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GMWATCH MONATSRÜCKBLICK NR. 86

Claire Robinson, Herausgeberin des Monatsrückblicks

Webseite: http//www.gmwatch.org
Profile: http://bit.ly/12UAI2
Twitter: http://twitter.com/GMWatch
Facebook: http://bit.ly/c6OnaX

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MONATSRÜCKBLICK INHALT 
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NEUESTE NACHRICHTEN:
* LANDESWEITE MOBILISIERUNG IN INDIEN
* LOBBYWATCH
* GENTECH SOJA
* KLONEN
* FIRMENÜBERNAHMEN

WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE:
* RINDERWACHSTUMSHORMON (RBGH)
* GENTECH-FEHLSCHLÄGE
* WIDERSTAND
* FIRMENNACHRICHTEN
* HAFTUNGSREGELUNGEN
* FILM
* WELTERNÄHRUNG
* FORSCHUNG
* LOBBYWATCH
* BERICHT ÜBER GENTECH-SOJA


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NEUESTE NACHRICHTEN
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LANDESWEITE MOBILISIERUNG IN INDIEN
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Das Kisan Swaraj Yatra [Bus-Tour durch ganz Indien. Anm. d. Üb.] ist eine landesweite Bewegung, die erneut die Aufmerksamkeit auf die anhaltende Agrarkrise in Indien lenken und zu einem umfassenden neuen Weg für die indische Landwirtschaft aufrufen soll ein Weg, der Kleinbauern Ernährungssicherheit und eine Existenzsicherung bietet, die Böden erhält und Nahrung und Wasser frei von Giftstoffen hält. Der Yatra-Bus startete am 2. Oktober am Sabarmati Gandhi Ashram und wird 20 Bundesstaaten durchqueren, um am 11. Dezember Rajghat in Neu-Delhi zu erreichen.
Weitere Einzelheiten und Fotos unter: http://www.kisanswaraj.in/
Freudenfeuer aus genmanipuliertem Saatgut: http://bit.ly/9kaUbl

WERDE AKTIV: Unterzeichne die Petition zur Unterstützung indischer Landwirte sowie ihrer Rechte und Resourcen und fordere die indische Regierung dazu auf, ihre gegen die Bauern und auf die Unternehmen ausgerichtete Politik zu stoppen:
http://www.kisanswaraj.in/petition/

+ BAUERNGRUPPEN FORDERN BEENDIGUNG DES EXPERIMENTS MIT BT-AUBERGINEN
Dharwad: Organisationen wie die Karnataka Rajya Raitha Sangha (KRRS) verlangten ein Ende der durch die Universität für Agrarwissenschaften in Dharwad durchgeführten Experimente mit genmanipulierter brinjal (Aubergine). Die Demonstranten klagten die Universität der Biopiraterie an und die Aushöhlung der Rechte der bäuerlichen Kommunen mit der Entwicklung von Bt-brinjal.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12592

+ LANDWIRTE WIDERSETZEN SICH DER ANEIGNUNG INDIGENER SORTEN DURCH SAATGUTKONZERNE
Dharwad: Kisan Swaraj Yatra protestierte gegen die Aneignung alter Landsorten durch Saatgutkonzerne. Bei der Gelegenheit wurde der Dialog mit der Universität gesucht, die durch einen Sekretär und andere leitende Angestellte und Wissenschaftler vertreten wurde. Hunderte von Landwirten, die sich an der Universität für Agrarwissenschaften versammelt hatten, sagten, dass die Universität den Gebrauch giftiger Technologien stoppen, sich nicht mit großen Konzernen wie Monsanto und Mahyco an einen Tisch setzen und stattdessen die Landsorten schützen sollte.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12594

+ BÄUERLICHE AKTIVISTEN STELLEN SICH GEGEN DIE GRÜNE REVOLUTION IN INDIEN
Mumbai: Mit dem Appell an Landwirte und Entscheidungsträger, nicht dem Modell der Grünen Revolution in Punjab nachzueifern, erklärten einige Landwirte aus dem Punjab, das die Revolution den Bundesstaat ruiniert habe. ”žPunjab wird mittlerweile die Krebs-Hauptstadt Indiens genannt. Die Grüne Revolution hat den Landwirten nur drei Dinge beschert: Schulden, schwere Krankheiten und dürftige Wasserquellen“, sagte der Landwirt Balwinder Singh. ”žDer oberste Minister verspricht nun, das die Regierung RO (Wasserfiltrationssysteme mit reverser Osmosetechnik) in jedem Dorf installieren will. Doch was geschieht mit dem Vieh und anderen Tieren, die von kontaminierten Wasserstellen trinken? Am Ende gelangen sie alle in unsere Mägen. ”šJo barbaadi ki hai, wo wapas hamare paas ayegi hi ayegi’ (was immer wir ruinieren, wird auf uns zurückfallen)“, sagte er.
Die Aktivisten appellierten an die städtischen Verbraucher, in eigener Sache zu handeln und nicht-kontaminierte Lebensmittel zu fördern. Die Demonstration für ”žNahrung, Bauern und Freiheit“ wurde durch Bollywood-Stars und Freiheitskämpfer unterstützt.
Kavitha Kuruganti, ein Aktivist der Kheti Virasat-Mission bezog sich auf über 200.000 Suizide von Landwirten im Land innerhalb der letzten 15 Jahre, als er sagte, dass viele Landwirte gezeigt hätten, dass es auch Hoffnung gebe. ”žDas nachhaltige Landwirtschaftsprojekt in kommunaler Selbstverwaltung, das sich über 2,8 Millionen Morgen [fast 1 Million Hektar. Anm. d. Üb.] in Andhra Pradesh erstreckt, sei das beste Beispiel dafür. NPM (Non-Pesticidal Management [also Anbau ohne Einsatz von Pestiziden. Anm. d. Üb.]) ist das weltweit größte öffentlich geförderte Projekt und wird vorwiegend von Frauen betrieben. Ihre Erträge sind enorm angewachsen. Es stimmt nicht, dass ökologischer Anbau die Erträge reduziert.“
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12592

