(Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englische Original befindet sich unter: www.gmwatch.org/index.php?option=com_monthly_review . Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzerteam sind hier: http://www.gmwatch.org/news-languages.)
Vielen Dank an alle unsere Freunde und Unterstützer, die in den vergangenen Wochen gespendet haben. Wir versprechen, eure Spende im Laufe dieses Jahres gut zu verwenden. Für alle, die spenden wollen, geht bitte auf: http://www.gmwatch.org/donations
Claire Robinson, Herausgeberin des Monatsberichts
Profile: http://bit.ly/12UAI2
Twitter: http://twitter.com/GMWatch
Facebook: http://bit.ly/c6OnaX
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INHALT
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AKTUELLES
GENTECH-MISSERFOLGE
FORSCHUNG
WIDERSTAND
GENTECH-AUSWEITUNGEN
WELTERNÄHRUNG
FIRMENVERBRECHEN
WERDE AKTIV
VIDEOS
WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
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AKTUELLES
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GENTECH-MISSERFOLGE
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+ KONVENTIONELLER ANBAU FÜHRT ZU HÖHEREN ERTRÄGEN ALS GENTECH-PFLANZEN
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13627
+ UK: USDA-WISSENSCHAFTLER DECKT GEFAHREN VON GLYPHOSAT AUF
Don Huber, emeritierter Professor an der Purdue University und leitender Wissenschaftler bei USDA, hat dem Ober- und Unterhaus des Vereinigten Königreichs einen Bericht vorgestellt, der Glyphosat verwendende Landwirtschaft als die schlimmste Bedrohung für Umwelt, Vieh und die menschliche Gesundheit entlarvt. http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13628
+ GLYPHOSAT JETZT IN URIN VON STADTBEWOHNERIN GEFUNDEN
Eine Studie einer deutschen Universität hat erhebliche Glyphosatkonzentrationen in Urinproben von Stadtbewohnern festgestellt. Bei allen Probanden war die Glyphosatkonzentratation um das fünf- bis zwanzigfache höher als das erlaubte Maximum für Trinkwasser. Diese Neuigkeiten folgen nur kurz nachdem eine andere Studie bestätigte, dass Glyphosat das Grundwasser verunreinigt. Letztes Jahr wurde ebenfalls eine Publikation mit zwei geologischen Studien aus den USA veröffentlicht, die konsistent Glyphosat in Flüssen, Regen und sogar in der Luft von landwirtschaftlichen Regionen in den USA nachwies. Weitere aktuelle Studien legen nahe, dass Menschen Glypohsat nicht nur durch viele verschiedene Quellen aufnehmen, sondern dass es auch im Blut zirkulieren und sogar die Plazenta passieren und den entwickelnden Fötus erreichen kann.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13631
+ INDIEN: SUPER-PFLANZE ODER SUPER-FLOP?
Trotz der zahllosen Berichte von Bt Baumwoll-Versagen fördert die indische Regierung den BRA Gesetzesentwurf, der es erlauben würde, Gentech-Zulassungen schneller abzusegnen und den freien Informationsfluss unterdrücken würde.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13641
+ GOLDENE LÜGEN: DAS PROJEKT GOLDENER REIS
Das Produkt „Goldener Reis“ (Golden Rice) könnte nach mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit bald auf den Markt gebracht werden. Es ist jedoch weiterhin stark zu bezweifeln, ob dieser Reis wirklich dabei helfen kann Vitamin A-Mangel zu beheben, lässt ein neuer Bericht von Testbiotech verlauten. Probleme sind u.a.:
* Kein Feldversuch, bei dem der Reis verzehrt wurde, hat Gesundheitsrisiken untersucht. Trotzdem wurde der Reis in China bereits Kindern zum Verzehr gegeben.
* Ökologische Langzeitrisiken wurden nicht untersucht.
* Daten zur Stabilität der Carotinoide sind nicht vorhanden.
