 Dokumente, 1000 Aktennotizen und 56 Zeugen. Die Mitglieder des Ausschusses trafen die Witwen von Bauern und hörten die Notlage von hunderttausenden von Bauern in jedem Bundesstaat. Die Argumente der Gegner waren stärker. Deshalb ist das Urteil des Ausschusses einstimmig. Es gab keinen einzigen Änderungsantrag oder Widerspruch.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14136
+ GENTECH-PFLANZEN SIND NICHT DER RICHTIGE WEG FÜR INDIEN – SAGT EIN MITGLIED DES PARLAMENTSAUSSCHUSSES
Satyarat Chaturvedi, ein Sprecher des Indischen Nationalkongresses und Mitglied des Ständigen Parlamentarischen Landwirtschaftsausschusses, welcher den Bericht über gv-Pflanzen (s.o.) erstellt hat, macht in einem Interview mit der indischen Tageszeitung „The Hindu“ die Einstimmigkeit und starke Emotionalität des Ausschusses deutlich. Er sagte:
„Ein wichtiges Argument des Landwirtschaftsministeriums für gv-Pflanzen gegenüber dem Ausschuss war deren Potential zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit des Landes. Aber das Thema Ernährungssicherheit hat nicht nur mit der Produktion zu tun; es geht auch um den Zugang der Ärmsten zu Nahrung. Darüber hinaus gibt es noch keinen Beleg dafür, dass gv-Pflanzen tatsächlich die Erträge steigern können.
Daher empfiehlt der Ausschuss der Regierung, einen neuen Plan zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit in den nächsten Jahren vorzulegen, welcher nicht die enorme biologische Vielfalt des Landes gefährdet und auch nicht die Gesundheit von Mensch und Vieh aufs Spiel setzt.
Der Ausschuss findet einstimmig, dass die Regierung Richtungsentscheidungen auf der Grundlage dieses Berichts fällen sollte, und ihre Entscheidung zur Einführung von Transgenen in der Landwirtschaft als nachhaltigen Weg überdenken sollte.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14149
+ INDIEN: MAHARASHTRA VERBIETET BT-BAUMWOLL-SAATGUT
Die Regierung von Maharashtra hat den Verkauf und Vertrieb von Bt-Baumwoll-Saatgut der Maharashtra Hybrid Seeds Company (Mahyco), eines Partners von Monsanto, im Bundesstaat mit sofortiger Wirkung verboten, da minderwertiges Saatgut angeboten werde. Ein leitender Beamter des Landwirtschaftsministeriums des Bundesstaates, der ungenannt bleiben möchte, sagte, dass alle Handelsaktivitäten des Unternehmens fortan illegal seien und jeglicher Verstoß des Verbots strafrechtlich verfolgt würde.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14128
+ GENTECH-BAUMWOLLE ERWEIST SICH IN AUSTRALIEN ALS NICHT NACHHALTIG
Es stellt sich heraus, dass Gentech-Baumwolle weder in Australien noch in Indien nachhaltig ist. Selbst der Pro-Gentech-Experte Andrew Parkes warnt, dass die Nutzbarkeit der Pflanzen durch gegen das Bt-Toxin resistente Schädlinge sowie herbizidresistente Unkräuter untergraben werde. Parkes kommt zu der Schlussfolgerung: “Wenn wir uns nicht darauf konzentrieren was langfristig passieren wird, werden wir keine Industrie haben.” Dies beschreibt perfekt die Sackgasse, in die Gentechnik die Bauern getrieben hat.
Parkes kommentierte den Zustand des Gentech-Baumwollanbaus in Nordamerika: „50 Prozent der amerikanischen Upland-Baumwolle ist mit Glyphosat-resistentem Palmer-Amaranth (einem großen und zerstörerischem Unkraut) überwuchert. Vor dem Jahr 2005 jäteten 17 Prozent der Landwirte in Georgia 50 Prozent ihrer Äcker mit der Hand, mit Kosten von USD 2 US-Dollar pro Morgen. Sieben Jahre später jäten sie 52 Prozent der Fläche per Hand, mit Kosten von USD 24 US-Dollar pro Morgen.“
Weit davon entfernt, die fortschrittliche und hochmoderne Technologie zu sein, wie von Befürwortern behauptet, schickt Gentechnik die Bauern zurück in die Steinzeit.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14150
+ US-UMWELTBEHÖRDE BESTÄTIGT „ZUNEHMENDE BEWEISE” VON MAISWURZELBOHRER- RESISTENZEN GEGEN GENTECH-MAIS
Es gibt „zunehmende Beweise“ dafür, dass ein Monsanto-Mais, der gentechnisch verändert wurde um Insekten unter Kontrolle zu halten, seine Effektivität im Mittleren West verliert, sagte die US-Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency) EPA. Diese jüngste Stellungnahme der Behörde zu Resistenzen gegen den Maiswurzelbohrer kommt ein Jahr nachdem das Problem erstmalig dokumentiert wurde, und genau zu dem Zeitpunkt, an dem prognostiziert wird, dass die Erträge von US-Mais die niedrigsten der letzten 17 Jahren sein werden, mitten während einer Dürre im Maisgürtel.