+ ”žGANDHI DES NATÜRLICHEN LANDBAUS“ HEISST KISAN SWARAJ YATRA WILLKOMMEN
Mumbai: Der berühmte Ökobauer Bhaskar Save, der die Kisan Swaraj Yatra am 2. Oktober aus Ahmedabad verabschiedete, war beim Empfang in Mumbai dabei. Der 88-Jährige wird als der ”žLebende Gandhi des natürlichen Landbaus“ gerühmt und verwendet keine Düngemittel, Pestizide, Jäten oder unnötiges Umpflügen in seinem  Obstgarten in Gujarat. Dennoch erzielt er annähernd 400% Gewinn.
http://www.gmwatch.org/latest-listing/1-news-items/12592

+ STOPPT MONSANTOS ”žPROJECT SUNSHINE“
Ahmedabad/Dahod: In einer Attacke auf die Regierung des Bundesstaates Gujarat verlangte die Bewegung bäuerlicher Aktivisten Kisan Swaraj Yatra gemeinsam mit Hunderten von indigenen Bäuerinnen, dass der Oberste Minister Narendra Modi das als ”žProject Sunshine“ bezeichnete gemeinsame Projekt der Stammeswohlfahrtsbehörde und Monsanto in den Stammesgebieten des Bundesstaates streiche. Kisan Swaraj Yatra sagt, dass das Projekt die Landwirte in eine nicht nachhaltige Sackgasse führe und der für ihre gegen Landwirte gerichteten Aktivitäten bekannten Firma Monsanto den Markt öffne. Das Projekt versorgte Landwirte mit Hybridmais, dessen Anbau nach Angaben von Kisan Swaraj Yatra viel Wasser und subventionierte Düngemittel erfordere.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12550


+ PROTEST GEGEN MONSANTO
Jalna/Indien: Am Abend vor dem Welternährungstag (und Anti-Monsanto-Tag!) haben Hunderte von Landwirten und Aktivisten in Jalna ein Lagerfeuer aus Gentech-Saatgut gemacht. Die Protestler erklärten, das Feuer solle eine Botschaft an Unternehmen wie Monsanto senden. Sie müssen sich aus der indischen Landwirtschaft zurückziehen, da es offensichtlich sei, dass sich ihre Geschäftemacherei gegen die Farmer richte.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12569

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LOBBYWATCH
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+ KRIEGSMASCHINERIE: BLACKWATER AND MONSANTO
Ein Artikel von Jeremy Scahill in The Nation [linksgerichtetes US Wochenmagazin. Anm. d. Üb.] deckte auf, dass Monsanto sich die Dienstleistungen der größten Söldnerarmeee der Welt, Blackwater (die jetzt Xe Services heißt), eingekauft hat.  In Monsantos Auftrag spionierte das Unternehmen Gentechkritiker und Tierschützer aus und infiltrierte deren Organisationen. Nachdem es die Firma aufgrund zahlreicher Berichte im Zusammenhang mit Misshandlungen und Massakern an Zivilisten im Irak zu weltweiter Bekanntheit gebracht hatte, nannte sich Blackwater im Jahr 2009 um. Es bleibt weiterhin der größte private Auftragsnehmer des us-amerikanischen Sicherheitsdienstes. Das Unternehmen führt jene Einsätze für die Regierung aus, die die Option “abstreitbar” anbieten. 
Im Folgenden ein Kommentar von Silvia Ribeiro von der ETC-Group [Internationale Zivilrechtsorganisation. Anm. d. Üb.] aus einem Artikel für die russische Zeitung Pravda über die Blackwater/Monsanto-Verbindungen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12581

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GENTECH-SOJA
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+ SPANISCHE ÜBERSETZUNG FÜR ”žGENTECH-SOJA ”šEIN TODESURTEIL’ FÜR ARGENTINIEN“ LIEGT VOR
Die spanische Übersetzung des Artikels für das Latin America Bureau, ”žGentech-Soja ”šein Todesurteil’ für Argentinien“ wurde freundlicherweise von der Organisation Chile sin Transgenicos (Chile ohne GVOs) bereitgestellt. Bitte leiten Sie den Artikel an alle Ihre spanisch sprechenden Kontakte weiter. Den Artikel finden Sie hier zusammen mit dem englischen Originaltext:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12590