* Informationen über die biologische Verfügbarkeit fehlen. Daher kann nicht hervorgesagt werden, wie wirksam die Carotinoide im Reis von dem menschlichen Körper zur Deckung seines Vitamin A-Bedarfs verwendet werden können.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13642
Hier der Bericht zum Download:
http://foodwatch.de/foodwatch/content/e10/e1026/e49180/e49227/2012_gen-reis_englisch_final_ger.pdf
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FORSCHUNG
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+ FRAGEN ZU BERICHTERSTATTUNG ÜBER GENTECH-FÜTTERUNGSVERSUCHE
Unter der Überschrift "Tierversuch legt nahe, dass gentechnisch veränderte Nahrung sicher ist" ("Genetically Modified Food Safe, Animal Study Suggests") berichtet das Internetportal ‚Science Daily’ darüber, dass "keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen" in drei Fütterungsversuchen festgestellt wurden, in denen Schweinen gv-Mais gegeben wurde. Eine der Studien aber – die Kurzzeitstudie über 31 Tage – ist gerade erst veröffentlicht worden und die Wissenschaftler stellen eine Reihe von Unterschieden bei den Schweinen fest, die mit Monsantos Bt-Mais gefüttert wurden, einschließlich einer schlechteren Futterverwertung und Veränderungen im Darm. Die Autoren des Artikels behaupten dann, dass es "keine schädlichen Auswirkungen" gab, obwohl in ihrer Zusammenfassung steht, dass die Signifikanz der Unterschiede weiterer Klärung bedarf!
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13645
+ NEUE STUDIE: GENTECH-PFLANZEN UNTERGRABEN NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT
Ein im Journal ‘BioScience’ veröffentlichter Artikel dokumentiert nicht nur den gegenwärtigen Stand von Glyphosat-resistenten Unkräutern, sondern verknüpft die Entwicklung von herbizidresistenten gv-Pflanzen, insbesondere Pflanzen, die gegen 2,4-D und Dicamba resistent sind, mit dem Rückgang von nachhaltigem Unkrautmanagement und nachhaltiger Landwirtschaft. Der BioScience-Beitrag formuliert es so: "Diese Technik wird es dazu führen, dass diese Herbizide über erheblich größeren Flächen eingesetzt werden und wird sehr wahrscheinlich drei miteinander verknüpfte Herausforderungen für nachhaltiges Unkrautmanagement schaffen. Erstens ist es wahrscheinlich, das Pflanzen mit kombinierter Herbizidresistenz das Problem mit resistenten Unkräutern verschärfen werden. Zweitens werden diese Pflanzen zu einem signifikanten Anstieg des Herbizideinsatzes führen, mit potenziell negativen Konsequenzen für die Umwelt. Und schließlich wird die kurzfristige Lösung, die die neuen Sorten bieten, die fortgesetzte Vernachlässigung öffentlicher Forschung und Beratung zu integriertem Unkrautmanagement fördern."
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13633
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WIDERSTAND
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+ SIEG FÜR GENTECH-GEGNER: BASF LAGERT SEINE GENTECH-ABTEILUNG AUS EUROPA AUS
BASF lagert seine Gentech-Abteilung aus Europa aus, wegen der "fehlenden Akzeptanz in weiten Teilen Europas – bei der Mehrheit der Verbraucher, Landwirte und Politiker". Dies sind die Worte von Stefan Marcinowski, BASF-Vorstandsmitglied, der hinzufügte: " Wir sehe keine Chance für eine erfolgreiche Kommerzialisierung von gv-Pflanzen in Europa".
Die BASF-Sparte wird nach North Carolina in den USA umziehen. BASF gab an, dass die Entwicklung und der Verkauf aller gv-Pflanzen, die ausschließlich für den europäischen Markt bestimmt waren, gestoppt würden: "Dies betrifft sowohl genetisch veränderte Stärkekartoffeln (Amflora, Amadea und Modena), als auch eine Kartoffel mit dem Namen Fortuna, die gegen Kraut- und Knollenfäule resistent ist sowie eine gegen Kraut- und Knollenfäule resistente Stärkekartoffel und eine gegen Pilzbefall resistente Weizensorte."