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+ MONSANTO MACHT PFLANZEN ANFÄLLIGER FÜR DÜRRE
Resistente Maiswurzelbohrer mampfen an den Wurzeln von Monsantos gv-Mais – einer Pflanze, die verändert wurde um genau diesen Schädling zu töten. Dies macht die Pflanzen anfälliger für Dürre, da die Pflanze Wasser nicht effektiv aufnehmen kann, sagt der landwirtschaftliche Berater an der Universität Minnesota, Bruce Potter. Der Entomologe der Universität Illinois, Michael Gray, berichtet, dass „die „Saison“ für den westlichen Maiswurzelbohrer jetzt viel eher beginnt als ich dies je erlebt habe, seit ich in den späten 1970er Jahren als Akademiker anfing, diese vielseitigen Insekten zu studieren.“
Diese Darstellungen werden durch Berichte US-amerikanischer Landwirte bestätigt, welche die Konferenz der Gentechnikfreien Regionen in Brüssel (4-5 September) erreichten. Es scheint, dass Felder voller verwelkter gv-Maispflanzen dieses Jahr wenig Ertrag bringen werden, während der gentechnikfreie Mais sich besser entwickelt hat. Beobachter kommentierten, dass der Boden in dem der gv-Mais wuchs, sehr grau und „wie Staub“ war, vermutlich wegen des Herbizideinsatzes. Dagegen enthielt der Boden des konventionellen Mais’ mehr organisches Material und auch mehr Flüssigkeit. Wir hörten von ähnlichen, wenn auch weniger dramatischen, Berichten über die Unterschiede des Bodens von Gentech- versus konventionellem Soja im Mittleren Westen der USA. Wir hoffen, hierzu in Kürze mehr Einzelheiten berichten zu können.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14137
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KENNZEICHNUNG
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+ VORSCHLAG 37: VERBRAUCHER HABEN DAS RECHT AUF INFORMATION
Gentechnik-, Agrochemie- und Nahrungsmittelunternehmen pumpen Millionen Dollar in eine immer praller gefüllte Kriegskasse, um zu verhindern, dass sich die kalifornische Bevölkerung im November bei der Volksabstimmung über den „Vorschlag 37“( Proposition 37/ Prop 37) für eine Kennzeichnungspflicht für gv-Lebensmittel ausspricht. Insgesamt haben sie bereits 25 Millionen US-Dollar eingesammelt. Zu den Unterstützern der Gegenkampagne zählen Monsanto und Dupont, die 4,2 bzw. 4 Millionen US-Dollar beigesteuert haben. Auch die Hersteller bekannter Handelsmarken haben zur Finanzierung der Kampagne beigetragen: PepsiCo (1,7 Mio. USD), Coca-Cola (1,2 Mio. USD), Nestle USA (1,2 Mio. USD), Kellogg (633.000 USD) und der Marmeladenproduzent J.M. Smucker (388.000 USD). Der internationale Agrarkonzern Cargill beteiligte sich mit 202.000 USD.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14146
+ DIE 10 GRÖSSTEN LÜGEN VON MONSANTO ÜBER DIE KENNZEICHNUNG VON GVO
Der Kampf um ‚Prop 37’ in Kalifornien ist voll entbrannt. Millionen Dollar fließen in die Gegenkampagne, wobei auch ehemalige Handlanger der Tabakindustrie ihre Finger im Spiel haben. Monsanto hat einen Artikel veröffentlicht mit dem Titel „Taking a Stand: Proposition 37, The California Labeling Proposal“ („Wir beziehen Stellung: Vorschlag 37, der kalifornische Vorschlag zur Kennzeichnung“), in dem das Unternehmen seine Ablehnung der Maßnahme begründet. Dieser Artikel ist jedoch voll von Lügen und Unwahrheiten über die Initiative und ihre Befürworter, so Michelle Simon, Fachanwältin für öffentliches Gesundheitsrecht. Lesen Sie Simons hervorragende Antwort, „Top 10 lies told by Monsanto on GMO labeling in California“ (Die zehn größten Lügen von Monsanto über die Kennzeichnung von GVO in Kalifornien):
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14145
+ WEM WERDEN DIE WÄHLER BEI DER KENNZEICHNUNG GLAUBEN SCHENKEN?