+ VIDEO-BERICHT AUS ARGENTINIEN ÜBER GENTECH-SOJA/PROBLEME BEIM SPRITZEN MIT GLYPHOSATEN
Unter folgendem Link gibt es ein Video mit einem ausgezeichneten Bericht in Spanisch über die Auswirkungen der Gylphosat-Spritzmittel für Gentech-Soja auf Menschen. Die Kernaussage ist auch für jemanden verständlich, der kein Spanisch spricht.
http://www.gmwatch.eu/gm-videosb/26-gm-in-latin-america/12580-the-poison-of-the-pampas


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KLONEN
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+ VORRÜBERGEHENDES EU-KLONVERBOT IST HEUCHELEI
Die EU hat ein halbherziges Verbot für das Klonen von Tieren in der EU beschlossen.    Es gelang nicht, das Verbot auf den Import von Produkten von Klontieren und deren Nachkommen auszudehnen. Wenonah Hauter, Geschäftsführer von Food & Water Europe, erklärte: ”žDie EU-Kommission ist den wirklichen Problemen ausgewichen und bringt die EU in eine völlig heuchlerische Situation. Sie räumen ein, dass das Klonen ein ethische Minenfeld ist, und trotzdem finden sie nichts dabei, davon zu profitieren, solange es außerhalb der EU-Grenzen geschieht. Dies ist eine ethisch nicht vertretbare politische Linie ... Wir fragen daher die Kommission erneut: Wann werden aus geklonten Tieren oder deren Nachkommen hergestellte Lebensmittelprodukte eine entsprechende Kennzeichnung erhalten?“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12588

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FIRMENÜBERNAHMEN
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+ DRINGENDER APPELL: UNTERSTÜTZEN SIE FRANZÖSISCHE WISSENSCHAFTLER UNTERZEICHNEN SIE DIE PETITION
GMWatch schließt sich dem Appell französischer Aktivisten an und bittet um Unterstützung für G.-E. Seralini und seine Forscherkollegen von der CRIIGEN*, der FSC* und der ENSSER*. Seralinis Foschungen im öffentlichen Interesse zu GVOs und Pestiziden, sowie zu Pestizid/Glyphosat-Toxizität sind von internationaler Bedeutung: Vor allem in Indien, wo die Forschungsergebnisse zu einem Moratorium für den Anbau von BT-Auberginen beitrugen aber auch in Kanada, Europa und den USA. Seralini und seine Kollegen sehen sich selbst konzertierten Angriffen von Gentechnik-Befürwortern ausgesetzt, die Diffamierung und verquere Logik anwenden, um die Wissenschaftler zu diskreditieren. Seralini und seine Kollegen haben nun beschlossen, vor Gericht ihren Ruf als Wissenschaftler zu verteidigen, damit sie ihre Forschung im öffentlichen Interesse fortsetzen können. Die Gerichtsverhandlung ist am 23. November 2010 in Paris. Mit Ihrer Unterstützung ermöglichen Sie einen öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs. Geben Sie Seralini und seinen Kollegen Ihre Stimme, und unterzeichnen Sie die Online-Petition hier:
http://sciencescitoyennes.org/spip.php?article1807
*[CRIIGEN criigen.org (Comité de Recherche et d’Information Indépendentes sur le génie Génétique) ist ein unabhängiges internationales Expertengremium aus den Bereichen Recht, Gesundheit, Umwelt, Soziologie, Technik und Ökonomie; FSC sciencescitoyennes.org (Fondation Sciences Citoyennes) ist eine französische Nichtregierungsorganisation, die überlegt, wie man Forschungsgelder und Fachwissen der Zivilgesellschaft zugängig machen kann; ENSSER ensser.org   (European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility) ist das Europäische Netzwerk von Wissenschaftlern für soziale und ökologische Verantwortung. Anm. d. Üb.]

+ BITTERES NACHSPIEL: MONSANTOS VERLORENE EINSÄTZE BEI GENTECH-ZUCKERRÜBEN
2008 genehmigte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) den Anbau von Monsantos Roundup-Ready Zuckerrüben. Bei der Aussaat im Frühjahr dieses Jahres machte Monsantos patentierte gv-Saat 95 Prozent der Zuckerrübenfelder aus. Aber in diesem August strich ein Bundesrichter die Genehmigung des USDA, weil die Behörde die Auswirkungen auf die  Umwelt nicht adäquat geprüft hatte. Jetzt hat ein Ökonom des USDA berechnet, dass das Verbot der gv-Zuckerrübensaat die Zuckerproduktion der USA 2011 um 20 Prozent reduzieren wird, und zwar durch die ”žbegrenzte Verfügbarkeit von konventionellem Saatgut“. Tom Philpott von GRIST kommentierte: ”žNoch 2008 beruhte der Zuckerrübenanbau ausschließlich auf konventionellem Saatgut; das gentechnisch veränderte war im Handel nicht erhältlich. Zwei Jahre später dominiert gv-Saat dem Markt und der konventionelle Markt ist praktisch vernichtet... Das Problem ist ein Mangel an wirklicher Vielfalt im Saatgutangebot”¦ Im letzten Jahrzehnt gab es eine erhebliche Konsolidierung in der Saatgutindustrie. Und jetzt kann ein einziges Unternehmen, das ein patentgeschütztes, ökologisch zweifelhaftes Produkt verbreitet, nicht gentechnisch veränderte Alternativen in nur zwei Jahren wirksam vernichten.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12586

