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GM WATCH MONATSRÜCKBLICK NR. 58
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VON DER REDAKTEURIN, CLAIRE ROBINSON
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Liebe Leute,

diesen Monat gab es den Ernährungsgipfel in Rom, BIOs großen Wirtschaftskongress in San Diego, und eine kontinuierliche Eskalation der Kampagne zur Ausnutzung der Nahrungskrise seitens der Biotech Industrie sowie derer geschäftlicher und politischer Unterstützer.

Aber zur gleichen Zeit als die BIO Feier in den USA statt fand hatten sich Menschen aus mehr als 100 verschiedenen Ländern in Modena, Italien, zum 16. IFOAM Organischen Weltkongress getroffen. Hier ging es um Themen wie die Risiken von Gentechnik, den Verdrängungsdruck auf Biodiversität, sowie die langfristigen Bedürfnisse der Landwirtschaft in einer Welt, in der Treibhausgase und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern dringend einer Reduzierung bedürfen.

Während IFOAMs Sitzung zu Gentechnik wurde deutlich, dass die Biotech Industrie in ihrem Kernland, den USA, unter zunehmenden Druck gerät: Monsantos Gentech Hormon (rBGH) läuft wegen des Drucks von KonsumentInnen und der Nahrungsindustrie aus, große Nahrungsmittelhersteller äußern verstärkt Bedenken wegen der lockeren Vorschriften, und Obama fühlt sich einer Gentech Kennzeichnung verpflichtet.

Ironischerweise folgen parallel zu dem wachsendem Widerstand in den USA Politiker wie Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, und Gordon Brown, Premierminister von Großbritannien, den Fußspuren von Tony Blair und beugen sich dem Druck der Unternehmen sowie den Gentechnik Forderungen der Bush Regierung.

Ermutigend ist aber, dass nicht nur andere Politiker standfest bleiben, sondern dass es auch ein wachsendes, gesundes Misstrauen gegenüber den Behauptungen gibt, dass Gentech die einfache Lösung für die Nahrungskrise sei. Selbst der Chef des Gentech Giganten Syngenta muss zugegen, dass “Gentechnik die Nahrungskrise nicht lösen wird”, während in Großbritannien der Vorsitzende der Regierungsbehörde “Natürliches England” [Natural England], Sir Martin Doughty, die Regierung ermahnt, nicht “kopfüber Gentech Pflanzen als Lösung für steigende Nahrungsmittelpreise zu umarmen.”

Claire <This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.>
www.gmwatch.org/www.lobbywatch.org

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INHALTSVERZEICHNIS
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HELFT GM WATCH BEIM WIDERSTAND!
QUIZ-ZEIT
FILME
DAS MELKEN DER NAHRUNGSKRISE
ZITATE DES MONATS
"GENTECH WIRD NAHRUNGSKRISE NICHT LÖSEN"
AUSWEGE AUS DER NAHRUNGSKRISE
"BIOKRAFTSTOFFE“ & BIOTECHNOLOGIE
LOBBYWATCH
REGULIERUNGSZUSAMMENBRUCH IN INDIEN
GM FEHLSCHLÄGE
GESUNDHEITSRISIKEN
GENTECH AUSWEITUNGEN / ZULASSUNGEN
WIDERSTAND / GENTECH VERBOTE
CORPORATE CRIMES
NICHT-GENTECH ERFOLGE
KONTAMINATIONEN
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
KLONEN
GENETISCHER SCHEIDEWEG

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HELFT GM WATCH BEIM WIDERSTAND!
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Wir haben bisher zwei Drittel der Gelder aufgebracht, die benötigt werden, um GM in den kommenden Jahren weiterführen zu können. Dies ist der großzügigen Unterstützung unseres Aufrufs durch euch/ Sie alle, unsere treuen LeserInnen, zu verdanken, aber wir brauchen weiterhin DRINGEND Unterstützung. Helft bitte GM Watch dabei, sich gegen die Unternehmensmacht der Biotech Tyrannen zu wehren. Du kannst/ Sie können:
*online über einen Link zur sicheren Paypal Seite spenden:
http://www.gmwatch.eu/archives/2-Support-GMWatch-with-a-donation.html
*einen Scheck oder eine Geldanweisung ”žmade out to NGIN“ an GM Watch, 26 Pottergate, Norwich, UK, NR2 1DX
*eine direkte Zahlung auf unser Bankkonto fragt einfach nach den Einzelheiten.
Vielen Dank für die Unterstützung.

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QUIZ-ZEIT
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Die Antworten zum ersten GM Watch Quiz, die Gewinner, und unseren zweiten Quiz zum zehnjährigen Jubiläum von GM Watch kommen alle bald!

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FILME
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+ NEUER FILM -- RBGH: DEINE MILCH AUF DROGEN
Der neue 2-teilige Video über Monsantos Gentech Hormone ist online unter
http://www.YourMilkOnDrugs.com

+ EXZELLENTER FILM ÜBER DIE HINWEISGEBER VON FOX NEWS
Kurzfilm darüber was passierte, als zwei Enthüllungsjournalisten versuchten, einen Film über die wirklichen Auswirkungen von Monsantos Gentech Hormon zu senden, unter http://www.youtube.com/watch?v=trWcqxrQgcc&feature=related

+ KAUFT DIE U.S. VERSION VON "THE WORLD ACCORDING TO MONSANTO"
Verheerendes Expose . . .Wird das Blut in den Adern gefrieren lassen“ ””- The Gazette
"Außergewöhnliche Dokumentation" -- LeMonde
”žGewissenhaft, vollständig und verurteilend“ -- Montreal Mirror
”žLiefert ein stichhaltiges und schlimmes Bild des weltweit führenden Saatgutherstellers, das Besorgnis und Wut rechtfertigt“ ””- Hour
http://www.MonsantoFilm.com

+ INTERVIEW MIT MONSANTO REGISSEUR
Video Interview mit dem Regisseur von "The World According to Monsanto" unter
http://therealnews.com/t/index.php?option=com_content&task=view&id=31&Itemid=74& jumival=1582&updaterx=2008-06-22+09%3A47%3A01

+ GROSSARTIGE LISTE VON ONLINE GENTECH FILMEN
Die besten Gentech Filme online (updated) unter
http://nogmo.spaces.live.com/?_c11_BlogPart_BlogPart=summary&_c=BlogPart&partqs= cat%3dfilms
und
http://nogmo.spaces.live.com/?_c11_BlogPart_pagedir=Next&_c11_BlogPart_handle=cn s!C5C0F69133E66E52!547&_c11_BlogPart_BlogPart=summary&_c=BlogPart&partqs=cat%3df ilms

+ ZUSAMMENSTELLUNG FÜR PLANET DIVERSITY
Kurzfilme über GvOs und verschiedene verwandte Themen unter
http://www.planet-diversity.org/storiesandvideos/video-playlist.html

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DAS MELKEN DER NAHRUNGKRISE
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+ LACHEND DEN GANZEN WEG ZUR BANK
Während Millionen durch den Agrotreibstoffboom und die durch ihn ausgelöste Nahrungsmittelkrise tiefer in Hunger und Armut getrieben werden (siehe "BIOKRAFTSTOFFE" & BIOTECHNOLOGIE), rühmt sich Monsanto laut dem ‘Wall Street Journal’ mit einem Anstieg seines Profit im dritte Quartal [des Geschäftsjahres]s um 42%, und erhöht Preise für gv-Saat um durchschnittlich 20%, um weiteres Kapital aus dem erwarteten Anbauboom zu ziehen.
http://online.wsj.com/article/SB121439662618603123.html

+ US-NAHRUNGSMITTELPOLITIK UNTER BESCHUSS
Auf dem UN-Krisengipfel zur Ernährung vom 3.-5. Juni in Rom fanden sich Beamte der Bush-Administration in der Defensive bezüglich einer ganzen Reihe von US-Politiken, von der Produktion von Agrotreibstoffen bis hin zu Gentechnik und Subventionen. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, zu leugnen, dass Bushs Ethanolboom irgendetwas mit in die Höhe schießenden Nahrungsmittelpreisen zu tun hat, oder davon, zu behaupten, dass Gentech-Pflanzen das Wundermittel gegen die Krise seien.
http://www.latimes.com/news/printedition/asection/la-fg-food5-2008jun05,0,561673
2. Artikel
http://www.voanews.com/english/Africa/2008-06-03-voa22.cfm
PROTESTIERENDE KLEINBAUERN VOM GIPFEL VERWIESEN
http://www.grain.org/m/?id=191

