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Dicamba: Massive Kollateralschäden durch Pestizidabdrift
US-Farmer haben illegal Dicamba-Herbizide auf ihren Feldern mit Dicamba-toleranten Gentech-Pflanzen von Monsanto versprüht und durch Abdrift erhebliche Schäden auf benachbarten Anbauflächen verursacht. In der Tat ist Dicamba hochgradig flüchtig – es verdunstet schnell und wird mit dem Wind über weite Strecken verbreitet. Aus diesem Grund darf die Chemikalie bisher nur im Vorauflaufverfahren (vor oder unmittelbar nach der Saat) eingesetzt werden. Zahlreiche Farmer haben sich jedoch dieses Jahr über diese Bestimmung hinweggesetzt und das Herbizid im Nachauflaufverfahren gespritzt (als die Pflanzen bereits ausgetrieben waren). Wie Tom Philpott erklärt, begann das Problem damit, dass Monsanto im Frühjahr 2016 Roundup-Ready-Xtend-Sojabohnen und -Baumwolle (die sowohl gegen Roundup als auch gegen Dicamba resistent sind) auf den Markt brachte, obwohl die US-Umweltbehörde EPA die dafür vorgesehene Herbizidmischung noch nicht zugelassen hatte. Dadurch wurden die Farmer (die erhebliche Probleme mit Roundup-restistentem Fuchsschwanz hatten) dazu verleitet, im Nachauflaufverfahren ältere, bereits auf dem Markt befindliche Dicamba-Formulierungen auf Feldfrüchten zu versprühen, obwohl dies verboten ist. Unkrautspezialist Ford Baldwin spricht in diesem Zusammenhang von der „größten Katastrophe in der Geschichte der Landwirtschaft“.

Neue Dicamba-Version könnte auch benachbarte Sojafelder schädigen
Unkrautforscher der University of Arkansas glauben, dass Monsantos neue Version von Dicamba auch benachbarte Sojafelder schädigen könnte. Wenn also die Versprühung des Herbizids erlaubt ist, sind andere Bauern möglicherweise gezwungen, zur Vermeidung von Ernteausfüllen ebenfalls die von Monsanto entwickelten Sojabohnensorten zu kaufen. Laut Tom Barber, einem Unkrautforscher der University of Arkansas, trägt diese Gefahr zur Frustration der Landwirte bei. „Sie haben Angst, dass sie nicht mehr das anbauen können, was sie anbauen möchten. Sie haben Angst, dass sie gezwungen sind, diese Technologie zu verwenden.“

Dicamba-Resistenzen: nur eine Frage der Zeit
Wenn es tatsächlich gelingen sollte, die Kollateralschäden bei der Versprühung von Dicamba zu begrenzen und wenn deshalb das Herbizid verstärkt eingesetzt würde, könnte die Chemikalie bald ineffektiv werden. Dies zeigte ein Experiment von Jason Norsworthy. Der Unkrautexperte der University of Arkansas wollte herausfinden, ob Geißfuß eine Resistenz gegenüber Dicamba entwickeln kann. Hierzu besprühte er in einem Gewächshaus Geißfußpflanzen mit einer leichten Dosis Dicamba – nicht genug, um die meisten Pflanzen abzutöten, aber ausreichend, um einzelnen Pflanzen mit einer leichten Resistenz gegen das Herbizid einen Vorteil zu verschaffen. Er sammelte Samen der überlebenden Pflanzen ein und wiederholte den Prozess. Nach nur drei Generationen erhielt er Pflanzen, die eine volle Sprühdosis Dicamba überleben konnten. Sehr wahrscheinlich würde das gleiche Phänomen auch sehr schnell unter Feldbedingungen eintreten, und Landwirte wären schon bald wieder auf der verzweifelten Suche nach einer neuen Lösung für ihr Geißfußproblem.

USA: Syngenta kurz vor der Einführung von Dicamba-tolerantem Soja
Syngenta plant, nächstes Jahr in den USA zwölf gentechnisch veränderte Sojabohnensorten zu verkaufen, die Monsantos Dicamba- und Glyphosat-tolerante Roundup Ready 2 Xtend (MON88708xMON89788)-Technologie enthalten.