+ ”žUNRUHIGE GEWÄSSER“ AN DER UNIVERSITÄT VON MINNESOTA WEGEN ZENSIERTEM FILM ZU AGRARKONZERNEN
Die Universität von Minnesota hat über 2.500 Seiten zu dem Film Troubled Waters veröffentlicht. Die Premiere des Films eine Kritik an der Agrarindustrie war zunächst von der Universitäts-Vizepräsidentin der Pressestelle Karen Himle am 7. September abgesagt worden, wurde dann aber später neu angesetzt. Letzteres geschah, nachdem die Universität von der Presse und der Gemeinde scharf für die Entscheidung angegriffen worden war, die als Zensur und eine Bedrohung der Freiheit der Wissenschaften angesehen wurde. Einige der Universitätsmitarbeiter schienen besorgt darüber gewesen zu sein, dass der Film in der  Agrarindustrie tätige Geldgeber verärgern könnte. 
http://bit.ly/do4HIr

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GENTECH-KONFERENZEN
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Demnächst stattfindende Konferenzen Polen und Großbritannien
http://gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12589

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WEITERE NACHRICHTEN DES MONATS IN KÜRZE”¨Für all diejenigen, die den Wochenrückblick nicht erhalten
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rbGH REKOMBINANTES RINDER-WACHSTUMSHORMON
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+ OHIO: rbGH-MILCH ”žVON DER ZUSAMMENSETZUNG HER ANDERS“
Vor einigen Jahren versuchten diverse US-Bundesstaaten die Angabe ”žrbGH-frei“ auf Milchprodukten, die ohne das gv-Hormon rbGH hergestellt wurden, zu verbieten. Monsanto, das damals die Rechte für rbGH besaß, half dabei, eine Gruppe von rbGH-befürwortenden Milchbauern mit dem Namen AFACT zu gründen. AFACT drängte dann auf ein Verbot jeglicher -Kennzeichnung. Mit Ausnahme von Ohio lehnten die meisten Bundesstaaten das AFACT-Verbot ab. In Ohio jedoch sah es so aus, als ob sie gewinnen könnten. Jetzt hat aber ein dortiges Gericht entschieden, dass Molkereien ihre Milch nach wie vor als ”žohne rbGH“ bezeichnen können. Darüber hinaus wies das Gericht die Behauptung der US-Lebensmittelbehörde FDA (die, wie sich herausgestellt hat, einer adequaten Regulierung von rbGH im Weg steht) zurück, dass es ”žkeinen messbaren Unterschied in der Zusammensetzung“ zwischen Milch  von mit rbGH behandelten Kühen und Milch von unbehandelten Kühen gibt.

Das Gericht führte drei Gründe dafür an, warum sich die Milch doch unterscheidet:
* Erhöhte Gehalte des Hormons IGF-1 (das in Studien mit Krebs in Verbindung gebracht wurde);
* Während jeder Laktationsperiode produziert die Kuh eine zeitlang Milch geringerer Nährstoffqualität; und
* Erhöhte Anzahl von Körperzellen (d.h. mehr Eiter in der Milch).
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12566

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GENTECH-FEHLSCHLÄGE
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+ BRASILIEN KÄMPFT GEGEN ”žSOJA-WAHNSINN“
Auf etwa der Hälfte der Sojafelder in der nördlichen Region Mato Grosso in Brasilien warden gv-Sorten angebaut. Früher erwies sich die Pilzkrankheit Asiatischer Sojabohnenrost als Problem für brasilianisches Soja. Heute vernichtet eine andere Krankheit die Sojaernten: ”žSojawahnsinn“. Es gibt zwei Hauptverdächtige:
(i) Das Herbizid Glyphosat: gv-Soja wird mit Glyphosat besprüht. Es besteht eine gut dokumentierte Verbindung zwischen Glyphosat und einer Steigerung bei Pflanzenkrankheiten.
(ii) Direktsaat: gv-Soja wird in der Regel mit einem Anbausystem namens Direktsaat angebaut, bei dem der Landwirt nicht pflügt und Unkraut mit Glyphosat bekämpft. Studien haben gezeigt, dass Direktsaat Pflanzenschädlinge und -krankheiten fördert, da diese in den Ernteresten, die auf dem Boden belassen werden, gut gedeihen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12554

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WIDERSTAND
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+ CHINA: ÖFFENTLICHKEIT BESORGT WEGEN GENTECH-PFLANZEN
Die chinesische Öffentlichkeit wehrt sich gegen die Gentechnik-Förderer.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12573