+ ANGRIFF AUF NULLTOLERANZ
Die Zeitung ‘Financial Times’ berichtet, dass EU-Gesundheitskommissar Androulla Vassiliou unter Druck der Lebensmittelindustrie bereit ist, zu empfehlen, den Nulltoleranz-Grenzwert der EU für Kontaminierung mit nicht-zugelassenen gv-Pflanzen aufzuheben. Aber Warnungen, dass die EU keinen Nachschub finden könnte, sind nur Panikmache - siehe "GENTECH WIRD NAHRUNGSKRISE NICHT LÖSEN".
http://www.ft.com/cms/s/0/fe227c42-4209-11dd-a5e8-0000779fd2ac.html

+ BROWN DRÄNGT EU, MEHR GENTECH-TIERFUTTER ZU ERLAUBEN
Der britische Premierminister Gordon Brown fordert die Europäische Union auf, ihre Vorschriften bezüglich des Imports von gv-Tierfuttermitteln zu lockern, in einem Versuch, in die Höhe schießende Nahrungsmittelpreise einzudämmen. Ihm wird allerdings vorgeworfen, auf den Werberummel der Industrie hereinzufallen. - siehe "GENTEC WIRD NAHRUNGSKRISE NICHT LÖSEN".
http://www.independent.co.uk/news/world/europe/brown-pushes-eu-to-allow-more-mod ified-animal-feeds-851020.html

+ MINISTER: GENTECH-PFLANZEN WERDEN IN GROSSBRITANNIEN BENÖTIGT
Die Zeitung ‘The Independent’ berichtet, dass Minister der Labour-Partei Vorbereitungen getroffen hätten, den Weg dafür frei zu machen, gv-Pflanzen in Großbritannien anzubauen, und zwar mit der Begründung, dass dies in die Höhe schießende Lebensmittelpreise und die Nahrungsmittelknappheit in den armen Ländern der Welt bekämpfen könnte. Führend bei dem Vorstoß ist Gordon Browns Umweltminister Phil Woolas.
http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/gm-crops-needed-in-britain-says-mi nister-849991.html
http://www.dailymail.co.uk/news/article-1027610/Ministers-industry-accused-explo iting-world-food-crisis-relaunch-campaign-GM-food.html
http://www.walesonline.co.uk/news/columnists/2008/06/24/big-six-pleased-the-gm-g enuie-has-escaped-the-bottle-91466-21139261/

+ MINISTER TRAF ZUERST LOBBYISTEN
Kurz bevor er für die Gentechnik warb, führte (der britische) Umweltminister Phil Woolas Gespräche mit dem ‘Rat für Landwirtschaftliche Biotechnologie’ [Agricultural Biotechnology Council], einer PR-Gruppe der Biotech-Industrie, die Monsanto, Bayer, BASF, Dow, Pioneer (DuPont), und Syngenta repräsentiert.
http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/gm-crops-needed-in-britain-says-mi nister-849991.html
http://www.dailymail.co.uk/news/article-1028373/Controversy-Minister-met-lobbyis ts-hours-shift-policy-GM-foods.html
GM Watch-Kommentar: Diese Industrie-Lobbygruppe wird von ”šLexington Communications’ geleitet, einer eng mit der neuen Labour-Regierung verbundenen PR-Agentur.
http://www.lobbywatch.org/profile1.asp?PrId=139

+ MONSANTO-PRÄSIDENT: "SKEPSIS IST ETWAS, DAS SICH DIE WELT NICHT LEISTEN KANN"
Während des kürzlichen UN-Gipfels zur Nahrungskrise kündigte Monsanto an, die Ernten von Mais, Soja und Baumwolle bis 2030 zu verdoppeln sowie zu helfen, bis 2020 die Lebensbedingungen armer Bauern zu verbessern. Monsanto-Präsident Hugh Grant sagte, dass vielleicht nicht jeder dem Unternehmen glauben würde, dass aber, in Anbetracht der Ernährungsprobleme, denen die Welt gegenübersteht, "Skepsis etwas ist, was sich die Welt zur Zeit nicht leisten kann". Umweltjournalist Claire Hope Cummings kommentiert: "Ist es heutzutage gängige Geschäftspraxis, Versprechen für grundsätzliche, aber bis jetzt völlig unspezifische Produkte zu geben, die vielleicht oder vielleicht auch nicht in 12 oder 22 Jahren auf dem Markt kommen?"
http://gristmill.grist.org/story/2008/6/6/82019/26162

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ZITAT DES MONATS
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+ DIE HALTUNG DER USA ZUR NAHRUNGSKRISE
"Nun, gewiss denken wir, dass GvOs (genetisch veränderte Organismen) sicher sind. Wir nutzen sie seit 10 Jahren in den Vereinigten Staaten und sie sind nachgewiesenermaßen effektiv um Erträge zu steigern, den Einsatz von Dünger zu verringern, besseres Wasser- und Bodenmanagement zu geben und auch Geschmack und Aussehen zu verbessern. Dies alles, wissen Sie, sind die guten Dinge." US-Landwirtschaftsminister Ed Schafer zitier in "AT UN SUMMIT, US OFFERS THREE-PRONG APPROACH TO FOOD CRISIS" [US BIETET DREIGLEISIGES VORGEHEN AUF UN-GIPFEL AN], Voice of America, 3. Juni 2008
http://www.voanews.com/english/Africa/2008-06-03-voa22.cfm
GM Watch-Kommentar: Jede einzelne von Schafers Behauptungen ist entweder stark kontrovers oder eine komplette Lüge größtenteils sind es komplette Lügen!

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"GENTECH WIRD NAHRUNGSKRISE NICHT LÖSEN"
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+ "GENTECHNIK WIRD NAHRUNGSKRISE NICHT LÖSEN", SAGT SYNGENTA
Gentechnisch veränderte Pflanzen werden die aktuelle Nahrungskrise nicht lösen, sagt Martin Taylor, Präsident des Verwaltungsrates des Gentechnikriesen Syngenta, der zugab, dass es 20 Jahre dauern würde, gv-Pflanzensorten auf den Markt zu bringen, die die Probleme der Entwicklungsländer behandeln. Er sagte dem ‘Guardian’: "Gentechnik wird die Nahrungsmittelkrise nicht lösen, zumindest nicht kurzfristig."
http://www.guardian.co.uk/environment/2008/jun/27/gmcrops.food

+ GENTECHNIK - PSEUDOLÖSUNG FÜR DIE NAHRUNGSKRISE
Friends of the Earth warnt führende Politiker, die an der UN-Konferenz zur Ernährungssicherheit in Rom teilnehmen, dass "Biokraftstoffe", Gentechnik und internationale Handelsliberalisierung die falschen Antworten auf die aktuelle weltweite Nahrungskrise darstellen, die Millionen von Menschen zusätzlich in Hunger und Armut treiben und den Klimawandel verschärfen wird.
http://www.foe.co.uk/resource/press_releases/world_leaders_warned_off_p_02062008 .html
Anmerkung: Neues Infomaterial zur Nahrungskrise: http://www.foe.co.uk/resource/media_briefing/food_crisis.pdf

+ BRASILIEN UND ARGENTINIEN ENTLARVEN ANGRIFFE AUF NULLTOLERANZ
Die Zeitung ‘Financial Times’ berichtet, dass diplomatische Kreise in Brasilien und Argentinien die Länder, die fast das gesamte Tierfutterangebot der EU und Soja für verarbeitete Lebensmittel liefern Behauptungen in Frage stellen, laut denen die Haltung der EU zur Gentechnik ein ernsthaftes Handelshindernis darstellt. "Wir produzieren, um unsere Kunden zufrieden zu stellen. Wir werden nichts produzieren, was sie nicht kaufen werden," sagte eine brasilianische Quelle.
http://www.ft.com/cms/s/0/fe227c42-4209-11dd-a5e8-0000779fd2ac.html

+ NEWSNIGHT ENTLARVT BEHAUPTUNGEN ZU GV TIERFUTTER
In einem Sonderbericht zu Gentechnologie und der Ernährungskrise für Newsnight (19. Juni auf BBC 2), verwarf Susan Watts, die Wissenschaftsredakteurin von BBC´s Flagschiff in den aktuellen Nachrichtenprogrammen, die Behauptung, dass die schnelle Zulassung von Anträgen für Gentechnik durch die EU die Importkosten für Tierfutter senken könnten. Watts führte an, dass in den 12 Monaten vom Mai 2007 bis zum Mai 2008 die Preise auf dem Weltmarkt um das Folgende stiegen:
Futter nur (100% nicht gv) 43%
Maisgluten (circa 25% gv) 72%
Argentinisches Sojamehl (100% gv) 110%
Argentinisches Sojamehl hat die volle Importzulassung von der EU!
Beachten Sie auch die Analyse in dem wichtigen neuen Briefing von GM Freeze:
http://www.gmfreeze.org/uploads/89D_yields_briefing%5B1%5D.pdf
http://www.independent.co.uk/news/world/europe/brown-pushes-eu-to-allow-more-mod ified-animal-feeds-851020.html
http://www.upi.com/Top_News/2008/06/22/Europe_considers_new_rules_on_crops/UPI-5 2111214111442/