Maiswurzelbohrer: Kreuzresistenzen gegen Bt-Mais
Monsantos Antwort auf das Problem der zunehmenden Resistenz von Insekten gegen Bt-Insektizide besteht darin, seine ursprünglich mit nur einem genveränderten Merkmal ausgestatteten Produkte durch teurere Sorten zu ersetzen, die mehrere solcher Eigenschaften zur Abwehr von Schädlingen wie dem Maiswurzelbohrer aufweisen. Es gibt jedoch immer mehr Hinweise, dass diese Methode langfristig keinen wirksamen Schutz bietet. In der Tat haben Entomologen bestätigt, dass Maiswurzelbohrer auf Feldern in Iowa und Minnesota sowohl gegen das Bt-Toxin als auch gegen Ducade resistent geworden sind. Zudem fanden sie geringere Resistenzgrade gegen ein anderes Bt-Toxin, das in der Sorte Herculex RW und den Hybriden SmartStax, AcreMax XTreme und Agrisure 3122 enthalten ist. Diese Entwicklungen zeigen, dass die auf Bt-Insektiziden basierende Technologie nicht nachhaltig ist.

Argentinien: Lokale Bevölkerung zwingt Monsanto zum Abriss seiner Saatgutfabrik
Medienberichten und Aktivisten zufolge hat Monsanto angekündigt (http://www.gmwatch.org/news/latest-news/17142), seine halbfertige, mehrere Millionen teure Anlage zur Herstellung von Gentech-Saatgut in Malvinas (Argentinien) abzureißen, nachdem die lokale Bevölkerung in den letzten drei Jahren immer wieder dagegen protestiert hat. Einer anderen Quelle zufolge haben Monsanto-Vertreter zwar derartige Berichte dementiert (spanischer Text). Silvia Ribeiro, eine Wissenschaftlerin der ETC-Gruppe, ist jedoch überzeugt, dass der Agrarkonzern tatsächlich auf dem Rückzug ist: „Dies ist eine herbe Niederlage, die das Unternehmen nicht öffentlich zugeben will, zumal sie auf den anhaltenden Protest der Anwohner zurückzuführen ist [...], die die Fabrik seit 2013 blockiert haben.“

AquaBounty startet Versuche mit Gentech-Lachs in Brasilien und Argentinien
Das auf Gentech-Lachs spezialisierte Unternehmen AquaBounty hat kürzlich eine Anlage auf der kanadischen Prince-Edward-Insel erworben, um dort mit der Aufzucht von konventionellem Atlantischen Lachs Eier zu produzieren, die dann in seine Fabrik in Bay Fortune geliefert werden sollen. Das Unternehmen berichtete außerdem, dass es mit Feldversuchen mit seinem AquAdvantage-Lachs in Brasilien und Argentinien begonnen hat.

Burkina Faso: Afrikas größter Produzent steigt aus Gentech-Baumwolle aus
Die Experten für Agrarentwicklung Brian Dowd-Uribe und Matthew A. Schnurr erklären, wie in Burkina Faso der Mythos über höhere Erträge von Gentech-Bt-Baumwolle entstand – und wie er sehr schnell entzaubert wurde –, denn Burkina Faso steigt aufgrund der schlechten Qualität der GV-Baumwolle wieder auf konventionelle Sorten um. Anscheinend wurde der angebliche Ertragsvorteil der gentechnisch veränderten Sorte auf höchst fragwürdige Weise errechnet. Umso erstaunlicher ist es, wie unkritisch selbst seriöse Wissenschaftsmagazine diese unfundierten Behauptungen aufgegriffen haben.

Film: Saat der Freiheit Tansania
Uhuru wa Mbegu za Wakulima (Saat der Freiheit Tansania) schildert die Erfahrungsberichte von Bauern, deren traditionelle Rechte zu Wiederaussaat, Aufbewahrung und Austausch von Saatgut durch neue Gesetze bedroht sind. Denn diese benachteiligen traditionelle Sorten gegenüber kommerziellen Hybriden, die von den globalen Saatgutkonzernen kontrolliert werden.

Gentechisch veränderter Vitamin-A-Reis: Nicht alles, was glänzt, ist Gold
Befürworter von Goldenem Reis sind sich offensichtlich nicht bewusst, dass die Sorte bei Verbrauchern auf großen Widerstand stoßen wird, sollte sie überhaupt jemals die Marktreife erlangen. Denn die gelbe Farbe wird in asiatischen Ländern mit der sogenannten „Gelber-Reis-Krankheit“ (einem gesundheitsschädlichen Schimmelbefall) assoziiert, schreibt Dr. Ted Greiner, ehemals Professor für Ernährungswissenschaften an der Universität von Hanyang (Korea).