+ INDIEN: GENTECH-AUBERGINEN BRINGEN SCHANDE ÜBER BIOTECH-WISSENSCHAFT
Sechs Wissenschaftsakademien, welche einstimmig dazu rieten den im Februar von Umweltminister Jairam Ramesh veranlassten Stopp von Bt-Aubergine aufzuheben, sind laut einem Bericht in India Today wegen Plagiatsvorwürfen verurteilt worden. Wissenschaftler, die den Bericht verfassten, versäumten es Daten, die die Entwickler von Bt-Auberginen an die Regulierungsbehörde übergeben hatten, zu überprüfen. Stattdessen verließen sie sich auf die Sichtweise eines einzelnen Wissenschaftlers P. Anand Kumar , welche in einem Newsletter dargestellt worden war. Kumar bediente sich in seinem Artikel aus dem Biotech News bei einem Bericht der von Monsanto unterstützten Einrichtung International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA). Im Endeffekt bauten die Akademien ihre so genannten Ratschläge auf Industrieansprüchen auf.
Am selben Tag, an dem der dubiose Bericht der Akademien in Umlauf kam, wurde ein weiterer Bericht über Bt-Auberginen von Dr. David A. Andow von der Universität Minnesota mit dem Titel ”žDer Geltungsbereich und die Zulänglichkeit der GEAC Umweltrisikoeinschätzung“ veröffentlicht. Andow folgert, dass der Geltungsbereich der ERA, gesetzt durch die GEAC, zu eng sei und keine zulängliche ERA liefere. Er schätzt, dass Bt-Auberginen aufgrund von Widerstand innerhalb von 4-12 Jahren fehlschlagen werden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12543
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12571
[ERA = Environment Risk Assessment, GEAC = Genetic Engineering Approval Committee (in India). Anm. d. Üb.]

+ EUROPA: STAATEN NEHMEN EU-GEBOT FÜR SCHNELLER GENTECH-ZULASSUNGEN AUSEINANDER
Europäische Staaten, welche von der Europäischen Kommission beschuldigt wurden durch Verbote von Gentech-Ernten WTO-Regeln zu missachten, haben Vorhaben der Kommission zurückgewiesen, die auf eine schnellere Zulassung abzielen. ”žLassen Sie mich sehr deutlich sagen, dass wir uns in Frankreich weigern dieser Diskussion beizutreten“, sagte Frankreichs Chantal Jouanno während Gesprächen zwischen den Umweltministern der Europäischen Union in Luxemburg. Sie sagte, ein Kommissionsvorschlag habe es versäumt adäquate Einschätzungen zur Auswirkung von Gentech-Landwirtschaft auf die Umwelt, die menschliche Gesundheit oder andere sozio-ökonomische Bedürfnisse zu liefern. Bis dahin gilt ”žes ist tabu“. Nur die Niederlande standen hinter der Kommission.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12568

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FIRMENNACHRICHTEN
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+ DAS GLÜCK WENDET SICH VON MONSANTO AB
Noch vergangen Dezember wurde Monsanto vom Forbes-Magazin zum ”žUnternehmen des Jahres“ gekürt. Doch nun erhält das Unternehmen eine ganz andere Auszeichnung von Jim Cramer, dem Börsenkommentator aus dem Fernsehen. ”žDies sind vielleicht die schlechtesten Aktien des Jahres“, sagte er. Monsanto ist dieses Jahr von Rückschlägen geplagt, und nun fragen sich Börsenbeobachter, ob die Gewinnserie des Unternehmens, die sich stark auf immer teurere Gentech-Ernten stützt, zuende sein könnte.
Die Aktien des Unternehmens, die jahrenlang gestiegen waren, bis sie Mitte 2008 mit $145 ihren Höchststand erreichten, schlossen am 4. Oktober bei $47,77. Damit sind sie seit Beginn des Jahres um 42 Prozent gefallen. Es wird erwartet, dass die Gewinne des im August beendeten Finanzjahres weit unter den Prognosen vom Jahresanfang liegen. Ausserdem hat sich das Unternehmen von seinem Profitziel für 2012 abgewendet. Frühe Ernteeinnahmen zeigten, dass Monsantos neuestes Produkt, SmartStax-Mais, der acht eingefügte Gene enthält, keine höheren Erträge erzielte als der weniger teure Mais des Unternehmens mit nur drei fremden Genen.
Monsanto hatte die Preise von SmartStax und seine neuesten Sojabohnensamen, Roundup Ready 2 Yield, gezwungenermassen stark gesenkt, da die Verkaufszahlen hinter die Prognosen zurückgefallen waren. John Gilbert, ein Landwirt aus Iowa, sagte zur Anahme von Gentechnik: ”žUm ganz ehrlich zu sein, ist vieles davon Herdenverhalten. Die glauben Monsanto, wenn sie sagen, dass es mehr Ertrag bringt.“ Aber Skepsis hat Einzug gehalten. Ein Hauptkritikpunkt, der nun an Gentech-Unternehmen wie Monsanto gerichtet wird, ist dass Ernteertraganstiege zu einem Großteil auf Fortschritte in der konventionellen Züchtung zurückzuführen sind, aber diese werden nur in Stämmen zur Verfügung gestellt, die gleichzeitig mit Gentech-Eigenschaften verkauft werden.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12541


+ WARUM MONSANTO IN UNGNADE GEFALLEN IST
Prägnanter Kommentar von Tom Philpott von Grist [online Umweltmagazin. Anm. d. Üb.]:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12563

+ US LANDWIRTE KÖNNTEN SICH VON GENTECH SAATGUT ABWENDEN
Saatgutfarmer in den gesamten USA beschweren sich darüber, dass Gentech-Saatgut zu teuer und zu resistent gegen Unkrautvernichtungsmittel ist, und dass es die konventionellen Saatgutpflanzen kontaminiert, trotzdem nutzen sie das Saatgut noch immer. Aber da Biotech-Saatgutunternehmen derzeit auf wettbewerbsverzerrende Maßnahmen hin überprüft werden, könnten die Saatgutfarmer ihre Meinung ändern. ”žDie Technologie wurde wirklich stark hochgespielt,“ sagt Doug Gurian-Sherman, Verfasser der 2009 von der ”žVereinigung besorgter Wissenschaftler“ [Union of Concerned Scientists] veröffentlichten Studie, welche zu dem Schluss kam, dass Ertragssteigerungen hauptsächlich auf konventionelle Pflanzenzüchtung zurückzuführen sind. ”žSelbst bei finanzschwachen Unternehmen übertrifft konventionelle Züchtung die Gentechnik.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12549

