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GM WATCH MONTHLY REVIEW No. 59
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Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Details zu unserem ehrenamtlichen Übersetzungsteam finden Sie hier: http://www.lobbywatch.org/about.html. Das englische Original befindet sich unter http://www.gmwatch.eu/categories/3-Monthly-Review

Anmerkung der Redaktion: Vergessen Sie bitte nicht, AKTIONEN / WIDERSTAND / GENTECHVERBOTE anzusehen. Dort finden Sie wichtige Aufrufe, unter anderen einen für Afrika.

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INHALT
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QUIZ-ZEIT
NAHRUNGSKRISE
AGROTREIBSTOFFE
FORSCHUNG
EU PRO-GM LOBBY
LOBBYWATCH
LM WATCH / 'NAZI' WATCH
KONTAMINATIONEN
GESUNDHEITSRISIKEN
ÜBERNAHME DURCH KONZERNE
GM FEHLSCHLÄGE
GENTECH AUSWEITUNGEN / ZULASSUNGEN
AKTIONEN / WIDERSTAND / GENTECH VERBOTE
ERFOLGE OHNE GENTECHNIK
ZITATE DES MONATS
REGULIERUNGSZUSAMMENBRUCH IN INDIEN
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
GENETISCHER SCHEIDEWEG

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QUIZ-ZEIT! 
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Hier ist der zweite Teil unserer Quizserie, mit der wir unser zehnjähriges Jubiläum feiern. Antworten bitte bis 26 August an This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

(Anmerkung der Übersetzerin: Es tut mir leid, dass der Einsendeschluss schon vorbei ist, aber vielleicht können Sie sich ja auch einfach so an diesem Frage-und-Antwort-Spiel freuen.)

DIE PREISE
Die beiden höchsten Trefferquoten bekommen eine DVD mit Marie Robins exzellentem neuen Film The World According to Monsanto (kann in Englisch, Französisch oder Deutsch gehört werden)

WIR HELFEN SOGAR!
Weil sich ein paar unserer LeserInnen darüber beschwert haben, dass der erste Quiz ein bisschen zu schwierig war, haben wir diesen etwas einfacher gestaltet (sogar für diejenigen, die nicht googeln). Solange Sie Ihre Phantasie benutzen, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Für viele der Fragen müssen Sie sich nur eine Biotechnik-Version des Wizard von Oz vorstellen. Versetzen Sie sich einfach in ein Gentechnik-Wunderland, wo nichts so ist, wie es scheint.

QUIZ 2: LANDWIRTSCHAFT IN EINEM GENTECHNIK-WUNDERLAND

1. Viele Pro-GM-Kommentatoren bejubeln die Technologie als den Weg aus der derzeitigen Nahrungskrise, weil sie den Düngemittelverbrauch reduzieren kann und Bauern hilft, mit Problemen wie Dürre, Übersalzung und Überschwemmungen fertigzuwerden. Nach 20 Jahren der Genforschung: Wieviele dürre- oder überschwemmungstolerante, salzverträgliche oder düngemittelreduzierende gv Pflanzen sind weltweit auf dem Markt?

2. Weltweit haben die Medien in zehntausenden Artikeln über "Wunder"pflanzen berichtet, deren Gene auf verbessertes Aussehen, mehr Geschmack, grösseren Nährwert oder Allergenfreiheit hin verändert wurden, oder die Probleme wie Übergewicht beseitigen oder essbare Impfstoffe gegen schlimme Krankheiten wie Krebs enthalten sollen. Wie viele dieser gv Pflanzen sind weltweit auf dem Markt?

3. Welches Gutachten über die weltweite Landwirtschaft wurde im April 2008 veröffentlicht? Das Gutachten wurde von der Weltbank und den Vereinigten Nationen gesponsort und war in seinem Ausmass mit dem regierungsübergreifenden UNO-Klimarat (IPCC) zu vergleichen. Das Gutachten ist zu dem Schluss gekommen, dass gv Pflanzen im besten Fall unterschiedliche Auswirkungen auf die Erträge haben und keine wichtige Rolle bei der Lösung der Probleme Klimaveränderung, Verlust von Artenvielfalt, Hunger und Armut spielen werden.

4. Mehr als die Hälfte der weltweit angebauten gv Pflanzen wachsen in den USA, und davon machen herbizidtolerante Sojabohnen den grössten Teil aus. Basierend auf Daten aus dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium und zahlreichen Feldstudien: Wieviel grösser, schätzungsweise, ist der gv Sojaertrag für amerikanische Bauern verglichen mit konventionellen (nicht-gv) Arten?

5. Wer sagte Folgendes über gv Pflanzen, als er sie als Lösung für die Nahrungskrise anpries: "In den USA benutzen wir sie schon seit zehn Jahren - sie haben ihre Wirksamkeit für erhöhte Erträge, Reduzierung des Düngemittelgebrauchs, bessere Wasser- und Bodenwirtschaft und Verbesserung von Geschmack und Aussehen bewiesen. Dies sind bekanntlich gute Dinge."

6. Welches Wort benutzte vor kurzem Prof. Dennis Murphy, Leiter der Biotechnikabteilung der Universität Glamorgan, um Behauptungen, dass gv Pflanzen die Lösung von weltweiten Dürre- oder Hungerkatastrophen darstellen, zu beschreiben

7. Monsanto und seine Unterstützer behaupten, dass gv Pflanzen in Ländern wie den USA wegen ihrer wirtschaftlichen Gewinne für Bauern weithin angenommen wurden. Welche Organisation hat in ihrem Bericht über    gv Pflanzenanbau in den USA folgenden Kommentar abgegeben: "Die wichtigste Frage, die von diesem Ergebniss aufgeworfen wird, ist, wie wir die schnelle Aufnahme von gv Pflanzen erklären, wenn doch die finanziellen Folgen für die Höfe gemischt oder sogar negativ auszufallen scheinen."

8. Der Direktor für Wirtschaftsfragen von Monsanto Indien sagt, dass die Zunahme von gv Baumwollanbauflächen dort "ein Beweis für den Erfolg dieser Technologie darstellt, und Bauern ihre Gewinne daraus erzielten."  Glenn Stone, ein Wissenschaftler der Universität Washington führte eine mehrjährige Studie über das Verhalten von Baumwollbauern in einem Hauptanbaugebiet Indiens durch. Was lag, dieser Studie zufolge, der schnellen Verbreitung von gv Baumwolle dort zugrunde?

9. Wer ist der südafrikanische Bauer, dessen Ehefrau von Monsanto um die Welt geflogen wurde, damit sie die Vorteile von gv Baumwolle anpreist und ausführlich beschreibt, wie dies das Familienleben verwandelt hat, und die vor laufender Kamera zugab, dass sie keinen Gewinn durch den Anbau erzielen?

10. Was war so überraschend an den Postern, die an vielen Stellen im indischen Madhya Pradesh auftauchten, die einen Mann zeigten, der sagte, er habe grosse Vorteile aus dem gv Baumwollanbau gezogen und der andere aufforderte, dasselbe zu tun?

11. Warum war Gary Rinehart überrascht, als er öffentlicht schikaniert wurde, weil er angeblich Monsanto's Patent auf gv Sojabohnen verletzt hat und daraufhin von der Firma in ein Gerichtsverfahren gegen ihn gezogen wurde?

12. Wie hoch ist das Jahresbudget, das Monsanto für Schikane, Einschüchterung, Verklagung und, in einigen Fällen, Bankrottierung von amerikanischen Bauern wegen angeblich unzulässigem Gebrauch ihrer patentierten Saaten verwendet?

Bedingungen:
1. Keine Streitereien wegen der Antworten. Unser Urteil gilt!
2. Wenn mehr als zwei Personen das höchste Ergebnis haben, ziehen wir die Gewinner aus
dem Hut.
3. Wenn Sie eine DVD des Films in einem früheren Quiz gewonnen haben, senden wir Ihnen keine weitere Kopie. Ihr Ergebnis wird aber trotzdem berücksichtigt, denn wenn Sie das beste Ergebniss aller Quize haben, senden wir Ihnen das Buch Thinker, Faker, Spinner, Spy: Corporate PR and the Assault on Democracy.