+ MEDIEN VERÖFFENTLICHEN UNKRITISCH INDUSTRIE-HYPE
Experten der Union of Concerned Scientists (UCS) zufolge zitierte eine Anzahl aktueller Nachrichten zu den weltweit rapide steigenden Nahrungspreisen unkritisch nicht belegte Behauptungen, dass gv Nahrungsmittel die Lösung des Problem seien. Es gibt keinerlei Belege, dass die aktuell verfügbaren gv Saatgute zu einer höheren Trockentoleranz oder weniger Düngemittelbedarf führen. Eine entscheidende Erhöhung der Ertragsmenge ist ebenfalls nicht belegt.
http://www.commondreams.org/news2008/0626-20.htm

+ GENTECHNIK: PFLANZEN DER ÜBERTREIBUNG
Einen tollen Kommentar in der San Diego Union Tribune verfasste Doug Gurian-Sherman, erfahrener Wissenschaftler der Union of Concerned Scientists (UCS) in Washington und ehemals Biotechnik-Spezialist der EPA (amerikanische Umweltbehörde) und Berater für Biotechnologie der FDA (amerikanische Nahrungsmittelzulassungsbehörde): “Darüber müssen wir uns klar sein: In diesem Jahr gibt es keine kommerzielle gv Pflanze, die von sich aus den Ertrag steigert. Genauso wenig gibt es gv Pflanzen auf dem Markt, die hergestellt wurden, um Trockenheit zu widerstehen, Düngemittelbedarf zu senken oder Boden zu sparen. Keine einzige.”
http://www.signonsandiego.com/uniontrib/20080618/news_lz1e18gurian.html

+ FALLEN SIE NICHT AUF DEN GENTECHNIK-HYPE HEREIN
Zum Anlass des Treffens der europäischen Landwirtschaftsminister am 23. Juni forderten Friends of the Earth Europe, Greenpeace und die europäische Bauernvereinigung [European Farmers Coordination ] die Regierungen auf, nicht auf die Propaganda der Biotechnikindustrie hereinzufallen die behauptet, gv Pflanzen seien die Lösung für die Krise der Nahrungsmittel- und Fütterungspreise.
http://www.foeeurope.org/press/2008/Jun23_EU_agriculture_council_dont_fall_for_G MO_hype.html

+ WELTERNÄHRUNG: GENTECHNIK IST NICHT DIE ANTWORT
Dies ist ein informatives Kommentar von Bob Phelps darüber wie ”žmultinationale Hersteller von Gentechnik und Landwirtschaftschemie andauernd Katastrophen und politische Umbrüche Dürren, Hungersnot, Nahrungsmittelpreise und Krankheiten - ausnutzen, um ihre Profite zu steigern und ihre privaten Interessen in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Ohne diese falschen Versprechen zur Linderung unserer Sorgen haben gv Produkte wenig zu bieten und können nicht gerechtfertigt werden.“
http://www.onlineopinion.com.au/view.asp?article=7530

+ USA: KONGRESS SOLL GELD FÜR GV NAHRUNGMITTEL ABLEHNEN
Der amerikanische Kongress sollte die $150 Millionen für gv Pflanzen, welche “sich wie eine Schlange in das $770 Millionen Hilfspaket der Bush Regierung zur Linderung der globalen Nahrungsmittelkrise schmiegen“, ablehnen, da dies den Feldertrag nicht steigert, fordert ein Brief in der Chicago Daily Herald.
http://www.dailyherald.com/story/?id=210576&src=

+ GENTECH WIRD DIE HUNGERNDEN NICHT ERNÄHREN UND MEHR ARMUT SCHAFFEN
Ein guter Artikel von Geoffrey Lean in der Daily Mail zeigt auf, wie UK Minister und die Industrie die Welternährungskrise für ihre gv Nahrungsmittelkampagne ausbeuten. Lean schreibt: “Es ist in den letzten Wochen schwer geworden, den Fernseher oder das Radio anzustellen, ohne eine Variation dieses Themas zu hören. Und es geht von der Wissenschaft zur Politik. Aber das ist alles reiner Medienrummel. Die Wahrheit ist, dass gv Saatgut nichts zur Linderung des Welthungers beiträgt. Eher das Gegenteil. Es droht eigentlich die Lage noch zu verschlimmern.”
http://www.dailymail.co.uk/news/article-1027909/GEOFFREY-LEAN-It-wont-feed-starv ing-creates-poverty-So-told-GM-food-answer.html

+ NATURAL ENGLAND WARNT BROWN VOR DEN GEFAHREN DER GENTECHNIK
Gordon Brown und seine Regierung haben eine direkte Warnung für ihre neuerliche Begeisterung für gv Pflanzen (s. DAS MELKEN DER NAHRUNGSKRISE) vom Chef der regierungseigenen Kommission für Landschaft und Artenschutz [Agency for Countryside and Wildlife] erhalten. In einem Brief an The Independent rät Sir Martin Doughty, der Präsident von Natural England, zur Vorsicht gegenüber ”žder kopflosen Umarmung von gv Pflanzen als Lösung für die steigenden Nahrungsmittelpreise“. Er berichtet, dass diese die natürlichen Ökosysteme schädigen können. Und dass es wenig Hinweise darauf gibt, dass die aktuelle Generation von gv Pflanzen dabei helfen kann die global anschwellende Nahrungsmittelnachfrage mit dem Umweltschutz zu versöhnen.
http://www.independent.co.uk/opinion/letters/letters-gm-crops-852357.html
http://www.independent.co.uk/environment/nature/natural-england-warns-brown-of-d %20angers-in-promoting-gm-crops-852341.html

+ BROWN UND WOOLAS HABEN WENIG AHNUNG VON GENTECH-FAKTEN UND GESCHICHTE
Gordon Browns und Phil Woolas´ Forderung nach einem Überdenken der Möglichkeiten von gv Pflanzen in Großbritannien werden von GM Freeze als ”žarm an Fakten und Geschichte“ beschrieben. Sie betonen, dass vier gv Pflanzen in den Großbritannien ausgiebig getestet worden sind, wobei nachgewiesen wurde, dass drei von ihnen langfristig dass Agroökosystem bedrohen. Die vierte wurde von Bayer aus ”žkommerziellen Gründen“ zurückgezogen was nach weitverbreiteter Ansicht bedeutet, dass die gv Variation nicht so gut funktionierte wie herkömmliche Genlinien des Mais. Und das International Assessment of Agricultural Science and Technology for Development (IAASTD), das einen 2500 Seiten starken Bericht auf der Grundlage von Forschungsberichten, die Kollegen gegenseitig bewerteten [peer reviewed], veröffentlichte, zog als Fazit: Die Ertragsgewinne bei gv Pflanzen wären ”žstark schwankend“. An einigen Stellen lasse der Ertrag nach. Als der IAASTD Direktor Prof. Bob Watson (nun Phil Woolas´ Hauptwissenschaftler bei Defra) gefragt wurde, ob gv Pflanzen die Antwort auf den Welthunger wären, antwortete er: ”žDie einfache Antwort ist ”žnein“.“ Die Regierung akzeptierte den IAASTD Bericht am 9. Juni.
http://www.organicconsumers.org/articles/article_13045.cfm
WICHTIGES BRIEFING: GM Freezes neue Analyse untersucht Behauptungen, dass gv Pflanzen die Ertragsmenge steigern:
http://www.gmfreeze.org/uploads/89D_yields_briefing%5B1%5D.pdf

+ SCHOTTLAND FEST ENTSCHLOSSEN GEGEN GENTECHNIK
Schottlands erster Minister, Alex Salmond, machte klar, dass seine Regierung gegen gv Pflanzen ein Veto einlegen würde.
http://thescotsman.scotsman.com/latestnews/Two-more-years-of-food.4205723.jp
http://www.theherald.co.uk/news/news/display.var.2350876.0.UK_must_think_again_o n_growing_GM_crops_says_cabinet_minister.php
http://www.pressandjournal.co.uk/Article.aspx/700032/?UserKey=0

