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Stärken Sie GMWatch im Jahr 2019
Wir brauchen Ihre Hilfe. Wir verbringen fast die ganze Zeit damit, die Öffentlichkeit über GVO-Kulturen und die damit verbundenen giftigen Pestizide zu informieren sowie den Gentech-Hype und seine Lügen zu zerstören. Wofür wir fast keine Zeit verbringen, ist das Fundraising. Deshalb ist Ihre Unterstützung für unser Überleben unerlässlich. Wenn Sie der Meinung sind, dass ein schneller, zuverlässiger Nachrichtendienst und die Aufdeckung von Täuschungsmanövern wichtig sind, dann stärken Sie bitte unsere Arbeit durch eine Spende. Danke, dass Sie uns stark und kämpferisch gemacht haben! Und ein besonderes Dankeschön an diejenigen, die uns bereits unterstützen.
„Ich kann mir wirklich keine Gruppe vorstellen, die meine Rentendollar mehr verdient als GMWatch. Ihr seid seit Jahrzehnten mutige, standhafte und weitsichtige Pioniere, und ich kann nur hoffen, dass ihr noch für die nächsten Jahrzehnte als Leuchtturm für Informationen und Erkenntnisse dient.“ - Dr. E. Ann Clark, Außerordentliche Professorin (a.D.), Pflanzenbau, University of Guelph, Guelph, Ontario, Kanada

Afrikaner erhielten 69 Cent pro Stunde für Gentech-Moskitoexperiment
Unter der Überschrift „Malaria-Versuch bezahlt Afrikaner für Moskitostiche“ berichtet die Times of London, dass menschliche „Versuchskaninchen“ im westafrikanischen Staat Burkina Faso dafür bezahlt werden, sich Moskitos auszusetzen, die Malaria oder andere Krankheiten übertragen könnten. Obwohl die Bill & Melinda Gates Foundation 70 Millionen Dollar in das Projekt investiert hat, berichtet The Times, dass etwa 25 afrikanische „Freiwillige“ im Dorf Bana nur 69 Cent (£0,55) pro Stunde erhalten, um ihre Beine sechs Stunden lang pro Nacht allen Moskitos in ihrer lokalen Umgebung im Rahmen eines GVO-Mückenversuchs auszusetzen.

Die Vereinten Nationen bremsen bei Gene Drives
Die UN hat eine wichtige globale Entscheidung getroffen, wie eine hochriskante neue Gentechnologie - Gene Drives - gesteuert werden soll. Die bahnbrechende Entscheidung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt fordert die Regierungen auf, strenge Risikobewertungen durchzuführen und die Zustimmung der indigenen und lokalen Bevölkerung einzuholen, bevor die mögliche Freisetzung der „Exterminator“-Technologie erfolgt. „Diese wichtige Entscheidung setzt die Kontrolle von Gene Drives mit einfachen Prinzipien des gesunden Menschenverstands um: Greifen Sie nicht in die Umwelt, die Territorien oder die Rechte anderer Menschen ein, wenn Sie nicht deren Zustimmung haben“, erklärte Jim Thomas, Co-Executive Director der ETC Group. „Gene Drives werden derzeit von mächtigen militärischen und agrarwirtschaftlichen Interessen und einigen wohlhabenden Personen verfolgt. Mit diesem UN-Beschluss liegt die Macht wieder in den Händen der lokalen Gemeinschaften, insbesondere der indigenen Völker, um diese „Exterminator“-Technologie zu bremsen.“

Einsparungen bei der Zustimmung
Eine neue UN-Vereinbarung verlangt von Organisationen, die Gene Drive-Organismen freisetzen wollen - die ganze Populationen dieser Art grundlegend verändern oder sogar eliminieren werden - die „freie, vorherige und informierte Zustimmung“ der potenziell betroffenen Gemeinschaften einzuholen. Aber das passiert nicht. Betrachten wir das Verhalten von Target Malaria, der weltweit größten Organisation, die Gene Drive-Experimente durchführt: deren Mitarbeiter wurden in die offiziellen Verhandlungsteams von mindestens zwei afrikanischen Ländern einbezogen, um gegen übermäßige Einschränkungen vorzugehen. Das von Gates finanzierte Target Malaria-Programm hat es versäumt, die Zustimmung der Dorfbewohner einzuholen, die möglicherweise von seinen genveränderten Moskitos betroffen sind.