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HAFTUNGSREGELUNGEN
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+ GvOs: HISTORISCHES ABKOMMEN, ABER KLEINER SCHRITT FÜR HAFTUNGSREGELUNGEN
Nach mehr als sechsjährigen Verhandlungen hat die internationale Gemeinschaft sich in Japan schließlich geeinigt, ein Regelwerk für Haftung und Entschädigung im Falle von durch GvOs verursachten Kontaminierungen einzusetzen. Das Abkommen, welches den Namen ”žZusätzliches Nagoya-Kuala Lumpur Protokoll zu Haftung und Entschädigung zum Cartagena Protokoll über Biologische Sicherheit” [Nagoya Kuala Lumpur Supplemental Protocol on Liability and Redress to the Cartagena Protocol on Biosafety] trägt, ist kein striktes internationales Haftungsinstrument mit einem Backup-Fonds. Dennoch ermöglicht dieses Abkommen es Ländern, ihre eigenen Haftungsbestimmungen, Entschädigungsgesetze und Deckungsvorsorgen einzuführen. Darüber hinaus bietet das Abkommen etwas Schutz gegen WTO Klagen bezüglich handelsverzerrender Maßnahmen. Das Abkommen wird sich auf direkt durch GvOs verursachte Schäden, wie genetische Verunreinigungen, beziehen. Während der Kausalzusammenhang zwischen dem Schaden und dem fraglichen GvO in dem Abkommen offen bleibt, enthält es auch Produkte von GvOs, was ein gutes Element für ein effektives und bedeutsames Haftungsregime ist.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12564

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FILM
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+ WISSENSCHAFTLER WERDEN ANGEGRIFFEN - FILMBESPRECHUNG
Angekündigt als “politischer Thriller über Gentech und Meinungsfreiheit“, erzählt ein starker Film des deutschen Filmemachers Bertram Verhaag die Geschichte der beiden Wissenschaftler Dr. Arpad Pusztai und Dr. Ignacio Chapela, deren Forschung negative Ergebnisse von Gentech-Nahrungsmitteln und Pflanzen ergeben haben. Besprechung:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12567

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WELTERNÄHRUNG
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+ WER DEN HUNGER IN AFRIKA BEENDEN WILL, MUSS DEN BAUERN ZUHÖREN
Afrika ist hungrig 240 Millionen Menschen sind unterernährt. Jetzt sind zum ersten Mal afrikanische Kleinbauern angemessen befragt worden, wie das Problem der Ernährung des subsaharischen Afrikas gelöst werden soll. Deren Antworten scheinen die massiven Anstrengungen, eine Afrikanische Grüne Revolution einzuführen, welche zu großen Teilen von der Bill und Melinda Gates Stiftung finanziert wird, zu widerlegen.
http://ipsnews.net/news.asp?idnews=53186
Hierzu die IIED Presseerklärung
http://www.iied.org/natural-resources/media/world-food-day-marked-call-democratise-agricultural-research-and-ensure-food
Neue Website: Ausgeschlossene Stimmen Demokratisierung landwirtschaftlicher Forschung
http://www.excludedvoices.org/democratising-agricultural-research-food-sovereignty-west-africa     
Download der Multimedia Veröffentlichung:
http://www.iied.org/pubs/display.php?o=14603IIED (Webpage, von der die 10,6 MB PDF heruntergeladen werden kann)

+ SAGT DER GATES FOUNDATION, SIE SOLL DIE WIRKLICHEN LÖSUNGEN GEGEN DEN HUNGER UNTERSTÜTZEN
Die Gates Stiftung wird zunehmend gezwungen, sich mit der Kritik an ihren eher dubiosen Aktivitäten und Programmen auseinander zu setzen. Zusammen mit La Via Campesina hat die AGRA Watch Kampagnengruppe (AGRA = The Alliance for a Green Revolution in Africa [Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika] ist eine Initiative der Bill und Melinda Gates Stiftung, und ist auch der größte Geldempfänger der Stiftung) sowohl eine Unterschriftenaktion als auch eine elektronische Petition an die Gates Stiftung initiiert. Die Petition fordert die Stiftung auf, wirkliche Lösungen für das Hungerproblem zu unterstützen. Bitte unterzeichnen und weiter verbreiten.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12565

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FORSCHUNG
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+ ES ZAHLT SICH AUS, KEINE GENTECH PFLANZEN ANZUBAUEN
Die erste wirtschaftliche Analyse des Anbaus von Gentech-Pflanzen im großen Maßstab hat ergeben, dass die größten Gewinner die Bauern waren, die sich entschieden hatten, sie nicht anzubauen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass solche Bauern, die weiterhin konventionellen Mais angebaut haben, über einen Zeitraum von 14 Jahren mehr Geld verdient haben als die Bauern, welche Gentech-Sorten angebaut haben. Die Studie besagt, dass alle Bauern davon profitiert haben, dass es ein geringeres Niveau an Kornbohrerschädlingen gegeben habe, die nach der Einführung von Gentech-Mais in den USA 1996 auftraten, aber dass die konventionellen Bauern, die weiterhin nicht-Gentech Sorten anbauten, darüber hinaus finanziell davon profitiert haben, dass sie keine zusätzlichen Kosten für den Erwerb von Gentech-Saatgut hatten.