+ GORDON “MACHTS WIE TONY” VERLIEBT SICH IN GENTECH-HYPE
Die Soil Association fasste die große Menge an veröffentlichten Hinweisen, die zeigen, dass gv Pflanzen die Ertragsmenge nicht steigern und Gesundheitsrisiken darstellen, zusammen. Wert im Detail gelesen zu werden.
http://www.soilassociation.org/web/sa/saweb.nsf/848d689047cb466780256a6b00298980 /991c5bd24896e8de8025746d00413442!OpenDocument

+ GV PFLANZEN SPEISEN NICHT DIE WELT, SONDERN GROSSKONZERNE
Robin Maynard bemerkte, dass in der britischen Regierungsdebatte “GV-Nation?” 85 Prozent der Öffentlichkeit gegen gv Pflanzen in Großbritannien sind, und dass alle afrikanischen Länder, außer Südafrika, eine Erklärung unterschrieben haben, in der die Versuche des Gentech-Giganten Monsanto, GvOs als die Lösung für den Welthunger darzustellen, verurteilt werden. Aber im Gegensatz zu den Menschen, denen genmanipulierte Pflanzen helfen sollen, hat Premierminister Gordon Brown (genau wie Tony Blair) den schönen Schein der Genindustrie nicht durchschaut.
http://blogs.independent.co.uk/openhouse/2008/06/gm-crops-wont-f.html

+ GV IST KEINE LÖSUNG
Prof. Phil Bereano merkte an, dass GV keineswegs “Pflanzen mit höherem Ertrag” bedeutet und wies auf die Befunde eines Berichts der Vereinten Nationen und der IAASTD (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development) hin, nach denen GvOs bei der Lösung von Schlüsselproblemen wie Klimaveränderung, Verlust von biologischer Vielfalt, Hunger oder Armut keine große Rolle spielen können.
http://seattletimes.nwsource.com/html/opinion/2008019446_weblets27.html

+ MEHR ALS 250 GLAUBENSORGANISATIONEN WEISEN GvO UND PATENTE AUF LEBEN ZURÜCK
Mehr als 250 Glaubensorganisationen haben an den FAO-Gipfel in Rom appelliert, die Ursachen von Hunger nämlich Armut und ungerechte Sozialstrukturen - zu beseitigen. In einer gemeinsamen Erklärung wiederholte die Glaubenskoalition, der Dutzende von katholischen Orden angehören, die Sorge des Papstes für den Schutz von Kleinbauern. Die Koalition warnte ebenfalls vor gv Pflanzen und Patenten auf Leben und riet zu einer kritischen Überprüfung der Agrotreibstoffproduktion.
http://db.zs-intern.de/uploads/1212652732-faostatement_final_eng.pdf

+ GvOs WIRD DEN DÜNGEMITTELVERBRAUCH NICHT VERRINGERN
Trotz der Versprechungen des US Landwirtschaftsministers, der gv Pflanzen als Allheilmittel darstellt, die magischerweise den Düngemittelverbrauch reduzieren, gibt es nicht nur keine einzige gv Pflanze auf dem Markt, die das kann - sogar Bestrebungen, die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen, sind immer noch im Versuchsstadium.
http://www.isb.vt.edu/news/2008/artspdf/may0801.pdf

+ GvOs HALTEN NICHT, WAS SIE VERSPRECHEN
Seit einem Jahrzehnt erzielt Gensoja die weltweit am meisten angepflanzte gv Feldfrucht geringere Erträge als vergleichbare konventionelle Arten.
http://www.btinternet.com/~nlpwessex/Documents/elmoresoyastudy.htm
http://www.btinternet.com/~nlpwessex/Documents/gmnebraskasoycomment.htm

+ “ZOMBIE”-SAMEN WERDEN KRISE VERSCHLIMMERN
Die EU gibt Steuergelder für die Entwicklung von “Zombie”-Samen aus das sind gv sterile Samen, die mit der Anwendung von Chemikalien wieder zum Leben erweckt werden können. Das gefährdet die traditionelle Saatguterhaltung und das Wiederaussäen, was vielen Bauern in Entwicklungsländern das Überleben ermöglicht.
http://www.independent.co.uk:80/opinion/letters/letters-gm-farming-838897.html

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AUSWEGE AUS DER NAHRUNGSKRISE
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+ AFRIKA BRAUCHT KEINE GvOs ZUR NAHRUNGSSICHERHEIT
Die Notwendigkeit, die heimische Lebensmittelproduktion in afrikanischen Ländern zu steigern, bedeutet noch lange nicht die Pflanzung von gv Samen, sagte Mafa Chipeta, Nahrungsexperte der Vereinten Nationen. Er erklärte weiter, dass afrikanische Länder ihren eigenen Bedarf durch simple Veränderungen landwirtschaftlicher Praktiken decken können sollten, was billiger ist als der Kauf von gv Saaten.
http://www.ugpulse.com/articles/daily/news.asp?ID=5942

+ JE KLEINER, DESTO REICHLICHER
Unsere beste Chance, die Welt zu ernähren, ist eine massenhafte Rückkehr zu einer Landwirtschaft der Kleinbauern, sagte George Monbiot in einem Artikel im britischen Guardian. Daten zeigen: Je kleiner der Hof, desto größer der Ertrag “groß” gleich “effizient” ist ein Mythos. “Eine neue Studie über Landwirtschaft in der Türkei . . .
befand, dass Höfe von weniger als einem Hektar die zwanzigfache Produktivität eines Hofes von mehr als zehn Hektar haben . . . [Dies] scheint fast überall zu gelten.” Dies hat Folgen für den Landbesitz, über die die meisten Regierungen lieber nicht nachdenken möchten. Um die Feldfrüchte anzubauen, die wir als Nahrungsmittel brauchen, muss einer großen Anzahl Menschen Zugriff auf Grund und Boden gewährt werden.
http://www.monbiot.com/archives/2008/06/10/small-is-bountiful/

+ BIO IST DER WEG WIRD DER FAO GIPFEL GEDRÄNGT
Die Hilfsorganisation Send a Cow (Spende eine Kuh) hat den FAO-Gipfel in Rom gedrängt, in kleinflächige organische Landwirtschaft zu investieren. Dies sei der beste Weg aus der weltweiten Nahrungskrise für die Ärmsten der Armen.
http://www.sendacow.org.uk/default2.asp?active_page_id=97
http://www.guardian.co.uk/theguardian/2008/jun/05/food.internationalaidanddevelo pment

+ KLEINE HÖFE SIND AM BESTEN FÜR UMWELT UND GEGEN HUNGER
Kleinbauernhöfe, nicht Agroindustrie, ist die Lösung für Nahrungsmittelknappheit und Klimaveränderung. Dies stellten Biobauern der IFOAM (Internationale Vereinigung Biologischer Landbaubewegungen) auf dem Bio-Welt-Kongress im italienischen Modena fest.
http://uk.reuters.com/article/environmentNews/idUKL1962261720080620

+ NAHRUNGSMITTEL-, KLIMA- UND ENERGIE-KRISE: VON PANISCH ZU ORGANISCH
Millionen von Ökokonsumenten ziehen die richtigen Schlussfolgerungen aus der Nahrungsmittel-Klima-Energiekrise und wählen Lebensmittel und Produkte, die gesund, regional hergestellt, energiesparend und umweltverträglich sind, sagte Ronnie Cummins in einem Artikel für die Internetseite Common Dreams. Er fügte hinzu, dass eine wachsende Anzahl von Lokal- und Staatspolitikern sich ebenfalls den Realitäten stellen. Das Problem ist, “dass wir [die USA, Anm. d. Übersetzerin] eine Fast-Food-Nation sind, die den Kopf im Sand stecken hat. Bis vor kurzem noch haben wir uns mit den billigsten und am meisten belasteten Esswaren, die Industrieländer zu bieten haben, vollgestopft; und wir haben durchgedrehten Politikern, Konzernen und Technokraten erlaubt, unsere Steuergelder an das Wohlergehen großer Firmen zu verschwenden, die Umwelt zu zerstören, die Armen verhungern zu lassen, einen Multitrillionendollar-Krieg um Öl anzuzetteln und das Klima aus dem Gleichgewicht zu bringen. “
http://www.just-international.org/article.cfm?newsid=20002742