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NAHRUNGSKRISE
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+ ARTIKEL ENTLARVEN DEN GENTECH HYPE
Hervorragende Übersicht über den irreführenden Hype zur Unterstützung von Gentech-Pflanzen:
http://www.signonsandiego.com/uniontrib/20080618/news_lz1e18gurian.html

+ BERICHTE ÜBER DIE NAHRUNGSKRISE
* Entlarvung der Behauptungen, dass Gentech-Pflanzen zur Norm werden:
http://www.gmfreeze.org/uploads/GM_crops_land_area_final.pdf
* Entlarvung der Behauptungen über erhöhte Erträge mit Gentech-Pflanzen:
http://www.gmfreeze.org/uploads/89D_yields_briefing%5B1%5D.pdf
* Entlarvung der Behauptungen, dass Gentech-Pflanzen trockenresistent sind:
http://www.gmfreeze.org/uploads/drought_briefing_final.pdf
* Entlarvung der Behauptungen von billigerem Gentech-Tierfutter
(Gentech-Tierfutter hat die schnellste Inflationsrate von Tierfutterpreisen erlebt!)
http://www.foeeurope.org/GMOs/animal%20feed/Briefing_animal_feed_GMOs_May_2008.pdf
* Entlarvung der Behauptungen, die ”žNull-Toleranz“ Politik der EU zu nicht genehmigten GvOs sei nicht mehr praktikabel
http://www.foeeurope.org/GMOs/ZERO_TOLERANCE_Campaigner_briefing_FINAL.pdf
http://www.foeeurope.org/GMOs/zero_tolerance.html
* Briefing zur Lösung der Nahrungskrise:
http://www.foe.co.uk/resource/media_briefing/food_crisis.pdf
* Briefing zu Hauptempfehlungen und Erkenntnissen des Berichts des ”žInternational Assessment of Agricultural Knowledge Science and Technology for Development (IAASTD)“, der besagt, dass Gentechnik nicht die Antwort auf die Nahrungskrise sei.
http://www.gmfreeze.org/uploads/special_IAASTD_brieifing.pdf

+ MONSANTOS SCHAMLOSE PR WENDE
Kommentar von GM Watch: Seit einem Jahrzehnt oder mehr, angesichts des wachsenden weltweiten Widerstands, hat Monsanto verkündet, dass Gentech-Pflanzen zentral für die Ernährung der Hungernden der Welt seien, während Kritiker entgegneten, dass genug Nahrungsmittel vorhanden sind und dass die Verteilung der Schlüssel zur Hungerbekämpfung ist. Jetzt aber, wo Monsanto bei den Agrarkraftstoffen absahnen will, welche die Nahrungsmittelpreise haben explodieren lassen, hat sich Monsantos Öffentlichkeitsarbeit in das komplette Gegenteil verkehrt.
Der Ethanol Boom mag zwar Millionen in den Hungertod treiben und Hunderte von Millionen weiter in die Armut, aber hey, sagt Monsantos führender Technologe: ”žAus einer Produktionsperspektve haben wir ein Übermaß [an Nahrung]“. Rob Fraley sagt jetzt, die ”žHerausforderungen“ liegen - Atem angehalten! - in der Verteilung.
Fraley machte diese Aussage bei der Vorstellung einer neuen Multi-Millionen Dollar Lobby Gruppe für Ethanol, die Monsanto mit aufgebaut hat. Es könnte keine deutlichere Demonstration dafür geben, dass es Monsanto niemals um die Ernährung der Hungernden ging. Monsantos führende Rolle in der Ethanol-Lobby belegt, dass für das Unternehmen die Hungernden gerne verhungern können, was diese in Orten wie Ostafrika jetzt auch anfangen zu tun, solange es gut für das Geschäftsergebnis des Unternehmens ist.
http://www.chicagotribune.com/business/chi-fri-adm-monsanto-jul25,0,4202606.story

+ MONSANTOS MASSIVE PREISSTEIGERUNGEN WÄHREND DER WELTNAHRUNGSKRISE
Die Organisation für Wettbewerbsmärkte [Organization for Competitive Markets OC] sagt, dass Monsantos Marktmacht Saatgutpreise steigen lässt und Farmer und deren Gemeinden vernichten könnte. OCM ermutigt weiterhin verschiedene Generalstaatsanwälte, ihre kartellrechtlichen Ermittlungen gegen Monsantos vermutete wettbewerbsverzerrenden Praktiken in der US Saatgutindustrie auszuweiten.
”žMonsantos Marktmacht ist leise über mehrere Jahre angewachsen und hat jetzt angefangen, einen wesentlichen Einfluss auf die Preise zu bekommen,“ sagt Keith Mudd, Aufsichtsratsvorsitzender von OCM. ”žDas Fehlen von Wettbewerb und Innovation am Markt hat die Entscheidungsmöglichkeiten der Bauern eingeschränkt und es Monsanto ermöglicht, die Preise ungehindert anzuheben.“
Leitende Angestellte von Monsanto haben kürzlich gesagt, sie erwarten einen Preisanstieg für das Saatgut einiger Maissorten auf 300 US $. Hierzu Fred Stokes, Vorstandsvorsitzender von OCM, ”žFalls und wenn der Ethanol Boom nachlässt, dann wird Monsanto seine Preise nicht senken, Farmer werden in den Bankrott getrieben, und ein wesentlicher Grund hierfür wird das Fehlen einer effektiven Lösung für die Kartelle im Saatgutsektor sein.“
http://www.opednews.com/articles/During-a-world-food-crisis-by-Linn-Cohen-Cole-0 80723-548.html

+ NAHRUNGSPRODUKTION VERRINGERN? GENTECH SAATGUT NUTZEN!
Forschung, welche die Ernteerträge im US Getreidegürtel analysiert, zeigt, dass die Produktivität von Gentech-Pflanzen geringer war als im Zeitraum vor der Einführung von Gentech-Saatgut wobei Soja einen Ertragsrückgang von 10 % verzeichnet. Und weil Gentech-Saatgut teurer ist als konventionelles Saatgut bedeutet dies, dass die Profitspanne der Bauern geringer ist.
http://www.scoop.co.nz/stories/HL0807/S00266.htm

+ NAHRUNGS- UND GETREIDEINDUSTRIE IN DER EU WOLLEN GENTECH ”žFLEXIBILITÄT“
Führende Unternehmen der europäischen Nahrungsmittelindustrie haben sich mit den Hauptakteuren in einem Großteil des Getreidesektors der EU zusammengetan, um Toleranz für kleine Mengen von Gentech-Material zu verlangen, dass auf den EU Märkten nicht zugelassen ist. Der europäische Chef für Nahrungsmittelsicherheit hat schon versprochen, einen neuen Vorschlag zu entwerfen, welcher ”žNull-Toleranz“ untergraben würde.
Dr. Doug Gurian-Sherman, führender Wissenschaftler der ”žVereinigung der beunruhigten Wissenschaftler“ [Union of Concerned Scientists] kommentiert: ”žEuropäer sind zu Recht skeptisch, Zusicherungen bzgl. der Sicherheit von GvOs zu akzeptieren, die in den USA aber nicht in der EU - geregelt und zugelassen sind. Die US Bewertung der Nahrungsmittelsicherheit von GvOs ist deutlich schwächer als das europäische System (welches selber unter deutlichen Schwächen leidet). Unsere ”žFood and Drug Administration“ [Nahrungsmittel- und Medikamentenbehörde, d.h. das US Zulassungsamt für GvOs] genehmigt Gentech-Nahrung nicht als sicher, sondern verlässt sich auf die Zusicherungen von denjenigen Unternehmen, welche diese Nahrungsmittel produzieren, um über Testverfahren zu entscheiden. Obwohl die FDA während der freiwilligen Risikoabschätzung eine Bewertung erstellt, endet diese nicht mit der Zulassung der Sicherheit des Nahrungsmittels, sondern die Unternehmen werden daran erinnert, dass es in deren
Verantwortung liegt, die Sicherheit der Nahrungsmittel sicherzustellen. ”¦ Anstatt vor dem US Druck zusammenzubrechen, warum veröffentlichen eure feigen Zulassungsstellen nicht die Schwächen des US Systems und verlangen mehr?“
http://www.reuters.com/article/rbssHealthcareNews/idUSL1226352520080612

+ EUROPÄISCHE POSITION ZU GENTECH-TIERFUTTER FÜR STEIGENDE KOSTEN VERANTWORTLICH GEMACHT
Die europäische ”žNull-Toleranz“ gegenüber Gentech-Sorten wird für die Einschränkung des Futtermittelhandels und steigende Preise verantwortlich gemacht. Diese Behauptung wird in einem Bericht aufgestellt, der u.a. von der Europäischen Vereinigung der Futtermittelhersteller ”žFefac“ und von ”žCoceral“, welche die europäischen Getreide- und Ölsaatguthändler repräsentiert, in Auftrag gegeben wurde. Aber Gill Rowlands, ein Bauer und Mitglied von ”žGM Free Cymru“ sagt, das die EU-Politik zu Gentechnik nichts mit den steigenden Preisen für Futtermittel zu tun hat.
http://www.redorbit.com/news/business/1459059/eus_stance_on_gm_feeds_blamed_for_raising_costs/
FoE Europa hat ein hervorragendes Briefing, welches diese Behauptungen entlarvt:
http://www.foeeurope.org/GMOs/animal%20feed/Briefing_animal_feed_GMOs_May_2008.pdf