Aktivisten fordern Verbot von GVO in Nigeria
Vertreter von Landwirten, Verbrauchern, Organisationen der Zivilgesellschaft, Wissenschaftlern, Jugend- und Frauengruppen haben am 17. Dezember 2018 die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen und Produkten in Nigeria angeprangert. Die Verdammung erfolgte bei einer öffentlichen Kundgebung in Abuja, wo die Aktivisten sagten, dass die Produkte eine Bedrohung für das Ernährungssystem, die biologische Sicherheit und das allgemeine Wohlbefinden des Landes darstellen.

„Vater der Grünen Revolution in Indien“ verurteilt gentechnisch veränderte Pflanzen als unhaltbar und unsicher
Seit 1988 leitet M.S. Swaminathan, „Vater der Grünen Revolution in Indien“, seine eigene Forschungsstiftung. In den frühen 2000er Jahren sah die Stiftung bei gentechnisch veränderten Pflanzen und Biotechnologie im Allgemeinen nicht nur großes Potenzial, sondern sah sie auch als „den einzigen Weg, wie wir uns den Herausforderungen der Zukunft stellen können“. Aber Swaminathans Förderung von gentechnisch veränderten Pflanzen ist zunehmend durch wichtige Vorbehalte gekennzeichnet, die das Interesse an Nachhaltigkeit, Biosicherheit und den Auswirkungen landwirtschaftlicher Innovationen auf die arme Landbevölkerung widerspiegeln. Und diese Bedenken scheinen ein bemerkenswertes, neu veröffentlichtes, von Fachleuten geprüftes Paper zu untermauern, das er gemeinsam mit seinem Kollegen P.C. Kesavan verfasst hat, in dem er gentechnisch veränderte Pflanzen als nicht nachhaltig verurteilt und sagt, sie sollten in Indien verboten werden. Er kritisiert auch die Leistung der indischen Regulierungsbehörden.

Große Zungen und zusätzliche Wirbel: Die unbeabsichtigten Folgen des Gene Editings bei Tieren
Das Wall Street Journal berichtet, dass die jüngste Verbreitung von Genombearbeitungsversuchen an Nutztieren Fragen sowohl nach dem Tierschutz als auch nach der vermeintlichen Präzision neuer Gentech-Techniken wie CRISPR aufwirft. Neuere Studien deuten darauf hin, dass solche Techniken größere Schäden verursachen können als bisher angenommen - einschließlich Veränderungen in anderen Genen als den beabsichtigten. Wenn die DNA geschnitten wird, können „viele seltsame Dinge passieren“, berichtete der Leiter einer Studie. Als chinesische Forscher ein Gen löschten, das das Muskelwachstum bei Säugetieren einschränkt, damit Kaninchen schlanker werden, zeigten ihre Arten vergrößerte Zungen. Ähnliche Experimente an chinesischen Schweinen führten dazu, dass einige einen zusätzlichen Wirbel entwickelten. In Brasilien und Neuseeland starben geneditierte Kälber. „Die Menschen haben eine sehr lange Geschichte des Herumwirtschaftens in der Natur mit allen möglichen unbeabsichtigten Folgen“, sagt Lisa Moses, eine Tierbioethikerin am Center for Bioethics der Harvard Medical School. „Es ist wirklich Hybris von uns anzunehmen, dass wir wissen, was wir tun und dass wir vorhersagen können, welche Art von schlechten Dingen passieren können."

Intrexon/AquaBounty bekommen Ausnahmeregelung für Gentech-Tilapia
Das Unternehmen Intrexon, das gv-Lachs und -Äpfel entwickelt, und dessen Tochterfirma AquaBounty haben angekündigt, dass ihr geneditierter Tilapia-Fisch laut Argentiniens Nationaler Beratungskommission zu Landwirtschaftlicher Biotechnologie (CONABIA) von Gentechnik-Regulierungen ausgenommen ist.

Wie Frankreich und Deutschland für gesunde Böden und pestizidfreie Nutzflanzen Glyphosat abschaffen
Die Regierung Frankreichs unter Macron bietet Landwirten einen Weg aus der Abhängigkeit von Glyphosat innerhalb der nächsten drei Jahre. In Deutschland fordert die Umweltministerin ein verbindliches Datum für die vollständige Beendigung des Glyphosateinsatzes, allerdings lehnt die Landwirtschaftsministerin ein Programm zum vollständigen Ausstieg ab.