Allerdings plant BASF noch immer, 2012 gv-Feldversuche in drei europäischen Ländern durchzuführen. In einer Antwort auf eine Anfrage, was mit laufenden Feldversuchen geschehen würde, sagte BASF, das Unternehmen plane Versuche mit gv-Kartoffeln in Schweden, den Niederlanden und Deutschland.
http://gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13637
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13614
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13623
Ignacio Chapela zu BASFs Ausstieg aus Europa:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13622
BASFs Rückzug folgt auf eine Reihe von Niederlagen:
http://www.gmwatch.eu/latest-listing/1-news-items/13618
+ DALLI: „ICH HABE DIE GENTECH-INDUSTRIE NIE BEVORZUGT“
Der EU-Kommissar für Gesundheit, John Dalli, der 2010 ein 13-jähriges Verbot von BASFs gv-Kartoffel Amflora aufhob, gab an, er habe nie „die Gentech-Industrie bevorzugt“ und behauptete, er sei „höchst kritisch gegenüber der Industrie“ gewesen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13625
+ MONSANTO WIRD SEINEN GENTECH-MAIS NICHT IN FRANKREICH VERKAUFEN
Monsanto hat bekannt gegeben, dass es nicht plane, seinen gv-Mais MON810 in Frankreich zu verkaufen, obwohl das höchste Gericht des Landes im November ein dreijähriges Verbot aufgehoben hatte. „Nach Monsantos Einschätzung wird es in Frankreich keine günstigen Bedingungen für den Verkauf von MON810 im Jahr 2012 und danach geben“, so das Unternehmen. Die französische Regierung hatte Anfang Januar bekannt gegeben, dass sie das Verbot der insektenresistenten Maislinie aufrecht erhalten würde, trotz der Entscheidung des Gerichts, das Verbot aufzuheben.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13639
+ MONSANTO IN FRANKREICH BESETZT
Protestierende Imker und andere drangen in eine Monsanto-Anlage in Trebes in Südfrankreich ein, um die Ausgabe von gv-Maissaat zu verhindern.
http://languedoc-roussillon.france3.fr/info/le-site-monsanto-de-trebes-occupe-72144909.html
+ GROSSBRITANNIEN: MONSANTO ZIELSCHEIBE VON PROTESTEN
In Cambridge kam es vor der Monsanto-Zentrale zu einem von der Occupy-Bewegung aufgerufenen „Flashprotest“.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13647
HAWAII: “OCCUPY”-DEMONSTRANTEN NEHMEN MONSANTO INS VISIER
Eine Veranstaltungswoche der „Occupy Wallstreet“-Bewegung in Maui startete mit der Einrichtung eines Camps nahe des Monsanto-Büros. Eine Serie von Märschen, Kundgebungen und Wachen gab der Sorge über den Gebrauch von Herbiziden, die Herstellung von GVO-Produkten und deren Auswirkungen auf Kleinbauern Ausdruck.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13636
+ KANADA: PROTESTLER BESETZEN MONSANTO IN DER NÄHE VON SASKATOON
http://ckom.com/story/protesters-occupy-monsanto-outside-saskatoon/41409
+ USA: MONSANTOS VERSUCHE, SOZIALVERANTWORTLICHE AKTIONÄRE AUSZUSCHLIESSEN
Ursprünglich hatte Monsanto sich geweigert, den Sprecher der Firma Harrington Investments (für sozialverantwortliche Investitionen) auf der jährlichen Aktionärsversammlung auf die Tagesordnung zu setzen. Firmenchef Harrington wollte einen Beschluss vortragen, der eine Studie über die finanziellen Risiken oder betriebsbedingten Auswirkungen im Zusammenhang mit Monsantos Chemikalien und GVOs fordert.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13632
Auf Facebook gibt es Bilder von den Demonstrationen rund um Monsantos jährliche Aktionärsversammlung:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.239576616117628.54871.182336115175012&type=1
+ AUS DEM ARCHIV: WIDERSTAND UND GEGEN-TERROR IN ST. LOUIS
In 2003 wurde in St. Louis das gegenüber der kommerziellen Landwirtschaft freundliche World Agricultural Forum abgehalten, das Aktivisten und Akademiker dazu gebracht hatte, eine Gegenkonferenz zur „Biodevastation“ (Lebenszerstörung) am anderen Ende der Stadt abzuhalten. Von Monsanto angestachelt, verhaftete die Stadtpolizei auf den Rat des FBI Gegen-Terrorismus-Büros mögliche Konferenzteilnehmer einer Anti-GVO-Gruppe wegen Radfahrens ohne Führerschein (ein nicht-existentes Vergehen). Die Polizei drang außerdem in ein Haus ein, in dem Konferenzteilnehmer übernachteten, und bezeichnete eine Schachtel mit Nägeln als Waffe. Sie zerschnitten Fahrradschläuche, beschlagnahmte Kunstwerke, unterzogen eine Frau einer Leibesvisitation, urinierten auf die Kleidung eines Hausbewohners und nahmen Verhaftungen wegen des Bewohnens eines abbruchreifen Gebäudes vor. Die Unbewohnbarkeit war unmittelbar vorher bescheinigt worden, und zwar von einem Bauinspektor, den die Polizei gleich mitgebracht hatte!