+ DIVERSIFIZIERUNG UND BEENDIGUNG DER SUBVENTIONEN FÜR AGROTREIBSTOFFE SIND DIE LÖSUNG FÜR DIE NAHRUNGSKRISE
Tom Philpott schreibt “wenn wir auch nur eins aus der derzeitigen Krise gelernt haben, dann ist es dass die Herstellung von Nahrungsmitteln diversifiziert und gestreut werden muss, und sich nicht noch weiter in immer weniger Händen zusammenballen darf. Hier ist meine Alternative zu Monsantos Vision: Lasst uns Aufträge und Subventionen für Agrotreibstoffe beenden - derzeit fressen sie ca. 13 Milliarden Steuerdollar pro Jahr und die Ersparnisse in Getreidespeicherung und die zur Wiederbelebung lokaler und regionaler Nahrungsmittelherstellung nötigen Infrastruktur investieren.”
http://www.grist.org/comments/food/2008/06/13/

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”žBIOKRAFTSTOFFE“ & BIOTECHNOLOGIE
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+ USDA DATEN DECKEN LÜGEN ÜBER LEBENSMITTELKRISE AUF
Die Bush-Regierung ist damit beschäftigt Kritik an dem durch sie (nach starker Einflussnahme von biotechnologischen und agrowirtschaftlichen Interessen) initiierten ”žBiokraftstoff“-Boom abzuwenden, indem sie statt Biokraftstoffen den zunehmenden Fleischbedarf in Indien und China für das Steigen der globalen Lebensmittelpreise verantwortlich machen. Bushs Landwirtschaftsminister Ed Schafer und der Chefökonom des Landwirtschaftsministeriums unterstützen diese Ansicht. Aber Daryll E. Ray vom Zentrum für Agrarpolitikanalyse [Agricultural Policy Analysis Center] der Universität von Tennessee hat die Daten des USDA über Indiens und Chinas Getreidehandel analysiert, welche zeigen, dass beide Länder immer noch Nettoexporteure von Getreide sind. Die USDA Daten zeigen alle in eine Richtung: ”žEs besteht kein Bedarf für Futtergetreide aus China und Indien, und auch nicht aus Indonesien und Brasilien.“
http://www.agpolicy.org/weekcol/409.html

+ OFFIZIELLE PRÜFUNG GIBT ROLLE VON AGROKRAFTSTOFFEN IN LEBENSMITTELKRISE ZU
Der Guardian berichtete, dass Großbritannien und Europa einen zentralen Teil ihrer Umweltstrategie grundlegend überdenken müssen, seit ein Regierungsbericht des Vereinigten Königreichs besagt, dass die Eile ”žBiokraftstoffe“ zu entwickeln eine ”žbeträchtliche“ Rolle im dramatischen Anstieg der globalen Lebensmittelpreise hat, was weitere 100 Millionen Menschen ohne ausreichend Nahrung bedeutet, und selbst der ökologische Nutzen der Biokraftstoffe wird infrage gestellt.
http://www.guardian.co.uk/environment/2008/jun/19/climatechange.biofuels

+ AKTIV WEREN MEPs SOLLEN “BIOKRAFTSTOFF”-ZIELE ABZULEHNEN
Am 7. Juli stimmt das Umweltkomitee des Europäischen Parlaments über die Direktive für erneuerbare Energien ab, welche das Ziel von 10% Biokraftstoffen beinhaltet. Es gibt Abänderungsanträge, die zur Verwerfung dieses Ziels führen würden. Bitte schreiben Sie so vielen MEPs Ihres Landes wie möglich, entweder per Email, Fax oder Brief und bitten Sie sie dagegen zu stimmen. Wie, lesen Sie hier:
http://www.grassrootsnetroots.org/articles/article_13159.cfm
UND/ ODER unterzeichnen Sie einen vorgeschriebenen Brief hier:
http://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=276

+ WILDTIERE UND LEBENSGRUNDLAGEN IN GEFAHR DURCH KENIANISCHES BIOKRAFTSTOFF-PROJEKT
http://www.guardian.co.uk/environment/2008/jun/24/biofuels.wildlife

+ GETREIDE ALS KRAFTSTOFF HAT LEBENSMITTELVERSORGUNG GETROFFEN
Wurde es früher noch als die ”žgrüne“ Lösung gegen fremde Ölabhängigkeit betrachtet, hat Getreideethanol sich heute in ein humanitäres und ökologisches Desaster verwandelt, schreibt Andy Kimbrell in Newsday (AUSZÜGE): Fast ein Viertel der gewaltigen amerikanischen Getreideernte von der Lebensmittel- zur Kraftstoffproduktion umzuleiten, hat das globale Lebensmittelsystem fast verkrüppelt. Ein Scheffel Getreide erzielt heute ungefähr den dreifachen Preis wie vor zwei Jahren, ein wesentlicher Grund weshalb sich die Tortillapreise in Mexiko vervierfacht haben. Weizen- und Sojabohnenbauern, geködert durch höheren Profit, wechseln zu Getreide. Als Resultat dessen ist der Nachschub dieser Pflanzen eingeschränkt und die Weizenpreise sind seit 2007 um astronomische 130 Prozent gestiegen, was durch schlechte australische Ernten noch verschlimmert wurde. Wenn Sie dachten, dass Getreideethanol wenigstens unsere Abhängigkeit von fremden Öl senken würde, denken Sie noch einmal nach: Ethanol ersetzt nur drei Prozent unseres Ölverbrauchs. Hinzu kommt, dass die Fachzeitschrift ”žScience“ kürzlich Recherchen veröffentlichte, die behaupten, dass Biokraftstoffe die Erderwärmung sowie den Welthunger verschlimmern ”¦ [und] Biotechnologie kann keine Lösung dafür liefern.
http://www.newsday.com/news/opinion/ny-opfritop5733237jun20,0,6299589.story

+ “BIOTECHNOLOGIE FÜR BIOKRAFTSTOFFE”
GM Watch: Biotechnologie - Biokraftstoff- Verbindungen gibt es viele. Ein Großteil des Getreides, das in den subventionsgetriebenen Getreideethanol-Boom der Bush-Regierung fließt, ist Monsantos gv-Getreide und die ”žBiokraftstoff“-bedingte Lebensmittelkrise stellt einen unerwarteten Glücksfall für das Unternehmen dar, welches mit seinen Industriepartnern die Krise weiter ausbeutet, um GvOs zu bewerben. Und um Ihnen das Schlimmste zu zeigen, GV-Befürworter benutzen das Biokraftstoffdebakel außerdem um GV-Biokraftstoffe der zweiten und dritten Generation voranzubringen. Tatsächlich sind sich die Räder eines 500 Millionen Dollar teuren akademisch-industriellen Lastzuges, mit der Entwicklung/Förderung von Biotechnologie für Biokraftstoffe als Ziel, bereits am drehen. Ende letzten Jahres begann Chris Somerville offiziell seine Arbeit als Direktor des BP-Berkeley ”žEnergy Bioscience Institute“, welches durch die eine halbe Milliarde Dollar schwere Partnerschaft zwischen dem Ölgiganten und den Laboren der Universität von Kalifornien, Berkeley, entstand. Und ein neues Fachjournal, Biotechnologie für Biokraftstoffe (Biotechology for Biofuels), mit Somerville als Co-Editor wurde gerade veröffentlicht.
http://www.biotechnologyforbiofuels.com/info/update

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LOBBYWATCH
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+ AKTIVISTEN SPRENGEN EU LOBBY-REGISTRIERUNGSPLÄNE
Aktivisten für mehr Transparenz haben Brüssels Pläne für eine freiwillige Liste für EU-Lobbyisten als ”žfundamental fehlerhaft“ und wertlos verrissen. Jorgo Riis, Mitglied der Allianz für Lobby-Transparenz, Alter EU (Alliance for Lobbying Transparency and Ethics Regulation), sagt ”žDas Endprodukt ist der Beweis, dass kommerzielle Lobbyisten effektiv Einfluss in Brüssel haben. Warum hat die Barroso-Kommission nicht mehr Transparenz gefordert?“
http://www.theparliament.com/latestnews/news-article/newsarticle/campaigners-bla st-eu-lobby-register-plans/

+ UNTERNEHMENSSPIONAGE MACHT SCHLAGZEILEN
Vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichte Mother Jones einen interessanten Artikel darüber wie Becket Brown International (später S2i), welche anscheinend Monsanto auf ihrer Klientenliste hatten, Gebrauch von Polizisten und ehemaligen Secret Service Agenten machten, um Umweltgruppen und andere Aktivisten auszuspionieren.
http://www.motherjones.com/news/feature/2008/04/firm-spied-on-environmental-grou ps.html