Neue Analyse offenbart Defizite im Zulassungssystem für Pestizide der Europäischen Union und schlägt Lösungen vor
Ein neues Weißbuch, das vom Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) Europa koordiniert und von einer Gruppe von 24  Experten aus den Bereichen Pestizide, Risikobewertung, menschliche und ökologische Gesundheit - darunter internationale Wissenschaftler, Rechts- und Politikexperten und GMWatch-Herausgeberin Claire Robinson - erstellt wurde, zeigt die zahlreichen Mängel bei der Sicherheitsbewertung von Pestiziden in Europa auf, die dazu führen, dass gefährliche Substanzen im öffentlichen Raum verwendet werden. Die Analyse schlägt auch konkrete Lösungen vor, wie die Risikobewertung von Pestiziden in Europa in Übereinstimmung mit den Anforderungen des EU-Rechts verbessert werden könne.

Bericht des EU-Parlaments zeigt Probleme mit derzeitigem Pestizid-Zulassungssystem
Der Sonderausschuss des Europäischen Parlaments, der zur Untersuchung des Zulassungsverfahrens der Europäischen Union für Pestizide (PEST-Ausschuss) eingesetzt wurde, hat einen Berichtsentwurf verabschiedet, in dem auf die Mängel des Pestizid-Zulassungsverfahrens der EU hingewiesen und Empfehlungen für Reformen vorgelegt werden. Der Bericht, der von der Mehrheit der Mitglieder des PEST-Ausschusses (23 von 29) angenommen wurde, befasst sich mit Problemen wie der Mitwirkung der Pestizidindustrie an der Bewertung der Toxizität einer Pestizidsubstanz oder -produkts, der missbräuchlichen Verwendung wissenschaftlicher Literatur, dem Fehlen empfindlicher Tests auf neurologische und andere schwere Krankheiten, dem Fehlen von Daten zur Überwachung nach Inverkehrbringen zur Bewertung der tatsächlichen Auswirkungen von Pestiziden und den Datenlücken in den Dossiers.

EU-Berichte zu Pestiziden aus Industriedossiers kopiert
Erinnern Sie sich an den Kopierskandal, als Greenpeace entdeckte, dass der EU-Bericht zu Glyphosat in weiten Teilen identisch zu einem Bewerbungsdossier von Monsanto und anderen Pestizidfirmen war? Jetzt hat ein Journalistenteam herausgefunden, dass dies ein übliches Vorgehen ist. Das Team überprüfte 25 Berichte zur Risikoeinschätzung, die von verschiedenen Berichterstatter-Mitgliedsstaaten verfasst worden waren – insbesondere die Passagen zur öffentlichen Gesundheit. Es fand heraus, dass viele nationale Behörden genauso gehandelt hatten wie das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung. Sie hatten große Teile aus den Bewerbungsdossiers in den EU-Bericht kopiert, ohne auf die Quelle hinzuweisen.

Bayer bekämpft die Transparenz der Industriestudien über Pestizide und GVOs
Der Chemiekonzern Bayer kämpft gegen einen Plan der EU-Kommission für mehr Transparenz im kontroversen Zulassungsprozess für Pestizide und Gentech-Pflanzen. Der Zusammenschluss europäischer Pestizidproduzenten, die ECPA, die von der deutschen Firma angeführt wird, hat in einem Positionspapier die wichtigsten Punkte des Regulierungsvorschlags der Kommission zurückgewiesen.

EU Parliament adopts industry's "innovation principle" in research programme
The European Parliament has adopted the “innovation principle” in the 100 billion Euro research framework Horizon Europe. This so-called principle is a tool invented by industry lobbies to undermine EU social and environmental regulations. It seeks to assess regulations for their “impact on innovation”, rather than assessing innovation for its impact on our health and environment. Documents released under freedom of information laws show that industries are trying to use the innovation principle to undermine EU laws on chemicals, novel foods, pesticides, nano-products and pharmaceuticals, as well as legal principles of environmental and human health protection which are enshrined in the EU Treaty. The principle's incorporation into Horizon Europe marks the first time it has ever been written into EU law.