GM Watch Kommentar: Selbst wenn wir akzeptieren, dass die Analyse der Studie korrekt ist, so wird jeder Rückgang der Population der Kornbohrer in benachbarten Nicht-Gentech Feldern nur so lange halten, bis sich Resistenzen bei den Kornbohrern entwickelt haben. Und was ist mit den Verlusten, die benachbarte Nicht-Gentech Anbauer als Ergebnis von Gentech-Pflanzen erleiden können? Was ist zum Beispiel mit der explosionsartigen Vermehrung von Sekundärschädlingen, die bei Bt Baumwolle in China festgestellt wurde, und die viele benachbarte Pflanzen (nicht nur Baumwolle) beeinflusst hat? Und was ist mit den riesigen Kosten, die aus der gentechnischen Kontamination von Nicht-Gentech Pflanzen resultieren, wie beim US amerikanischen Reis und beim kanadischen Flachs, um nur zwei Beispiele zu nennen?
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12556

Darüber hinaus weist Doug Gurian-Sherman darauf hin, wie gering jegliche Vorteile im Kontext der Größe und dem Wert der Maispflanzen und den erheblicheren Gewinnen durch konventionellen Anbau sowie verbesserte Agrarwissenschaften sind ein Aspekt, den die Autoren der Studie nicht berücksichtigen.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12576



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LOBBYWATCH
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+ USA: RELIGIÖSE RECHTE DRÄNGT AUF GENTECHNAHRUNGSMITTEL
Im BBC World Service Umweltprogramm One Planet wurde vergangenen Oktober der Gentechniker Dr. Roger Beachy interviewt. Beachys Interview scheint Teil einer neuen Strategie der religösen Rechten innerhalb der US Regierung zu sein, die Gentechpflanzen als Lösung für den Welthunger hochjubeln. Im Interview behauptet Beachy, Gentechnik werde dämonisiert, geht dann aber seinerseits dazu über, Biolandwirtschaft zu verteufeln, was er schon früher getan hat (er hat sogar behauptet, Bionahrungsmittel zu essen sei gefährlich!). Beachy stempelt Gentechgegner als Feinde der Wissenschaft oder einfach als Ignoranten ab. Er führt auch Strohmannargumente an, indem er wissenschaftlich stichhaltige Bedenken zur Unkontrollierbarkeit von Gentechkontamination mit der Geschichte von einem Mann abtut, der (so Beachy) die irrationale Angst hegte, dass seine Kartoffeln mit Gentechmais oder -baumwolle kontaminiert sein könnten. Ein weiterer Interviewpartner in diesem BBC Programm ist der Gentechniker Dr. Michael Antoniou, der im Bereich der medizinischen Biotechnologie arbeitet, und der Beachys Glauben an die landwirtschaftliche Gentechsicherheit ganz und gar nicht teilt.
http://www.bbc.co.uk/iplayer/gd/episode/p00b2rgn/One_Planet_The_father_of_GM_foods_bolivian_seeds_and_wildebeest/
GMWatch Abschrift und Kommentar:
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12558

+ FINGIERTER ANRUF VON BRITISCHER WISSENSCHAFTSMEDIENCHEFIN
Fiona Fox, die Direktorin des britischen Pro-Gentech Science Media Centre, macht Schlagzeilen. Der in Ungnade gefallene ehemalige Labour Politiker Jim Devine musste seiner ehemaligen Bürochefin 35.000 Pfund (ca. 40.000€) Entschädigung zahlen, nachdem sie ein Arbeitsgerichtsverfahren gegen ihn gewonnen hatte. Das Verfahren drehte sich um einen Betrug, bei dem Fox ihrem Vorgesetzten geholfen hatte. Fox’ Beteiligung am Devine Schwindel ist in Wissenschaftskreisen nicht unbemerkt geblieben. Ian Sample, Wissenschaftskorrespondent der Zeitung The Guardian, schrieb: ”žObwohl das schon entsetzlich genug ist, war [das Arbeitsgerichtsverfahren] nicht das Schlimmste, das viele meiner Kollegen schockiert hat. Überraschend war die Enthüllung, die erst ganz unten in der Story vorkam, nämlich dass der fragliche fingierte Anruf von Fiona Fox kam. Sie ist Direktorin des Londoner Science Media Centres ist, wo bedeutende Pressekonferenzen zu allen möglichen wissenschaftlichen und medizinischen Themen abgehalten werden. Leute, denen es sonst nicht so leicht die Sprache verschlägt, brachten kaum mehr als drei Buchstaben hervor: WTF“ [What The Fuck? So etwa: Was zum Teufel? Anm. d. Üb.]
Einem vermeintlich korrupten Politiker einen so seltsamen Gefallen zu tun, muss man vor dem Hintergrund von Fox’ dunkler Vergangenheit sehen: Vor lauter ideologischem Eifer unterliefen ihr früher sogar noch schändlichere ”žEntgleisungen“.
http://bit.ly/arFlkw
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12584