Chuck Greenwood, ein Unterstützer von ‚Prop 37’, erklärt das Dilemma, in dem sich die Wähler in Kalifornien befinden, die mit widersprüchlichen Botschaften von Gegnern und Befürwortern der Kampagne bombardiert werden:
"Ich habe vier Kinder, 11 Enkel und drei Urenkel. Ich arbeite für sie – während die Revolverhelden von Monsanto für ihre Gehaltsschecks arbeiten. Unsere Gegner kommen in Limousinen – unsere Sprecher aus dem Bezirk Butte dagegen müssen sich die Zeit nehmen, die ihnen dann bei der Arbeit in unseren Gemeinden, für die Enkel oder die Gartenarbeit fehlt. Unsere jüngeren Freiwilligen babysitten und veranstalten Kuchenbasare für Benzingeld, um zu unseren Treffen zu kommen. Wem werden Sie glauben? "
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14146
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LOBBYWATCH
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+ SCHWEIZER STUDIE, DIE GENTECHNIK FÜR SICHER HÄLT, BASIERT AUF DATEN DER INDUSTRIE
Die Medien in der Schweiz haben kürzlich veröffentlichte Ergebnisse eines staatlich geförderten Forschungsprogramms über die Gentechnik ohne Kritik wiedergegeben. Das Programm kam zu der Schlussfolgerung: „Risiken gering, Potential nicht genutzt.“. Dieses Fazit überrascht allerdings nicht, denn erste Einblicke lassen vermuten: hier wurden vor allem Industrie-Studien ausgewertet.
Ganz anders sieht das die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG). Sie kritisierte den Schlussbericht des Nationalen Forschungsprogramms 59 (NFP 59) als „tendenziös“. Bestehende Probleme mit dem Gentech-Anbau und damit zusammenhängende Risiken werden verharmlost. Wie das NFP 59 auf seiner Interseite konstatiert, werden langfristige Gefahren für die Gesundheit außer Acht gelassen.
Außerdem stammen viele der berücksichtigten Daten von der Gentechnikindustrie, oder von mit ihr verbundenen Einrichtungen. So beruft sich der Literaturüberblick zu medizinischen Auswirkungen auffallend häufig auf die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese wird immer wieder wegen ihrer Nähe zu Agrochemiekonzernen und wegen ihren einseitigen Bewertungen von Gentechnikorganismen kritisiert – wie auch dafür, unabhängige wissenschaftliche Studien zu den Gefahren von gv-Lebensmitteln außer Acht zu lassen.
Andere Daten lieferte offenbar das International Life Sciences Institute (ILSI), ein Lobbyverband der Gentechnikhersteller. Von ihm übernahm das NFP 59 beispielsweise Daten zu angeblich gesundheitsfördernden Eigenschaften von gentechnisch verändertem Raps, Reis und Soja.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14154
Der Originalartikel des Informationsdienst Gentechnik auf Deutsch, einschließlich Links zu den Quellen: http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26225.html
+ NEUE WISSENSCHAFTLICHE GREMIEN DER EFSA IMMER NOCH IMMER VOREINGENOMMEN
Am 18. Juni veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Namen der 167 Wissenschaftler (nebst Erklärungen zu möglichen Interessenkonflikten), die ab dem 1. Juli 2012 für einen Zeitraum von drei Jahren im Wissenschaftlichen Ausschuss der Behörde und acht ihrer Gremien arbeiten werden, einschließlich des GVO-Gremiums.