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13635
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GENTECH-AUSWEITUNGEN
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+ USA: GRÜNES LICHT FÜR NUTZLOSEN GENTECHMAIS
Das Landwirtschaftsministerium (USDA) hat Monsantos angeblich dürreresistenten Gentechmais dereguliert. Das Problem ist nur, so Tom Philpott, dass der Mais nicht besonders gut abschneidet. Die USDA hat das auch in seinem Umweltgutachten zugegeben. Das Ministerium machte klar, dass sich die „Dürreresistenz“ nur auf „mässige Dürrebedingungen“ bezieht und dass der Mindestwasserverbrauch genauso hoch ist wie für konventionellen Mais. Und dann lässt es die Bombe fallen und zitiert aus Monsantos eigenen Feldversuchsergebnissen: „Wir müssen zugeben, dass unser Phänotyp MON 87360 für die Verringerung von Ernteverlusten nicht über die natürlichen Schwankungen, die man in Maisarten findet, die auf regionale Bedingungen hin gezüchtet worden sind, hinausgeht.“ Übersetzung: Da, wo im amerikanischen „Maisgürtel“ Dürre sowieso ein Problem ist, haben konventionelle Züchter schon Arten entwickelt, die genauso gut abschneiden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13638
+ USA: MARKETINGPLÄNE DER MUTTER ALLER HERBIZIDE
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) schickt sich an, einen Gentechmais der Firma Dow, der gegen das hochgiftige 2,4-D resistent ist, freizugeben. Tom Philpott von „Mother Jones“ schrieb, dass dieser Zug wohl der Anfang von mindestens einer weiteren Dekade chemieintensiver Landwirtschaft ist, die in Zusammenarbeit mit der Agarchemieindustrie noch mehr Gift verkaufen will.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13644
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WELTERNÄHRUNG
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+ ERFORSCHT ÖKOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT, NICHT GVO
Siebzig Prozent der Weltbevölkerung ernährt sich von regional hergestellten Nahrungsmitteln, die hauptsächlich von Kleinbauern, Gärtnern, Viehzüchtern und Fischern produziert und angeboten werden. Und sie tun dies in der Mehrheit ohne den Gebrauch von firmeneigenen Chemikalien und Saaten, schrieb Patrick Mulvany von der Gruppe „Practical Action“. Demzufolge sollten Landwirtschaftswissenschaftler lieber mit Bauern zusammenarbeiten, und gesündere Lebensmittel aus nachhaltiger Landwirtschaft produzieren – nicht GVO, sagte Mulvany in einem wichtigen Artikel, den Sie lesen sollten:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13640
+ WIDERSTAND GEGEN GATES-PROPAGANDA FÜR GENTECHNIK
Das „Zentrum für Lebensmittelsicherheit“ (Center for Food Safety, CFS) hat die Bill und Melinda Gates Stiftung wegen ihrer Ankündigung kritisiert fast zwei Milliarden Dollar in eine Kampagne zur Finanzierung von Gentech-Pflanzen als Mittel gegen den Welthunger zu investieren. „Die Biotechindustrie hat das Bild der Armen und Hungrigen der Welt ausgenutzt, um eine Form der Landwirtschaft voranzutreiben, die teuer, Input-intensiv und von geringer bis gar keiner Bedeutung für Landwirte in Entwicklungsländern ist.“, sagte Andrew Kimbrell, Geschäftsführer des CFS. „Es ist an der Zeit, dass die Gates-Stiftung ihre Investitionen in Unternehmen wie Monsanto und ihre Finanzierung von Sackgassen-Projekten mit Gentech-Pflanzen umleitet, um agrarökologische Techniken mit nachgewiesener Steigerung der Lebensmittelproduktion in Entwicklungsländern zu fördern.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13643
+ DIE GIER-REVOLUTION – NEUER BERICHT