BBIs Aktivitäten scheinen Überwachung, Unterwanderung und möglicherweise sogar Diebstahl von Laptops und vertraulichen Dokumenten beinhaltet zu haben. Die Geschichte hat die Mainstream-Medien nun in Form eines Artikels in der Washington Post erreicht. Ein Name, der immer wieder aufkommt, ist der von Nichols Dezenhall eine PR-Firma, die sich auf Krisenkommunikation spezialisiert hat, insbesondere für Unternehmen, die sich mit Biotechnologie befassen. Nick Nichols, der Vorsitzende und Geschäftsführer der Firma riet seinen Klienten ”žwie Guerillas zu kämpfen“ und George Carlin zu zitieren, ”žWenn ihr sie nicht schlagen könnte, arrangiert es so, dass sie geschlagen werden!“
http://www.lobbywatch.org/profile1.asp?PrId=248

Die Firma arbeitet auch mit dem Competitive Enterprise Institute bei der Darstellung von Umweltaktivisten als “Öko-Terroristen” zusammen. Competitive Enterprise Institute ist gemeinsam mit C.S. Prakash Gründer der pro-GV-Lobby AgBioWorld .
http://www.monbiot.com/archives/2002/05/29/corporate-phantoms/
http://www.ipfrontline.com/depts/article.asp?id=1385&deptid=8
Der Artikel der Washington Post findet sich hier:
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/06/21/AR2008062101572_ pf.html

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REGULIERUNGSZUSAMMENBRUCH IN INDIEN
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+ INDIEN: NEUE REGULIERUNGSBEHÖRDE SOLL GENTECH ZULASSUNGEN BESCHLEUNIGEN
Vor zwei Jahren hat der Oberste Gerichtshof einen Interessenkonflikt innerhalb des Department of Biotechnology (DBT) beanstandet und die Amtsanmaßung bei der Regulierung der Freisetzungen von GvOs in die Umwelt kritisiert. Als Versuch diese Vollmachten vom Umweltministerium zurückzuerlangen hat das DBT jetzt einen Gesetzentwurf für die Schaffung einer Nationalen Biotechnologie Regulierungsbehörde (National Biotechnology Regulatory Authority NBRA) vorgelegt. Vorgeschlagen als eine Körperschaft welche ”žeine unbürokratische Zulassung bzgl. biologischer Sicherheit“ von Gentech-Produkten und Prozessen gewährleistet, ist das Ziel der NBRA eindeutig, die Zulassungsautorität vom Umweltministerium zum DBT zu verlagern, obwohl letzteres ein Amt ist, dass der Unterstützung von Biotechnologie verpflichtet ist.
http://timesofindia.indiatimes.com/India/Plan_for_GM_regulatory_authority_may_sp ark_a_turf_war/rssarticleshow/3143579.cms

+ INDIEN: TOTALE ÜBERPRÜFUNG VON Bt BAUMWOLLE ANGESTREBT
Dr. Pushpa M. Bhargava, vom Obersten Gerichtshof eingeladen zu Indiens Gentech-Regulierungskommission GEAC, hat eine 3-4 jähriges Moratorium von Gentech-Pflanzen sowie ”žeine totale Überprüfung von Indiens Erfahrung mit Bt Baumwolle“ verlangt. Er sagte ”žes gibt substanzielle Beweise die eine totale Überprüfung der Zulassung von Bt Baumwolle in Indien erfordern.“
http://www.thehindu.com/2008/06/25/stories/2008062555961400.htm
http://www.financialexpress.com:80/news/Total-review-of-experience-with-Bt-cotto n-sought/326652/

+ GEAC FÄLSCHT PROTOKOLLE
Trotz der Widerstands von Dr. Pushpa Bhargava gegen weitere Zulassungen von Bt Baumwolle und anderen Pflanzen hat das GEAC eines Artikels in ”šThe Hindu’ zufolge behauptet, er unterstütze die Zulassung von Bt Baumwolle. Aber Dr. Bhargava sagte dem Hindu: ”žNein, das ist nicht was ich gesagt habe. Was ich sagte war, dass wir alles stoppen müssen, so lange nicht sämtliche Daten verfügbar sind.“ Er bestritt viele Punkte die in das Protokoll des Treffens gepackt wurden und sagte: ”žkeiner dieser Punkt wurde in dem Treffen angesprochen.“
http://www.hindu.com/seta/2008/06/26/stories/2008062650031500.htm

+ SCHAFSTERBEN: DIE WAHRHEIT OFFENGELEGT
Dr. P.M. Bhargava, vom Obersten Gerichtshof als Kandidat für das GEAC benannt, hat das Komitee bloßgestellt. GEAC hatte behauptet, das Schafsterben in Andhra Pradesh vor zwei Jahren stehe nicht mit dem abweiden von Bt Baumwollblättern im Zusammenhang und kam zu dem Schluss, dass die Todesfälle vielleicht mit den in Baumwollanbau genutzten Pestiziden im Zusammenhang stehe, und daher Bt Baumwolle schuldlos sei. Bhargava fand aber heraus, dass die Berichte der zwei Institute sowie der Brief der Landesregierung, auf denen laut GEAC dessen Bewertungen basierten, diesen Ansprüchen widersprechen. GEAC sagte auch, dass ”žvor der Freisetzung von Bt Baumwolle in Indien eine Unmenge an Studien zur Abschätzung der Sicherheit des Bt Toxins für Umwelt und Tiere durchgeführt worden seien.“ Dies entsprach ebenfalls nicht der Wahrheit, sagte Bhargava.
http://www.hindu.com/seta/2008/06/26/stories/2008062650021500.htm

+ INDIEN: EFFEKTIVE REGULIERUNG VON GENTECH PFLANZEN VERLANGT
Eine starke Regulierungsbehörde wird gebraucht, um die Freisetzung von GvOs zu kontrollieren, sagte P.V. Satheesh, Direktor der Deccan Development Society (DDS). Er wies auf die belegten Probleme mit Bt Baumwollsaatgut in Andhra Pradesh sowie die Todesfälle von 2.500 Schafen hin, die Bt Pflanzen gefressen hatten. DDS hat Versuche an den Schafen durchgeführt und ”žherausgefunden, dass Bt Baumwolle deren Tod verursacht hat,“ sagte Satheesh. Er fügte hinzu, dass diese Befunde der Bundesregierung übermittelt wurden.
http://www.thehindu.com/2008/06/20/stories/2008062054910600.htm

+ INDIEN: ”žSTOPPT DIE FREISETZUNG VON GVOs“
Die ”šIndian Medical Association’ und ”šSouth Against Genetic Engineering’ (SAGE) beschlossen auf einem Seminar zu Gentechnahrung und Gesundheit, dass die Bundesregierung sämtliche Freisetzungen von Gentech-Pflanzen (Freilandversuche und kommerzieller Anbau), unverzüglich stoppen muss. Das Gesundheitsministerium sollte die Freisetzung von GvOs in die nationale Nahrungskette beenden und eine verpflichtende Kennzeichnung auf alle importierte und verarbeitete Nahrung einführen.
http://www.thehindu.com/2008/06/23/stories/2008062351100300.htm

+ INDIEN: GEAC GENEHMIGT NEUE Bt BAUMWOLL SORTE
http://www.merid.org/fs-agbiotech/more.php?id=6814Decision
http://www.envfor.nic.in/divisions/csurv/geac/decision-may-84.pdf

+ GEAC UNTER DRUCK GENTECH NAHRUNGSIMPORTE ZU ÜBERPRÜFEN
Indien Gentech-Regulierungsbehörde GEAC ist unter Druck, illegale Importe von Gentech-Nahrung zu überprüfen.
http://www.financialexpress.com/news/GEAC-under-pressure-to-vet-GM-food-imports/ 327507/0

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GM FEHLSCHLÄGE
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+ UGANDA: GENTECH BANANEN KÖNNEN KRANKHEITEN NICHT WIDERSTEHEN
Eins Sorte von Gentech-Bananen die in Uganda getestet wurde ist gescheitert und Opfer der Krankheit (Black Sigatoka disease) geworden, der sie eigentlich widerstehen sollte.
http://africasciencenews.org/asns/index.php?option=com_content&task=view&id=487& Itemid=1

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GESUNDHEITSRISIKEN
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+ MEHR ALS EIN DUTZEND FÜTTERUNGSVERSUCHE GEBEN ANLASS ZUR SORGE
http://www.soilassociation.org:80/web/sa/saweb.nsf/848d689047cb466780256a6b00298 980/991c5bd24896e8de8025746d00413442!OpenDocument