+ AUSNUTZUNG DER NAHRUNGSKRISE: STAND DER ERPRESSUNG
Naomi Klein ist die Autorin des Buches ”žThe Shock Doctrine: The Rise of Disaster Capitalism“ [Die Schock-Doktrin: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus], in welchem sie darlegt, dass es die heutzutage bevorzugte Methode der Umgestaltung der Welt im Interesse der multinationalen Konzerne ist, den Zustand der Angst und Desorientierung, der mit Momenten von Schock und Krise einhergeht, systematisch auszunutzen.
In einem Artikel für ”šRabble’ kommentiert Klein den Schachzug der USA, die Nahrungskrise als Entschuldigung heranzuziehen, um anderen Länder zu zwingen, ihre Märkte für Gentech-Pflanzen zu öffnen. Im Fall von armen Ländern kommt noch die Drohung hinzu, dass diese ansonsten riskieren, ihre Entwicklungshilfe gestrichen zu bekommen. Klein bezeichnet diesen Schachzug als ”žNötigung“. Sie fügt hinzu, dass es trotz der Versuche, Gentech-Pflanzen als Lösung der Nahrungskrise darzustellen, keinen Beweis dafür gibt, dass diese die Erträge erhöhen, aber einige Beweise dafür, dass sie die selben verringern.
http://www.rabble.ca/columnists_full.shtml?x=73203

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AGROTREIBSTOFFE
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+ GEHEIMER BERICHT: AGROTREIBSTOFFE WAREN URSACHE FÜR NAHRUNGSMITTELKRISE
Jetzt bestätigt selbst die Weltbank, was wir alle wussten dass der von Bush subventionierte Ethanolboom (und der Agrotreibstoffboom der EU in seinem Gefolge) mit Abstand der wichtigste Faktor bei der Entstehung der Nahrungsmittelkrise war, die weltweit 100 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze zwingt. (Und genau die gleichen Leute, die diese Katastrophe durch das Vorantreiben von Agrotreibstoffen geschaffen haben, preisen jetzt Biotech als die Lösung an!)
Der Bericht, der nicht veröffentlicht wurde, sondern zu der britischen Zeitung ”žGuardian“ durchsickerte, besagt, dass Agrotreibstoffe die Nahrungsmittelpreise weltweit um 75% hochgetrieben hätten. Die Zahl widerspricht nachdrücklich den Behauptungen der US-Regierung, dass aus Pflanzen hergestellte Treibstoffe weniger als 3% zum Anstieg der Nahrungsmittelpreise beitragen. Führende Köpfe aus Entwicklungskreisen glauben, dass der Bericht, der im April fertiggestellt war, nicht veröffentlicht worden ist, um eine Blamage von Präsident George W. Bush zu verhindern.
http://www.guardian.co.uk:80/environment/2008/jul/03/biofuels.renewableenergy

+ AUTOS GEGEN MENSCHEN: DIE ZAHLEN [gekürzt]
*Die Nahrung der Mexikaner besteht zu 47% aus Mais
*man benötigt etwa 1,1 kg (2,4 Pounds) Mais pro Tag um eine Person zu ernähren
*man benötigt etwa 10 kg (22 Pounds) Mais, um eine Gallone (ca. 3,8l) Ethanol herzustellen
*In einem Fass Öl sind 42 Gallonen raffiniertes Benzin
Um ein Fass Öl zu ersetzen, benötigt man 42 Gallonen (159l) Ethanol oder 924 Pounds (420 kg) Mais. Das ist genug Mais, um einen Menschen 385 Tage zu ernähren. Falls Sie Ethanol tanken, lassen Sie, jedes Mal, wenn sie mit dem Geländewagen zur Tankstelle fahren und 22 Gallonen (83l) tanken, eine arme Person sechs Monate hungern.
- Kevin Kersten: "Welt-Nahrungsmittelknappheit und die Ethanolblase" ["World food shortage and the ethanol bubble"], InvestorsObserver.com, 7 Juli 2008
http://www.bloggingstocks.com/2008/07/07/world-food-shortage-and-the-ethanol-bubble/

+ EU STIMMT AB UM AGROTREIBSTOFFZIELE ZU REDUZIEREN
Laut Teresa Anderson von der Gaia Foundation, wendet sich der Meinungstrend in Europa gegen Agrotreibstoffe, urteilt man nach einer Abstimmung im Europäischen Parlament und einem unabhängigen Bericht der britischen Regierung. Neben vielen anderen war das Afrikanische Biodiversitätsnetzwerk [African Biodiversity Network] eine der Organisationen, die sich bei europäischen Parlamentsmitgliedern(MdEPs) dafür einsetzten, gegen das vorgeschlagene 10%-Agrotreibstoffziel der EU zu stimmen. Nichtregierungsorganisationen riefen MdEPs dazu auf, das Ziel völlig aufzugeben, wobei sie darauf hinwiesen, dass Agrotreibstoffziele der Grund für steigende Nahrungsmittelpreise, Landnahme und Entwaldung in Afrika sind. Während MdEPs die Ziele nicht gänzlich aufgaben, stimmten sie zu, die Ziele von 10% auf 4% herunterzuschrauben - wenigstens eine Art von Sieg.

Eine unabhängige Revision der britischen Regierung von Agrotreibstoffen, der Gallagher-Bericht, hat festgestellt, dass sie Nahrungsmittelpreise in die Höhe treiben und wenig dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen. In Einklang mit der EU-Abstimmung fordert der Gallagher-Bericht, statt der Streichung der Agrotreibstoffziele, die niedrigere und langsamere Einführung von Zielen, und setzt die Hoffnung auf "nachhaltige" sowie Agrotreibstoffe der zweiten Generation.

Es ist eindeutig, stellt Teresa Anderson fest, das "Nachhaltigkeits"kriterien für Agrotreibstoffe nicht funktionieren werden. Das Land zum Anbau von Agrotreibstoffen muss irgendwo herkommen, und Afrikas Landflächen und Ressourcen würden sehr wahrscheinlich beeinträchtigt. Agrotreibstoffe der "zweiten Generation" sind sogar ein noch ernsteres Risiko, da sie wahrscheinlich GVO sein werden, während sie ebenfalls große Landflächen brauchen, auf denen sie wachsen können.

+ AUFSTAND GEGEN ETHANOLVERFÜGUNG
Die Ethanolindustrie, bis vor kurzem ein Goldkind, das von Washington bevorzugt behandelt wurde, sieht sich laut der ’New York Times’ einer kritischen Entscheidung ihrer Zukunft gegenüber. Gouverneur Rick Perry aus Texas ersucht die US-Umweltschutzbehörde [Environmental Protection Agency] vorübergehend auf Vorschriften zu verzichten, die von der Ölindustrie verlangen, immer höhere Ethanolmengen in ihr Benzin zu mischen. Indessen setzt sich die ‘Biotechnologie-Industrie-Organisation’ (BIO) weiter dafür ein, dass der Ethanolboom weitergeht.
http://www.nytimes.com/2008/07/23/business/23ethanol.html?em&ex=1216958400&en=6e824834a4b001dd&ei=5087%0A

+ NEUE ETHANOL-LOBBYGRUPPE
Eine millionenschwere Lobbygruppe - die ”šAllianz für Nahrung und Energie im Überfluss’[Alliance for Abundant Food and Energy] ist in Washington DC von Archer Daniels Midland, DuPont, Deere, Monsanto und dem ”šVerband für Erneuerbare Energien’ [Renewable Fuels Association] gegründet worden, um für Agrotreibstoffe zu werben. Die Gruppe argumentiert, dass landwirtschaftliche Innovationen wie etwa gv-Pflanzen der beste Weg sind, den weltweiten Hunger zu lösen - und nicht die Reduktion der Agrotreibstoffproduktion. Weltnahrungsmittelpreise stiegen letztes Jahr um 40 Prozent, was zu Unruhen, Hamsterkäufen und Suppenküchen führte, was von weiten Kreisen auf den Agrotreibstoffboom zurückgeführt wurde.
http://www.reuters.com/article/marketsNews/idUSN2429978720080724

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FORSCHUNG
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+ "BAUERN PREISEN GENTECH-PFLANZEN IN EU-STUDIE"
Die britische Zeitung Independent kam kürzlich mit der Geschichte über die neuerliche Unterstützung für gv-Pflanzen in Gordon Browns Regierung. Gleichzeitig veröffentlichte sie einen Leitartikel, der deutlich machte, dass sie anders als ihre Schwesterzeitung ‘The Independent on Sunday’ eine Pro-Gentech-Haltung einnimmt.