Zulassung von drei neuen GV-Sojabohnensorten in der EU
Die Europäische Union hat drei neue GV-Sojabohnensorten zur Einfuhr und Verarbeitung zugelassen:
• Monsantos Roundup Ready 2 Xtend mit Dicamba- und Glyphosattoleranz
• Monsantos Vistive Gold, eine stark ölsäurehaltige Sojabohne mit Glyphosattoleranz
• Bayers Balance GT mit Toleranzen gegen Glyphosat und Isoxaflutol.

USA: Kontamination von Feldern durch nicht zugelassenen GV-Weizen
Von Monsanto entwickelter GV-Weizen, der in den USA von den Regulierungsbehörden nie zugelassen wurde, hat laut dem US-Landwirtschaftsministerium (USDA) einen Acker im Bundesstaat Washington kontaminiert. Daran zeigt sich, dass Staaten, die mit den USA Handel treiben und gegenüber GV-Lebensmitteln eine vorsichtige Haltung einnehmen, einem erheblichen Risiko ausgesetzt sind. Mehrere asiatische Länder hatten bereits nach der Kontamination eines Weizenfeldes in Oregon 2013 mit einer nicht zugelassenen GV-Sorte den Import von US-Weizen zeitweise ausgesetzt. Südkorea gab bekannt, importierten US-Weizen von nun an auf GVO-Kontaminationen hin zu untersuchen. Und Japan wird Weizenkäufe so lange aufschieben, bis es einen Test auf die nicht zugelassenen GV-Sorten eingeführt hat.

US-Präsident Obama unterzeichnet den DARK Act
Am 29. Juli unterzeichnete Präsident Obama ein neues Gesetz zur GVO-Kennzeichnungspflicht, das einen herben Schlag gegen die US-Verbraucher bedeutet. Das Gesetz, von Kritikern DARK (Denying Americans the Right to Know Act) genannt, da es den Amerikanern das Recht auf Informationen verweigern soll, erlaubt Firmen und Produzenten, GVO-haltige Lebensmittelprodukte mit QR-Codes, 0800-Nummern und auf andere intransparente Weise zu kennzeichnen, anstatt mit klaren Aufschriften direkt auf der Packung.

DARK Act führt zur Spaltung der US-Biobranche
Nach einer einstimmig getroffenen Entscheidung ihres Leitungsgremiums ist die Organic Seed Growers and Trade Association (OSGATA) aus dem amerikanischen Bio-Dachverband OTA ausgetreten. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die Doppelzüngigkeit der OTA gegenüber Biobauern und Verbrauchern: Einerseits gab sich der Verband als Vorkämpfer einer ökologischen Lebensmittelwirtschaft, andererseits unterstützten mehrere seiner Gremiumsmitglieder das neue Gesetz zur GVO-Kennzeichnung, das die Interessen der Gentech-Lobby bedient und sehr viel weitergehenden einzelstaatlichen Gesetzen den Riegel vorschiebt – trotz der Tatsache, dass diese Gesetze breiten Zuspruch unter Befürwortern des ökologischen Landbaus finden und von 90 Prozent der Verbraucher begrüßt werden. David Bronner, CEO eines auf ökologische Pflegeprodukte spezialisierten US-Unternehmens, nannte das Verhalten von OTA einen „Verrat an all jenen, die für eine GVO-Kennzeichnungspflicht gekämpft haben“.

USA: Fünf Wege, um herauszufinden, ob Lebensmittel GVO enthalten
Nach der Unterzeichnung des DARK Act durch Präsident Obama müssen Verbraucher noch vorsichtiger sein als vorher, da Unternehmen nun die Möglichkeit haben, Informationen über GVO-Inhaltsstoffe hinter QR-Codes und kostenlosen Rufnummern zu verstecken. Es gibt jedoch Wege, herauszufinden, ob ein Lebensmittel gentechnisch veränderte Zutaten enthält. Hierzu hat die Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports einen nützlichen Leitfaden herausgegeben.

US-Behörden verzichten vorläufig auf Regulierung von GV-Apfelsorte
Die Behörde für Tier- und Pflanzengesundheit (APHIS) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) hat ihre Absicht erklärt, den gentechnisch veränderten Arctic-Apfel der Sorte Fuji auch weiterhin nicht zu regulieren.

USA: Kartellexperten warnen vor geplanter Fusion zwischen Bayer und Monsanto
Ein neues Rechtsgutachten, das von zwei ehemaligen Mitarbeitern der Kartellabteilung des Justizministeriums erstellt wurde, kam zu dem Schluss, dass eine Fusion zwischen Bayer und Monsanto den Clayton Act verletzten würde. Dieses Gesetz aus dem Jahr 1914 dient dem Zweck, wettbewerbsfeindliche Geschäftspraktiken zu begrenzen.