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GENTECH AUSWEITUNGEN / ZULASSUNGEN
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+ BRASILIEN GENEHMIGHT SYNGENTAS GENTECH-MAIS
Brasiliens ”šNationale Kommission zu Biologischer Sicherheit’ (National Biosafety Commission, CTNBio) hat Syngenta’s transgenen BT 11 Mais für den kommerziellen Verkauf zugelassen.
http://news.morningstar.com/newsnet/ViewNews.aspx?article=/DJ/200806191701DOWJON ESDJONLINE000942_univ.xml
Hierzu auch: SYNGENTA, MÖRDER UND MILIZEN IN BRASILIEN
Ein aufschlussreicher Artikel über Syngenta in Brasilien von Ende 2007.
http://www.viacampesina.org/main_en/index.php?option=com_content&task=view&id=46 1&Itemid=1

+ ÖSTERREICH HEBT VERBOT VON GENTECH-MAIS AUF
Österreich hat ein Verbot der Einfuhr und Verarbeitung von Monsanto’s Gentech-Mais aufgehoben. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen der Europäischen Union, der Entscheidung der Welthandelsorganisation zu biotechnologischer Nahrung zu folgen, sagte die EU. Österreichs Entscheidung bedeutet nicht, dass Gentech-Pflanzen im Land angebaut werden dürfen, und weitere Vorkehrungen sind in Kraft um zu verhindern, dass Gentech-Mais in die Nahrungskette gelangt.
http://www.coextra.eu/country_reports/news1202_en.html
http://www.iht.com/articles/ap/2008/06/24/business/EU-FIN-ECO-WTO-EU-Biotech.php

+ HAWAII: GENTECH-TARO GESETZ WIRD GROSSUNTERNEHMEN GEOPFERT
Die Regierung in Hawaii hat ein Gesetz beerdigt, das ein zehnjähriges Moratorium für die gentechnische Veränderung der traditionellen Wasserbrotwurzel (Taro) vorsah und das, obwohl es in der Öffentlichkeit eine große Unterstützung für das Verbot gab.
http://www.molokaitimes.com/articles/8610145347.asp

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WIDERSTAND/ GENTECH-VERBOTE
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+ NGOs UNTERSTÜTZEN POLNISCHEN ANTI-GENTECHNIK-AKTIVISTEN ZAGORNY
Mehr als 30 Organisationen der Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt haben vom polnischen Präsidenten Lech Kaczynski einen Straferlass für den Bauernaktivisten Marian Zagorny gefordert. Ihm stehen mehr als zwei Jahre Gefängnis wegen seiner Widerstandsarbeit bevor. Er kämpft gegen die Einführung der Gentechnik und weitere Praktiken, die eine bäuerliche Landwirtschaft bedrohten.

+ BIOTECH-ATTACKE AUF MEXIKO
Während sich die globale Ernährungskrise immer mehr ausweitet, schlägt die Biotech-Industrie Kapital aus der Verzweiflung der Menschen, die unter den explodierenden Preisen und schrumpfenden Reserven leiden. Die Biotech-Konzerne nutzten die Krise, um der zögernden Dritten Welt ihr Gentech-Saatgut aufzuzwingen, heißt es in einem Artikel über die Gentech-Lobby in Mexiko: (AUSZUG): Im Oktober vergangenen Jahres wurde der Bauernführer Armando Villareal nach einer Bauernversammlung im mexikanischen Grenzstaat Chihuahua niedergeschossen. Villareal hatte den illegalen Anbau von Gentech-Pflanzen in den Mennoniten-Gemeinden von Cuauhtemoc and Naniquipa verurteilt.
http://www.counterpunch.org/ross06232008.html

+ MEXIKANISCHE BAUERN VS ”žTECHNO-WISSENSCHAFT“
Dieser Artikel berichtet darüber, wie mexikanische Bauernnetzwerke und ihre Verbündeten in der Wissenschaft die von der Agro- und Biotech-Industrie diktierten Strategien zur Welternährung in Frage stellen. Wissenschaftler, wie Kathleen McAfee, Professorin für Internationale Beziehungen an der San Francisco State University, untermauern die Position der Kleinbauern, die von den USA einen Exportstopp ihrer subventionieren Agrar-Produkte in ärmere Länder fordern, da sie traditionelle einheimischen Sorten verdrängen und Bauern, die die Sorten anbauen, zur Aufgabe zwingen. McAfees Untersuchungen zeigen, dass Landwirtschaft immer im Rahmen des kulturellen Kontextes betrachtet werden muss.
http://www.miller-mccune.com/article/459
http://www.kmcafee.com/index.php

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CORPORATE CRIMES
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+ VERBOT VON GIFTIGER SAATGUTBEHANDLUNG IN DEN USA GEFORDERT
Die Beweise mehren sich, dass neue chemische Saatgutbehandlungs-/ Beizmittel verantwortlich für das Bienensterben sind. Deutschland hatte eine Aufhebung einer solchen Saatgutbehandlung verlangt. Vor diesem Hintergrund hat die amerikanische Umweltorganisation Sierra Club ihre Forderung nach einem Moratorium des Neonicotinoid-Pestizids in den USA erneuert, um Bienen und Pflanzen zu schützen. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Deutschland hatte bekannt gegeben, dass ”žeindeutig“ das Neonicotinoid-Pestizid mit dem Wirkstoff Clothianidin verantwortlich für das Bienensterben sei. Die Firmen Bayer und Monsanto besitzen die Patente dafür, um ihr Saatgut mit Neonicotinoid zu behandeln.
http://www.gmfreeireland.org/news/index.php

+ BIOPIRATERIE IN ÄGYPTEN DURCH MONSANTO
Ägypten hat den Anbau und die Kommerzialisierung einer gentechnisch veränderten herbizidresistenten Pflanze zugelassen und damit erstmals in der Arabischen Welt eine Gentech-Pflanze legal eingeführt. Daraufhin erklärte der ägyptische Professor für Genetik und Saatgutzucht an der University of Brazil, Nagib Nassar: ”žAm Ende wird die traditionelle Sorte Ägyptens nicht nur als Sorte in Ägypten registriert sein, sondern auch als Eigentum Monsantos.“ Tarek Saif, Biotechnologe am ägyptischen Institut für Meereskunde und Fischerei, sagte, dass Ägyptens Kollaboration mit Monsanto mit dem Wort ”žPartnerschaft“ begann, um die Akzeptanz von Gentech-Pflanzen in der Öffentlichkeit zu erhöhen, und mit dem Wort ”žEigentum“ für Monsanto endete. ”žWie kann es sein, dass eine ägyptische Sorte allein durch eine Kreuzung in das Eigentum von Monsanto übergehen kann?“, fragte er sich.
http://www.ip-watch.org/weblog/index.php?p=1099

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NICHT-GENTECH ERFOLGE
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NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT: EINE WELT JENSEITS VON GENTECH-PFLANZEN
“Indische Wissenschaftler unterstützen keine nachhaltige Landwirtschaft, da sie keinen Bezug zur bäuerlichen Gesellschaft haben“, erklärte Devinder Sharma gegenüber verblüfften Wissenschaftlern auf einem Nationalen Gipfel zu Gentech-Pflanzen. Als er seiner Zuhörerschaft berichtete, dass es alternative und nachhaltige Wege zu einer ertragreichen Ernte gebe, wobei Millionen von Kleinbauern eine große Anzahl von Pflanzen ohne Gentechnik und ohne Pestizide anbauen, warfen die Wissenschaftler ihm vor, er würde die Subsistenzlandwirtschaft romantisieren. Sharmas Fazit: ”žDadurch wurde mehr als deutlich, dass denjenigen, die vom immensen Potenzial der Gentech-Pflanzen reden, nicht einmal bewusst ist, dass die gleichen Ziele erreicht werden können, ohne die Umwelt zu zerstören und der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen zu schaden.
http://www.deccanherald.com/Content/Jun202008/editpage2008061974358.asp

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KONTAMINATIONEN
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BELGIEN: RAPSFELDER MIT ILLEGALEN GvOs VERUNREINIGT
Fünfzehn Felder mit einer Rapspflanze, die zur Herstellung von Futtermitteln, Speiseöl und zunehmend zur Herstellung von Bio-Sprit verwendet wird, wurden mit GvOs verunreinigt, die in Europa verboten sind, wie das belgische Gesundheitsministerium mitteilte.
http://afp.google.com/article/ALeqM5jsPX6vzW3--SiQ7Ujz8MkGpQWWwg

+AUSTRALIEN: ERNTEHELFER UND IMKER DURCH GVO-ANBAU BEDROHT
Lohnarbeiter und Imker zählen zu den vielen Beschäftigten in der Landwirtschaft, die durch Monsantos Gentech-Raps, der in Neusüdwales auf geheimen Feldern wächst, betroffen sind. ”žBienenzüchter, Erntehelfer und viele andere, die von der Landwirtschaft abhängig sind, bleiben im Dunkeln über die Anbauflächen, obwohl Gentech-Verunreinigungen unsere Geschäfte zugrunde richten würden“, sagte der Imker Graham Connell aus Macedon im Bundesstaat Victoria. ”žDie Regierungen der Bundesstaaten Victoria und Neusüdwales, die den Gentech-Raps zugelassen haben, müssen ein öffentlich zugängliches Standortregister einrichten, so dass wir unser Möglichstes tun können, um eine Verunreinigung zu vermeiden.“
http://www.madge.org.au/Docs/geneethics-release-2008-06-26.pdf