Am 30. Juni wurde ein Artikel mit dem Titel "Bauern preisen gv-Pflanzen in EU-Studie" ["Farmers praise GM crops in EU study"] veröffentlicht. Der Artikel behauptet, dass "laut einer neuen Studie europäische Bauern, die genetisch veränderte Pflanzen anbauten, sich höherer Ernten und Einkommen erfreuten als konventionelle Erzeuger”. Liest man den Artikel aber weiter, wird deutlich, dass die Studie nur eine gv-Pflanze betrachtet hat einen gv-Mais, der in Spanien angebaut wird - und obwohl der Artikel die Behauptung wiederholt, dass Bauern "feststellen, dass sie höhere Erträge produzieren und bis zu 122 Euro pro Hektar mehr verdienten [50 Britische Pfund pro Acre] als konventionelle Maisbauern", hat die Studie tatsächlich festgestellt, dass fast 90% der Bauern, die die gv-Pflanze anbauten, ihre Ernten NICHT steigerten!
http://www.independent.co.uk/news/world/europe/farmers-praise-gm-crops-in-eu-study-856907.html
http://www.gmo-safety.eu/en/news/630.docu.html
Das vollständige Dokument steht Abonnenten hier zur Verfügung:
http://www.nature.com/nbt/journal/v26/n4/full/nbt0408-384.html

+ KOEXISTENZ UNMÖGLICH
Der Anbau von gv-Mais hat einen dramatischen Rückgang des Biomaisanbaus verursacht und macht die Koexistenz praktisch unmöglich, laut einer Studie, die die Situation in Katalonien und Aragon analysiert, Europas Hauptanbaugebiete für gv-Nahrungsmittel.
http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-113314.html

+ ALLERGENFREIE GENTECH-NAHRUNGSMITTEL MIT PROBLEMEN KONFRONTIERT
Genetische Veränderung von Pflanzen wurde lange als ein Weg angepriesen, hypoallergene Nahrungsmittel zu produzieren. Aber Wissenschaftler der University of Melbourne sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Versuche, eine allergenfreie gv-Tomate zu schaffen, fehlgeschlagen sind. Sie stellten fest: "Die transgenen Pflanzen zeigen eine deutliche Verzögerung des Wachstums zusammen mit Ertragsminderung ... und einige transgene Linien trugen überhaupt keine Früchte. Diese Ergebnisse heben die Hürden hervor, die auftreten, wenn man bestimmten allergene Pflanzenproteine entfernt, die wesentliche zellulare Ordnungsfunktionen ausüben".
http://www.foodnavigator-usa.com/news/ng.asp?n=86624-allergens-tomatoes-peanuts

+ ZEIT DER PRÜFUNG FÜR "WESENTLICHE GLEICHWERTIGKEIT"
Laut einer neuen Studie waren Überlebensraten und Gesundheit im Süßwasser-Kleinkrebs (Wasserfloh) Daphnia magna nach der Fütterung mit MON810-Mais gegenüber Kontrollen mit Nicht-gv-Mais  reduziert. Dies ist noch ein weiteres Anzeichen dafür, dass wesentliche Gleichwertigkeit (substantial equivalence) - das Konzept, dass gv-Pflanzen ihren nicht-gv- Entsprechungen gleichen und somit keine speziellen Sicherheitstests erfordern Unsinn ist, stellt ein Artikel des ”žBioscience Resource Project“ fest.
http://www.bioscienceresource.org/news/news19.php

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EU PRO-GENTECHLOBBY
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GM Watch Kommentar: Im Herzen der EU Pro-Gentechniklobby befindet sich Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, der hinter einer hochrangigen Gruppe zu GVO steckt, die zur Zeit den GVO-Genehmigungsprozess der EU begutachtet.

Barroso möchte Mitgliedsstaaten dazu bewegen, sich über GVO *hinter verschlossenen Türen* zu einigen, sodass es keine nicht-qualifizierte Mehrheit mehr gibt. Dies ist eine Mehrheit, die keine ausreichende Länderzahl hat, um die Genehmigung endgültig zu blockieren, obwohl die meisten Länder gegen die fragliche Gentechnik-Genehmigung sind.

Statt dessen kommt die Genehmigungsentscheidung immer wieder zur Kommission zurück, die dann ihre eigene Entscheidung festsetzt und den neuen GVO genehmigen kann, obwohl eine Mehrheit der Länder gegen die Genehmigung war!

Barroso und seine Unterstützer in der Kommission hassen es, wenn die Menschen sehen, wie undemokratisch der Entscheidungsfindungsprozess der EU zu GVO ist, und dass es die Kommission ist, und nicht die Mitgliedsstaaten, die letztlich Genehmigungen vorantreibt.

Deshalb will Barroso Mitgliedsstaaten auf Linie bringen, sodass sie GVO genehmigen, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu kreieren, sobald die sehr gentechnikfreundliche EFSA (European Food Safety Authority Europäische Nahrungssicherheitsbehörde) ein positives Gutachten zu einem GVO abgibt.

Barroso wird hierbei insbesondere von den Kommissaren für Handel, Landwirtschaft, Industrie und Binnenmarkt stark unterstützt, die gerne Umweltkommissar Dimas ausser Gefecht setzen würden, weil er ein Vorsorgekonzept für GVO vertritt.

Barroso & Co sind eifrig dabei, die derzeitige Übertreibung aufzunehmen, mit der die Industrie stark für Gentechnik als die Lösung für die Nahrungs- und Futtermittelkrise wirbt. Dies wird als Riesenchance gesehen, die EU zur Öffnung für GVO zu zwingen.

Sie üben jetzt auch Druck auf den Gesundheitskommissar aus, die "Nulltoleranz" fallen zu lassen. Friends of the Earth Europa hat zu diesem Thema ein Papier erstellt: http://www.foeeurope.org/GMOs/zero_tolerance.html

Die Schaffung der Barroso-Gruppe könnte ein Weg sein, die Gesundheits- und Umweltabteilungen effektiv zu umgehen und sicherzustellen, dass Barroso das Gentechnikthema in der Kommission kontrolliert.

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LOBBYWATCH
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+ DIE UNSICHTBAREN EU-LOBBYISTEN
Monika Frassoni, Abgeordnete im Europäischen Parlament für Italien und Mitglied der Grünen, schätzt, dass mindestens 30 Angestellte der Europäischen Kommission von Unternehmen bezahlt werden, um in deren Auftrag zu arbeiten und zu spionieren. Die EU hat ein Register für Lobbyisten eingerichtet. Da es aber auf freiwilliger Basis funktioniert, wird es in einem Bericht der Nachrichtenseite ”žNew Europe“ als ”žrückgratlos“ bezeichnet
http://www.neurope.eu:80/articles/88486.php

+ MDEPs ZU NAHE AN DER WIRTSCHAFT
Die Europäische Führungsspitze schlafwandelt, wenn es um die Verknüpfungen zwischen Mitgliedern des Europäischen Parlaments und wirtschaftlichen Interessen geht, insbesondere in bezug auf die Biotech-Industrie, warnt die Organisation SpinWatch in einem ihrer Artikel.
http://www.spinwatch.org/images/too%20close%20for%20comfort.pdf

+ IRLAND: RÜCKTRITT DES WISSENSCHAFTLICHEN REGIERUNGSBERATERS GEFORDERT
Nach den Worten des wissenschaftlichen Chefberaters der irischen Regierung, Prof. Paddy Cunningham, ist die Akzeptanz von Gen-Food in der EU ”žunumgänglich“. Prof. Cunningham ist Mitglied des Biotech-Lobbyistenverbands ”žEuropean Action on Global Life Science (EAGLES)”, eine Einsatztruppe des Europäischen Verbands der Biotechnologie. Zu deren Mitgliedern gehören Unternehmen und Organisationen der Biotech- und Pharmaindustrie wie Monsanto, der Verband der Deutschen Biotech-Unternehmen und die Organisation der amerikanischen Biotech-Industrie.