EU-Parlament übernimmt das “Innovationsprinzip” der Industrie in sein Forschungsprogramm
Das Europäische Parlament hat das „Innovationsprinzip“ in seinem 100-Mrd-Euro-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe übernommen. Dieses sogenannte Prinzip ist ein von Industrielobbys erfundenes Werkzeug, um die sozialen und Umweltregulierungen der EU zu untergraben. Nach ihm sollen Regulierungen nach ihrer „innovativen Bedeutung“ bewertet werden, statt Innovationen nach ihren Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Umwelt zu bewerten. Dokumente, die im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes freigegeben wurden, zeigen (https://gmwatch.org/en/news/latest-news/18650), dass Industrien mithilfe des Innovationsprinzips versuchen, EU-Gesetze zu Chemikalien, neuen Lebensmitteln, Pestiziden, Nanoprodukten und Pharmaprodukten sowie juristische Prinzipien zur Gesundheit von Mensch und Umwelt zu untergraben, die im EU-Vertrag festgelegt sind. Mit seiner Aufnahme in das Horizon Europe Programm ist das Prinzip nun erstmals in EU-Gesetzgebung aufgenommen worden.

Wissenschaftlerin präsentiert Entwurf zur Rettung von Bienen und Wohlstandsgenerierung von Bauern
Der Kollaps der Bienenpopulationen kann umgekehrt werden, wenn Staaten eine neue bauernfreundliche Strategie anwenden - dies berichtete die Architektin eines neuen Bestäubungsmasterplans auf einer UN Konferenz zu Biodiversität. Stefanie Christmann vom International Center for Agricultural Research in Dry Areas stellte die Ergebnisse einer neuen Studie vor, die zeigt, dass der Anbau von blühenden Wirtschaftspflanzen wie Gewürzen, Ölsamen, medizinischen und Futterpflanzen auf einem Viertel der verfügbaren Fläche beträchtliche finanzielle und Zuwächse in der Artenvielfalt zur Folge hätte.

Dicamba: Gefahr für Bienen und Imkereien
Dicamba ist ein Herbizid, das in den letzten Jahren immer häufiger auf Feldern mit Dicamba-resistenten Gentech-Pflanzen versprüht wird. Dabei gelangt der Unkrautvernichter durch Abdrift auch auf Flächen mit nicht-resistenten Sorten und richtet dort Schäden an. Neben solchen Nicht-Zielpflanzen werden jedoch auch Bienenbestände stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie ein Imker aus der Region erläutert: „Dieses Dicamba ist das schlimmste Problem, das wir je hatten. Es tötet alles, was blüht und Bienen als Nahrungsquelle dient.“

Missouri: Bauer muss sich für Dicamba-Einsatz vor Gericht verantworten
Bobby David Lowrey, ein Landwirt aus Missouri, muss sich vor einem US-Bundesgericht verantworten. Die Kläger machten geltend, er habe auf seinen Feldern mit gentechnisch veränderten Baumwoll- und Sojapflanzen illegal das Herbizid Dicamba versprüht und dadurch benachbarte Anbauflächen geschädigt. Er habe in diesem Zusammenhang nicht nur die Richtlinien der US-Umweltbehörde EPA missachtet, sondern darüber hinaus Untersuchungsbeamte angelogen, als diese ihn deswegen zur Rede stellten.

CRISPR-Babys „made in China“?
Nach Angaben des an der Universität Shenzhen tätigen chinesischen Wissenschaftlers He Jiankui (https://www.technologyreview.com/s/612458/exclusive-chinese-scientists-are-creating-crispr-babies) haben er und sein Team menschliche Embryonen im Rahmen einer klinischen Studie mithilfe des CRISPR-Verfahrens gentechnisch verändert. Ziel sei es gewesen, die aus diesen Embryonen hervorgehenden Babys lebenslang vor HIV zu schützen. Allerdings ist nicht klar, ob sich diese Embryonen tatsächlich zu lebensfähigen Babys entwickelt haben. Wie der Forscher den Medien gegenüber mitteilte, soll in diesem Monat ein Ehepaar Zwillingsmädchen solcher CRISPR-Babys auf die Welt gebracht haben – wobei diese Behauptung von unabhängiger Seite weder überprüft noch bestätigt werden konnte. Die chinesischen Behörden gaben kurz darauf bekannt, sie hätten die Universität aufgefordert, die Fortführung der Arbeit des Wissenschaftlers zu unterbinden.

China: Wissenschaftler als vermisst gemeldet
Der chinesische Wissenschaftler He Jiankui, der sich damit gerühmt hat, zur Geburt der ersten gentechnisch veränderten Babys beigetragen zu haben, wird als vermisst gemeldet.