Philippinisches Verfassungsgericht hebt Urteil über GV-Auberginen auf
Das philippinische Verfassungsgericht hat seine Entscheidung vom vergangenen Dezember widerrufen, mit der es Feldversuche für umstrittene gentechnisch veränderte Auberginen und die Erteilung neuer GVO-Zulassungen verboten hatte. Das Urteil hat bereits zu Protesten von verärgerten Bauern geführt.

Schweizer Entwicklungshilfegelder finanzieren GVO-Forschung in Indien
Zwar hat die Schweiz vor kurzem im eigenen Land den GVO-Anbau verboten. Gleichzeitig finanziert sie jedoch im Rahmen der Entwicklungshilfe die Erforschung und den Anbau von Gentech-Pflanzen in Indien.

Indische Landwirte kehren GVO den Rücken
In Indien sind Tausende von Baumwollbauern von gentechnisch veränderten auf gentechnikfreie Sorten umgestiegen, nachdem der massive Befall durch die Weiße Fliege und den Baumwollkapselwurm zu hohen Ernteausfällen geführt hat.

GV-Senf: Mitarbeiter des indischen Umweltministeriums auf der Anklagebank
Im Rahmen eines Disziplinarverfahrens hat die Central Information Commission (CIC) zwei Mitarbeiter des indischen Umweltministeriums aufgefordert, zu begründen, weshalb sie es unterlassen haben, Informationen über die biologische Sicherheit einer gentechnisch veränderten Senfsorte offenzulegen.

Indien sollte sich aus den Fängen von Monsanto und anderen GVO-Konzernen befreien
Monsanto hat sich in Indien festgesetzt und wird von manchen bereits als „die neue East India Company“ bezeichnet. Der Konzern behauptet, gentechnisch veränderte Nahrungsmittel seien notwendig, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Wie jedoch Colin Todhunter erklärt, kann Indien auch ohne Gentechnik ausreichend Nahrungsmittel produzieren – daran ändern auch die Nebelkerzentaktik und die regulatorischen Verstöße nichts, mit denen der Konzern die Markteinführung seiner Produkte erzwingen will.

NGOs schlagen neue Regeln für Lebensmittelsicherheit und internationalen Handel vor
Verbraucherschutzgruppen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen warnen vor gefährlichen „Innovationen“, die im TTIP-Abkommen für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit vorgesehen sind, und fordern grundlegende Änderungen an diesen Bestimmungen.

Die drohende Auslöschung der Menschheit
Neue Wissenschaftsfelder wie Biotechnologie, Synthetische Biologie und Nanotechnologie stellen ernsthafte Risiken für das Überleben der Menschheit dar. Die Bedeutung dieser Forschungs- und Anwendungsbereiche steigt nicht nur exponentiell, die damit zusammenhängenden Technologien und Produkte werden auch einer wachsenden Zahl von Personen und Gruppen zugänglich. Wenn sich beispielsweise das sogenannte Biohacking (Gentechnik aus dem Hobbykeller) derart rasant weiter entwickelt wie in den letzten Jahren, so werden Terroristen und Einzeltäter in der Zukunft mit großer Sicherheit die Möglichkeit haben, Pandemien von globalem Ausmaß auszulösen, die alle bisherigen Katastrophen in den Schatten stellen könnten.

Fact Sheet zum Biohacking von Friends of the Earth
Eine wachsende Anzahl von Menschen – viele ohne formale Ausbildung in Biologie – verändern die Gene von herkömmlichen Mikroben in Gemeinschaftslaboren und Küchen und gefährden dadurch Mensch und Umwelt.

Biohacking: Selbsternannte Wissenschaftler spielen mit dem Leben
Eine Biohackerin aus den USA tourt durch Australien und ermuntert die Öffentlichkeit, die Gene von Bakterien zu verändern.

Gentechnisch veränderte Wälder: schon bald Realität?
Bäume, die mit neuen gentechnischen Methoden verändert wurden, sollen zum ersten Mal in Schweden freigesetzt werden.

Kann die Welt 10 Milliarden Menschen nur mit Biolandwirtschaft ernähren?
Ökologische Landwirtschaft ist produktiver und profitabler als der konventionelle Anbau. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung wird es Zeit, dass ihr in der Nahrungsmittelproduktion die Rolle zugewiesen wird, die sie verdient. Das schreibt John Reganold, Dozent für Bodenwissenschaften und Agroökologie an der Washington State University.