Ein Lobbyist der Biotech-Industrie auf dem Posten eines wissenschaftlichen, hochrangigen Angestellten der irländischen Regierung berge einen Interessenkonflikt, erklärte das Netzwerk Gentechnikfreies Irland, ”žProf. Cunningham muss entlassen werden.“
http://www.gmfreeireland.org/press/GMFI40.pdf

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LM WATCH / 'NAZI' WATCH
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+ VERZERRUNGEN, UNWAHRHEITEN, LÜGENMÄRCHEN
Zum zweiten Mal hat das unabhängige Medienkontrollgremium Ofcom den britischen Sender Channel 4 wegen einer Sendung zur Umweltwissenschaft aufs Schärfste kritisiert. Nach Berichten der Tageszeitung Guardian richtete sich die Kritik zum zweiten Mal gegen den Programmdirektor Martin Durkin. Vor zehn Jahren wurde seine Sendung ”žAgainst Nature (Gegen die Natur)“ verurteilt, da die Interviewten über Inhalt und Zweck des Programms in die Irre geführt und ihre Aussagen durch eine selektive Auswahl verzerrt wurden. Jetzt hat Ofcom entschieden, dass in der Sendung, welche Durkin letztes Jahr produzierte The Great Global Warming Swindle (Der große Schwindel vom Klimawandel) zwei Wissenschaftler und eine Organisation (Zwischenstaatlicher Ausschuss zum Klimawandel - Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) unfair behandelt wurden. Zum zweiten Mal musste Chanel 4 eine peinliche Stellungnahme zur Hauptsendezeit abgeben.
http://www.monbiot.com/archives/2008/07/21/distortions-falsehoods-fabrications/

+ DURKIN, GVO & LM
Martin Durkin hat eine Reihe kontroverser Filme für den Sender Channel 4 produziert, die ökologische Bedenken ins Lächerliche ziehen. Dazu zählt auch die berühmt-berüchtigte Sendung ”žAgainst Nature“, welche Gentechnologie und menschliches Klonen propagiert sowie verzerrte Wahrheiten wiedergibt: Der Aufstieg und Fall der Gentechnik stellt Gen-Food als sicher dar und als eine Notwendigkeit zur Ernährung der hungernden Menschen in der Dritten Welt.

Der zuletzt genannte Beitrag veranlasste Dr. Tewolde Gebre Egziaber, Chef der äthiopischen Umweltschutzbehörde, einen Offenen Brief zu verfassen, in der er die Sendung als Propagandamaschine verurteilte. Die Armut der Dritten Welt werde ausgenutzt, um die Kontrolle über Gentech-Pflanzen und deren globalen Anbau auszudehnen. Die britische Öffentlichkeit werde emotional erpresst, damit sie dem Einsatz von Gentechnik zustimmt.
http://www.biotech-info.net/joint_letter.html

Durkin hat Kontakte zum Netzwerk, das sich um die Zeitschrift LM, ehemals bekannt als Living Marxism, gruppiert. Es ist die Hauszeitschrift eines rechten Flügels der liberalen Vereinigung, die als Revolutionary Communist Party (RCP) bekannt ist. .

Mehr dazu auf http://www.lobbywatch.org/lm_watch.html
http://www.medialens.org/alerts/07/0321climate_swindle_the.php
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=6115
http://www.lobbywatch.org/profile1.asp?PrId=151

Interview mit George Monbiot über das LM Netzwerk
http://www.lobbywatch.org/lm_george_monbiot.html

+ “SICHERHEIT VERURSACHT DIE MEISTEN KOSTEN BEI FREISETZUNGSVERSUCHEN MIT GENTECHNIK“
Laut Prof. Howard Atkinson von der Leeds Universität verursachen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Felder gegen Zerstörungen bei weitem die höchsten Kosten bei Freisetzungsversuchen mit Gentech-Pflanzen in Großbritannien. Eine sechsstellige Summe reklamiert Atkinson für die Sicherheitsmaßnahmen bei seinem Freisetzungsversuch mit Gentechnik-Kartoffeln.

Im September soll es ein Treffen zwischen Atkinson und dem zuständigen Minister für Gentech-Pflanzen in England, Phil Woolas, geben. Atkinson kündigte an, dass er von Woolas verlangen werde, dass die Regierung entweder die Standorte kleinerer Versuchsfelder geheim hält oder einen Teil der Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen übernimmt.

GM Watch-Kommentar: Auch wenn es in Presseberichten keine Erwähnung findet, entspringen all diese Artikel einem Briefing, welches vom Wissenschaftlichen Medienzentrum (SMC) in London organisiert wurde. Dort brachte das SMC die drei zitierten Wissenschaftler mit ausgewählten Journalisten zusammen.

Der Versuch, die Debatte zu polarisieren - auf der einen Seite Wissenschaftler, auf der anderen Seite ”žÖko-Extremisten“ - spiegelt genau die Ansichten der Schwesterorganisation des Medienzentrums, die Lobbyistenvereinigung Sense About Science, wider. In der öffentlichen Debatte 2002, generierte das Medienzentrum ähnliche Artikel, indem es Pressemitteilungen über Umfragen mit Gentech-Wissenschaftlern zu Feldzerstörungen veröffentlichte. Es schürte Mutmaßungen über Bedrohungen und Feindseeligkeiten, die jeder Grundlage entbehrten.

Sowohl der Direktor des Wissenschaftlichen Medienzentrums als auch von Sense About Science besetzen Schlüsselpositionen im LM Netzwerk.
http://uk.reuters.com/article/environmentNews/idUKL866497820080728
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=7761
http://www.lobbywatch.org/archive2.asp?arcid=7748
http://uk.reuters.com/article/environmentNews/idUKL866497820080728


+ GENTECHNIK-WIDERSTAND MIT BÜCHERVERBRENNUNG VERGLICHEN
GM Watch-Kommentar: Beim Pressebriefing des Wissenschaftlichen Medien-Zentrums (s.o.) und in der Radiosendung Farming Today auf BBC Radio 4, verglich Prof. Atkinson Feldbefreier mit den nationalsozialistischen Bücherverbrennern!

Die Bücherverbrenner, selbstverständlich, hätten nicht nur die Macht der NSDAP, sondern auch die Staatsgewalt hinter sich gehabt. Die Feldzerstörung geschehe hingegen im Kontext eines extremen Demokratiedefizits. Die New Labour-Partei habe entschlossen die öffentliche Meinung zu diesem Thema ignoriert und ebenso die Ergebnisse ihrer eigenen offiziellen öffentlichen Debatte.

Keine Wunder, dass wann immer auch ein Feldzerstörer vor Gericht angeklagt wurde, er vollkommen entlastet wurde. In dem bekannten Fall der Lyng-Feldbefreiung warteten die Richter draußen vor der Tür, um nach der Verhandlung den 28 Aktivisten zu gratulieren.

Behauptungen, dass Umweltaktivisten mit den Nationalsozialisten vergleichbar sind, tauchten zum ersten Mal in Großbritannien vor zehn Jahren in der Dokumentation ”žAgainst Nature“ von Martin Durkin auf (s.o). Zehn Jahre später wurde die selbe Behauptung am SMC aufgestellt, dessen Direktor Teil des gleichen ideologischen Netzwerkes ist, das hinter ”žAgainst Nature“ steht.

+ GM FREEZE: VERSUCHSFELDER SOLLEN ÖFFENTLICH BLEIBEN
Nach dem Willen der Organisation GM Freeze sollen alle Forderung nach einer Geheimhaltung von Versuchsfeldern mit Gentech-Pflanzen zurückgewiesen werden. Um zu demonstrieren, weshalb eine lokale Einmischung notwendig ist, verwies GM Freeze auf die Genehmigung eines Freisetzungsversuchs des deutschen Biotech-Unternehmens BASF in der Nähe von Hedon in East Yorkshire. In diesem Fall zog der Eigentümer seine Fläche zurück, nachdem die Genehmigung publik gemacht worden war. Mehrere benachbarte Anbauer von Borretsch (Gurkenkraut) und Imker befürchteten, dass der wertvolle Borretsch-Honig kontaminiert werden könnte. Wenn die Versuche unter Geheimhaltung stattgefunden hätten, wären Gentechnik-Pollen vom Testfeld im Honig wahrscheinlich der erste Hinweis auf ein Problem gewesen. Es hätte sich auch auf den Verkauf des Honigs ausgewirkt.

GM Freeze hob zudem hervor, dass die letzte bedeutende Reihe von Feldversuchen, die sich über 150 Flächen erstreckte, rechtzeitig abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht werden konnten, obwohl die Standorte öffentlich einsehbar waren. Mehrere Flächen wurden nach regionalen Referenden oder öffentlichen Treffen aufgrund der Angst vor Gentech-Kontaminationen freiwillig zurückgezogen.