Chinesischer CRISPR-Forscher erweist sich als skrupelloser Dilettant
Die Geburt der ersten mit dem Gene-Editing-Verfahren veränderten Babies – so sie denn tatsächlich stattgefunden hat – ist das Ergebnis unzähliger Verstöße gegen wissenschaftliche und ethische Standards. Ein ausführlicher Artikel in der US-Tageszeitung The Atlantic beschreibt die 15 gravierendsten Fehler, die der chinesische Forscher He Jiankui bei dem gentechnischen Eingriff beging.

Designer-Babys – Gesetzgeber muss Experimente verbieten
Die Veranstalter des in Hongkong abgehaltenen Internationalen Kongresses für Genom-Editierung von menschlichen Erbgut, in dessen Rahmen He Jiankui bekanntgab, als Ergebnis seiner Arbeit seien gentechnisch veränderte Babys auf die Welt gekommen, reagierten auf diese schockierende Bekanntgabe mit einer lediglich verhaltenen Stellungnahme: Obgleich der Organisationsausschuss die Handlungen des Wissenschaftlers zunächst als „verantwortungslos und internationale Normen missachtend“ kritisierte, schwächte er diese Kritik gleich im Anschluss wieder ab – in Form von Empfehlungen, unter welchen Voraussetzungen Eingriffe in die menschliche Keimbahn zum Zwecke der Veränderung des Translationswegs seiner Auffassung nach akzeptabel seien. Dr. David King, Leiter der britischen Nichtregierungsorganisation Human Genetics Alert, fand dagegen sehr viel klarere Worte: „Wir fordern die internationale Zivilgesellschaft sowie die Vereinten Nationen auf, ein internationales Abkommen auf den Weg zu bringen, das das Klonen von Menschen sowie gentechnische Eingriffe in das menschliche Erbgut zu Reproduktionszwecken verbietet.“ Reaktionen anderer Aktivistengruppen haben wir hier zusammengestellt: https://www.gmwatch.org/en/news/latest-news/18613

Wir brauchen ein Moratorium auf Gen-Editing bei in-vitro gezeugten Babies
Der amerikanische Biologe Paul Knoepfler hat ein temporäres Moratorium auf durch Gen-Editing geschaffene Babies gefordert. Er sagte weiter, dass er die Argumentation für das Editing von menschlichem Erbgut nicht nachvollziehen kann: „Sie besteht im Grossen und Ganzen aus der Beschwörung unglaublich seltener oder gar hypothetischer Szenarien in denen CRISPR einen Zweck erfüllen könnte, der nicht mit erwiesenermassen sicheren, bereits vorhandenen Methoden des Embryo-Screening, wie der Präimplantationsdiagnostik, erreicht werden könnte.”

Über 1 Million Tonnen Tierfutter in Europa könnten verbotene GVO enthalten
Über eine Million Tonnen Tierfutter in Europa könnten mit verbotenen GVO verunreinigt sein, die in einem Vitamin-Zusatzstoff enthalten sind. Acht Tonnen eines Vitamin B2-Zusatzstoffes, der durch einen GV-Stamm des Bakteriums Bacillus subtilis produziert wurde, ist zwischen April und Juni 2018 in Polen, Italien und den Niederlanden verkauft worden. Der Zusatzstoff, auch als Riboflavin bekannt, wird dem Futter für Rinder, Schweine und Geflügel zugesetzt.

Sojabohnen aus der Ukraine: GVO und nicht deklariert
In der Ukraine werden in grossem Umfang GV-Sojabohnen illegal angebaut und undeklariert vermarktet. Dies ergaben Studien der rumänischen Umweltorganisation Agent Green.

GV-freie Lebensmittel- und Futterindustrie begrüsst Entscheidung des ECJ die Rechtssicherheit bringt
75 Firmen aus zehn europäischen Ländern, die zur GV-freien Lebensmittel- und Futtermittelindustrie gehören, haben in einem offenen Brief an Kommissionspräsident Juncker und Gesundheitskommissar Andriukaitis die klaren Richtlinien, die aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshof vom 25. Juli 2018 zu Gentech-Methoden resultieren, begrüsst. Sie rufen die Europäische Kommission auf, die in dem Urteil geforderten Maßnahmen zum Schutz der GV-freien Produktion in Europa unverzüglich in die Wege zu leiten. Die unterzeichnenden Firmen, zu denen die Einzelhändler EDEKA, REWE und SPAR zählen, erzielten 2017 einen Jahresumsatz von 144,2 Milliarden Euro und beschäftigen 833.000 Menschen.