Eine erste Bewertung durch CEO und Testbiotech (zwei Nichtregierungsorganisationen, die die Arbeit der EFSA beobachten), zeigt, dass es trotz gewisser Fortschritte immer noch Bedenken wegen einiger der Gremien gibt, einschließlich des GVO-Gremiums. Interessenkonflikte und insbesondere der Einfluss der Lobbygruppe International Life Sciences Institute (ILSI) auf die Gremien bestehen anscheinend weiterhin. Testbiotech zufolge ist das GVO-Gremium immer noch voreingenommen, wobei die meisten Mitglieder als Befürworter von Gentechnik in der Landwirtschaft bekannt sind.
Der anhaltende Einfluss der Industrie auf die EFSA dürfte auch im Oktober wieder für Diskussionen sorgen, wenn das Parlament über die Freigabe des Budgets der Behörde berät. Bereits am 10. Mai hatte es vergeblich versucht, in dieser Frage eine Einigung zu erzielen.
http://www.greens-efa.eu/gmo-in-digest-6841.html
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ZULASSUNGEN / AUSWEITUNGEN
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+ KONTROVERSER FREILANDVERSUCH IN HOLLAND MIT GENTECH-KARTOFFEL ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICH
Am 23. August öffnete die Universität von Wageningen (Niederlande) das Gelände, auf dem ein Freilandversuch mit gv-Kartoffeln stattfindet, für die Öffentlichkeit. Dabei stand möglicherweise die Überlegung im Vordergrund, dass geheime Freilandversuche andernorts Negativschlagzeilen hervorgerufen hatten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14124
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GENTECH-INSEKTEN / -TIERE
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+ RISIKEN VON GENTECH-MOSKITOS INKORREKT BEWERTET
In einem neuen Briefing weist GeneWatch UK auf zahlreiche Fehler und Versäumnisse in der Risikobewertung von gv-Moskitos hin. Das britische Unternehmen Oxitec hat, als Teil eines Experiments zur Eindämmung der Tropenkrankheit Dengue-Fieber, eine große Zahl von gv-Moskitos auf den Cayman-Inseln (3 Mio. Moskitos) und in Brasilien (10 Mio. Moskitos) freigesetzt, sowie eine kleinere Anzahl in Malaysia (6.000 Moskitos). Risikobewertungen wurden vor der Freisetzung in Brasilien und auf den Cayman-Inseln nicht veröffentlicht und nur in Malaysia gab es überhaupt eine Art Konsultationsverfahren.
Das neue Briefing beruht auf einer Analyse von Risikobewertungen des Unternehmens Oxitec, die im Rahmen von Anfragen zur Informationsfreiheit in Großbritannien erlangt wurden. Es beleuchtet viele Aspekte die nicht genügend berücksichtigt wurden, so etwa (1) die Möglichkeit, dass andere invasive Moskitoarten die das Dengue-Virus tragen, an den Freisetzungsorten heimisch werden, oder dass (2) eine große Anzahl von gv-Moskitos überleben und an mit dem Antibiotikum Tetracycline verseuchten Plätzen brüten; oder (3) der Verlust der menschlichen Immunität und Kreuzimmunität, falls die Freisetzung in den Gebieten mit Dengue-Erkrankungen nur zeitweise oder teilweise wirksam ist.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14130
Hier das GeneWatch UK-Briefing “Oxitec's Genetically Modified Mosquitoes: Ongoing Concerns” im Original:
http://www.genewatch.org/uploads/f03c6d66a9b354535738483c1c3d49e4/Oxitec_unansweredQs_fin.pdf
+ GENTECH-SCHÄDLINGE WERDEN SICH NACH NEUEN EFSA REGELN IN OBST UND GEMÜSE VERBREITEN
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat neue Regeln für die Genehmigung von gv-Insekten, -Fischen, -Nutztieren und -Haustieren vorgeschlagen, die es, laut Warnungen von GeneWatch UK, möglich machen werden, dass sich Milliarden von gv-Insekteneiern und –Raupen in Obst und Gemüse verbreiten können.
Es ist wahrscheinlich, dass die Motten und Fliegen von Oxitec nach den neuen Regeln durch die EU genehmigt werden. Die gv-Insekten wurden gentechnisch verändert, damit ihre Raupen in Oliven oder Tomaten oder auf Kohlblättern verenden. Die Firma plant, gv-Schädlinge EU-weit freizusetzen, so dass sie sich mit wilden Schädlingen paaren um dadurch die Anzahl von Schädlingen zu reduzieren. Um eine Wirkung auf die wild lebenden Insektenpopulationen zu erzielen, müssten jede Woche Millionen von gv-Insekten freigesetzt werden.