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KONTAMINATION
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+ AUSTRALIEN: GVO-VERUNREINIGTER HONIG BEDROHT IMKER
Im Februar hat die Regierung des Bundesstaats Victoria Gentech-Raps zugelassen. Graham Connell, Imker mit 40 Bienenstöcken, kritisierte, dass er keine Möglichkeit habe, zu erfahren, welche Landwirte keinen Gentech-Raps anbauen, da es kein öffentliches Standortregister für den Gentech-Anbau gibt. Seinen Angaben zufolge fordern Honighändler eine schriftliche Erklärung, in der die Imker versichern müssen, dass ihre Ware gentechnikfrei ist. Daher sei eine gesetzliche Auseinandersetzung unvermeidlich, wenn sich an der derzeitigen Situation nichts ändert. Connell machte die Gentechnik mitverantwortlich für den weltweiten Rückgang von Bienen.
http://www.macedonrangesleader.com.au/article/2008/07/07/38558_mrv_news.html

+ DEUTSCHLAND: VERBOT VON GV-HONIG OHNE SCHUTZ FÜR IMKER
Ein Gericht in Deutschland hat entschieden, dass Honig mit einer gentechnischen Verunreinigung durch Pollen des MON810-Gentech-Maises nicht vermarktet werden darf. Das Gericht anerkannte, dass dieses Urteil den Kläger Karl-Heinz Bablok nachhaltig beeinträchtigt, da er verunreinigten Honig nicht mehr verkaufen darf. Dennoch vertritt das Gericht die Auffassung, dass er keinen Anspruch auf Schutz gegen den Anbau von Gentech-Mais hat.
http://www.biofach.de/en/newsletter/archive/

+ DEUTSCHLAND: IMKER PLATZIEREN BIENENSTÖCKE VOR DEM BAYERISCHEN LANDTAG
Die bayerische Landesregierung baut den Gentech-Mais MON810 im Rahmen eines Forschungsprojekts an. Ein deutsches Gericht hat entschieden (s.o.), dass jegliche Verunreinigung von Honigprodukten durch den Gentech-Mais dazu führt, dass die Produkte nicht mehr vermarktet werden dürfen, da MON810 nur als Futtermitte, nicht aber als Lebensmittel zugelassen ist. Zur Maisblüte evakuierten Imker über 50 Bienenstöcke aus der Anbauregion und trugen sie zur bayerischen Landeshauptstadt München. Diese hat sich selbst zur gentechnikfreien Region erklärt. In der ganzen Stadt stellten die Imker die Bienenstöcke in ”žFlüchtlingslagern“ auf und ebenso vor dem bayerischen Landesparlament und dem Sitz des Ministerpräsidenten.
http://www.moraybeekeepers.co.uk:80/N&Views/German_BK.htm

+ GB: CHINESISCHE REISPRODUKTE MIT ILLEGALEM GENTECH-REIS VERUNREINIGT
Die britische Lebensmittelbehörde hat eine Liste mit chinesischen Reisprodukten veröffentlicht, in denen der nicht zugelassene Bt63-Mais gefunden wurde. Im April hatte die Europäische Kommission Notmaßnahmen ergriffen, die vorschreiben, dass Importe von bestimmten Produkten aus China ein Zertifikat benötigen, dass die Ware nachweislich frei von BT63 ist.
http://www.food.gov.uk/news/newsarchive/2008/jul/bt63update

+ ILLEGALER GENTECH-MAIS IN FRANKREICH ENTDECKT
Die Bauernorganisation Confederation Paysanne und weitere Organisationen haben entdeckt, dass Monsantos Gentech-Mais MON810, der seit Februar in Frankreich verboten ist, auf einem Feld wächst. MON810 war 2007 zum Anbau zugelassen, aber 2008 wieder verboten worden. Als der Landwirt 2008 aussäte, hatte er noch Saatgut vom vorherigen Jahr übrig. Nach eigenen Angaben konnte er es sich nicht leisten, das Saatgut wegzuwerfen.
Der Bericht auf französisch: http://www.lemonde.fr/sciences-et-environnement/article/2008/07/11/les-faucheurs-d-ogm-detectent-du-mais-transgenique-interdit-chez-un-petit-agriculteur_1072372_3244.html#ens_id=1072373

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GESUNDHEITSRISIKEN
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+ ZUVIEL UNGEWISSHEIT BEI GV LEBENSMITTELN
GM Watch bekommt gelegentlich Emails, in denen gefragt wird: "Was spricht denn dagegen, gv Lebensmittel zu essen?" Ein Artikel von Judy Carman, der Direktorin des australischen Gesundheits- und Umweltforschungsinstituts, fasst die vielen Probleme zusammen.
http://afr.com/home/viewer.aspx?ATL://20080728000030079924&title=Too+many+unknowns+in+the+manufacture+and+use+of+GM+foods [subscribers only]

+ DIE SICHERHEIT GEKLONTER TIERPRODUKTE IST UNGEWISS - SAGT EU BEHÖRDE
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellte fest, dass Produkte von geklonten Tieren möglicherweise nicht sicher und weitere Teststudien nötig seien. "Es ist klar, dass die erheblichen Probleme mit der Gesundheit der Tiere und dem Wohlergehen der Ersatzmütter und Klone  möglicherweise häufiger auftreten und schwerwiegender sind als für konventionell gezüchteten Tiere," sagte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Kommittees der EFSA, Vittorio Silano.
http://in.reuters.com/article/scienceNews/idINL2310023020080724?pageNumber=2&virtualBrandChannel=0
http://www.dailymail.co.uk:80/news/worldnews/article-1038170/EU-food-safety-experts-say-NO-cloned-meat.html

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ÜBERNAHMEN DURCH KONZERNE
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+ MONSANTO LÄSST DIE TOTEN NICHT RUHEN
Monsanto's Privatdetektive haben versucht, 11 bereits verstorbene Personen vorzuladen, berichtet ein Artikel der OCM (Organization for Competitive Markets). Die Vorladungen wurden als Berstandteil von Monsanto's Ermittlungen gegen die Pilot Grove Kooperative in Missouri zugestellt. Ein weiterer Bauer musste 400.000 Dollar für die Verteidigung seiner Familie ausgeben, gegen die Monsanto ein schikanöses Gerichtsverfahren eingeleitet hatte. Auf den Feldern, die Monsanto zufolge mit deren patentierten Sojabohnen bepflanzt waren, wuchs in Wahrheit Popcornmais.
http://www.competitivemarkets.com/index.php?option=com_content&task=view&id=202&Itemid=20
http://www.competitivemarkets.com/index.php?option=com_content&task=view&id=198&Itemid=20

+ SCHLIMMER KOMMT'S NIMMER: OBAMA'S VIZEPRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDATIN
Barack Obama's Team zur Aufspürung von potenziellen VizepräsidentInnen hat den Namen der ehemaligen Landwirtschaftsministerin Ann Veneman als mögliche Kandidatin in Umlauf gebracht.
The Nation kommentiert: "Veneman hat kaum eine Gelegenheit ausgelassen, die Interessen der nahrungsmittelproduzierenden und -verarbeitenden Konglomerate zu födern. Sie hat eine politische Linie vertreten, die zur Verdrängung von Familienhöfen durch riesige Agrarfabriken, zur Freigabe von Gemeindegrundstücken für Mineralabbau und Holzfällerei, zur Förderung genetischer Veränderung von Nahrungsmitteln und zur Verteidigung von landwirtschaftlichen Biotechexperimenten geführt hat. Veneman war sogar im Vorstand von Calgene, der Firma, die 1994 das erste gv Nahrungsmittel auf den Markt gebracht hat. Und letztes Jahr erklärte sie, 'ohne Biotechnologie sind wir einfach nicht in der Lage, die Welt zu speisen'."
http://www.thenation.com/blogs/campaignmatters/339563

+ BASF BRINGT GENKARTOFFEL-RECHTSFALL VOR EU GERICHT
BASF hat rechtliche Schritte gegen die EU Commission eingeleitet, weil diese nicht zugunsten ihrer gv Amflora-Kartoffel eingeschritten sei. BASF sagte in ihrer Begründung, dass es die Klage eingereicht habe, weil die Kommission nach einem zwölfjährigen Prozess rechtswidrig die Zulassung der Amflora verzögert habe.
http://www.reuters.com/article/rbssIndustryMaterialsUtilitiesNews/idUSWEA3123200 80724