EU Patentbüro untergräbt Verbot von Patenten auf Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht
Am 5. Dezember hat die Beschwerdekammer des Europäischen Patentbüros (EPO), in einer öffentlichen Anhörung zu Paprikapflanzen der Firma Syngenta, den Weg frei gemacht für neue Patente auf Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht. Das bringt das EPO auf Konfliktkurs mit den 38 Mitgliedsstaaten, die beschlossen hatten derartige Patente, wie zum Beispiel auf Broccoli und Tomaten aus konventioneller Zucht, zu untersagen.

LOBBYWATCH

Heftige Kritik an Mark Lynas: Missbrauch von Fotos afrikanischer Bauern für GVO-Werbezwecke
Afrikanische Landwirte verlangen von Mark Lynas, die Nutzung ihrer Fotos für GVO-Werbematerialien einzustellen. Der britische Pro-GVO-Lobbyist hatte vorgegeben, die Bevölkerung Tansanias müsse hungern, weil man im Land weiterhin konventionelle lokale Maissorten anbaue, anstatt auf dürretolerante und insektenresistente GV-Kulturen umzustellen. Lynas und sein Arbeitgeber, die Cornell Alliance for Science, hatten Foto- und Videomaterial tansanischer Bauern zweckentfremdet, um ihre irreführenden Aussagen damit zu untermauern. Jetzt fordern die betroffenen Landwirte Lynas auf, ihr Bildmaterial von sämtlichen Plattformen und Veröffentlichungen zu entfernen. Zudem könnte sich die Regierung Tansanias infolge dieses unseriösen Vorgehens veranlasst sehen, landesweit jegliche GVO-Feldversuche einzustellen.

Mais, Mais und nochmal Mais – doch wer nimmt Tansanias Überschuss?
Welch' Ironie: Während Mark Lynas Gentech-Propaganda mit der Aussage betreibt, die Bevölkerung von Tansania müsse Hunger leiden, weil man nicht auf GV-Mais umstelle (siehe oben), produziert das Land de facto einen riesigen Überschuss und weiß nicht, wohin damit!

Tansania: Regierung ordnet Vernichtung von GVO-Mais an
Nachdem die von der Gates-Stiftung finanzierten Versuchsfelder mit GV-Mais aus dem Hause Monsanto für illegale Propaganda der Gentech-Lobby genutzt worden waren, hat die Regierung von Tansania nun die Einstellung sämtlicher GVO-Feldversuche im Land angeordnet. Federführend bei diesen Versuchen war das Projekt WEMA (Water Efficient Maize for Africa) gewesen, dem auch Monsanto, die Gates-Stiftung sowie nationale Forschungszentren angehören. Besagte Anordnung wurde getroffen, nachdem das Tansanische Institut für Agrarforschung (TARI) die Ergebnisse der Feldversuche ohne die erforderliche Autorisierung veröffentlicht hatte – im Rahmen einer Einladung, die auch an den Pro-GVO-Lobbyisten Mark Lynas erging, sich selbst davon zu überzeugen, „wie gut“ sich der GV-Mais entwickle.

Koch, Spiked, und Mark Lynas: Ungeliebte Bettgenossen?
The Guardian hat jüngst einen Artikel von George Monbiot veröffentlicht – „How US billionaires are fuelling the hard-right cause in Britain“ (So befeuern US-Milliardäre die Sache der Rechtsextremen in Großbritannien) –, der eine $300.000-Finanzspritze der ultra-libertären, betont wirtschaftsfreundlichen Charles-Koch-Stiftung an das Magazin „Spiked“ ans Licht gebracht hat. Spiked ist der Auswuchs einer trotzkistischen Sekte, die als Revolutionary Communist Party (RCP) bekannt ist – und dabei die Agenda des rechtsextremen Flügels propagiert. Das Blatt strotzt nur so vor Artikeln, die den Einsatz von GVO befürworten, ökologische Landwirtschaft verdammen, den Klimawandel leugnen und gegen „die grüne Elite“ sowie „den Feind im Inneren“ (gemeint sind Umweltschützer) Stimmung machen. Obgleich glühender GVO-Verfechter, gibt Lobbyist Mark Lynas vor, dieses Magazin zu „verabscheuen“. Tatsächlich jedoch unterhält er im Rahmen seiner GVO-Propaganda-Aktivitäten mehr oder weniger undurchsichtige Kontakte zu zentralen Figuren rund um Spiked und das damit in enger Verbindung stehende libertäre „LM Network“.