Ein neuer Bericht, der den wachsenden Einfluss der Agrarwirtschaft auf das Lebensmittelsystem und die fehlende Transparenz bei Forschungsfinanzierung dokumentiert, ist durch die „ETC Group“ veröffentlicht worden. „Die Gier-Revolution: Megastiftungen, Agrarwirtschaft mischen in öffentlichen Gütern mit“ zeigt drei Fallstudien – eine befasst sich mit der „Lebensmittel- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen“ (UN Food and Agriculture, FAO) und zwei mit CGIAR Zentren, welche einen gefährlichen Trend aufzeigen, der das Problem des Welthungers eher verschlimmern als lösen wird. Der Bericht beschreibt die Beteiligung von Nestle, Heineken, Monsanto, der Bill & Melinda Gates-Stiftung und der Syngenta-Stiftung. „Es ist inakzeptabel, dass die Vereinten Nationen der multinationalen Agrarwirtschaft bevorzugten Zugang zur Änderung ihrer Agrarpolitik gewähren“, sagte Pat Mooney, Geschäftsführer der „ETC Group“.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13626
Laden Sie den neuen Bericht (Englisch) hier herunter:
http://www.etcgroup.org/en/node/5303
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FIRMENVERBRECHEN
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+ BAYER UND DER HOLOCAUST
Freitag, der 27. Januar war Gedenktag an den Holocaust. Trotzdem bleiben viele Menschen im Dunkeln, was die Schlüsselrolle angeht, die Unternehmen wie Bayer und BASF bei Hitlers Verbrechen, inklusive des Holocausts, spielten. Ihre Rolle war so kritisch, dass der Oberstaatsanwalt in Nürnberg warnte: „Diese Unternehmen sind die wahren Kriegsverbrecher, nicht die verrückten Nazifanatiker. Wenn die Schuld dieser Verbrecher nicht ans Tageslicht gebracht wird und sie nicht bestraft werden, werden sie eine wesentlich größere Gefahr für den zukünftigen Weltfrieden darstellen als Hitler, wenn er noch am Leben wäre.“ Aber trotz des Ausmaßes ihrer Verbrechen ist ihre Schuld weitestgehend versteckt geblieben und in den frühen 1950ern war eine Reihe der wegen Sklaverei, Plünderung und Massenmord Verurteilten bereits zurück an den Spitzen von Bayer, Hoechst und BASF – Unternehmen, die immer noch im Besitz und unter Führung derer waren, die Hitler an die Macht geholfen und ihn mit technischem Wissen für seinen Aggressionskrieg und den Holocaust versorgt hatten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13646
+ ARGENTINIEN: MONSANTO-UNTERNEHMER MISSHANDELT ARBEITER
Argentiniens Steuerbehörde hat eine Razzia bei einem Monsanto-Unternehmer durchgeführt und fand, nach ihren Angaben, sklavenähnliche Verhältnisse bei den Arbeitern auf den Maisfeldern. Die AFIP Steuerbehörde sagt, dass „Rural Power SA“ all ihre Farmarbeiter illegal angeheuert, sie am Verlassen der Felder gehindert und ihr Gehalt zurückgehalten hat. AFIP sagt, dass sie Monsanto dafür verantwortlich machen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13624
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WERDE AKTIV
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+ PETITION ZUR WAHRUNG AKADEMISCHER STANDARDS VON MONSANTO-PROPAGANDA
2010 veröffentlichte die Oxford University Press das Werk „ Lebensmittelpolitik: Was jedermann wissen muss“ (Food Politics: What Everyone Needs To Know) von Professor Robert Paarlberg, welches nicht einmal minimale akademische Standards erreicht, die aber bereits Bachelorstudenten einhalten müssen. Weiterhin zeichnet die Oxford University Press – durch die Wahl des Zusatztitels und die Werbeausgabe – das Buch als Überblick aus, der sich über „polarisierende“ und „im Widerspruch stehende Behauptungen und Vorwürfen von Advokaten“ erhebe. Tatsächlich ist das Werk hochgradig voreingenommen, wie man es bei der Verbindung des Autors zu Monsanto auch vermuten würde.