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GM FEHLSCHLÄGE
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+ SÜDAFRIKA: KLEINBAUERN ZUM GEBRAUCH VON GV SAATEN GEDRÄNGT
Bauern in ländlichen Gegenden werden oft vom Landwirtschaftsministerium dazu gedrängt, gv Saaten anzupflanzen. Ihnen werden beträchtliche Darlehen und die Aussicht auf riesige Verdienste versprochen, sagte der Direktor von Biowatch, Lesley Liddell. "Aber am Ende haben die meisten Bauern Riesenschulden, weil sie die Samen nicht fürs nächste Jahr aufbewahren können und ausserdem noch die passenden gv Dünger und Pestizide kaufen müssen."   
http://www.ipsnews.net/africa/nota.asp?idnews=43256

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GENTECH AUSWEITUNGEN / ZULASSUNGEN
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+ SÜDAFRIKA: KARTOFFELGREMIUM PROTESTIERT GEGEN GV KARTOFFELFREIGABE
Potatoes South Africa (PSA) had angedeutet, dass es gegen den Antrag des Landwirtschaftlichen Forschungsgrats (ARC) Berufung einlegen wird. In diesem Antrag bittet der Rat um die Zulassung zur kommerziellen Marktfreigabe der gv Kartoffel SpuntaG2. PSA fürchtet mögliche negative Folgen für ihre Exporte und den Widerstand der KonsumentInnen, die sich aus einer gv Kartoffel in Südafrika ergeben könnten.
http://www.biosafety-info.net/file_dir/19032597747cf9fe70bd79.pdf?PHPSESSID=9bc4dbf43f7851ff6bfc6facc5ec5701
SIEHE AKTIONSAUFRUF - NÄCHSTER ABSCHNITT

+ BURKINA FASO KOMMERZIALISIERT GV BAUMWOLLE
Nach Südafrika und Ägypten hat nun auch Burkina Faso als drittes afrikanisches Land Bt Baumwolle kommerzialisiert und hat sich damit der Reihe der Länder angeschlossen, die gv Pflanzen anbau.
http://africasciencenews.org/asns/index.php?option=com_content&task=view&id=546&Itemid=1
Artikel über die Fehlschläge der Bt Baumwolle in Südafrika, China und Indien:
http://www.gmfreeireland.org/news/2007/jun.php
http://www.grain.org/research_files/SWang_tarnished.pdf
http://www.innovations-report.de/html/berichte/agrar_forstwissenschaften/bericht -77674.html
http://www.indiagminfo.org/Independent%20studies%20&%20papers%20on%20GM%20crops%20in%20India/STUDIES%20ON%20PERFORMANCE%20OF%20BT%20COTTON/Maharashtra-Bt%20Cotton%20Vs.%20Non%20Bt%20Cotton%20-%20MEC%20study%20report-2005-06.pdf

+ USA BRINGT KOREA IN ZUGZWANG WEGEN GMO
Im März 2007 unterzeichnete Südkorea ein geheimes bilaterales Abkommen mit den USA, das Südkoreas Regulierungsmöglichkeiten für den Zustrom von GMO aus den USA einengt.
http://www.zmag.org/znet/viewArticle/18076

+ PAKISTAN FÜHRT BT BAUMWOLLE EIN - AUF DER BASIS EINER IRREFÜHRUNG
Pakistan soll ein Abkommen zur Einführung von Bt Baumwolle mit Monsanto unterzeichnen. Der Bundeskommissar für Feldfrüchte, Abdul Qadir Baloch, scheint dem Irrtum zu unterliegen, dass Monsantos Bt Baumwolle gegen den Baumwoll-Blattrollvirus resistent ist. Der Virus ist ein grosses Problem in Pakistan. In Wirklichkeit sind Bt Baumwollarten genauso anfällig für den Virus - einige behaupten sogar, sie seien anfälliger als örtliche Arten, die eine Resistenz entwickelt haben.
http://www.paktribune.com/news/index.shtml?202545
http://www.countercurrents.org/en-sharma28403.htm

+ GENBANANENVERSUCHE STARTEN IN NORDQUEENSLAND
Pflanzungen für Australiens erste Feldversuche für Genbananen sind gegen Ende des Jahres in Nordqueensland vorgesehen.
http://www.abc.net.au/news/stories/2008/07/24/2313593.htm?site=idx-qld

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AKTIONEN / WIDERSTAND / VERBOTE
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+ GV KARTOFFELN IN SÜDAFRIKA GESTOPPT: AKTION IM ALARMZUSTAND
Gv Kartoffeln haben in Südafrika ihre letzte Regulationshürde erreicht (siehe Passage oben). Wenn sie es durch diese schaffen, wird Südafrika das erste Land in der Welt sein, dass gv Kartoffeln den Zutritt zum Markt gewährt - sie wurden bereits in anderen Ländern zurückgewiesen.
**Bitte** lesen Sie die Petition gegen gv Kartoffeln und unterschreiben Sie: http://www.activist.co.za/campaigns/2008/gmpotato.php
Further information: www.biosafetyafrica.net

+ MACHEN SIE MIT: KELLOGGS BOYKOTT
In den USA wird zu einem Boykott sämtlicher Kelloggs Produkte aufgerufen, da der Konzern bereit ist in ihren Produkten gv Zuckerrüben zu verwenden. Kelloggs verwendet momentan kein aus gv Zuckerrüben stammender Zucker, aber die Pressesprecherin Kris Charles teilte mit, dass die Verwendung sehr wahrscheinlich ist, sobald es dieses Jahr Teil des nationalen Zuckerversorgung wird.
http://www.mlive.com/flintjournal/index.ssf/2008/07/saying_no_to_fruit_loops_fli
http://www.organicconsumers.org

+ AKTIVISTEN ZERSTÖREN 3 GV FELDER IN FRANKREICH
Drei Felder mit gv Mais sind im Südwesten Frankreichs zerstört worden. Die Angriffe geschahen nur Tage nach öffentlichen Bekanntgabe eines neuen Gesetzes zum Anbau gv Organismen in Frankreich, das eine bis zu 3 Jahre andauernde Gefängnisstrafe und eine Geldstrafe von €150.000 für die Zerstörung von Experimentierfeldern in Aussicht stellt.
http://www.guardian.co.uk/business/feedarticle/7622576

+ ÖSTERREICH VERBIETE MONSANTOS GV MAIS
Österreich hat den Import von Monsantos gv Mais MON 863 verboten. Die Bekanntgabe machte die Ministerin für Gesundheit und Familie, Dr. Andrea Kdolsky, unter Berufung auf gesundheitliche Gründe. MON 863 ist gentechnisch so verändert, dass es ein Gift gegen den Maiszünsler produziert. Dieses Insekt verursacht Schäden im Mais. Mit Ratten durchgeführte Tests, denen MON 862 Mais gefüttert wurde, deckte auf, dass sie Leber- und Nierenschäden erlitten. 2005 fand ein von Prof. Gilles Eric Seralini, Berater der französischen Regierung zu Gentech-Fragen, geführtes Team heraus, dass ”žnicht angenommen werden kann, gv Mais MON 863 sei ein sicheres Produkt“.
http://www.greenpeace.org/international/news/austria-bans-monsanto-maize250708

+ "NEGATIVE" EINSTELLUNGEN HINDERN CHINA AN KOMMERZIALISIERUNG VON GVOs
Der chinesische Wissenschaftler Yang Huanming sagt in einem Artikel des SciDev.Net, dass europäische Länder eine positivere Einstellung gegenüber gv Nahrungsmitteln einnehmen sollten, da ihre negative Haltung die politischen Richtlinien der Entwicklungsländer im Hinblick auf die Kommerzialisierung von gv Nahrungsmitteln ernsthaft beeinflusst.

Kommentar von GM Watch: Für uns alle, die wir uns im globalen Kampf gegen die Einführung von GVOs einsetzen, ist dieser Artikel eine konkrete Ermutigung noch härter dafür einzutreten und unsere Stimme noch lauter zu erheben, um ein Gegengewicht zu den versteckten Interessen, welche diese Technologie propagieren, zu schaffen.
http://www.scidev.net/en/news/negative-attitudes-hindering-china-gm-commercialis.html

+ NEUER FILM TRITT FÜR ENDE VON rBGH-VERWENDUNG IN DEN USA EIN
Eine neue Dokumentation zeigt die Gesundheitsrisiken durch Milchprodukte von Kühen, die mit Monsantos Wachstumshormonen für Rinder (rBGH oder rBST) behandelt wurden sowie die Interessenskonflikte der FDA rund um deren Zustimmung dieser Hormone. Dieser Film könnte endlich das Buch über Amerikas Gebrauch dieses international unbeliebten Medikaments schließen.
http://www.seedsofdeception.com/Public/Newsletter/June2008-NewrBGHFilm-PressReleas/index.cfm


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ERFOLGE OHNE GENTECHNIK
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+ KONVENTIONELL GEZÜCHTETE SOJABOHNEN PRODUZIEREN 10% ERNTEZUWACHS
Pioneer Hi-Bred hat "eine neue Generation" von Sojabohnensorten auf den Markt gebracht, die die Erträge in den nächsten 10 Jahren um 40 Prozent steigern sollen.