LOBBYWATCH

E-Mails beleuchten die Rolle von Monsanto bei der Rücknahme der Séralini-Studie
Ein Redakteur der Zeitschrift Food and Chemical Toxicology hat Wissenschaftler von Monsanto dazu eingeladen, die Séralini-Studie, in der die toxische Wirkung von Monsantoprodukten festgestellt wurde, zu prüfen. Das enthüllt ein Artikel in der französischen Tageszeitung Le Monde und beruft sich auf E-Mails, die im Rahmen eines Antrags auf Informationsfreiheit offengelegt wurden. Letztlich wurde die Séralini-Studie von der Zeitschrift wieder zurückgezogen.

Cornell University: bedenkliche Verflechtungen zwischen Forschung und Industrie
Die Alliance for Science, eine von der Gates-Stiftung finanzierte Gruppe von Universitätsprofessoren der Cornell University, entpuppt sich mit ihrem unethischen, unwissenschaftlichen und umweltschädlichen Verhalten als Handlanger der Gentech-Industrie, schreibt der Bachelorstudent Robert Schooler. In der Tat unterhält die Universität enge Verbindungen zur industriellen Gentech-Landwirtschaft und zu Konzernen wie Monsanto.

Journalisten sollten skeptischer gegenüber „Experten“ sein
In einem Artikel für die New York Times bemängelt Robert Faturechi vom stiftungsfinanzierten Nachrichtenportal ProPublica, dass Journalisten den von ihnen befragten Experten oft zu unskeptisch gegenüberstehen und mögliche Interessenskonflikte nicht ausreichend recherchieren. Sogar der Pressekanal Al Jazeera versäumte es beispielsweise, in einem gentechnikbefürwortenden Artikel die Verbindungen zwischen Kevin Folta und Monsanto zu bemerken und präsentierte den Wissenschaftler als unabhängig.

Hätte der Nobelpreisträger Richard Feynman den Gentech-Brief unterzeichnet?
Die Gentechnikerin Belinda Martineau ist „ziemlich sicher“, dass Nobelpreisträger Richard Feynman, der sich intensiv mit der verantwortungsbewussten Anwendung von Technologie beschäftigt hat, den jüngsten Brief nicht unterzeichnet hätte, in dem mehrere Nobelpreisträger die Umweltschutzorganisation Greenpeace dazu aufforderten, ihre Opposition gegen GVO zu beenden.

Viel Geld für nichts: warum Goldener Reis ein Fiasko ist
Was in dem Brief der Nobelpreisträger für Goldenen Reis fehlt, ist die Anerkennung und wissenschaftliche Analyse einiger harter Fakten, schreiben Dr. Angelika Hilbeck und Dr. Hans Herren in einer sehr informativen Analyse.

Goldener Reis: ein trojanisches Pferd
Firmen, die Patente für Goldenen Reis besitzen, wären bereit, die Sorte kostenlos verfügbar zu machen, wenn die beteiligten Länder im Gegenzug US-Patentregeln zum Schutz anderer Gentech-Pflanzen umsetzen würden. Dies behaupten zwei Universitätsprofessoren, die diese Information eigenen Angaben zufolge von einem Mitarbeiter des US-Außenministeriums erhalten haben.

Universität in Kalifornien verklagt: Dokumente zu GVO und Pestiziden geheimgehalten
Die Verbraucherschutzorganisation US Right to Know hat am Mittwoch eine Klage eingereicht, um die University of California, Davis zu zwingen, ihre Forschungsergebnisse zu Gentech-Nahrung und Pestiziden sowie ihre Beziehungen zur agrochemischen Industrie offenzulegen, so wie dies in den diesbezüglich gestellten Anträgen auf Akteneinsicht gefordert wurde.

UK: Royal Society muss sich auf ihre Werte besinnen
Die britische Wissenschaftsakademie hat sich der Bereitstellung objektiver Informationen über wissenschaftliche Themen verschrieben, bemerkt Steven Druker. Aber ihre neue Handreichung zu GVO ist extrem irreführend – sie ignoriert die vielen Gefahren, die von dieser Technologie ausgehen, und stellt stattdessen vage Behauptungen über ihren vermeintlichen Nutzen auf. Die Royal Society muss von ihrer voreingenommenen Haltung zu GVO abrücken, wenn sie ihre Reputation als Großbritanniens wichtigste wissenschaftliche Institution nicht aufs Spiel setzen will.