Ein Beispiel: Gentech-Olivenfliegen werden im Puppenstadium verenden. Das geschieht also bevor die erwachsene Fliege aus der Olive, in die die Eier gelegt wurden, heraustritt. Oxitec schlägt vor, dass dies nach EU-Recht als ein „zufälliges Vorhandensein“ behandelt werden soll. Dies bedeutet, dass die Anwesenheit von toten, sterbenden oder überlebenden Insekten in Lebensmitteln als zufällig betrachtet würde und keinerlei Regulierung, Rückverfolgbarkeit oder Kennzeichnung der Oliven notwendig wäre. Die meisten Nachkommen der gv-Insekten verenden im späten Larven- (Raupen) oder Puppenstadium, aber einige werden bis zum Erwachsenenstadium überleben und könnten ein Umweltproblem darstellen. Die Firma arbeitet derzeit an gv-Tomatenminiermotten, gv-Kohlmotten – die Kohl und Brokkoli fressen – und gv-Fruchtfliegen, sowie gv-Olivenfliegen.
Der Leitlinienentwurf der EFSA schließt ausdrücklich Tests der Ungefährlichkeit des Verzehrs von Gentech-Insekten und –Raupen aus. Es wird behauptet, dass die Gesundheitsrisiken durch gv-Insekten in Lebensmitteln bereits in einer vorausgegangenen Konsultation angesprochen wurden, obwohl sie bei dieser ausdrücklich ausgeklammert wurden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14151
+ WISSENSCHAFTLER MIT EIGENINTERESSEN BRINGEN GENTECH-TIERE NACH EUROPA
„GM Freeze“ warnt Landwirte davor, dass Schritte der Europäischen Kommission zur Genehmigung von gv-Tieren zur kommerziellen Nutzung in Nahrungsmitteln derzeit an Fahrt aufnehmen und dass dies eine heftige Gegenreaktion der Verbraucher auslösen könnte, falls die Europäische Kommission keine Richtungsänderung vornimmt. GM Freeze hat in einem Schreiben an den europäischen Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, die Frage aufgebracht, warum Wissenschaftler, die an der kommerziellen Entwicklung von gv-Insekten beteiligt sind, zur Mitarbeit am Leitlinienentwurf der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu den Umweltrisikobewertung von gv-Tieren eingeladen wurden.
Das Schreiben stellt auch die verfrühte Weiterentwicklung von Regelwerken für die Einführung von gv-Tieren sowie geklonten Tieren in Frage, da für diese keine Notwendigkeit besteht und von EU-Bürgern und dem Europäischen Parlament klar abgelehnt werden. GM Freeze sieht darin einen Versuch, die öffentliche Debatte über die Ethik und die Akzeptanz einer derartigen Verwendung von Tieren in dieser Art vorwegzunehmen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14167
+ AUFGEKLÄRTE BÜRGER LEHNEN GENTECH-MOSKITOS AB
Eine Studie der North Carolina State University (Staatliche Universität von North Carolina, USA) zeigt, dass die meisten Menschen gegen die Freisetzung von gv-Moskitos sind, sobald sie über die Risiken aufgeklärt wurden. Die Studie war allerdings problematisch, da die befragten Personen durch eine „Wahl“ zwischen gv-Moskitos oder Insektizid-Besprühung dahingehend manipuliert wurden, dass sie natürlich gv-Moskitos vorzogen. Wie üblich bei derartigen unechten „Auswahlmöglichkeiten“ zum Thema Gentechnik, wurden die Personen nicht über andere Optionen informiert, inklusive der Option „keine der oben genannten“.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14130
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HINTERGRUNDSINFORMATIONEN
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+ NEUE BIOTECHNOLOGIE-VERFAHREN FÜR DEN LAIEN
Der Verband „Inf'OGM“ (GVO-Info) veröffentlichte im Oktober 2011 einen Bericht auf Französisch über neue Verfahren der Biotechnologie. Im Sommer 2012 brachte Inf’OGM eine englischsprachige Version diese Berichts heraus. Der Bericht, der Verfahren wie Cisgenese und Zinkfingernukleasen-Technik behandelt, kann auf der Webseite von Inf’OGM eingesehen werden: http://www.infogm.org/spip.php?article5191
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14161
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ZITATE DES MONATS
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+ NESTLE-VERANTWORTLICHER: GENTECH-NAHRUNGSMITTEL UNNÖTIG
Rod Addy schreibt in einem Artikel für das Nachrichtenportal ‚Food Navigator’: "Genetisch veränderte (gv-) Nahrungsmittel sind nicht vonnöten, um die Welt zu ernähren, und die Nahrungsmittelindustrie würde mehr davon profitieren, Ressourcen nachhaltiger zu nutzen und andere Technologien anzuwenden. Dieser Ansicht ist Hans Johr, Leiter der Abteilung Nachhaltige Landwirtschaft bei Nestle und Ehrenpräsident der SAI- Plattform, einer Gruppe von führenden globalen Nahrungs- und Getränkeherstellern, die daran arbeiten, die Nachhaltigkeit der Lieferkette zu verbessern".