GM Watch Kommentar: Es ist nicht die Gentechnik, die den Erntezuwachs liefert. Stattdessen war es molekulare Marker-Technik - ein Biotechnologieansatz, der keine Gentechnik beinhaltet.
http://www.desmoinesregister.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20080711/BUSINESS/807110363/1029/business

+ GENTECHNIK UND DÜRRE - NEUES INFOBLATT
Selbst wenn Gentechnik dürretolerantere Pflanzen schaffen könnte, was weit davon entfernt ist, sicher zu sein, würde dies Jahre dauern und mit erheblichen Kosten verbunden sein. Derweil sind billige oder gar kostenlose Techniken und Technologien ohne Gentechnik bereits heute vorhanden. Ein neues Informationspapier von ‘GM Freeze’ untersucht diese Punkte und schlägt vor, dass wir statt noch mehr Geld in eine Technik ohne Gewissheit auf Erfolg zu pumpen die Nutzung von gentechnikfreien, nachhaltigen Ansätzen ausweiten sollten.
www.gmfreeze.org/uploads/drought_briefing_final.pdf

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ZITAT DES MONATS
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+ BEHAUPTUNGEN ZU GENTECHNIK "SCHWACHSINN" - EXPERTE
Prof. Denis Murphy, Leiter der Abteilung Biotechnologie an der Universität Glamorgan in Wales, war unter denen, die nachdem die britische Öffentlichkeit gv-Pflanzen in der offiziellen öffentlichen Debatte entschieden abgelehnt hatte, an den Premierminister Tony Blair schrieb, in dem er ihn drängte, die Gentechnik voranzutreiben. Aber es scheint, die aktuelle Übertreibung a la "Gentechnik kann die Nahrungsmittelkrise lösen" ist einfach zu viel.

Prof. Murphy berichtet Rob Lyons von der aggressiv pro-Gentechnik Internetseite Spiked-Online: "Der Zyniker in mir denkt, dass sie die derzeitige Nahrungsmittelkrise und die Treibstoffkrise lediglich als Sprungbrett benutzen, um gv-Pflanzen wieder in das öffentliche Interesse zu drücken. Ich verstehe, warum sie es tun, aber die Gefahr ist, dass wenn die diese Behauptungen aufstellen, dass gv-Pflanzen  das Problem mit Dürre lösen oder die Welt ernähren, das ist Schwachsinn."
http://www.spiked-online.com/index.php?/site/article/5438/

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ZUSAMMENBRUCH DER REGULIERUNG IN INDIEN
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+ GEAC VERSUCHT, BEOBACHTER DES HÖCHSTEN GERICHTS MUNDTOT ZU MACHEN
Dr: Pushpa Mittra Bhargava ist einer der beiden bedeutenden indischen Wissenschaftler, die auf Anordnung des höchsten indischen Gerichts als Beobachter den Sitzungen des GEAC - der Gentechnik-Regulierungsbehörde des Landes - beigeordnet sind. Diese Beiordnung erfolgte aufgrund des ‘Rechtsverfahrens im öffentlichen Interesse’ [Public Interest Litigation], das von Aruna Rodrigues und anderen eingebracht worden war.

Sobald Bhargava selbst sah, was im GEAC geschah und wie wenig wissenschaftliche und regulative Glaubwürdigkeit es hatte, begann er, die Mängel des Komitees öffentlich zu kommentieren, und dies ist, worüber die Mitglieder des GEAC so verärgert sind. Er vergrößerte ihre Verlegenheit, indem er offenlegte, dass die Sitzungsprotokolle des GEAC nicht mit seinen tatsächlichen Aussagen gegenüber den Komitee übereinstimmten. GEAC hat seine Abwesenheit von einer Sitzung jetzt für eine Angriff auf ihn genutzt, in einem klaren Versuch, jegliche weiteren öffentlichen Kommentare seiner Arbeit zu stoppen.

Das Komitee, voll mit Regierungsbeamten und Industrievertretern, merkte an,  Bhargava solle  "die Vertraulichkeit der Arbeitsweise und der Beratungen von Regierungskomitees“ bedenken. ”ž...(was) die Öffentlichkeit berechtigt ist zu wissen, ist die zusammengefassten Weisheiten und Entscheidungen des Komitees, und nicht die in Sitzungen geäußerten individuellen Ansichten ".

In einem Brief an das Komitee hat Bhargava zurück geschlagen, indem er ausführte: "Dies ist sicherlich eine autoritäre (und kein demokratische) Sichtweise  einer Sitzung. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat, über ungelöste Meinungsverschiedenheiten in einer Sitzung Bescheid zu wissen."
http://timesofindia.indiatimes.com/Developmental_Issues/GM_panel_SC_observer_spar_over_making_findings_public/articleshow/3254534.cms

+ WISSENSCHAFTLER FORDERT MORATORIUM AUF BT-BAUMWOLLE
Dr. Pushpa Mittra Bhargava, Sonderbeauftragter der Gentechnikregulierungsbehörde GEAC, hat ein 5-jähriges Moratorium auf Bt Baumwolle gefordert. Er führt Faktoren an, die vom GEAC nicht ausreichend berücksichtigt wurden, einschließlich das Sterben von Schafen, die in Bt-Baumwollfeldern grasten, Schädigungen anderer Kulturpflanzen durch Bt-Baumwolle sowie Bt-Allergie beim Menschen.
http://www.business-standard.com/common/news_article.php?leftnm=10&bKeyFlag=BO&autono=328397

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UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
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+ DAS BLATT WENDET SICH ... MONSANTOAKTIEN LEIDEN
Aktien von Chemieunternehmen schwankten im Juli. Monsanto-Wertpapiere verloren in nur wenigen Tagen fast alle ihre Gewinne des zweiten Quartals. Anlageexperten gaben "blasenartige Bedingungen" und "angestaute Spekulation" bei einigen der Wertpapiere die Schuld.
http://blogs.wsj.com/marketbeat/2008/07/08/the-worm-turns-and-fertilizer-stocks-suffer

+ GROßBRITANNIEN: DOWS HERBIZID VERGIFTET BRITISCHE GÄRTEN UND KLEINGÄRTEN
Gärtner sind davor gewarnt worden, ihr selbst gezogenes Gemüse zu essen, das mit einem neuen, starken Herbizid kontaminiert ist, das Gärten überall in Großbritannien zerstört. Gemüse welkte oder war stark deformiert. Die betroffenen Gärten wurden durch Dünger kontaminiert, der von Höfen stammte, auf denen das hormonelle Herbizid Aminopyralid das vom Gentechnik- und Chemieunternehmen Dow produziert wird auf den Feldern eingesetzt wird.
http://www.guardian.co.uk/environment/2008/jun/29/food.agriculture
http://blogs.guardian.co.uk/food/2008/06/mutant_vegetables_whos_to_blam.html

+ DIE GLOBALE SAATGUTPOLIZEI
Monsantos Saatgutpolizei setzt weiterhin auf Bestechung, Drohungen und Biopiraterie, um den Machtbereich der Agrarindustrie zu schützen, alles "in eurem besten Interesse", so eine Besprechung des Films von Marie-Monique Robin, ”žMonsanto, mit Gift und Genen“ [englischer Titel: ’The World According to Monsanto’].
http://www.counterpunch.org/kampmark07012008.html

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GENETISCHER SCHEIDEWEG
Nachrichten und Kommentare vom ’Center for Genetics and Society’
[Zentrum für Genetik und Gesellschaft]
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+ US-KONGRESSUNTERAUSSCHUSS HÄLT ANHÖRUNGEN ZUR REGULATIERUNG VON HUMAN-BIOTECHNOLOGIEN
http://www.geneticsandsociety.org/article.php?id=4142

+ DAS SCHWEIN WIRD GESCHMINKT
Es scheint, dass Verfechter neuer Technologien zur Schaffung neuartiger Menschen realisiert haben, das "transhuman" nicht gut funktionert.
http://www.biopoliticaltimes.org/article.php?id=4157

+ UM RUHM WERBENDE BIOTECHNIK KNAPP BEI KASSE
Über die letzten 10 Jahre hat ‘Advanced Cell Technology Inc.’ einen spektakulären Erfolg nach dem anderen für sich beansprucht. Jetzt könnte ACT kurz davor sein, zu schließen.
http://www.geneticsandsociety.org/article.php?id=4180