Unterschreiben Sie eine Petition, die die Oxford University Press dazu auffordert, akademische Standards einzuhalten: http://scholarlystandardsatrisk.wordpress.com/
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VIDEOS
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+ "SENDEAUSFALL" – WWF ENTLARVT SICH DURCH RECHTSDROHUNGEN
GM Watch-Abonnenten in Deutschland haben sich gewundert, weshalb sie die prämierte Dokumentation des Filmemachers Wilfried Huismann über den WWF nicht sehen konnten. Der Film „Der Pakt mit dem Panda“ zeigt verheerende Details darüber, wie der WWF fragwürdige Initiativen der Industrie unterstützt, wie etwa den `Runden Tisch für verantwortungsvolle Soj´. Dieses Gremium poliert das Image von Roundup-getränktem Soja auf, indem es die Produktion als nachhaltig darstellt. Doch alle, die in Deutschland versucht haben, den Film auf YouTube anzuschauen, wurden blockiert.
Bei unseren Quellen haben wir uns über die Hintergründe dieses "Sendeausfalls" informiert. Es scheint, dass der WWF eine Spitzenanwaltskanzlei für Medienrecht beauftragt hat, legalen Druck auf den WDR auszuüben, damit er die Dokumentation nicht erneut ausstrahlt. Außerdem sollte die Kanzlei eine außergerichtliche Einigung mit dem Sender für den WWF erzielen. Es scheint, dass ein solches Arrangement keinen Erfolg hatte und weitere Schritte unternommen wurden, um den Film in anderen Ländern auszustrahlen. Ebenfalls ist es wieder rechtlich möglich, die Dokumentation in Deutschland zu sehen. So wurde sie auch zur Hauptsendezeit bereits mehrmals in den öffentlich-rechtlichen Sendern gezeigt. Wird jemandem in Deutschland, der den Film sehen möchten, weiterhin der Zugang blockiert, sollte er sich bei Youtube beschweren.
+ SAMMELKLAGE GEGEN DEN GENTECH-KONZERN CONAGRA
Der Konzern ConAgra wurde verklagt, weil er Gentech-Raps als "natürlich" bezeichnet hat. Wenn Sie sich auch durch eine Kenneichung von Gentech-Lebensmittel mit dem Wort "natürlich“ angelogen fühlen, können Sie sich der Klage gegen das größte Lebensmittelunternehmen in den USA anschließen.
http://www.gmwatch.eu/gm-videosb/23-gm-corporations/13392
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WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE
Für all diejenigen, die den Wochenrückblick nicht erhalten.