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14162
+ GVO WERDEN NICHT ZUR ERNÄHRUNGSSICHERHEIT BEITRAGEN
"Ich denke nicht, dass GVO zur Ernährungssicherheit beigetragen haben, oder es wahrscheinlich ist, dass sie viel beitragen werden. Die meisten der GVO fokussieren auf Resistenzen gegen Schädlinge und Herbizide, was wohl eine gute Sache ist, aber die Ernteerträge nicht besonders verbessert (zumindest verglichen mit konventioneller Züchtung oder besser noch Markergestützter Züchtung). Darüber hinaus gibt es andere Ansätze zur Bekämpfung von Schädlingen und Unkräutern, die genauso effektiv (oder effektiver) sind, wie etwa, solche riesigen Monokulturen gar nicht erst anzubauen". – Jonathan Foley, Direktor des Umweltinstituts (Institute on the Environment, IonE) der Universität von Minnesota und Co-Autor einer Studie zu Wassermanagement und Ernteerträgen.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/51-2012/14162
+ NESTLES PHILOSOPHIE ZU GENTECH-NAHRUNGSMITTELN
"Wir [Nestle] haben eine sehr einfache Weise, Gentechnik zu betrachten: darauf zu hören, was Konsumenten wollen. Wenn sie es in Produkten nicht haben wollen, tust du es nicht hinein". – Hans Johr, Leiter der Abteilung Nachhaltige Landwirtschaft bei Nestle (dies hat er allerdings offenbar noch nicht Nestle USA gesagt, welches gv-Zutaten weder bei seinen Produkten für den amerikanischen Markt ausschließt noch diese kennzeichnet).
http://www.gmwatch.org/latest-listing/51-2012/14162
+ WARUM IST AMERIKAS LANDWIRTSCHAFT KRANK?
"Mais war einmal die gesündeste Pflanze, die du anbauen konntest. Heute sind zahlreiche Krankheiten, Schädlinge und schwache Pflanzen der gemeinsame Nenner 'moderner' Hybride. Weizen, das Grundnahrungsmittel der Menschheit, ist heute belastet mit Giften, Allergenen und Chemikalien. Krankheiten nehmen zu, in unseren Nutzpflanzen, bei Tieren und Menschen, trotz des breiten Spektrums an Fungiziden und verabreichten Arzneien. Man kann nur fragen: was hat sich so drastisch verändert in dieser Ökologie, die wir Landwirtschaft nennen?
"Vor über drei Jahrzehnten begannen wir mit dem Wechsel hin zu einem monochemischen Programm mit dem Herbizid Glyphosat – das von glyphosat- und insektenresistenten gv-Pflanzen begleitet wurde. Diese beiden Veränderungen in der landwirtschaftlichen Praxis – die exzessive Anwendung einer starken, im Wesentlichen mineral-chelatbildenden, hormonschädigenden Chemikalie zur Unkrautbekämpfung, und die genetisch veränderte Produktion neuer Toxine in unseren Nahrungspflanzen – wurde begleitet von der Abwendung von Jahren wissenschaftlicher Forschung, die sich auf das wissenschaftliche Vorsorgeprinzip gründete. Wir setzen ein philosophisches 'im Wesentlichen gleichwertig', (ein neuer Begriff, der geprägt wurde, um Rechenschaft für das mangelnde Verständnis der Konsequenzen unserer neuen Aktivitäten zu vermeiden) an die Stelle von Wissenschaft". – Dr. Don Huber, emeritierter Professor für Pflanzenpathologie der Purdue Universität (USA).