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GENTECHSOJA
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Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Spin-off Nachrichten zur Veröffentlichung des Reports GM Soy: Sustainable? Responsible? [Gentechsoja: Nachhaltig? Verantwortlich? Anm. d. Üb.], der von neun internationalen Wissenschaftlern verfasst wurde, und der Forschungsergebnisse präsentiert, die zeigen, dass sowohl Gentechsoja, als auch das Spritzen von Glyphosat nicht nachhaltig sind. Der Bericht stellt insbesondere die Forschung des Wissenschaftlers der argentinischen Regierung, Prof. Andres Carrasco, heraus, die zeigte, dass das Besprühen von Soja mit Glyphosat mit Geburtsfehlern in Zusammenhang gebracht werden kann.
http://www.gmwatch.eu/component/content/article/12479-reports-reports

+ VERBINDUNG ZWISCHEN GLYPHOSATEN UND GEBURTSFEHLERN NACHGEWIESEN
Hier finden Sie einen Artikel, der Carrascos Forschungen für das Institute of Science in Society zusammenfaßt:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12542

+ ROUNDUP: ARGENTIENS MENSCHLICHE TRAGÖDIE
Artikel zu den Ereignissen in Argentinien nach der Veröffentlichung von Carrascos Bericht zur Verbindung zwischen Glyphosaten und Geburtsfehlern.
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12548

+ GENTECHSOJA ”žTODESURTEIL“ FÜR ARGENTINIEN

Artikel von Claire Robinson zu den Versuchen, Carrasco zum Schweigen zu bringen:
http://www.gmwatch.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=12553
http://www.lab.org.uk/index.php/news/57-focus/653-gm-soya-qa-death-sentenceq-for-argentina

+ GRIECHENLAND BEFRAGT EUROPÄISCHES PARLAMENT ZUR SICHERHEIT VON GLYPHOSATEN
Ein Parlamentsmitglied der Grünen Partei Griechenlands stellte eine Frage im Europäischen Parlament, die die Aufmerksamkeit der Europäischen Kommission auf den Carrasco-Bericht lenkte. Er fragte: ”žWelche Schritte wird die Kommission im Hinblick auf Monsantos Antrag auf Anbaugenehmigung des glyphosateresistenten Mais’ NK603 einleiten, den die EFSA [Europäische Nahrungsmittelsicherheitsbehörde. Anm. d. Üb.] schon genehmigt hat?“
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+WQ+E-2010-7874+0+DOC+XML+V0//EN

+ GENTECHSOJA HÄNGT MIT GEBURTSFEHLERN ZUSAMMEN UND IST SOGAR IN BABYNAHRUNG ZU FINDEN
Aus einem Artikel zum Bericht GM Soy: Sustainable? Responsible? [Gentechsoja: Nachhaltig? Verantwortlich? Anm. d. Üb.] der Australian Food News: ”žEinem Forschungsbericht zufolge kann Monsantos Herbizid Roundup, das für Roundup Ready Gentechpflanzen benutzt wird, nachweislich mit dem Absterben menschlicher Zellen, Geburtsfehlern, Krebs und Fehlgeburten in Zusammenhang gebracht werden. Der Bericht wurde dem Europäischen Parlament von einer Gruppe internationaler Wissenschaftler zu einem Zeitpunkt vorgelegt, der entscheidend für Australien ist, wo in einer beliebten Babysojanahrung ungekennzeichnetes Gentechsoja und -mais gefunden wurde, und wo Roundup Ready Raps und Baumwolle angebaut werden.“
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12546

+ PROTESTE AM HAUPTSITZ DER AUSTRALISCHEN MONSANTO
Zum Welternährungstag warfen Mütter und Verbraucher dem Melbourner Monsantobüro unerwünschte Gentechrapspflanzen und mit Gentechsoja kontaminierte Babynahrung vor die Tür.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12570

+ SHANE MORRIS GREIFT GENTECHSOJA-BERICHT AN
Wir dachten, der (ehemalige?) kanadische Regierungsangestellte und Gentechnahrungsbefürworter Shane Morris sei vom Erdboden verschwunden. Die Weltöffentlichkeit hatte ihn wegen seiner Mitautorschaft an einer wissenschaftlichen Arbeit, die als ”žschamloser Schwindel“ bezeichnet wurde, sowie wegen der Maßnahmen, die nach unserem Bericht über diesen Schwindel zur Schliessung der GMWatch Internetseite führte, verurteilt. Aber Morris ist nach der Veröffentlichung des Berichts GM Soy: Sustainable? Responsible? [Gentechsoja: Nachhaltig? Verantwortlich? Anm. d. Üb.] in Irland wieder aufgetaucht. Die irischen Grünen hatten den Bericht in der Irish Times zitiert. Morris schrieb daraufhin einen Leserbrief, in dem er den Bericht ”žfehlerhaft“ nannte und ihn der Panikmache beschuldigte. Der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Trevor Sargent, äußerte sich dazu in einem weiteren Leserbrief in der Irish Times, den Sie hier finden können: 
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_content&view=article&id=12537