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+ INDIEN: KERALAS REGIERUNG SAGT "NEIN" ZU GENTECHNIK
In Indien hat die Regierung von Kerala der Zentralregierung mitgeteilt, dass sie in ihrem Bundesstaat keine Feldversuche oder Forschungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen zulassen werde.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13595
+ BAUMWOLLE FÜR MEIN LEICHENHEMD – NEUER FILM ÜBER BT-BAUMWOLLE UND SELBSTMORDE VON BAUERN
Ein neuer prämierter Dokumentarfilm, der die dramatischen Auswirkungen von Bt. Baumwolle auf die Bauern zeigt, ist in Indien herausgekommen. „Baumwolle für mein Leichenhemd“ beschreibt die Bt. Baumwollkatastrophe als einen Völkermord an den Bauern, ausgeführt vom Bundesstaat Vidarbha, dem größten Baumwollproduzenten Indiens, und von Monsanto.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13586
+ INDIENS REGIERUNG FEGT DEN BT-BAUMWOLLE-BETRUG BEISEITE
Indiens Landwirtschaftsminister hat erklärt, er werde auch weiterhin offensiv die staatliche Gentechnik-Forschung fördern. Einen peinlichen, in der Regierung angesiedelten Skandal, der die Erforschung von Bt. Baumwolle betrifft, fegte er als einen einmaligen Ausrutscher beiseite. Das Ministerium propagiert eine "Super-Bt. Baumwolle", die resistent gegen zahlreiche Pestizide und Krankheiten sein soll im Rahmen eines Projekts, das mit einem Budget von 82 Milliarden Rupien ausgestattet ist. Dabei existiert diese Bt. Baumwolle bislang offensichtlich noch gar nicht. Vor kurzem fand man heraus, dass zwei Varianten dieser Baumwolle, die von Wissenschaftlern der Regierung als "indigene Technologie" bezeichnet wurden, auf den Genen von Monsantos Bt. Baumwolle basieren. Dies zerstörte die Glaubwürdigkeit der staatlich geförderten Forschung.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13585
+ INDIEN: MONSANTO IN BEDRÄNGNIS WEGEN FALSCHER BEHAUPTUNGEN
Indiens Behörde für Werbung ist der Auffassung, dass Behauptungen von Monsanto über die Vorteile von gentechnisch veränderter Bt. Baumwolle jeder Grundlage entbehren. Der Konzern hatte in einer Serie von Zeitungsanzeigen im August 2011 behauptet, dass die Bt. Baumwoll-Technologie das Einkommen von Indiens Baumwoll-Bauern um mehr als 315 Milliarden Rupien erhöht habe, indem Pestizide eingespart und der Ertrag gesteigert worden seien. Die Zahlen wurden offensichtlich einer Studie der ISAAA entnommen, einem Lobbyisten-Verband der Gentech-Industrie. Doch der indische Werberat (Advertising Standards Council of India, ASCI) entschied, dass die ökonomischen Angaben unbegründet sind, und forderte Monsanto auf, seine Behauptungen nicht weiter zu verbreiten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13606
Monsantos traurige Rekorde in falschen Werbeversprechen
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13609
Der korrumpierende Einfluss von ISAAA
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/13610
+PAKISTAN: PUNJAB LÄSST MONSANTOS BT-BAUMWOLLPLÄNE FALLEN
Die Provinz Punjab, Pakistans größter Baumwollproduzent, hat beschlossen, Monsantos Vorschläge über einen Handel mit Bt. Baumwollsaatgut abzulehnen. Offizielle Quellen teilten mit, die Bt. Baumwolle biete keine Lösung für die größte Bedrohung von Baumwolle in Pakistan: einer mutierten Variante der Kräuselkrankheit (leaf curl virus) und Schildlausbefall. Außerdem, so heißt es, gebe es Meinungsverschiedenheiten über die Wirksamkeit von Bt. Baumwolle, und es lägen Studien über negative Auswirkungen der Gentechnologie vor.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=13588
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13596
+ NEUE FORSCHUNG SOLLTE SARGNAGEL VON GIFTIGEN BIENEN-TÖTENDEN PESTIZIDEN FEST ZU SCHLAGEN
Der Sierra Club hat angesichts neuer Belege für Kontaminierung von Bienen und Böden das US Umweltministerium (US Environmental Protection Agency (EPA)) aufgefordert, das Insektizid Clothianidin zu verbieten. Clothianidin ist ein Neonicotinoid, einer Klasse von Pestiziden, die für Bienen hochgiftig sind. Eine neue Studie hat extrem schädliche Auswirkungen von Clothianidin, mit dem Saatgut in Mais behandelt wird, auf die Gesundheit der Honigbiene gezeigt. Die Ergebnisse weisen Clothianidin in vielen Generationen lang nachdem das behandelte Saatgut gepflanzt worden war nach.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13601
Neue Studie:
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0029268
+ BT MAIS, INSEKTIZIDVERWENDUNG UND BIENEN
All diejenigen, die die Vorteile von Gentechnik anpreisen, versäumen es zu erwähnen, dass heute fast alles Maissaatgut stattdessen mit Neonicotinoid-Insektiziden behandelt wird, um einige Maisschädlinge abzuwehren, die Bt. Gifte nicht gut kontrollieren können. Dies schreibt zumindest Dr. Doug Gurian-Sherman, der die neue Studie kommentiert (vgl. Beitrag oben).