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14164
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WIRTSCHAFTSVERBRECHEN
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+ WISSENSCHAFTLER PRANGERN EXPERIMENTE AN KINDERN MIT ‘GOLDENEM REIS’ AN
US-Wissenschaftler haben ein Ernährungsforschungsprojekt aus dem Jahr 2008 verurteilt, bei dem angeblich eine Gruppe chinesischer Grundschüler mit gv-Reis ernährt wurde. Die Studie mit 68 chinesischen Kindern im Alter von 6 bis 8 Jahren hat Besorgnis in der Öffentlichkeit über mögliche Schäden bei den Kindern hervor gerufen sowie eine Kontroverse über Ethik und Regeln.
Der leitende Autor der Studie, Tang Guangwen der Tufts Universität in Boston (Massachusetts, USA), veröffentlichte einen Bericht im ‘American Journal of Clinical Nutrition’ (‘Amerikanisches Journal zu Klinischer Ernährung), der zeigt, dass 100 bis 150 Gramm ‚Goldener Reis’ 60 Prozent der Tagesdosis an Vitamin A liefern könnte.
Hingegen bestreiten alle drei aufgeführten Autoren der chinesischen Universitätspartner, Hu Yuming, Yin Shi'an und Wang Yin, den Einsatz von ‚Goldenem Reis’ in der Studie in Hengyang (Provinz Hunan).
David Schubert, Professor und Laborleiter des Salk-Instituts für Biologie in San Diego (Kalifornien) sagte, der Test wurde deshalb mit chinesischen Kindern durchgeführt "weil sie höchstwahrscheinlich das Prüfungsverfahren nicht überstehen konnten, das für diese Art von klinischen Studien in den USA erforderlich ist". Schubert war einer der 22 Wissenschaftler weltweit, der 2009 einen offenen Brief schrieb, um vor Tufts' Forschung über ‚Goldenen Reis’ zu warnen. Er sagte, diese Art von Experimenten "hätte nicht durchgeführt werden sollen, sofern es nicht umfangreiche Sicherheitstests für den Reis gäbe".
Laut eines Berichts, der von der deutschen Nichtregierungsorganisation ‚Foodwatch’ in Auftrag gegeben wurde, wurde eine Probe von ‚Goldenen Reis’-Körnern 2001 nach Deutschland für einen Fütterungsversuch mit Mäusen geschickt. Als die Körner aber auf Ihren Carotinoid-Gehalt getestet wurden, waren die Wissenschaftler "überrascht zu sehen, dass sie weniger als 1 Prozent des erwarteten Gehalts enthielten". Nachdem der Reis gekocht worden war, wurde dies um weitere 50 Prozent reduziert; daher wurde der Versuch aufgegeben.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/51-2012/14168
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14163
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14157
Ein Foodwatch-Artikel zum Thema auf Deutsch: http://foodwatch.de/kampagnen__themen/gentechnik/golden_rice/golden_rice_2009/index_ger.html
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KONZERNEINFLUSS
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+ MONSANTO – DER PUNKT AN DEM ES KEIN ZURÜCK MEHR GIBT: DIE WAHRHEIT ÜBER GENTECHNIK UND "WAHLFREIHEIT DES LANDWIRTS"
Was passiert eigentlich mit der Wahlfreiheit von Landwirten und Verbrauchern, sobald Monsanto den nötigen Grad an Durchdringung des Saatgutmarktes erreicht? Wie ein scharfsinniger Artikel in der Wochenzeitschrift ‚Boulder Weekly’ erklärt: sie wird einfach verschwinden, weil Monsanto sicherstellt, dass den Landwirten nur gv-Saat zur Verfügung steht.
Dieser Trend bestätigt auf ironische Weise die Propaganda der Gentech-Industrie, nach der die Welt Gentechnik akzeptieren muss – oder verhungern. Aber insoweit diese Behauptung wahr ist, ist es nicht, weil gv-Saat außergewöhnlich produktiv oder widerstandsfähig wäre, sondern weil die Gentech-Unternehmen einfach konventionelles Saatgut vom Markt beseitigen werden, sobald sie einen ausreichend großen Anteil an der Saatgut-Industrie besitzen. Dies ist in Nordamerika passiert, wie der Artikel dokumentiert, aber auch in Brasilien und Indien.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=14160