+ PLÄNE ZUR KOEXISTENZ MIT GRÜNER GENTECHNIK VERSAGEN
In Australien wurden die vom GRDC finanzierten Richtlinien zur Koexistenz von Gen-Raps erstmals etwa 120 Landwirten im Westen des Landes präsentiert. Die Teilnehmer lernten rasch, dass die Belieferung als gentechnikfrei ausgewiesener Märkte nicht möglich sein wird, wenn Genpflanzen nach den gegenwärtigen Richtlinien angebaut werden. Als die Landwirte von den Erschwernissen für gentechnikfrei produzierende Bauern erfuhren, breitete sich im Publikum ein Aufruhr und Verachtung für die Industrie aus, die die Richtlinien ohne Rücksicht auf diejenigen Landwirte verabschiedet hatte, welche den Kunden eine gentechnikfreie Wahlmöglichkeit bieten wollen. 'Die Richtlinien sind eine Farce’, sagte Julie Newman vom ”žNetzwerk betroffener Landwirte“. 'Sie befreien alle anderen Sektoren von der Haftung und verlagern die gesamten Kosten, Verantwortung und Gewährleistungspflicht für jeden einzelnen Schritt von der Saatgutproduktion bis hin zu Lagerung und Transport auf die gentechnikfrei produzierenden Bauern. Das Endprodukt kann unmöglich die Marktanforderungen für gentechnikfreie Produkte erfüllen. So wird sowohl den Landwirten als auch den Verbrauchern die Wahlmöglichkeit genommen.'
http://www.gmfreeireland.org/news/index.php

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UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
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+ NESTLE-GESCHÄFTSFÜHRER BITTET EUROPA, SICH DER GRÜNEN GENTECHNIK NICHT ZU WIDERSETZEN
Peter Brabeck, Geschäftsführer von Nestle, bat Entscheidungsträger in Europa ihren Widerstand gegenüber genmanipulierten Nutzpflanzen zu überdenken. Ansteigende Lebenshaltungskosten würden den Armen den Zugang zu Grundnahrungsmitteln versperren. Ein Ansatz zur Änderung dieser Situation sei die Akzeptanz der Grünen Gentechnik, sagte Brabeck.
http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/RTGAM.20080625.WBwreguly20080625072 613/WBStory/WBwreguly
Kommentar von ”žGM Watch“: Dass gerade dieser globale Lebensmittelriese weiterhin die Gentechnik als Rettung für die Armen und Hungernden favorisiert, erscheint in einem ganz speziellen Licht, wenn man seine herausragende Rolle bei der Vermarktung von künstlicher Säuglingsnahrung in Entwicklungsländern unter totaler Missachtung der Gesundheit der Babys berücksichtigt, siehe:
http://www.babymilkaction.org/
PS: Nestle in England ist es wichtig zu betonen, dass Brabecks Enthusiasmus für GvOs sich auf keine ihrer Produkte erstreckt!!!

+ KEINE GENMANIPULIERTEN ”žMARS“-SCHOKORIEGEL
Eine unlängst von BBC verbreitete Meldung, nach der ”žMars“ Genetik benutze, um die Kakaopflanze für die Produktion der Schokolade zu "verbessern", löste mancherorts Spekulationen aus, dass wir auf dem Weg zu einem genmanipulierten Mars-Schokoriegel seien. ”žMars Nordamerika“ sagte jedoch, es sei an traditioneller Züchtung mit genomischer Unterstützung und nicht an Genmanipulation zur Verbesserung der Kakaoernte interessiert.

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KLONEN
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+ KONSUMENTEN IN DEN USA TREFFEN ERSTMALS AUF GEKLONTE LEBENSMITTEL
Die US-amerikanische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) entschied im Januar, dass geklonte Rinder, Schweine und Schafe für den menschlichen Verzehr geeignet seien. Seitdem bat die US-amerikanische Landwirtschaftsbehörde (USDA) die Produzenten von der Einführung von Milch und Fleisch geklonter Tiere in die Lebensmittellieferungen Abstand zu nehmen, "um eine sanften, bruchlosen Übergang in den Markt zu gewährleisten". Verbraucherorganisationen glauben jedoch, dass dies bereits geschehe, da die Regulierung nicht mit dem Markt Schritt halte. Sie weisen darauf hin, dass die Nachkommen geklonter Tiere von dem Moratorium ausgenommen seien und die Produzenten bereits Sperma von geklonten Tieren verkaufen.
http://www.ft.com/cms/s/0/e08c5aec-4185-11dd-9661-0000779fd2ac.html

+ FORSCHUNGSBERICHT ÜBER GEKLONTE TIERE VERÖFFENTLICHT
Die britische Lebensmittelregulierungsbehörde (FSA) veröffentlichte ausführliche Forschung über die Meinungen der britischen Öffentlichkeit zum Klonen von Tieren und der Einführung geklonten Tiere, ihrer Nachkommen und Produkte (wie Milch und Eier) in die Nahrungskette. Die Forscher fanden heraus: "Als die Teilnehmer über die gegenwärtig niedrigen Erfolgsraten des somatischen Zellkern-Transfers (SCNT) erfuhren, wurden sie zunehmend besorgt über den Einfluss der Technik auf das Wohl der Tiere. Dies wurde ein signifikanter Faktor für die zurückhaltende Akzeptanz von Lebensmitteln, die von geklonten Tieren stammen."
http://www.food.gov.uk/news/newsarchive/2008/jun/clone

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GENETISCHER SCHEIDEWEG
Neuigkeiten und Meinungen des ”žCenter for Genetics and Society“
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+ MOSLEMS NICHT BEREIT, KLONEN ALS REIN ('HALAL') ZU AKZEPTIEREN
Moslemische Kleriker und Nahrungsmittelexperten sagten, sie seien noch nicht soweit, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob das experimentelle Klonen von Tieren als "halal" erklärt werde, was soviel wie ”žgestattet“ oder ”žrechtmäßig“ bedeutet.
http://www.geneticsandsociety.org/article.php?id=4147

+ WILLY WONKA UND DIE KLONFABRIK
von Marcy Darnovsky von der ”žBiopolitical Times“
Ist Lou Hawthorne der Willy Wonka der Biotechnologie?
http://www.biopoliticaltimes.org/article.php?id=4112

+ KLONEN VON HUNDEN UND GEISTIGES EIGENTUM
von Marcy Darnovsky und Jesse Reynolds von der ”žBiopolitical Times“
Bei der kleinen Flut von Geschichten, die im vergangenen Monat über eine Online-Auktion erschienen, welche das Klonen von Hunden als Dienstleistung anbot, wurde das Thema des geistigen Eigentumsrechts gänzlich übersehen. Das ist äußerst bedauernswert, da das Klongeschäft so wie viele andere am besten verstanden wird, wenn man sieht woher das Geld hierfür kommt.
http://www.biopoliticaltimes.org/article.php?id=4111

+ KLONEN VERSTORBENER
von Jesse Reynolds von der ”žBiopolitical Times“
Großbritannien schlägt nun vor, Wissenschaftlern die Schaffung geklonter Embryonen aus dem Gewebe Verstorbener zu erlauben, welche in den meisten Fällen keine Erlaubnis dazu gaben.
http://www.biopoliticaltimes.org/article.php?id=4106

+ WISSENSCHAFTLER HABEN KEINE SCHWIERIGKEITEN MIT DER PRODUKTION VON HYBRID-EMBRYOS
Seit Beginn ihres umstrittenen Forschungsprojekts im Januar haben Wissenschaftler der Universität von Newcastle in Großbritannien bereits fast 300 Hybrid-Embryos durch die Einführung menschlicher DNA in Eizellen von Kühen produziert.
http://www.geneticsandsociety.org/article.php?id=4144

+ WISSENSCHAFTLER: KÄMPFT NICHT GEGEN GESCHLECHTSWAHL
Der weltberühmte Fortpflanzungsspezialist Professor Lord Robert Winston sagte, die Wahl des Geschlechts ungeborener Kinder werde billiger, leichter, und schwieriger zu regulieren.
http://www.geneticsandsociety.org/article.php?id=4148