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13603
+ SUPERUNKRAUT VERBREITET SICH IN KANADA
Monsanto hat mitgeteilt, dass die Buschähnliche Pflanze Kochia in Teilen Kanadas nicht mehr durch das Roundup der Firme getötet wird, ein Zeichen, dass sich Resistenz verbreitet.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13605
http://www.cbc.ca/news/canada/calgary/story/2012/01/12/super-weed-alberta.html
+ IMKER BESETZEN MONSANTO FRANKREICH
Früher in diesem Monat haben eine Hundertschaft von Imkern, anti-Gentech Freiwilligen und Bauern Grundstück von Monsanto Frankreich friedlich besetzt. Sie versuchen die Aussaat von Mon 810 Mais in diesem Frühjahr zu verhindern.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13597
+ GENTECH-MAIS BEDROHT EU-WASSER
Spanische Forscher haben bestätigt, dass der Unkrautvernichter Glyphosat angewandt auf Gentech-Pflanzen ins Grundwasser gelangen kann. EU-Mitgliedsstaaten diskutieren, ob sie zwei weitere umstrittene Gentech-Pflanzen zulassen, die ebenfalls für mehr Anwendung von Glyphosat designt wurden.
http://gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13600
+ LETTLAND KURZ VOR KOMPLETTEM GVO-VERBOT
Mehr als 100 der 110 Kommunen in Lettland haben entschieden, dass ihr Land bis Ende 2012 Gentech-frei sein soll und Lettland könnte den Anbau von GVOs auf nationaler Ebene ebenfalls bis Ende 2012 verbieten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13592
+ EXPERTE: GENTECHNIK HAT NICHTS DAZU BEIGETRAGEN MENSCHEN BESSER ZU ERNÄHREN
Eine Milliarden Menschen von sieben ist unterernährt, die Hälfte unserer Mitlebewesen sind von Aussterben bedroht, die Erde fällt vor unseren Augen auseinander – und all dies nicht aufgrund der Nutzlosigkeit der Menschheit oder den Unzulänglichkeiten der Erde, sondern aufgrund wirklich destruktiver Strategien von oben, schreibt Nahrungs- und Agrarexperte Dr. Colin Tudge in einem Artikel für The Guardian.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13590
+ NOCH EIN EXPERTE: AGRARÖKOLOGIE IST DER EINZIGE WEG UM DIE WELT ZU ERNÄHREN
Wir produzieren heute bereits mehr Nahrungsmittel als notwendig und haben trotzdem 950 Millionen hungrige Menschen sagt der Experte für nachhaltige Entwicklung Dr. Hans Herren: „In Indien verdirbt Nahrung in Lagerhäusern, dabei hat Indien statistisch die größte Anzahl an unternährten Kindern. Der Beweis, dass dieses System nicht funktioniert ist die Tatsache, dass sich nach 20 Jahren GVOs die Gesamtsituation nicht verbessert hat. Warum damit fortfahren und ein System unterstützen, dem es nicht gelingt Nahrungsmittelsicherheit herzustellen?
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=
+ FIRMA VERSTECKT BELEGE DASS IHRE GENTECH-STECHMÜCKEN NICHT GANZ SO UNFRUCHTBAR SIND WIE GEPLANT
Die britische Biotech-Firma Oxitec plant Gentech-Stechmücken in den Florida Key zu entlassen und mit Feldversuchen in Großbritannien für die Mottenart Ypsolopha coriacella, die Kohl frisst, zu beginnen. Aber GeneWatch hat Belege aus den Dokumenten der Firme, dass die Gentech-Steckmücken nicht ganz so unfruchtbar sind wie gedacht. Tatsächlich sind diese Mücken gar nicht unfruchtbar und 15 Prozent ihrer Nachkommen überleben in Anwesenheit des gebräuchlichen Antibiotikums Tetracyclin. Dieses Antibiotikum wird in der Landwirtschaft weitläufig gebraucht und findet sich in Abwässern genauso wie in industriell gehaltenen Hühnchen und anderem Fleisch.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=13604
Nachrichten in Deutsch
Monatsrückblick nr. 101
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